Mein Beruf ist Schüler Mein Lieblings PS3 Spiel ist Battlefield Bad Company Mein lieblings Essen ist Pizza Heute hatte ich Info Wir haben heute über Blogs geredet Gepostet von Hi unter 00:11 16 Kommentare: ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:24 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:26 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:27 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:29 ??? hat gesagt… was geht ab
13. März 2009 00:01 ??? hat gesagt… bock zu kiffffffffffffen??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
13. März 2009 00:07 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 13. März 2009 00:07 ??? hat gesagt… ??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
13. März 2009 00:10 ??? hat gesagt… KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KFF
13. März 2009 00:12 ??? hat gesagt… hi
tschau
13. März 2009 00:13 ??? hat gesagt… hi
du looooooooooooooooooooooooooooooooooser
13. März 2009 00:15 ??? hat gesagt… Andere Sprachen Afrikaans العربية Asturianu Беларуская (тарашкевіца) Български বাংলা Brezhoneg Bosanski Català Česky Cymraeg Dansk Ελληνικά English Esperanto Español Eesti Euskara فارسی Suomi Føroyskt Français Gaeilge Galego עברית हिन्दी Hrvatski Magyar Interlingua Bahasa Indonesia Ilokano Íslenska Italiano 日本語 ქართული Қазақша ಕನ್ನಡ 한국어 Kurdî / كوردی Lumbaart ລາວ Lietuvių Latviešu Македонски മലയാളം Монгол मराठी Bahasa Melayu Malti नेपाली Nederlands Norsk (nynorsk) Norsk (bokmål) Occitan Polski Português Română Русский Srpskohrvatski / Српскохрватски සිංහල Simple English Slovenčina Slovenščina Shqip Српски / Srpski Svenska Kiswahili தமிழ் తెలుగు Тоҷикӣ ไทย Türkçe Tatarça/Татарча Українська اردو O'zbek Tiếng Việt Walon ייִדיש 中文 Bân-lâm-gú
13. März 2009 00:19 ??? hat gesagt… Aus verschiedenen Hanfsorten (Gattung Cannabis) können Rauschmittel gewonnen werden, die sich ebenfalls unter der Bezeichnung Cannabis zusammenfassen lassen. Die getrockneten und zerkleinerten harzhaltigen Pflanzenteile (Marihuana) werden dabei zu Haschisch und Haschischöl weiterverarbeitet. Cannabis ist in der Bundesrepublik Deutschland die am häufigsten gebrauchte und gehandelte illegale Droge.[1]Als Hauptwirkstoffe fungieren das Tetrahydrocannabinol (THC) sowie andere Cannabinoide. Sie beeinflussen das Zentralnervensystem und führen zu für die Wirkung typischen Bewusstseinsveränderungen.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Übersicht 2 Geschichte 2.1 Heutige gesetzliche Lage 3 Wirkung 3.1 Wirkstoffe 3.1.1 Toxizität 3.2 Akute Rauschwirkung 3.2.1 Intensivierung der Wahrnehmung 4 Gesundheitsrisiken 4.1 Negative psychische Auswirkungen 4.1.1 Amotivationssyndrom 4.2 Auslösen latenter Psychosen 4.3 Mögliche Gehirnschädigungen 4.3.1 Bei Jugendlichen 4.3.2 Bei Erwachsenen 4.4 Abhängigkeitsgefahr 4.5 Schädigung der Lunge 5 Verkehrsrisiken 5.1 Rechtsprechung 5.2 Medizinisch-Psychologische Untersuchung 5.3 Österreich und Schweiz 6 Medizinische Anwendung 7 Konsumformen 7.1 Mischkonsum mit anderen Drogen 8 Auswirkungen der Illegalität 8.1 Gesellschaftliche Auswirkungen 8.2 Gesundheitliche Auswirkungen 8.3 Mangelnde Qualitätskontrolle 9 Konsum in der Bevölkerung 10 Cannabis in Jugendkulturen 11 Siehe auch 12 Weblinks 12.1 Cannabis als Medizin 13 Literatur 14 Einzelnachweise
Übersicht
Marihuana HaschischDie berauschende Wirkung der Hanfpflanze ist bedingt durch die darin enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere die Cannabinoide Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) als aktiver Hauptmetabolit sowie Cannabidiol (CBD). Von 68 gefundenen Substanzen aus dem ätherischen Öl von Cannabis sativa wurden 57 identifiziert.[2]
Diese Substanzen binden an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Zentralnervensystem des Organismus. Die endogenen Agonisten dieser Rezeptoren heißen Endocannabinoide und spielen eine wichtige Rolle bei der Modulation synaptischer Prozesse.
Die beiden Arten sind Hanf (Art) und Indischer Hanf, aus denen heute mehrere hundert Zuchtsorten entstanden sind. Im Allgemeinen hat indischer Hanf gegenüber dem Nutzhanf einen höheren relativen Anteil an beruhigendem CBD im Verhältnis zum Hauptwirkstoff THC. Ruderalhanf spielt für die Drogenproduktion kaum eine Rolle. Als Droge ist fast ausschließlich die weibliche, unbefruchtete Pflanze interessant, da diese die größte Wirkstoffkonzentration aufweist.
Die bekanntesten Verwendungsformen sind
Marihuana: die getrockneten, weiblichen Blütenstände, möglichst unbefruchtet (ohne Samen), mit oder ohne anhängenden Blättern, werden geraucht (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004). Haschisch: das gepresste Harz der Hanfpflanze wird geraucht oder, in Fett gelöst, zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004). Haschischöl: das mit Lösungsmitteln aus der Pflanze extrahierte Öl (das im chemischen Sinne allerdings kein Öl ist, sondern relativ reines THC) wird verdampft und eingeatmet, mit Tabak vermischt, auf Papier geträufelt und gelutscht, geraucht oder zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt bis zu 80 %). In der Medizin werden meist reines THC oder standardisierte Extrakte (z. B. Sativex) verwendet.
Je nach Anwendungsform variiert die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung von einigen Minuten beim Inhalieren und zwischen 30 und 300 Minuten bei oraler Aufnahme. Die Wirkung hält selten länger als drei bis vier Stunden an, bei oralem Konsum werden aber auch deutlich längere Zeiträume berichtet. Cannabis kann unter anderem halluzinogen wirken, was sich meist in Form von leichten Wahrnehmungsveränderungen bei Farben, Formen, Geräuschen sowie der Zeitwahrnehmung äußert.
Geschichte
Hanf-Museum in Berlin Cannabis-Museum in AmsterdamObwohl Hanf seit etwa 5.000 Jahren, zuerst in China, zur Fasergewinnung angebaut wurde, finden sich erste Berichte über die Anwendung der Inhaltsstoffe zu medizinischen oder rituellen Zwecken erst in indischer Literatur vor etwa 2.400 Jahren. Medizinische Literatur dieser Zeit beschreibt auch Anwendungen in der Epilepsie und bei Schmerzen. In Ausgrabungen in den Yanghai-Gräbern im Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Westen Chinas, fanden sich Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten von Cannabis sativa. Mit der Radiokohlenstoffdatierung konnte deren Alter auf ca. 2.500 Jahre bestimmt werden.[3].
Mit Bekanntwerden der psychischen Wirkung im Europa des 17. Jahrhunderts setzten zwei Betrachtungsweisen ein: In Frankreich wurden die bewusstseinsverändernden Eigenschaften der Inhaltsstoffe betont, insbesondere in literarischen Kreisen, etwa von Alexandre Dumas dem Älteren und Fitz Hugh Ludlow, während in England medizinische Anwendungen im Vordergrund standen; W. B. O’Shanghnessy nennt Beruhigung, Anfallslinderung und Krampflinderung. Hanf wurde oft als günstiger Tabakersatz verwendet und in diesem Zusammenhang in der Literatur oft beiläufig als Knaster oder starker Tobak bezeichnet.
Bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war Cannabis, gewöhnlich in Form von alkoholischen Extrakten, ein leicht verfügbares Medikament; im 19. Jahrhundert eines der am häufigsten verschriebenen. Im Jahre 1925 fand die Internationale Opiumkonferenz in Genf statt. Dort wurde auch ein Verbot von Cannabis diskutiert. Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Anbau der bis dahin gebräuchlichen Hanfpflanze als Rohstoff für Uniformen, Verbandszeug, Flugzeugbau und ähnlichem zwar noch einmal propagiert, mit dessen Ende ging aber auch die hektarweise Vernichtung von Feldern einher, auf denen „Marihuana“ angebaut wurde – ein Synonym spanischer Einwanderer, das in kurzen Werbefilmen der US-Regierung als Droge für Perverse, siechende „Untermenschen“, geistlose „Neger“ und mexikanische Immigranten beschrieben wird. Dieser harte Dualismus in der Drogendiskussion – hier die wohlvertrauten Alltagsdrogen Alkohol und Tabak, die meist nicht einmal als Drogen bezeichnet wurden, dort die neue, fremdländische Gefahr Marihuana, von der viele nicht wussten, dass sie mit dem altbekannten Hanf identisch ist – hielt sich lange Zeit hartnäckig und führte zur erfolgreichen Verbannung der Nutzpflanze Hanf aus dem westlichen Kulturkreis.
Obwohl in den europäischen Staaten mit Ausnahme von Portugal, wo der Konsum von Cannabis zu „Aufmüpfigkeit unter den Negersklaven“ geführt hatte, keine negativen Auswirkungen des Cannabis-Konsums bekannt waren, wurde auf Drängen von Ägypten, das seinerseits damit gedroht hatte, die Einfuhr von Kokain und Heroin aus Europa zu verbieten, Cannabis zu einer illegalen Droge erklärt.
Im Zuge des Kampfes gegen Marihuana stieg der Straßenpreis in den vergangenen 50 Jahren um bis zu 8000 Prozent von 60 US-Dollar/kg auf 1.500 bis 5.000 US-Dollar (regional sehr unterschiedlich).
Die Gefährlichkeit von Cannabis ist teilweise umstritten. Nach Meinung von Befürwortern einer Legalisierung des Cannabisgebrauches soll die nach ihren Angaben enorm vielseitige Verwertbarkeit des Hanfes eine große Rolle dabei spielen, dass Cannabis bis heute illegal geblieben sei, denn Hanf stehe z. B. in Konkurrenz zu Holzprodukten wie Papier, Textilien, Lebensmittelölen und vor allem zu Tabak und einer Vielzahl von chemisch hergestellten und patentierten Medikamenten.
Heutige gesetzliche Lage → Hauptartikel: Rechtliche Aspekte von Cannabis
Entsprechend den Bestimmungen des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel 1961, das von fast allen Staaten der Welt ratifiziert wurde, sind die Erzeugung, der Besitz und der Handel von Cannabis nahezu weltweit verboten, in einigen Ländern ist auch der Konsum illegal. Eine Ausnahme sind die Niederlande, wo Erwerb und Besitz geringer Mengen Cannabis (bis zu 5 Gramm) geduldet und somit de facto straffrei sind, obwohl Cannabis in den Niederlanden de jure auch weiterhin illegal und verboten ist. Allerdings ist auch in vielen anderen Ländern der Besitz einer geringen Menge Cannabis für den Eigengebrauch teilweise entkriminalisiert, wobei von Land zu Land verschiedene Mengen als gering gelten. In Deutschland ist der bloße Konsum von Cannabis oder anderen Betäubungsmitteln de jure nicht strafbar, dagegen sind der Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen zum unmittelbaren Verbrauch gemäß Betäubungsmittelgesetz strafbar.
Wirkung
Wirkstoffe Für die Wirkung von Cannabis und Haschischprodukten sind hauptsächlich folgende drei Hauptkomponenten verantwortlich, [4], die sich in ihrer Wirkung wechselwirkend beeinflussen[5].
[THC] (Δ9-Tetrahydrocannabinol), welches zum Großteil den psychoaktiven Effekt von Cannabis hervorruft. [CBN] (Cannabinol), ist vorrangig für die muskelrelaxierende (krampflösende) Wirkung verantwortlich. [CBD] (Cannabidiol), wirkt nach neuesten Studien dem THC-Effekt entgegen, schwächt damit dessen Wirkung und sorgt gleichzeitig für eine längere Wirkungsdauer des Gesamteffekts auf die körperlichen Prozesse. Ein hoher CBD-Anteil in den Trichomen schwächt den allgemeinen psychoaktiven Effekt und führt zu einer eher körperbetonten, sedierenden Wirkung, anstatt zu einer ‚bewusstseinserweiternden‘ Erfahrung. Hanfpflanzen mit einer großen Anzahl von Trichomen (Pflanzenhaaren), mit sehr hohem THC- und einem extrem niedrigen Cannabidiolanteil-Verhältnis (in der Regel von der genetischen Varietät (Cannabis sativa oder Cannabis indica) und vom Reifegrad abhängig), führen demnach zum psychoaktiven Geisteszustand, den Konsumenten als klar, sauber und bewusstseinserweiternd empfinden. Konsumenten beschreiben den Rausch von Sativa Gattungen meist als kopfbetont und geistesanregend, Indica Gattungen hingegen werden eher als körperbetont und schmerzlindernd empfunden.
Deshalb ist nicht nur der prozentuale THC-Anteil bei Cannabis- oder Haschischderivaten für die Qualität des „Highs“ oder „Stoned“ ausschlaggebend, sondern die Relation zwischen den Hauptinhaltsstoffen. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen und in Testlabors der Polizei wird folgende Formel angewandt, um den psychoaktiven Wirkungsgrad von Cannabisprodukten festzustellen:
THC + CBN/CBD = psychoaktiver Wert (pW) (wobei pW >,=,< 1 ergibt) Das Ergebnis gilt als Indikator, ob die getestete Substanz als Droge anzusehen ist. Werte unter 1 bedeuten, dass die Substanz beim Konsum keine psychotrope Wirkung hervorruft und damit nicht als Betäubungsmittel im rechtlichen Sinne anzusehen ist. Für Werte über 1 gilt das Gegenteil.
Toxizität Cannabis selbst ist praktisch ungiftig; die Dosen, die ein Mensch aufnehmen müsste, damit eine toxische Wirkung der Inhaltsstoffe eintritt, sind weder durch Rauchen noch durch Essen von Cannabis zu erreichen. So liegt z. B. die letale Dosis von reinem Δ-9-THC bei über 4 Gramm.[6]
Die LD50 des Hauptwirkstoffes THC beträgt bei Mäusen im Fall intravenöser Gabe 29 mg je Kilogramm Körpergewicht, bei oraler Einnahme jedoch 482 mg je Kilogramm Körpergewicht. In der Praxis ist eine tödliche Überdosis beim Menschen deswegen noch in keinem Fall vorgekommen.
Akute Rauschwirkung Die akuten Wirkungen von Cannabis können je nach Person, Wirkstoffanteil, momentaner körperlicher und psychischer Verfassung, Erfahrung mit der Droge sowie Umfeldbedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Schwierigkeit für Konsumenten besteht darin, dass die gleiche Menge THC bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken kann. Auch bei dem selben Mensch kann die Wirkung der gleichen Dosis zu verschiedenen Zeitpunkten variieren. Diese Problematik wird durch die unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen und die (aus Illegalitätsgründen) fehlenden zuverlässigen Inhaltsangaben noch verstärkt. Dies alles führt dazu, dass der Konsument die zu erwartende Wirkung nicht immer verlässlich einschätzen kann und damit ein begrenztes Risiko eingehen muss.
In der Regel ist als akute Auswirkung eine gewisse Bewusstseinsverschiebung festzustellen, die assoziatives, sprunghaftes Denken und eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses mit sich bringt. Diese Bewusstseinsveränderung kann je nach Bedingungen sehr positive, aber auch sehr negative Empfindungen hervorrufen. Häufige körperliche Effekte sind gerötete Augen, Mundtrockenheit, gesteigertes Hungergefühl, Erhöhung des Pulses, Senkung des Blutdrucks und Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit.
Intensivierung der Wahrnehmung Die selektiv intensivierende Wirkung auf Gefühlseindrücke bei stark erhöhtem Konsum bezieht sich nicht nur auf positive, sondern auch auf negative Eindrücke wie Angst oder Misstrauen, wodurch bereits geringes Unwohlsein unter Einfluss von Cannabis zu akuten, verstärkten Angstzuständen führen kann (vgl. Horrortrip).
Gesundheitsrisiken „Die wesentlichen gesundheitlichen Folgen eines über mehrere Jahre andauernden chronischen Cannabiskonsum (geraucht) halten Hall et al. (1999) zusammenfassend folgende fest […]:
Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit, Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit erhöhtes Risiko, eine chronische Bronchitis auszubilden,[7] erhöhtes Risiko für vulnerable Personen, eine Schizophrenie zu entwickeln.“ – Kleiber und Söllner: Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
Die unterschiedlichen Ausprägungen der gesundheitlichen Folgen werden beeinflusst durch:
Persönliche Reife und biologisches Alter (Hirnreifung) Stabilität der Psyche Drogengewöhnung konsumierte Menge, Darreichungsform und Wirkstoffgehalt Mischkonsum mit anderen Drogen (auch Alkohol und Nikotin) Vermutlich auch genetische Voraussetzungen Das unmittelbare Umfeld Die persönliche Verfassung und Umgebung, die Tagesform (vgl. Set und Setting)
Negative psychische Auswirkungen Die Folgen des Cannabis- bzw. THC-Konsums auf die Psyche sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, daher können wenig generelle Aussagen getroffen werden, für welchen Personenkreis welche Dosis schädigend wirkt und unter welchen Umständen bereits einmaliger oder seltener Konsum Probleme mit sich bringt.
Amotivationssyndrom Die deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren weist darauf hin, dass bei der speziellen Gruppe von Konsumenten bei der Cannabiskonsum und zusätzlich persönliche und soziale Risikofaktoren zusammenkommen eine besondere Gefährdung besteht, welche folgendermaßen beschrieben wird:
„Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind. […] Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus.“
– Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: Suchtstoffe Cannabis
Auslösen latenter Psychosen Aus einer australischen Erhebung schlossen verschiedene Forscher, dass Cannabis eine dauerhafte Psychose auslösen kann, da viele der untersuchten Personen psychoseähnliche Symptome hatten.[8] Bei Veranlagung soll eine 11-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, an einer Psychose zu erkranken, wenn in der Jugend Cannabis konsumiert wurde. Einigen Untersuchungen zufolge wurde der Cannabiskonsum mit Schizophrenie in Verbindung gebracht.[9] Es wurde zudem der Verdacht geäußert, dass Cannabis bereits bei moderatem Konsum eine dauerhafte Drogenpsychose auslöse sowie bereits geheilte Psychosen erneut auslösen könne. Möglicherweise besteht eine genetische Disposition für Psychosen, die durch (teilweise einmaligen) THC-Konsum ausbrechen können. Unter Verdacht steht dabei das sogenannte Comt-Gen (Catechol-O-Methyltransferase-Gen). Grundsätzlich wird Personen mit einer Neigung zu psychischen Problemen empfohlen, den Konsum von Cannabis zu meiden.
In Großbritannien veröffentlichten Forscher der Universitäten Cardiff und Bristol im Jahr 2007 eine Metastudie. Diese ergab, dass Cannabiskonsumenten bis zu 41 % mehr an psychoseähnlichen Symptomen leiden als Personen, die angaben, noch nie Cannabis konsumiert zu haben.[10] Unklar ist bei allen Untersuchungen jedoch, ob nicht etwa ein umgekehrt kausaler Zusammenhang zwischen Psychose und Konsum besteht, indem letzterer stattfindet, um eventuellen Symptomen einer noch nicht ausgeprägten Psychose zu begegnen.
Mögliche Gehirnschädigungen Man weiß heute, dass Cannabis, beziehungsweise das Δ9-THC, eine neuroprotektive Wirkung ausübt und das Hirn vor Degeneration schützt. Dies zeigt sich sowohl im Tierversuch [11] wie auch daran, dass Cannabiskonsum den üblichen alkoholkonsumbedingten Gehirnvolumenverlust vollständig verhindert[12]. Es gibt aber auch zahlreiche Studien, in denen das Gehirn auf mögliche bleibende negative Veränderungen in Struktur und Funktion durch THC-Wirkung untersucht wurde. Dabei zeigten sich unterschiedliche, z. T. widersprüchliche Ergebnisse. Trotz des komplexen Geflechts von neuroprotektiven und neurotoxischen Effekten scheint nur eine kleine und zudem nach Absetzen der Droge wieder vollständig verschwindende funktionelle Beeinträchtigung wissenschaftlich abgesichert zu sein. Die These von pathologischen Hirnschädigungen durch Cannabis ist nicht sehr wahrscheinlich (little evidence).[13]
Bei Jugendlichen Auch im Jugendalter scheint Cannabis beziehungsweise das Δ9-THC eine neuroprotektive Funktion zu haben. Vergleicht man jugendliche Alkoholkonsumenten mit Konsumenten von Alkohol und Cannabis und Abstinenzlern so zeigt sich nur bei der Gruppe der reinen Alkoholkonsumenten, dass ein Hirnvolumenabbau stattfindet.[12] Ungeachtet dieser möglicherweise positiven neuroprotektiven Aspekten gibt es auch Hinweise, dass mögliche negative Auswirkungen auf das Gehirn umso stärker zu befürchten sind, je früher jemand im Jugendalter in einen regelmäßigen Konsum einsteigt und je intensiver in dieser Phase des Heranwachsens konsumiert wird.[14] Im Folgenden sind einige Studienergebnisse wiedergegeben. Wilson et al.[15] fanden heraus, dass Probanden, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, Cannabis zu konsumieren, verglichen mit jenen, die später anfingen, ein verringertes Hirnvolumen sowie ein erhöhtes Verhältnis von weißer zu grauer Hirnmasse hatten. Männliche Versuchspersonen, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, hatten einen höheren CBF-Wert („cerebral blood flow“, dt. Gehirndurchblutung) als andere Versuchspersonen. Sowohl Männer als auch Frauen, die früher begannen, hatten eine kleinere Körpergröße und ein geringeres Gewicht, wobei diese Effekte bei Männern stärker nachzuweisen waren. Solche Effekte scheinen demnach stark von der Frühzeitigkeit und vor allem der Intensität des Cannabiskonsums im Jugendalter abhängig zu sein. Studien dieser Art zeigen auf, dass ein früher Beginn mit den genannten Effekten statistisch im Zusammenhang steht (Korrelation), lassen aber die Frage offen, ob dies durch den frühen Cannabisbeginn verursacht wurde oder durch andere Faktoren wie z. B. den bei dieser Gruppe ebenfalls frühzeitigen Alkohol- oder Nikotinkonsumbeginn. In einer Studie von Padula et al.[16] mit psychologischen Leistungstests zu räumlichen Gedächtnisaufgaben zeigten sich keine Leistungsunterschiede zwischen 16- bis 18-jährigen starken Cannabiskonsumenten und einer Kontrollgruppe. Die Konsumenten zeigten aber eine intensivere, andersartige Hirndurchblutung (CBF), deren Bedeutung noch nicht geklärt ist. Die diskutierten möglichen Schädigungen haben in der Praxis bei denjenigen Jugendlichen, die nur Cannabis konsumieren und ansonsten Nichtraucher sind, keine negativen Auswirkungen. Diese Gruppe schnitt bei einer Studie mit 5263 Schülern im Vergleich mit zigarettenrauchenden Cannabiskonsumenten und cannabisabstinenten Schülern, in Bezug auf Schulleistungen (und Sozialkompetenz sowie sportlicher Aktivität) am besten ab.[17] Als gesichert kann in Bezug zum jugendlichen Gehirn die andersartige Durchblutung bei gleich guter Aufgabenbewältigung gelten, da dieses Resultat nicht bei Nikotin oder Alkoholmissbrauch beobachtet werden kann und keine widersprechenden Studienresultate vorliegen.[16] Eine irreversible Schädigung des Gehirns ist grundsätzlich unwahrscheinlich (little evident).[13] Da jedoch ein altersabhängig erhöhtes Risiko eines negativen Einflusses auf das jugendliche Gehirn nicht ausgeschlossen werden kann, ist Jugendlichen von übermäßigem Konsum abzuraten.
Bei Erwachsenen Eine Studie ergab, dass die Großhirnrinde von Langzeitkonsumenten schlechter durchblutet wird.[18] Kritiker behaupten, diese Ergebnisse würden weniger die Schädlichkeit der Cannabinoide nachweisen, sondern vielmehr die schädliche Wirkung des Einatmens von Verbrennungsgasen.
Zahlreiche andere Studien zeigten bei erwachsenen Konsumenten auch bei fortgesetztem Langzeitkonsum keinerlei Effekte auf das Gehirn.[19]
Chronische Cannabiskonsumenten zeigen charakteristische Veränderungen im EEG in Form von erhöhten absoluten Amplituden aller Frequenzen über allen Hirnabschnitten, Abnahme der relativen Amplitude aller nicht-alpha-Frequenzen sowie eine Hyperfrontalität der Alpha-Aktivität. Man spricht hierbei von einer funktionellen Gehirnstörung. Funktionelle Störungen verschwinden mit dem Absetzen der Substanz in der Regel wieder vollständig.[13]
Eine Langzeitstudie der Universität in Patras kam zu dem Ergebnis, dass Konsumenten ein immer schlechteres Gedächtnis bekommen, je länger sie Cannabis konsumieren.[20] Eine Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD), fand bei schweren Cannabisrauchern „überraschend wenig“ Hinweise für eine substanzielle Hirnschädigung, allenfalls eine geringe Einschränkung der Gedächtnisfunktion konnte beobachtet werden, deren praktische Relevanz jedoch unklar ist.[21]. Auch eine Literaturauswertung von Iversen fand kaum Anhaltspunkte, welche für ein Schädigung des Gehirns sprechen und kommt zum Schluss, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn vermutlich nur geringfügig und vollständig reversibel sind.[13].
Abhängigkeitsgefahr Cannabiskonsumenten können eine psychische Abhängigkeit entwickeln.[22] Während die Kleiber-Kovar-Studie und der Roques-Report von einem eher geringen Abhängigkeitspotenzial ausgehen, wurde in einer neueren Studie ein höheres Suchtpotenzial vermutet.[23]
Bei Dauerkonsumenten wurden z. T. Entzugserscheinungen beobachtet, weshalb die These aufgestellt wurde, dass auch eine körperliche Cannabis-Abhängigkeit möglich ist.[24][25][26][27] Andere Quellen gehen von keiner körperlichen Abhängigkeit aus. Die psychische Abhängigkeit stellt bei Drogen jedoch allgemein das größere Problem dar. Bei der Bindung an die Droge spielen psychische bzw. psychosoziale Faktoren eine Rolle, wie z.B. ein konsumierendes Umfeld.[28]
Kleiber und Soellner kommen nach der Auswertung mehrerer Untersuchungen zum Ergebnis, dass körperliche Entzugssymptome bei Cannabiskonsumenten kaum beschreibbar und allenfalls schwach ausgeprägt seien. Ferner stellen sie fest, dass Studien im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem Konsum von Cannabis und einer damit einhergehenden Abhängigkeitsentwicklung beschäftigen, überwiegend im psychiatrischen Bereich durchgeführt wurden, was zu systematischen Verzerrungen bei den Schlussfolgerungen hinsichtlich Abhängigkeit und anderen Problemen führte, zumal die untersuchten Konsumenten überwiegend auch andere legale und illegale Drogen konsumierten.[29]
Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit steht in einem engen Zusammenhang mit sozialen Faktoren, der persönlichen Reife des Konsumenten und einem frühen Konsumbeginn. Bei langjährigen Konsumenten kann es im Falle eines Absetzens der Droge zu Schlafstörungen kommen. Dies kann sich in einzelnen Fällen über einen Zeitraum von bis zu 21 Tagen hinziehen.[30] Die Kleiber-Kovar-Studie[31]für das Bundesministerium für Gesundheit 1994 kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 20 Prozent der Drogenkonsumenten abhängig seien. Innerhalb der untersuchten Probanden waren es ca. 8–14 Prozent (je nach Auslegung der Abhängigkeitskriterien); von den reinen Cannabis-Konsumenten waren innerhalb der untersuchten Gruppe 2 Prozent abhängig, die anderen Abhängigen in der Studie nahmen neben Cannabis noch andere Drogen. Es schätzten sich mehr Konsumenten selbst als süchtig ein, als dies nach psychiatrischen Erhebungsmethoden der Fall gewesen wäre. Abhängigkeit von Cannabis sei vor allem auf besondere persönliche Umstände zurückzuführen, beispielsweise spiele ein frühes Einstiegsalter eine große Rolle, so das Fazit dieser Studie. Ein früher Einstieg berge die Gefahr, dass der Konsument keine anderen Mittel und Wege kennenlerne, Probleme im Leben zu meistern oder Spaß zu haben.[28] Auch wird der Einsatz von Cannabis als Hilfsmittel zur Verdrängung von Problemen als gefährlich eingeschätzt.
Bei regelmäßigen, intensiven Konsumenten kann sich ein Toleranzeffekt (Dosissteigerung, um einen Rausch zu erzielen) entwickeln; einzelne Studien haben auf die mögliche Entwicklung eines solchen Effekts hingewiesen.[32] Diese Toleranz betrifft einige, aber nicht alle der typischen Cannabiswirkungen (so dass intensive Konsumenten auch höhere Dosen zu sich nehmen als moderate Konsumenten). Im Vergleich zu den meisten anderen Drogen ist dieser Effekt aber als eher gering einzuschätzen.
Schädigung der Lunge Bei Untersuchungen von Cannabisrauch wurde festgestellt, dass dessen Zusammensetzung der von Tabakrauch bemerkenswert ähnlich ist. Die Teerstoffe im Cannabis sind allerdings offenbar im höheren Maße krebserregend.[33] Das Rauchen von Cannabis kann daher negative Auswirkungen auf die Lunge haben. Diese Auswirkungen steigern sich, wenn Cannabis mit Tabak vermischt und ungefiltert geraucht wird. Werden zusätzlich zum Tabakkonsum Joints geraucht, steigt die Gefahr. Ob die Auswirkungen bei reinen Cannabiskonsumenten, die die Droge mit Tabak zusammen konsumieren, letztlich stärker oder schwächer als die bei reinen Tabakrauchern sind, ist umstritten, da einerseits bei Joints meist tiefer und deutlich länger inhaliert wird, aber andererseits durchschnittliche Cannabis-Konsumenten deutlich weniger Joints rauchen als durchschnittliche Tabakkonsumenten Zigaretten. In einer US-Studie (UCLA, Los Angeles) wurde hingegen festgestellt, dass selbst ein regelmäßiger und vergleichsweise intensiver Cannabiskonsum (500–1000 Joints pro Jahr) weder eine signifikant höhere Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebswahrscheinlichkeit noch sonstige höhere gesundheitliche Risiken mit sich bringt.[34][35] Allerdings ist die Fallzahl für diese Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 2.240 nachträglich untersuchten Personen recht gering, um Entwarnung bezüglich des Krebsrisikos von Cannabisrauch geben zu können. Retrospektive Studien wie diese sind nur zur Aufstellung von Hypothesen geeignet, jedoch nicht zur Beweisführung. Für Personen, welche Cannabiskonsum aufgrund der möglichen Schädigung der Lunge vermeiden, wurde mit dem sogenannten Vaporizer eine Möglichkeit für einen weniger gesundheitsschädlichen Konsum gefunden. Dabei wird die Droge nur soweit erhitzt, bis die psychotropen Substanzen, allen voran THC, verdampfen – eine Verbrennung und die damit verbundene Entstehung weiterer Schadstoffe wird jedoch vermieden.
Robert Melamede von der University of Colorado, einer der führenden amerikanischen Cannabisexperten, vertritt die Auffassung, dass Rauchen von Cannabis weniger wahrscheinlich eine Krebserkrankung auslöse als das Rauchen von Tabak. THC hätte sogar krebshemmende Eigenschaften.[36] Nach einer englischen Studie wirkt THC vor allem auf Leukämiezellen ein.[37]
Eine wissenschaftliche Untersuchung aus Neuseeland ergab demgegenüber, dass die Wahrscheinlichkeit, Lungenkrebs zu bekommen, gegenüber üblichem Tabakkonsum bei hohem Cannabiskonsum (10 Jahre täglich 1 Joint bzw. 5 Jahre täglich 2 Joints) bis zu 5,7-fach erhöht ist.[38][39]
Verkehrsrisiken
Rechtsprechung Eine gefestigte Rechtsprechung mit gesetzlich festgelegten Gefahrengrenzwerten, vergleichbar dem Fahren unter Alkoholeinfluss, fehlt in Deutschland bislang. Anders bei Überschreitungen der definierten Alkoholgrenzwerte (etwa der 1,1 Promille-Grenze) wird die Fahrerlaubnis bei Fahrten unter Cannabiseinfluss meist nicht unmittelbar entzogen. Als Grund für diese Zurückhaltung wird die nichtlineare Abbaudynamik nach Cannabiskonsum angeführt, die beispielsweise eine zuverlässige Rückrechnung auf den Tatzeitpunkt ausschließt.
In Deutschland sorgten Urteile des Bundesverfassungsgericht (Juni 2002, Dezember 2004) für eine gewisse Liberalisierung der bis dato relativ strengen Praxis der Behörden. So entschied das Bundesverfassungsgericht[40] im Dezember 2004, dass bei einer THC-Blut-Konzentration von unter 1,0 ng/ml nicht zwangsläufig eine Gefahr für den Straßenverkehr ausgeht. Dieser „Gefahrengrenzwert“ wurde jedoch bislang nicht vom Gesetzgeber bestätigt.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung In jedem Fall wird nach Fahrten unter Drogeneinfluss eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde verlangt, um festzustellen, ob es sich um ein Probierverhalten, oder um missbräuchlichen Konsum handelte, vor allem aber um die Rückfallgefahr zu beurteilen.
Österreich und Schweiz In Österreich und in der Schweiz ist es verboten, unter Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug zu führen. Als beeinträchtigt gelten Personen, bei denen Cannabis im Blut festgestellt wird.
Medizinische Anwendung Die Cannabis-Pflanze wird seit Jahrtausenden medizinisch verwendet[41][42][43]. Die moderne Cannabis-Forschung begann mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Δ9-THC im Jahre 1964.
1999 veröffentlichte das US-amerikanische Institute of Medicine der National Academy of Sciences die Studie „Marijuana and Medicine: Assessing the Science Base“, in welcher der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkungen und Risiken der medizinischen Verwendung von Cannabis bzw. Cannabinoiden zusammengefasst wurde. Die Studie erkennt die Wirksamkeit und den therapeutischen Wert von Cannabinoiden, vor allem THC, für die Behandlung von Schmerz, Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates, Spastiken bei Multipler Sklerose, Arthritis, Depression, Nausea, Erbrechen und Anorexie. Die Schädlichkeit des Rauchens von Marihuana wiege jedoch etwaige positive Effekte auf. Die Zukunft des Einsatzes von Cannabinoiden in der medizinischen Behandlung liege deshalb nicht im Rauchen von Marihuana, sondern in chemischen Substanzen, die auf das körpereigene Cannabinoid-System wirken. Bis solche Medikamente entwickelt werden, empfiehlt die Studie Übergangslösungen. Besonders für Patienten, die an chronischen Schmerzen, Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder AIDS leiden und bei denen eine schnell wirkende Cannabis-Therapie indiziert wäre, gebe es zurzeit keine Alternativen zum Rauchen von Marihuana. Deswegen sei mehr Forschung über die Auswirkungen des Rauchens von Marihuana notwendig. Die physiologischen Effekte von synthetischen, pflanzlichen und körpereigenen Cannabinoiden müssten besser untersucht werden, auch müsse mehr Forschung über wirksame und sichere Verabreichungsmethoden betrieben werden. Es gebe keine schlüssigen Beweise für die Annahme, dass die Wirkung von Marihuana kausal mit dem Missbrauch anderer illegaler Drogen einhergehe („Einstiegsdrogentheorie“). Tierversuche hätten ein Potential für Abhängigkeit gezeigt, jedoch sei dieses weniger auffallend als bei Benzodiazepinen, Opiaten, Kokain oder Nikotin. Das Gehirn entwickle eine Toleranz für Cannabinoide. Es wurden auch Entzugserscheinungen beschrieben, die aber meist mild verlaufen und kurz andauern würden, z. B. Reizbarkeit, Schlafstörungen und Übelkeit.
Die fehlende Standardisierung medizinischer Cannabiszubereitungen sei einer der wesentlichsten Gründe, dass Cannabis heute keine eminente Rolle in der medizinischen Behandlung darstelle. Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre wurde entdeckt, dass es ein körpereigenes Cannabinoid-System gibt, das aus spezifischen Bindungsstellen für Cannabinoide, den Cannabinoid-Rezeptoren, besteht. Dabei sind Anandamid, 2-Arachidonyglycerol und Noladinether die drei wichtigsten Endocannabinoide. Dieses körpereigene Cannabinoid-System spielt eine signifikante Rolle bei vielen Körperprozessen, wie etwa bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken, Schmerzen, bei der Regulierung des Appetits sowie des Immunsystems. Das Verständnis der natürlichen Funktionen des Cannabinoid-Systems subsumiert das Verständnis der Wirkungsmechanismen bei therapeutisch gewünschten Wirkungen, wie etwa der spezifischen Schmerzlinderung.
Es gibt inzwischen ernstzunehmende Hinweise, dass Cannabis bei Krebs und gewissen Autoimmunerkrankungen positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann.[44][45] Dr. Claudia Jensen, Kinderärztin der Universität Süd Californien, hält Cannabis für eine gute Möglichkeit ADS und ADHS zu behandeln. In Deutschland ist Marihuana seit Februar 2009 erstmals für Testpatienten in Apotheken legal erhältlich.[46]
Konsumformen
Verpackungshülle eines Cannabis-ProduktesGrundsätzlich stehen eine Reihe verschiedener Applikationswege offen, von denen die inhalativen und die oralen die gebräuchlichsten sind.
Um Cannabinoide über die Lunge aufzunehmen, müssen sie in eine inhalierbare Form gebracht werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einmal können sie in Aerosolform gebracht werden, z. B. durch Zerstäubung mit einem Inhalator. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Cannabiswirkstoffe in einen gasförmigen Zustand zu überführen. Dies gelingt einerseits durch schonendes Erhitzen auf den Siedepunkt der Cannabinoide (verdampfen, vaporisieren) mittels eines Vaporizers oder andererseits durch Verbrennen (rauchen). Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabis zu rauchen, z. B. pur oder mit Tabak vermischt mittels Shillum, Bong oder Pfeife; als Joint, Blunt oder „Eimer“.
Auch für die orale Aufnahme gibt es mehrere Möglichkeiten. Da Cannabinoide fettlöslich sind, sind dafür fetthaltige Nahrungsmittel oder Trägerlösungen erforderlich. Cannabis kann direkt oder als Cannabisbutter in Gebäck verbacken werden oder mit Kakao/Schokolade gebunden werden. Weitere Möglichkeiten sind die Zubereitung eines alkoholischen Auszugs und die pharmazeutische Herstellung von Pflanzenextrakten oder THC in Reinform.
Durch oralen Konsum oder die Aufnahme als Aerosolspray oder Dampf lässt sich die Belastung der Atemwege vermeiden bzw. minimieren. Dagegen schädigt das Rauchen wegen zahlreicher giftiger beziehungsweise krebserregender Verbrennungsprodukte dem Atemtrakt und den Verdauungstrakt. Es kann unter anderem zu chronischen Erkrankungen des Atmungssystems wie der chronischen Bronchitis und bei langjährigem Gebrauch zum Bronchialkarzinom führen. Die im Cannabisrauch enthaltene Teermenge entspricht in etwa der von Tabakrauch. Allerdings wird Cannabisrauch tiefer und länger inhaliert, was die Schadstoffexposition erhöht. Andererseits werden Joints oder Bongs üblicherweise seltener konsumiert als Zigaretten. Letztlich ist bei langjährigen Rauchern von einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Atmungssystems auszugehen, zusätzlich wird das Risiko der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöht. Die Beimischung von Tabak verstärkt diese Risiken.
Mischkonsum mit anderen Drogen Bei Mischkonsum von Cannabis und Alkohol wird die Alkoholwirkung verstärkt, außerdem kann Übelkeit und Ohnmacht verursacht werden. Die Wirkung von Cannabis wird durch Alkohol überdeckt.
Wie bei allen anderen Kombinationen unterschiedlicher psychoaktiver Substanzen können auch beim Mischkonsum von Cannabis mit anderen illegalen Drogen zum Teil unangenehme und gefährliche Wechselwirkungen auftreten.
Bei Konsum von Cannabis mit Tabak ist es möglich, dass ein zuvor nicht Tabak rauchender Cannabiskonsument eine Nikotinabhängigkeit entwickelt. Außerdem ist ein erhöhtes Atemwegsrisiko gegeben. Nikotin unterdrückt die THC-Wirkung, während THC die Nikotinwirkung steigert.[47]
Siehe auch: Mischkonsum
Auswirkungen der Illegalität
Gesellschaftliche Auswirkungen Da Cannabis in Deutschland ausschließlich illegal erworben oder angebaut werden kann, ergeben sich in diesem Zusammenhang Auswirkungen auf den Umgang mit der Droge in der Gesellschaft. Durch den Kontakt zum illegalen Markt kommen Cannabiskonsumenten leichter mit härteren illegalen Drogen in Kontakt als Menschen, die ihre Drogen in Supermärkten, Apotheken oder anderen speziellen Geschäften (wie z. B. Coffee Shops in den Niederlanden) erwerben können. Das Bundesverfassungsgericht befand 1994, dass in der wissenschaftlichen Literatur die These von der Einstiegsdroge „überwiegend abgelehnt“ werde. Ebenso kam die Kleiber Studie 1998 zu dem Schluss, dass „die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, […] nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar“ sei.[48] Die größte Gefahr ist jedoch die einer strafrechtlichen Verfolgung mit unter Umständen drastischen Folgen wie Entzug der Fahrerlaubnis und Verlust des Arbeitsplatzes.
Gesundheitliche Auswirkungen Aufgrund fehlender staatlicher Kontrolle von Cannabis kann Haschisch von Dealern mit anderen Substanzen gestreckt werden. Meist haben die Streckmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten. In gestrecktem Haschisch finden sich Henna, Sand oder Öle/Fette; in seltenen Fällen wurden auch giftige Substanzen wie Pentachlorphenol (PCP), Bleisulfid, Altöl oder Schuhcreme nachgewiesen. Die Verdünnung ist verhältnismäßig schwer zu erkennen, da Konsistenz und Geruch durch schwarzmarktbedingt wechselnde Quellen und Herstellungsverfahren variieren.
Auch das Strecken mit feinem Sand oder Talk findet zunehmend Verwendung. Diese Streckmittel sind in der Regel sehr leicht als solche zu erkennen und auch nicht so gefährlich, wie es Beimischungen in Haschisch sein können. Oft wird das wirkstoffreiche Harz der Blüten abgeschüttelt, um daraus Haschisch zu gewinnen, wodurch die Wirkung des Marihuanas bei nahezu unverändertem Gewicht nachlässt. Manchmal werden die abgeschüttelten Blätter und Blüten mit Haarspray besprüht, um dem unerfahrenen Konsumenten Harzkristalle vorzugaukeln.
Im Raum Leipzig kam es im November 2007 zu schweren Bleivergiftungen von Konsumenten durch kontaminiertes Marihuana.[49]
Mangelnde Qualitätskontrolle Da es keinen kontrollierten Markt für Cannabisprodukte gibt, stellen sich Probleme bezüglich der Qualität ein. Da die Dealer sich meist selbst aus wechselnden Quellen versorgen, ist nie klar, wie hoch der Wirkstoffgehalt tatsächlich ist. Durch gezielte Züchtungen und Anbaumethoden weichen die Wirkungen teilweise bis um das Fünffache voneinander ab. Außerdem werden Fälschungen oder Streckungen beobachtet, der Konsument geht in solchen Fällen aus Angst vor eigener Verfolgung meist nicht gegen den Dealer vor.
Bei der Streckung von Marihuana findet häufig das Bestäuben mit Wasser Verwendung, um das Gewicht zu erhöhen. Teils werden auch nichtpotentes Faserhanf-Laub (Knaster) oder Gewürze wie Majoran, Brennnesseln oder ähnliches dazugemischt, wenn es sich nicht um eine komplette Fälschung handelt.
Konsum in der Bevölkerung
In Deutschland hatten 2004 unter 12- bis 25-Jährigen 31 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (35 Prozent der männlichen und 27 Prozent der weiblichen Befragten). Bezogen auf einen Konsum in den letzten 12 Monaten sind 13 Prozent (17 Prozent der Männer, 10 Prozent der Frauen) aktuelle Konsumenten (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Eine erneute Studie im Jahr 2007 konnte einen Rückgang des Konsums feststellen. Von den 14- bis 17-Jährigen gaben 13 Prozent an Cannabis bereits probiert zu haben, 2004 waren es noch 22 Prozent. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht in diesen Zahlen aber noch keine Trendwende.[50]
Im Hinblick auf alle Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren hatten 2003 in Deutschland 25 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (30 Prozent der Männer, 18 Prozent der Frauen), in den letzten 12 Monaten hatten 7 Prozent die Droge konsumiert und in den letzten 30 Tagen 3,4 Prozent (Quelle: IFT, München).
In der Schweiz haben laut dem Bundesamt für Statistik 36 Prozent der männlichen und 24 Prozent der weiblichen 15- bis 24-Jährigen bereits Cannabis konsumiert (2002). 16 Prozent bzw. 7 Prozent gaben an, regelmäßig zu konsumieren.[51]
Cannabis in Jugendkulturen In der europäischen und amerikanischen Jugendkultur ist Cannabis sehr weit verbreitet; von Beginn der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre war ein kontinuierlicher Anstieg im Konsum unter Jugendlichen festzustellen, der aktuell die ‚Höchstwerte‘ aus den frühen 1970er Jahren deutlich übersteigt. Parallel hierzu wurde Cannabis seit den 1990er Jahren in diversen Jugendkulturen thematisiert, vor allem im Hip-Hop und Reggae, zudem auch in Filmen und Literatur. Unter vielen Jugendlichen hat sich dabei eine Beiläufigkeit des Konsums eingestellt. Dem gegenüber war in der Frühzeit des über jugendkulturelle Botschaften propagierten Cannabiskonsums Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre noch ein stärker ritualisierter Konsum zu beobachten. Außerdem hat in den gegenwärtig über Jugendkulturen vermittelten Bildern von Cannabis die in der „Hippiezeit“ noch vordergründige Funktion der Droge als Symbol der Rebellion stark an Wirksamkeit eingebüßt.
Siehe auch Portal: Drogen/Cannabis – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen/Cannabis Portal: Drogen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen
Weblinks Wiktionary: Cannabis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik Commons: Cannabis sativa – Bilder, Videos und Audiodateien Wikinews: Cannabis – Nachrichten Wikiquote: Kiffen – Zitate Hanf Museum Berlin Deutscher Hanf Verband
Cannabis als Medizin Deutsches Ärzteblatt – Drogenpolitik: Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“ 3sat: Cannabis: eine illegale Droge auf dem Weg zur Arznei und weitere Infos http://oe1.orf.at/51367.html – Umfangreiche Informationen auf oe1.orf.at im Zuge einer Berichterstattung in der Sendung „Radiodoktor“ http://www.youtube.com/watch?v=yj72e5q61Fs&feature=related - Cannabis für ADS und ADHS-Betroffene (englisch)
Literatur Lester Grinspoon, James B. Bakalar: Marihuana. Die verbotene Medizin. Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt/M. 1998, ISBN 3-86150-060-4 Franjo Grotenhermen, Michael Karus (Hrsg.): Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt. Springer-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-540-42689-2 Franjo Grotenhermen (Hrsg.) Cannabis und Cannabinoide – Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potenzial. Verlag Hans Huber, Bern 2004, ISBN 978-3-456-84105-2 Janet E. Joy u. a.: Marijuana and Medicine. Assessing the science base. National Academy Press, Washington, D.C. 1999, ISBN 0-309-07155-0 Dieter Kleiber u. a.: Cannabiskonsum. Entwicklungstendenzen, Konsummuster, Risiken. Juventa Verlag, Weinheim 1998, ISBN 3-7799-1177-9 Dieter Kleiber, Karl A. Kovar Auswirkungen des Cannabiskonsums. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1998, ISBN 3-8047-1555-9 Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis Anbau. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-134-8 Robert Melamede: Cannabis and tobacco smoke are not equally carcinogenic. In: Harm Reduction Journal, 2. Jg. (2005) Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer-Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7 Kolja Schumann: Das Kiffer-Lexikon. Das alternative ABC der Hanfkultur. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-122-4 Bernhard van Treeck: Das große Cannabis-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-268-7 Bernd Werse: Cannabis in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2007, ISBN 978-3-940213-40-2 Lynn Zimmer u. a.: Cannabis-Mythen, Cannabis-Fakten. Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-120-8
Einzelnachweise ↑ Webpräsenz der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ↑ Ross SA, ElSohly MA.: The volatile oil composition of fresh and air-dried buds of Cannabis sativa. J Nat Prod. 1996 Jan;59(1):49–51. PMID 8984153 ↑ Hong-En Jiang, Xiao Li, You-Xing Zhao, David K. Ferguson, Francis Hueber, Subir Bera, Yu-Fei Wang, Liang-Cheng Zhao, Chang-Jiang Liu, Cheng-Sen Li: „A new insight into Cannabis sativa (Cannabaceae) utilization from 2500-year-old Yanghai Tombs, Xinjiang, China“. Journal of Ethnopharmacology Volume 108, Issue 3, 6 December 2006, Pages 414-422 ↑ Grotenhermen 2003/IACM, Köln ↑ Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis-Anbau (2.Auflage), Nachtschatten Verlag, Solothurn 2006, S. 10 ↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4 ↑ Aldington S. et al.: Effects of cannabis on pulmonary structure, function and symptoms. Thorax. 2007 Dec;62(12):1058–63. Epub 2007 Jul 31. PMID 17666437 ↑ Uni-Duesseldorf – Australische Erhebung ↑ Drugcom.de Wissensstand Cannabis und Psychose ↑ Artikel aus The Lancet: Cannabis steigert das Risiko einer Psychose im späteren Leben ↑ M. van der Stelt, W. B. Veldhuis, , P. R. Bär, G. A. Veldink, J. F. G. Vliegenthart, and K. Nicolay: Neuroprotection by Delta 9-Tetrahydrocannabinol, the Main Active Compound in Marijuana, against Ouabain-Induced In Vivo Excitotoxicity. In: Journal of Neuroscience. 21, Nr. 17, 2001, S. 6475-6479 (Fulltext im Web). ↑ a b KL Medina, AD Schweinsburq, M Cohen-Zion, BJ Nagel, SF Tapert: Effects of alcohol and combined marijuana and alcohol use during adolescence on hippocampal volume and asymmetry. In: Neurotoxicology and Teratology. 29, Nr. 1, 2007, S. 141-152 (Fulltext im Web). ↑ a b c d * Leslie Iversen: Cannabis and the brain. Review Article. In: Brain. 126, Nr. 6, 2003, S. 1252-1270 (Fulltext im Web). ↑ M. Schneider: Puberty as a highly vulnerable developmental period for the consequences of cannabis exposure. In: Addiction Biology. 13, Nr. 2, 2008, S. 553-563. ↑ W. Wilson, R. Mathew, T. Turkington, T. Hawk, RE. Coleman, J. Provenzale: Brain morphological changes and early marijuana use: a magnetic resonance and positron emission tomography study.. In: Journal of Addictive Diseases. 19, Nr. 1, 2000, S. 1-22. ↑ a b Claudia B. Padula, Alecia D. Schweinsburg, and Susan F. Tapert: Spatial Working Memory Performance and fMRI Activation Interactions in Abstinent Adolescent Marijuana Users. In: Psychology of addict ive behaviors. 21, Nr. 4, 2007 (Fulltextversion im Web). ↑ J. C. Suris, Christina Akre, André Berchtold, André Jeannin, Pierre-André Michaud: Some Go Without a Cigarette. Characteristics of Cannabis Users Who Have Never Smoked Tobacco. In: Arch Pediatr Adolesc Med.. 161, Nr. 11, 2007, S. 1042-1047 (Als Fulltext im Netz). ↑ Volkow et al., Psychiatry Research: Neuroimaging, 67, 29–38 (1996); Block et al., NeuroReport, 11, 749–753 (2000) ↑ US-Studie ↑ Langzeitstudie der Universität Patras ↑ Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD) School of Medicine von 2003 ↑ Drugcom.de – Woran erkenne ich eine Cannabisabhängigkeit? ↑ Ridenour et al.: [Factors associated with the transition from abuse to dependence among substance abusers: implications for a measure of addictive liability.]. In: Drug Alcohol Depend.. 80, Nr. 1, 2005, S. 1-14. PMID 16157227 ↑ Broschüre der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und Drogenprobleme ↑ http://www.drugcom.de/bot_faq_sub-2_idx-10.html Drugcom.de ↑ feelok.ch ↑ bzga.de ↑ a b partypack.de ↑ http://www.bmg.bund.de/cln_040/nn_603372/SharedDocs/Publikationen/Drogen-und-Sucht/a-612,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/a-612.pdf ↑ Uni-Duesseldorf.de ↑ Auswertung der Kleiber Studie ↑ sfa-ispa.ch ↑ „Marijuana v.s. Tobacco smoke compositions“ – Untersuchungen von Cannabisrauch ↑ [1] ↑ Donald Tashkin, M. D.: „Heavy marijuana use not linked to lung cancer“ ↑ ROSENTHAL 2003 ↑ [2] ↑ Beasley R. et al., European Respiratory Journal» (Bd. 31, Nr. 2) ↑ http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,7152669,00.html ↑ Urteil BVerfG 21. Dezember 2004 ↑ Focus Online: Canabis: Geschichte und Gesetze (gesichtet 09/2008) ↑ Focus Online: Cannabis: Cannabis als Medizin (gesichtet 09/2008) ↑ Süddeutsche Zeitung: Medizin - Cannabis aus der Internet-Apotheke (gesichtet 09/2008) ↑ http://www.cannabislegal.de/studien/thckrebs.htm ↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4 ↑ http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3213233/Erstmals-Cannabis-auf-Rezept-in-Deutschland.html Erstmals Cannabis auf Rezept in Deutschland ↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/cannabis.html ↑ http://www.taima.org/de/kleiber.htm ↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/chemie/marijuana_blei.html#warnung ↑ n-tv: Noch keine Trendwende – Jugendliche kiffen weniger, 25. Juni 2007 ↑ Bundesamt für Statistik Schweiz Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen! Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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13. März 2009 00:20 ??? hat gesagt… South Park aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Dieser Artikel erläutert die Fernsehserie. Für den gleichnamigen Park siehe South Park (Oxford).
Seriendaten Deutscher Titel: South Park Originaltitel: South Park Produktionsland: USA Produktionsjahr(e): seit 1997 Episodenlänge: etwa 22 Minuten Episodenanzahl: 182+ in 13 Staffeln Originalsprache: Englisch
Musik: Les Claypool/DVDA
Idee: Trey Parker Matt Stone
Genre: Comedy
Erstausstrahlung: 13. August 1997 (USA) auf Comedy Central Erstausstrahlung (de): 5. September 1999 auf RTL Besetzung Trey Parker Stimmen im Original Matt Stone Stimmen im Original Isaac Hayes †2008 Jerome „Chef“ McElroy (Stimme) (Staffel 1–9) Mary Kay Bergman †1999 Stimmen im Original (Staffel 1–3) Eliza Schneider Stimmen im Original (Staffel 4–7) Mona Marshall Stimmen im Original (Staffel 4–) April Stewart Stimmen im Original (Staffel 8–) Details siehe: Stimmen
South Park ist eine animierte US-amerikanische Fernsehserie von Trey Parker und Matt Stone mit gesellschaftskritischem Inhalt. Seit 1997 läuft diese Serie, von der bereits 12 Staffeln produziert wurden, auf dem US-Kabelsender Comedy Central (mittlerweile auch auf mehreren Sendern weltweit). In Deutschland wurde die Serie von 1999 bis 2006 auf RTL, von 2003 bis 2005 auf VIVA, seit 2006 auf MTV sowie seit 2008 auf Comedy Central Deutschland ausgestrahlt. Seit dem 19. März 2008 stellt der Rechteinhaber zudem alle englischen Episoden auf der offiziellen Website kostenlos bereit.
South Park basiert auf dem Videoclip The Spirit of Christmas, welcher von Stone und Parker im Auftrag eines Fernsehproduzenten als Weihnachtskarte für dessen Freunde produziert wurde. Der animierte Clip wurde derart oft an verschiedenste Empfänger (auch in Hollywood) verschickt, dass den beiden bald angeboten wurde, basierend auf den Charakteren eine komplette Fernsehserie zu produzieren. Trotz sehr schlechter Noten bei Probevorstellungen vor sogenannten Television Focus Groups wurde die Sendung für sechs Folgen in Auftrag gegeben. Schon nach den ersten Ausstrahlungen wurden weitere Produktionen verhandelt und mittlerweile erlebt South Park bereits seine zwölfte Staffel.
Ab Januar 2009 wird South Park in Deutschland nur noch auf Comedy Central ausgestrahlt; der Beginn der 12. Staffel ist auf den 21. Januar angesetzt. [1][2]
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Beschreibung 2 Figuren aus der Serie 2.1 Eric Theodore Cartman 2.2 Kenneth „Kenny“ McCormick 2.3 Kyle Broflovski 2.4 Stanley „Stan“ Marsh 3 Stimmen 3.1 Hauptdarsteller 3.2 Nebendarsteller 3.3 Berühmte Gastsprecher 4 Eröffnungssongtext 5 Kontroversen 6 Auszeichnungen 7 Andeutungen und politische Hintergründe 8 Veröffentlichungen 9 Verfilmung 10 Einzelnachweise 11 Weblinks
Beschreibung Die Serie dreht sich um das Leben der vier acht- bzw. neunjährigen, frühreifen Jungen Stan Marsh, Kyle Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick. Sie besuchen die Grundschule in dem fiktiven typisch-idyllischen US-amerikanischen Bergstädtchen South Park, Colorado. Durch ihre Augen erlebt der Zuschauer Konfrontationen mit teilweise heiklen Themen, welche häufig polarisierend behandelt werden. Dabei bedienen sich die Macher verschiedener satirischer Stile, vorwiegend des klassischen englischen schwarzen Humors, wobei etwa Monty Python als Vorbilder genannt wurden. Sie wird daher erst am Abend ausgestrahlt und richtet sich vorwiegend an ein erwachsenes Publikum, dennoch finden sich unter den Fans auch Minderjährige, weshalb die Sendung des Öfteren in öffentliche Kritik geraten ist. Andererseits erhielt sie auch Lob für die vermittelnd wirkende Aufarbeitung schwieriger gesellschaftlicher Problemstellungen.
Ein besonderes Merkmal der Sendung ist die Zeichenstilästhetik, welche an die ursprüngliche Legetrick-Stop-Motion-Technik angelehnt ist, jedoch (mit Ausnahme der Pilotfolge) mit aktueller Technologie produziert wird. Die Figuren wirken flächig (2D) und stark in ihren Details vereinfacht. Laut eigenen Angaben entstand dieser Stil während der Studienzeit, als Matt Stone und Trey Parker Semesterprojekte abzugeben hatten und sich aufgrund mangelnden Zeichentalents nicht anders zu behelfen wussten. Ab der zweiten Episode bis einschließlich der vierten Staffel entstanden sie am Computer mit der Software Power Animator, danach mit Maya. Die Animationen und der Detailgrad haben sich dabei in den Jahren deutlich weiterentwickelt, ohne jedoch die Legetrick-Ästhetik zu verlieren. Bei der Darstellung real existierender Personen wurde in den ersten Staffeln der Serie meist ein reales Foto als Gesicht eingesetzt. Der Mund dieses Fotos wurde animiert, indem Teile des Bildes verschoben wurden, ähnlich wie bei den Animationen von Monty Python.
Der rasche und durchschlagende Erfolg der teils sehr eigenwilligen Perspektiven, die Matt Stone und Trey Parker der amerikanischen Öffentlichkeit präsentierten, erklärt sich nicht zuletzt durch die Verarbeitung aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen, was teils auf karikierende, überzeichnende Weise, teils mittels hintergründiger Metaphern geschieht. Hierauf wurde auch Filmemacher Michael Moore aufmerksam, der ein Interview mit Matt Stone in seinen Film „Bowling for Columbine“ einbrachte.
Parallel zur Serie entstand 1999 auch ein Kinofilm: South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten, welcher ungewöhnlicherweise als Musical aufbereitet wurde. Die Macher von South Park haben angekündigt, dass es nie einen zweiten Film geben wird.
Figuren aus der Serie
Eric Theodore Cartman Kennzeichen: hellblaue Mütze, darunter hellbraunes Haar, rote Jacke, braune Hose und „breiter Körperbau“
Eric Cartman ist mit 45 kg ziemlich dick und wird deshalb oft gehänselt und als Fettarsch oder Schwabbelbacke bezeichnet. Er selbst ist jedoch davon überzeugt, er habe lediglich schwere Knochen und sei vollschlank bzw. müsse noch in seinen Körper hinein wachsen und komme nur in Form, wie es ihm auch von seiner Mutter eingeredet wird, welche ihn in höchsten Maßen verwöhnt und ihm absolut hörig ist. Auch deshalb ist Cartman total verzogen und voller stereotyper Einstellungen, vor allem gegenüber Juden. So ist Adolf Hitler eines seiner größten Vorbilder, was er oft sehr ausführlich betont, unter anderem aber auch Mel Gibson, der sich durch den Film Die Passion Christi bei ihm sehr beliebt machte. Er handelt meistens sadistisch, berechnend und egoistisch (Charakterzüge, die in späteren Staffeln mehr und mehr offensichtlich werden). Auch seine Abneigung gegen Hippies (in den ersten Staffeln mit Ökofritzen übersetzt) ist unübersehbar. Ständig versucht er seinen Mitschülern, insbesondere seinen besten Freunden Stan, Kyle, Kenny und gerade Butters übel mitzuspielen. Laut Aussage der Schöpfer ist er „der dreckige kleine Bastard, der in jedem von uns steckt“.
Trotz miserabler Schulnoten ist er ein intelligenter Junge, der es versteht, die Leute in seinem Umfeld (sehr oft seine vermeintlichen Freunde und seine Mutter) immer wieder hereinzulegen und zu manipulieren. Gelegentlich wird es dem Zuschauer allerdings auch ermöglicht hinter die Fassade, welche sich Cartman errichtet hat, zu schauen. Dahinter kommt ein verzweifelter kleiner Junge zum Vorschein, dem vor allem eine Vaterfigur in seinem Leben fehlt. Was diesem Zustand noch die Krone aufsetzt, ist die Tatsache dass Mrs. Cartman, so wörtlich, eine „dreckige Schlampe“ ist, die sich kaum bemüht ihre sexuellen Eskapaden vor ihrem Sohn geheim zu halten bzw. zu verbergen. Biologisch gesehen ist Mrs. Cartman jedoch Erics Vater, da sie ein Zwitter ist. Die Identität von Erics biologischer Mutter ist ungeklärt.
Laut den Machern von South Park basiert Eric Cartman auf der Figur Archie Bunker aus All in the Family, dem amerikanischen Pendant zu Ekel Alfred aus Ein Herz und eine Seele.
Kenneth „Kenny“ McCormick Kennzeichen: orangefarbener Parka mit über den Kopf gezogener Kapuze, darunter blonde Haare und orangefarbene Hose
Kenny ist ein Sohn armer Eltern, die von Sozialhilfe leben. Seine Familie stellt eine Persiflage über den typischen amerikanischen „Redneck“ dar (vgl. White trash). Dies macht Kenny in der ganzen Stadt, jedoch besonders bei Eric, zur Zielscheibe von Verspottung und Verhöhnung. Charakteristisch für Kenny ist seine Wagemutigkeit. Wann immer die Jungs etwas Neues ausprobieren, macht er begeistert den ersten (oft fatalen) Schritt. Auch ist er der Junge, der auf sexuellen und obszönen Gebieten am aufgeklärtesten ist. Dieses Wissen wird von Eric, Kyle und Stan häufig mit Ekel erwidert („Sick dude!“). Da Kennys Kapuze seinen Mund bedeckt, klingt sein Sprechen für den Zuschauer nur als ein unverständliches Nuscheln. Umstritten ist, ob Kennys Sprechen überhaupt zu entschlüsseln ist, sobald der Kontext nicht mehr selbsterklärend ist. Matt und Trey äußerten sich hierzu, dass er manchmal einfach nur Blödsinn spreche; manche Fans meinen, sie könnten ihn immer verstehen. Fest steht nur, dass Kennys Freunde ihn durchgehend verstehen.
Ein „Running Gag“ in South Park ist, dass Kenny bis Ende der fünften Staffel in (fast) jeder Episode auf eine meist bizarre Art stirbt, aber in der nächsten Folge wieder auftaucht. Wenn er stirbt, kommt fast immer folgender Ausruf von Stan und Kyle: „Oh mein Gott! Sie haben Kenny getötet!“ – „Ihr Schweine!“ („Oh my God! They killed Kenny!“ – „You bastards!“). Im Laufe der Staffeln wird selbst der „Running Gag“ noch aufs Korn genommen: waren die Tode Kennys in den ersten Folgen noch einigermaßen in die Story mit eingeflochten, so werden seine Tode immer absurder und gezwungener. Kennys Tod wird dabei oft als Quotentod angesehen. Es kommt auch vor, dass Kenny erst in der letzten Minute stirbt. In der Folge Kennys Tod dreht sich die gesamte Handlung um Kennys Ableben durch eine unheilbare Krankheit, die sein Muskelgewebe zerstört. Nachdem Kenny in besagter Folge gestorben ist, schauen sich die Freunde mehr oder weniger berührt nach einem neuen vierten Freund um. Diese Rolle nimmt zuerst der schüchterne und beeinflussbare Butters ein, wird aber bald als falsche Wahl in einem Wettbewerb durch den höchstnervösen, kaffeetrinkenden Tweek ersetzt. Butters rächt sich daraufhin als „Professor Chaos“, indem er die Welt zu vernichten versucht. In den späteren Folgen taucht Kenny wieder auf. Von dort an stirbt er nur noch sehr selten, und seine Stimme ist nun verständlich. In einem humoristisch inszenierten Interview als Vorspann zu den ersten Folgen antworteten die Macher von South Park auf die Frage, warum sie Kenny dauernd sterben lassen, einstimmig mit „Weil er arm ist.“ Der wirkliche Grund für den häufigen Filmtod von Kenny wurde von Trey Parker in einem Interview erläutert. Demnach war die Figur bereits Kenny getauft worden und bei dem Genuss von Kilkenny zusammen mit Matt Stone entwickelte sich daraus der Running Gag „Kill Kenny“, der zu dem häufigen Filmtod führen sollte.
Kyle Broflovski Kennzeichen: grüne Mütze mit Ohrenschützern, darunter rote Haare, orangefarbene Jacke und olivfarbene Hose
Kyle repräsentiert das Alter-Ego von Erschaffer Matt Stone, stammt daher wie dieser aus einer jüdischen Familie und ist, neben Stan, die einzig vernünftige Person in South Park. Dennoch lässt er sich sehr leicht provozieren und fühlt sich schnell angegriffen. Insbesondere von Cartman wird Kyle wegen seines jüdischen Glaubens angegriffen und teilweise sogar in heikle Lagen gebracht. Cartmans Abneigung gegen Juden spiegelt sich in mehr oder weniger jedem Dialog der beiden wider. Er hat Eltern (sein Vater Gerald, der früher mal der beste Freund von Kennys Vater war, und seine etwas dickere Mutter Sheila, die sehr schnell hysterisch wird und stark zu Überreaktionen neigt), einen kleinen (adoptierten, kanadischen) Bruder Ike und einen gleichnamigen Vetter. Da Kyles Vater ein recht erfolgreicher Anwalt ist, ist Kyle auch der wohlhabendste des Quartetts und muss sich auch deswegen diverse Attacken von Cartman gefallen lassen.
Stanley „Stan“ Marsh Kennzeichen: blaue Mütze, darunter schwarzes Haar, braune Jacke und blaue Hose
Stan stellt das Alter-Ego von Erschaffer Trey Parker dar. Er ist sympathisch, vernünftig, intelligent und fungiert nicht selten als Mediator zwischen Cartman, Kyle und Kenny. Er ist der emotionalste des Quartetts, was sich beispielsweise in seiner Liebe zu Wendy bzw. im Umgang mit emotional berührenden Situationen widerspiegelt. So ist ein weiterer Running Gag, dass sich Stan jedes Mal übergeben muss, wenn ein Kuss mit Wendy kurz bevor steht oder wenn sie ihn anspricht.
Eigentlich sind ausschließlich Stan und Kyle wahrhaft enge Freunde. Cartman wird mehr geduldet als gemocht, er kommt auch meistens zu den Freunden dazu und nicht umgekehrt, es sei denn, er wird für irgendetwas gebraucht. Von Kenny trennt beide eine deutliche soziale und intellektuelle Kluft (dennoch hat er bei den beiden bessere Karten als Eric).
Stanley ist trotz seines stark emotionalen Charakters sehr ruhig und bedächtig. Wenn er alleine ist, hat er meistens die Hände in den Jackentaschen und den Blick auf den Boden gerichtet.
Stimmen
Hauptdarsteller Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Eric Cartman Trey Parker Jörg Reitbacher-Stuttmann Kenny McCormick Matt Stone Sabine Bohlmann Kyle Broflovski Matt Stone Jan Panczak Stan Marsh Trey Parker Benedikt Weber
Nebendarsteller Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Big Gay Al Matt Stone Christian Weygand/… Bürgermeisterin McDaniels Eliza Schneider Dagmar Heller Clyde Donovan Trey Parker Sissy Elsholtz/Stefan Günther/Daniel Krause Craig Trey Parker Johannes Raspe/Marc Stachel Damien Matt Stone Solveig Duda Diane Choksondik Trey Parker Ilona Grandke Dr. Alphonse Mephisto Trey Parker Michael Habeck Gerald Broflovski Matt Stone Gudo Hoegel Gott Trey Parker Walter von Hauff Herbert Garrison Trey Parker Michael Rüth Ike Broflovski …/Milan Agnone Sabine Bohlmann Jesus Matt Stone Silvan-Pierre Leirich Jerome 'Chef' McElroy Isaac Hayes †2008 Donald Arthur Jimbo Kern Matt Stone Arne Elsholtz/Gudo Hoegel Jimmy Vulmer Trey Parker Hubertus von Lerchenfeld Leopold 'Butters' Stotch Matt Stone Dirk Meyer Liane Cartman Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Uschi Wolff Mr. Hankey Trey Parker Christian Weygand Mr. Mackey Trey Parker Randolf Kronberg/Walter von Hauff Mrs. Veronica Crabtree Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Dagmar Heller Mrs. McCormick Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Solveig Duda/Marion Sawatzki/Michaela Amler (Film) Ned Gerblansky Trey Parker Kai Taschner Officer Barbrady Trey Parker Thomas Albus/… Phillip Trey Parker Dominik Auer/Hubertus von Lerchenfeld Pip Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld Randy Marsh Trey Parker Achim Geisler/Jakob Riedl Sharon Marsh Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Christine Stichler/Carin C. Tietze Sheila Broflovski Mary Kay Bergman †1999/Mona Marshall Katharina Lopinski Shelly Marsh Eliza Schneider Julia Haacke/Sandra Schwittau (Film) Stuart McCormick Matt Stone Jan Odle Terrance Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld/Dominik Auer Timmy Trey Parker Daniel Krause Token Williams (Token Black) Adrien Beard Johannes Raspe/Dominik Auer Tweek Trey Parker Dominik Auer Wendy Testaburger Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Shandra Schadt/Marieke Oeffinger
Berühmte Gastsprecher Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Adolf Hitler Matt Stone Willi Herren Barbra Streisand Mary Kay Bergman †1999 Jutta Speidel Bob Saget Trey Parker Ingolf Lück Bücherwurm Matt Stone Tim Sander Chorleiterin Miss Stevens Jennifer Aniston Lilo Wanders Fitnesstrainerin Susan Eliza Schneider Jeanette Biedermann Geologe Trey Parker Heiner Lauterbach Goth-Kids (714) ? Wir sind Helden Krankenschwester Gollum Mary Kay Bergman †1999 Dolly Buster Leonard Maltin Trey Parker Sigmar Solbach Ms. Ellen Natasha Henstridge Jasmin Tabatabai Notorious B.I.G. Eldridge Hudson Kool Savas Opa Marvin Marsh (1.Staffel) Trey Parker Klaus Höhne Oprah Winfrey Eliza Schneider Dagmar Dempe Rektorin Victoria (bis zur 7.Staffel) Mary Kay Bergman †1999 Désirée Nick Reporter Frank Matt Stone Wigald Boning Robert Smith Robert Smith Guildo Horn Romper Stomper Matt Stone Ingo Schmoll Rosie O'Donnell Eliza Schneider Ariane Sommer Sally Struthers Mary Kay Bergman †1999 Jenny Elvers Sparky George Clooney ? Thom Yorke Thom Yorke Ben Tom Trey Parker Wigald Boning
Eröffnungssongtext Der Titelsong wird im amerikanischen Original von der Band Primus gesungen.
Ich schau mal hier nach South Park, Mann, dort ist es echt heiß. I'm going down to South Park, gonna have myself a time. Nette Leute überall und nur strahlende Gesichter. Friendly faces everywhere, humble folks without temptation. Ich geh mal nach South Park, da vergess' ich jeden Scheiß. Going down to South Park, gonna leave my woes behind. Jederzeit bei Tag und Nacht, ist dort echt der Park am krachen! Ample parking day or night, people spouting, „Howdy neighbor!“ Überall im South Park ist was los wie jeder weiß. Headin’ on up to South Park, gonna see if I can't unwind. Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Komm schnell mal her nach South Park, denn da ist dein Freundeskreis! So, come on down to South Park and meet some friends of mine.
Das unverständliche „Mrph mhm mrm…“ bedeutet im Original anfangs: „I love girls with deep vaginas, I love girls with big fat titties.“ (deutsch: „Ich steh' auf Mädchen mit tiefen Vaginas, ich steh' auf Mädchen mit dicken, fetten Titten.“). Seit Staffel 3 bedeutet es „I have got a ten inch penis, use your mouth if you want to clean it“ (deutsch: „Ich habe einen 10-Zoll-Penis, nutz' deinen Mund, wenn du ihn säubern willst.“) Und seit Staffel 7 „Someday I'll be old enough to stick my dick in Britney's butt“ (deutsch: „Eines Tages werde ich alt genug sein, um meinen Schwanz in Britneys Arsch zu stecken.“). In den Folgen der 6. Staffel, in denen Kenny nicht erscheint, wurde es durch „Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy livinalie Timmy“ ersetzt („livinalie“ steht für „living a lie“, neben seinem Namen und einigen wenigen, episodenabhängigen Worten das einzige, was Timmy sagen kann). In den ersten Versionen des Vorspanns wurde der erste Satz mit „Ich schau mal in den South Park… “ übersetzt.
Kontroversen Wegen des sehr aggressiven Humors und der sehr kritischen Inhalte wird South Park stellenweise heftig kritisiert, dies führte zum Teil bis zum Verbot von einzelnen Folgen.
So stoppte Tom Cruise im Januar 2006 die Folge Schrankgeflüster (Trapped in the Closet) durch ein Gerichtsverfahren in Großbritannien. In dieser Folge, die sich mit der umstrittenen Scientology-Sekte auseinandersetzt, wird Stan von Scientologen zunächst für die Reinkarnation des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gehalten. Tom Cruise, selbst bekennender Scientology-Anhänger, tritt als Charakter in dieser Folge auf. Weil Stan sich wenig begeistert von Cruises schauspielerischen Leistungen zeigt, versteckt dieser sich in Stans Wandschrank und weigert sich, ihn wieder zu verlassen. Dieser Gag spielt auf die englische Redewendung „to come out of the closet“, was soviel heißt wie „sich als homosexuell bekennen“ und die gleichnamige „Hip-Hopera“ von R. Kelly an. Kurz nach Ausstrahlung der Folgen kündigte Isaac Hayes, selbst Scientology-Mitglied, seinen Vertrag als amerikanische Synchronstimme des „Chefkochs“. Eigenen Angaben zufolge hatte Isaac Hayes zum Zeitpunkt der Kündigung jedoch einen Schlaganfall erlitten. Diese Ereignisse werden in einer eigenen South-Park Folge behandelt.
Auch die Doppelfolge S10E03/S10E04 Cartoon Krieg wurde sehr kontrovers aufgenommen. Hier nahmen die Macher der Serie den heftigen Disput um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung zum Anlass, um ein ähnliches Szenario in der Welt von South-Park zu inszenieren (und zu karikieren) und sich mit dem Thema „Pressefreiheit“ auseinanderzusetzen. Hierbei sei anzumerken, dass in der Folge Die Liga der super besten Freunde Mohammed unzensiert dargestellt wurde und das größtenteils unbemerkt blieb; allerdings war das vor den Terroranschlägen am 11. September 2001. So war es Comedy Central zu heikel, Mohammed zu zeigen, obwohl er schon einmal in der eben genannten Folge zu sehen war. Deshalb ließen sie den Machern die Wahl, ob sie ihn selbst zensieren, oder ob der Sender in die Folge eingreifen müsse. Es wird aber auch vermutet, dass der Streit mit dem Sender nur inszeniert war und Trey und Matt den Propheten freiwillig zensiert hätten, um den satirischen Wert der Folge noch zu steigern. Andererseits gibt es im zweiten Teil der Doppelfolge einige Szenen, die auf den heftigen Disput zwischen den beiden Machern und Comedy Central anspielen, was eher gegen den zweiten Fall spricht.
Auszeichnungen 1997: Cable ACE Award „South Park“, Animated Programming Special or Series 1997: Los Angeles Film Critics Association Award „The Spirit of Christmas“, Best Animation 1997: Producers Guild of America „South Park“, Nova Award for Television 1998: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Big Gay Al's Big Gay Boat Ride“ 2000: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Chinpokomon“ 2000: 72nd Annual Academy Awards „Blame Canada“, Oscar-Nominierung Best Song 2000: MTV-Movie-Awards „Uncle Fucka“, Movie-Award für die beste Musical-Einlage 2001: Austin Film Festival 2002: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Osama Bin Laden Has Farty Pants “ 2004: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Christmas Time in Canada“ 2005: Emmy für die Folge „Best Friends Forever“, in der Kategorie: Outstanding Animated Program (for Programming Less Than One Hour) 2006: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Trapped in the Closet“ 2007: Emmy für die Folge „Make Love, Not Warcraft“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (weniger als eine Stunde) 2008: Emmy für die Folge „Imaginationland“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (länger als eine Stunde)
Andeutungen und politische Hintergründe Die Inhalte tragen oft versteckte politische Hintergründe mit sich. In der Folge, in welcher Al Gore die Bevölkerung vor dem Schweinebärmann (man bear pig) warnt, werden oft Andeutungen auf die Panikmache der Klimaschutz-Organisationen, u. a. von Ex-Vizepräsident Al Gore, gemacht. Zudem werden in den Geschichten auch immer wieder militärische Auslandseinsätze der USA thematisiert.
Veröffentlichungen In den USA sind alle Staffeln bis auf die zwölfte Staffel auf DVD erschienen. Die DVDs sind in Englisch und Regionalcode 1 und der Fernsehnorm NTSC. Seit März 2008 werden darüber hinaus alle Folgen der Serie auch kostenfrei als Online-Stream in annähernd DVD-Qualität auf der offiziellen Webseite bereitgestellt, darunter auch ein Zusammenschnitt der Episoden mit dem Titel Imaginationland, die als unzensierter Director’s Cut zusätzlich zur Originalfassung zu sehen sind.
Auf Deutsch erschienen folgende DVDs mit Regionalcode 2 und einer Konversion nach PAL:
Filme:
Name Veröffentlichung Laufzeit Bildformat Audio FSK Southpark - Der Film 28. Juli 2000 ca. 78 Min 4:3 / 16:9 Full Frame Deutsch, Englisch Ab 16 Jahren
Staffel-Boxen:
Name Veröffentlichung Episoden Laufzeit Bildformat Audio FSK Die komplette 1. Staffel 8. November 2007 13 Folgen ca. 302 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 2. Staffel 8. November 2007 18 Folgen ca. 410 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 3. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 4. Staffel 5. Juni 2008 17 Folgen ca. 380 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 5. Staffel 8. November 2007 14 Folgen ca. 297 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 6. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 7. Staffel 5. Juni 2008 15 Folgen ca. 329 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 8. Staffel 6. November 2008 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 9. Staffel 15. Januar 2009 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Diese DVDs enthalten alle Folgen der jeweiligen Staffel. Es sind bisher die ersten neun Staffeln komplett als Staffel-Box von Paramount Pictures erschienen. Die zehnte Staffel wird voraussichtlich im April 2009 veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungstermine sind noch unbekannt. Neben dieser Ausgabe gibt es auch noch eine ältere DVD-Veröffentlichung von Warner Vision International, die als Volume 1–11 (erste bis dritte Staffel) jeweils vier bis fünf Folgen pro DVD enthält.
Verfilmung Im Jahre 1999 kam die Verfilmung von South Park auf deutsch mit Titel South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten (auf englisch: South Park: Bigger, Longer & Uncut) in die Kinos. Er erhielt überwiegend positive Kritiken und ein Staraufgebot als Synchronsprecher. Im Jahr 2000 wurde der Film für den Oscar in der Kategorie Bester Song nominiert für Blame Canada. Außerdem bekam der Film im Jahr 2002 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Flüche in einem Animationsfilm (399 Flüche, inklusive 146 mal das Wort „fuck“, 79 mal „shit“ und 59 mal „bitch“, 128 beleidigenden Gesten und 221 Gewalthandlungen).
Einzelnachweise ↑ Quelle: Stand: 24. Oktober 2008 ↑ Quelle: Stand: 27. November 2008
Weblinks Commons: South Park – Bilder, Videos und Audiodateien Wikiquote: South Park – Zitate South Park in der Internet Movie Database (deutsch) Offizielle Webseite und technische Hintergründe (Englisch) Informationen des Senders MTV Informationen des Senders RTL SouthParkPedia (Deutsch) – Wiki Episoden (Englisch) - komplette Folgen aller Staffeln
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13. März 2009 00:25 ??? hat gesagt… Afghanistan aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche د افغانستان اسلامي جمهوریت Da Afghānistān Islāmī Dschomhoriyat (Paschtu) جمهوری اسلامی افغانستان Dschomhuri-ye Eslāmi-ye Afghānestān (Persisch) Islamische Republik Afghanistan
Flagge Wappen
Amtssprache Paschtu, Persisch (Dari) Hauptstadt Kabul Staatsform Islamische Republik Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Hamid Karzai (alternative Schreibweise: Hamid Karsai) Fläche 652.225 km² Einwohnerzahl 29.863.000 (Stand: 1. Jan. 2005) Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km² BIP 8.4 Mrd US$ (2006) BIP/Einwohner 335 US$ (2006) Währung 1 Afghani = 100 Puls 1 € = 60,83 AFN 100 AFN = 1,64 € (Stand: 13. Februar 2009) Nationalhymne Soroud-e-Melli Zeitzone UTC +4,5 Kfz-Kennzeichen AFG Internet-TLD .af Telefonvorwahl +93
Afghanistan (Paschtu/Persisch (Dari): افغانستان Afghānestān) ist ein Staat an der Schnittstelle von Zentralasien und Südasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China und Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen. Die vorherrschende Religion ist der Islam, zuvor war das Land über Jahrhunderte buddhistisch geprägt.
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die von der Sowjetunion gestützte Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde das Taliban-Regime, das Mitgliedern von Terrororganisationen Unterschlupf gewährt hatte, im maßgeblich von den USA geführten Krieg gegen den Terror gestürzt. Das Land ist seit 2004 eine Islamische Republik und verfügt mit Hamid Karzai über einen auf demokratische Art gewählten Präsidenten. Dennoch sind die Zustände im Land immer noch instabil.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Namensgebung 2 Geographie 2.1 Topografie 2.2 Klima 3 Bevölkerung 3.1 Ethnien 3.2 Sprachen 3.3 Bildung 3.4 Religion 3.5 Islam und Stellung der Frau in Afghanistan 3.6 Flüchtlinge 4 Geschichte 4.1 Von der Antike bis zur Neuzeit 4.2 Staatsgründung und Namensgebung 4.3 Die britische Kolonialmacht 4.4 Afghanistan nach der Unabhängigkeit 4.5 Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 5 Politik 5.1 Politisches System 5.1.1 Parlamentswahl am 18. September 2005 5.2 Ausländische Truppenpräsenz 5.3 Afghanische Sicherheitskräfte 5.4 Internationale Organisationen 6 Provinzen 7 Infrastruktur 8 Medien 8.1 Presse 8.2 Radio und Fernsehen 9 Wirtschaft 9.1 Schattenwirtschaft 10 Kultur 11 Kalender 12 Tourismus 13 Weblinks 13.1 Deutsch 13.2 Englisch 14 Literatur 15 Einzelnachweise
Namensgebung Der Name Afghanistan bedeutet wörtlich Land der Afghanen. Das Wort Afghane ist hierbei nicht im modernen Sinne als Staatsbürger Afghanistans zu verstehen, sondern bezog sich speziell auf das Volk der Paschtunen, die im persischen und indischen Raum als „Afghanen“ bekannt sind.
1801 wurde der Name Afghanistan im Anglo-Persischen Friedensvertrag im Zusammenhang mit den paschtunischen Siedlungsgebieten zum ersten Mal als offiziell erwähnt, nachdem er bereits in den tschagataischsprachigen Memoiren Baburs aus dem 16. Jahrhundert in einem regional begrenztem Sinne und bezogen auf die Paschtunen erwähnt wurde.[1] Erst 1919, mit der vollen Unabhängigkeit Afghanistans vom Britischen Weltreich, wurde der Name offiziell anerkannt und 1936, mit der ersten Konstitution des Landes, etabliert.[2]
Eine sehr alte Bezeichnung für den Großteil des Gebietes ist Kabulistan, die noch im 19. Jahrhundert vom englischen Geschichtsschreiber Mountstuart Elphinstone als Landesbezeichnung bevorzugt verwendet wurde.[3] Der wohl bekannteste historische Name dieser Region ist Khorasan, der über viele Jahrhunderte hinweg für die islamische und persische Blütezeit stand. Der Norden und Westen des heutigen Afghanistans waren bedeutende Gebiete des historischen Khorasan.
Geographie
Topografie Afghanistan ist ein Binnenstaat mit strategischer Bedeutung in der Region. Das Land ist größtenteils Gebirgsland. Weniger als 10 % der Landesfläche liegen unterhalb von 600 m Meereshöhe. Die Gebirge des Hindukusch (bis 7500 m Höhe) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.
78 % der Bevölkerung Afghanistans leben auf dem Land und nur 22 % in den Städten. Größere Städte sind Kabul (als Agglomeration 4,9 Mill. Ew.), Kandahar (339.200 Ew.), Mazar-e-Scharif (239.800 Ew.), Herat (166.600 Ew.), Dschalalabad (158.800 Ew., 2002) und Kundus (118.000 Ew., 2003).
Siehe auch: Liste der Städte in Afghanistan
TopographieIm Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Afghanistan ist vor allem ein Gebirgsland im östlichen Hochland von Iran. Nur im Norden liegen Ebenen am Amudarja und im Südwesten kleinere wüstenartige Becken. Der Nordosten wird vom Hindukusch durchzogen. Zwischen dem Becken von Kabul und dem nördlichen Landesteil besteht seit 1964 eine winterfeste Straßenverbindung über den Gebirgskamm mit einem fast 3 km langen Tunnel (Salangpass-Straße).
Der 1953 erbaute Kajakai-Damm staut den Fluss Hilmand Rud, Aufnahme 2004Der südliche Hindukusch fällt steil in die Landschaft Nuristan ab, die teilweise noch von Nadelwäldern bedeckt ist. Die Landschaften zwischen der Hauptstadt Kabul und dem Khaiberpass an der Grenze zu Pakistan sind der politische und wirtschaftliche Kernraum des Landes. Siedlungskern im westlichen Afghanistan ist die Stadt Herat. Das südliche und südwestliche Afghanistan besteht aus Wüsten und Halbwüsten. Es wird nur vom Hilmend durchflossen, der der längste afghanische Fluss ist. Der Hilmend endet in den Salzseen von Sistan an der Grenze zum Iran. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“) und westlich des Hilmend die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen bestehende Dascht-e Margoh.
Der höchste Punkt des Landes ist der Gipfel des 7485 m hohen Noshak im Hindukusch. In der Flussebene des Amudarja an der Grenze zu Turkmenistan befindet sich mit 285 m über NN die tiefstgelegene Stelle Afghanistans.
Klima Jahreszeiten. Die winterlichen Westwinde bringen meist mäßige Niederschläge, während die Sommer ausgeprägt trocken sind und nur im äußersten Südosten der Monsun für Regen sorgt. Im Winter sind wegen der großen Höhe des Landes vor allem im Norden gelegentlich auch Schneefälle bis in die Täler möglich. Klimatisch gehört der Süden des Landes bereits zu den wärmeren Subtropen, in denen der Anbau von Dattelpalmen möglich ist, während der Norden eher zur gemäßigten Zone gehört. Das Temperaturspektrum ist das größte der Welt: Es reicht von -50 bis +53 °C. Im Jahr 2000 hatte die Hälfte der Bevölkerung unter einer der häufig auftretenden schweren Dürren zu leiden.
Ort; Tages-/Nachttemperatur im Januar; Tages-/Nachttemperatur im Juli
Herat 9 °C/-3 °C; 37 °C/21 °C
Kabul 5 °C/-7 °C; 32 °C/15 °C
Kandahar 12 °C/0 °C; 40 °C/23 °C
Bevölkerung
Ethnien
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Im Süden leben Paschtunen, im Zentrum Hazara und im Norden Tadschiken und Usbeken. Afghanische Schulkinder in Bagram Bevölkerungsentwicklung x1000Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Minoritätenmosaik, wobei sich jedoch aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als staatstragendes Volk fühlen. Das Land hatte 2004 etwa 28,5 Millionen Einwohner (es gab in Afghanistan nie eine Volkszählung, eine Einwohnerzahl von 25-30 Millionen gilt aber als sehr wahrscheinlich). Die Einteilung nach ethnischen Gesichtspunkten ist nicht immer eindeutig, so dass sprachliche, religiöse und auf äußeren Körpermerkmalen beruhende Kriterien sich überschneiden, wie etwa bei den „turkmenisch-mongolischen“, jedoch „persischsprachigen“ Hazara. Die folgenden Prozentangaben sind nur eine grobe Schätzung und geben nur die wahrscheinliche Bevölkerungsaufteilung wieder.
Paschtunen sind die Begründer und Namensgeber des Landes. Sie machen ca. 40 % der Bevölkerung aus. Den Paschtunen zugeordnet sind unter anderem mehrere Nomadenstämme, allen voran die Kuchi mit rund 5 Millionen Menschen. Diese wurden durch Artikel 14 der afghanischen Verfassung besonders geschützt und mit Mitspracherechten ausgestattet. Tadschiken sind persischer Abstammung und machen ca. 30 % der Bevölkerung aus. Den Tadschiken zugeordnet sind unter anderem die Qizilbasch, die Nachkommen persisch-türkischer Soldaten aus der Zeit der Safawiden-Herrschaft, sowie die „Farsiwan“ im Westen des Landes. Hazara, deren Abstammung nicht eindeutig belegt und daher umstritten ist, sind heute persischsprachig und stellen ca. 20 % der Bevölkerung. Usbeken, eines der vielen Turkvölker Zentralasiens, stellen ca. 5 % der Bevölkerung. Daneben existieren noch mehrere kleinere Gruppen von unter anderem Aimaken, Turkmenen, Nuristani und Belutschen. Nach 1992 haben ethnische Konflikte die Auseinandersetzungen zwischen den Mudschaheddin geprägt. Die traditionellen Herrscher Afghanistans waren die Paschtunen, sie bildeten auch die große Mehrheit der Taliban-Bewegung. Der Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001 gab einer Allianz aus Tadschiken, Hazara und Usbeken die Gelegenheit, ein Abkommen über die Aufteilung der Macht durchzusetzen. Die Paschtunen sehen sich seitdem Vergeltungsangriffen ausgesetzt. Unter den Taliban war es darüber hinaus zu Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten gekommen. Im zehn Jahre dauernden Konflikt nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen 1979 sowie im nach 1992 einsetzenden Bürgerkrieg gab es etwa zwei Millionen Tote und ebenso viele Versehrte. Weitere sechs Millionen mussten ins benachbarte Pakistan und den Iran fliehen. Viele kamen zwar zurück, doch durch die Kämpfe im Jahr 2001 entstand eine neue Flüchtlingswelle; Hunderttausende wurden innerhalb des Landes vertrieben.
Sprachen In Afghanistan werden schätzungsweise mehr als 57 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen. Von diesen wurden durch die große Ratsversammlung Loja Dschirga Persisch („Dari“) und Paschtu als offizielle Landes- und Regierungssprachen (Amtssprachen) bestätigt.
Dari – die offizielle afghanische Bezeichnung für Ostdialekte der Persischen Sprache und abgeleitet von Farsi-e Darbâri, „Persisch des königlichen Hofes“ – ist die Mehrheitssprache[4] und seit der Gründung Afghanistans durch Ahmad Shah Durrani auch Amtssprache des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans (hauptsächlich Tadschiken, Hazara, Aimaken, aber auch sehr viele Paschtunen) spricht Dari als Muttersprache. Dari ist zudem die Sprache der Bevölkerung der Hauptstadt Kabul. Es dient nicht nur als Regierungs- und Wirtschaftssprache, sondern auch als Kommunikationssprache zwischen jenen Volksgruppen, die nicht eine der beiden Landessprachen als Muttersprache sprechen. Deshalb kann es als Lingua Franca des Landes angesehen werden.
Paschtu, die Sprache der Paschtunen, ist seit 1964 Amtssprache und wird von rund 35 % der Bevölkerung gesprochen. So wird traditionellerweise die Nationalhymne Afghanistans seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur in Paschtu gesungen. Auch militärische Titel sind der Sprache der Paschtunen entnommen. Trotzdem konnte sich Paschtu bisher nicht als Staatssprache durchsetzen und hat diesen Status nur in den paschtunischen Stammesgebieten. Von anderen Bevölkerungsgruppen wird Paschtu meist als zweitrangig angesehen, und auch die Frage der Nationalhymne hat immer wieder provokante Diskussionen heraufbeschworen. Jegliche Versuche der Regierung, den Status von Paschtu in der Bevölkerung zu erhöhen, sind bisher im Großen und Ganzen gescheitert.
██ 50% Persisch (Dari) ██ 35% Paschtu ██ 8% Usbekisch ██ 3% Turkmenisch ██ 4% Belutschisch ██ 2% andere (Nuristani, Pashai, Brahui, etc.) Daneben sind auch fünf Minderheitensprachen in jenen Regionen als Amtssprache anerkannt, in denen diese von der Mehrheit gesprochen werden; die Wichtigste ist dabei Usbekisch. Aber auch Turkmenisch, Belutschisch, Pashai und Nuristani (Kati) haben unter Karzai eine Aufwertung erfahren. Momentan wird unter anderem mit deutscher Hilfe daran gearbeitet, Wörterbücher und Lehrmaterialien für den Schulunterricht in diesen Sprachen zu erstellen.
Bildung Die Analphabetenrate ist mit ca. 70% im internationalen Vergleich sehr hoch. Invasion, Bürgerkrieg und die Kulturfeindlichkeit der Taliban haben ganze Generationen ohne jeden Zugang zu Bildung aufwachsen lassen. Besonders betroffen von diesem Ausschluss aus dem Bildungssystem waren Frauen, so dass noch heute ca. 90% aller Afghaninnen Analphabetinnen sind. Der Analphabetismus ist eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des Landes. Mit dem Ende des Taliban-Regimes entstanden mit ausländischer Hilfe im ganzen Land neue Schulen, so dass inzwischen ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen wieder eine Schule besuchen kann.
In Afghanistan gibt es vier Universitäten, davon zwei in Kabul und je eine in Dschalalabad und Herat.
Religion
Moschee in AfghanistanÜber 99 % der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitische Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es noch etwa 20.000 Hindus, einige wenige hundert Sikhs und einen letzten[5] bucharischen Juden.
Der Islam wird je nach ethnischer Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute die vorislamischen Bräuche der Bevölkerung, wie zum Beispiel das altiranische Neujahr (Nowroz) nach dem iranischen Kalender oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand), beides zoroastrische Bräuche.
Islam und Stellung der Frau in Afghanistan Der Islam in Afghanistan ist über die Jahrhunderte von den Afghanen sehr konservativ ausgelegt worden, wobei das Stammesrecht der Paschtunen eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Städten und größeren Orten gehen Frauen meist nur mit Ganzschleier (Burqa) aus dem Haus. Allerdings wurde sie nur in größeren Städten allgemein üblich. Auf dem Land war die Burqa nicht allgemein üblich, da sie etwa bei der Feldarbeit hinderlich ist.
Die Taliban verpflichteten Mitte der 1990er-Jahre alle Frauen zum Tragen einer Burqa. Bei den Tadschiken und den anderen Volksgruppen war diese Tradition bis dahin nicht weit verbreitet. Die Burqa-Pflicht wurde 2001 offiziell wieder aufgehoben, aber die Burqa bleibt weiterhin die gewöhnliche Kleidung für Frauen. Einzig in Kabul gibt es Orte, an denen sich Frauen unverschleiert zeigen dürfen (zum Beispiel ein Frauenpark in Kabul).
Nur wenigen Frauen ist es erlaubt, sich ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit zu bewegen. Übergriffe gegen Frauen sind in Kabul und anderen größeren Städten nicht selten – obwohl die Lage zumindest hier durch ausländische Truppenpräsenz einigermaßen stabil ist.
Unter den Taliban war Frauen die Berufstätigkeit verboten, auch den Mädchen war es untersagt eine Schule zu besuchen. Da es durch den Krieg allein in Kabul etwa 30.000 Witwen gab, waren diese völlig auf sich allein gestellt. Vielen blieb nichts anderes übrig, als zu betteln.
Flüchtlinge Seit 1980 sind mehr als sechs Millionen Afghanen in die benachbarten islamischen Republiken Pakistan und Iran geflohen. Mit 3,2 Millionen Rückkehrern aus Pakistan und 860.000 aus dem Iran hat das UNHCR seit 2002 rund vier Millionen Afghanen bei ihrer Rückkehr ins Heimatland unterstützt. Etwa drei Millionen registrierte Afghanen befinden sich Ende 2007 noch im Exil, davon zirka zwei Millionen in Pakistan, insbesondere in Peschawar, und 910.000 im Iran. Die Aufnahme des Programms der freiwilligen Rückkehr aus Pakistan wird im März 2008 fortgesetzt werden.[6]
Geschichte Hauptartikel: Geschichte Afghanistans
Von der Antike bis zur Neuzeit In der Antike gehörte das Gebiet des heutigen Afghanistan, das dem Osten des antiken „Aryānām Xšaθra“ entspricht, zum Perserreich. Später entstand in Baktrien ein Griechisch-Baktrisches Königreich, das von den Nachkommen der Truppen Alexanders des Großen regiert wurde.
Nach dem Fall der Sassaniden und der Invasion der muslimischen Araber dominierten bis zum Mittelalter persische Lokaldynastien, die dem muslimischen Kalifat unterstanden. Der Islam setzte sich dennoch in dieser Region verhältnismäßig langsam durch. Erst gegen Ende des 10. Jahrhundert, das heißt nach der großen Völkerwanderung der Türken ins Iranische Hochland, sollen nach einer islamischen Chronik die meisten Einwohner im Raum Ghur (zwischen Herat und Kabul) Muslime gewesen sein.
Staatsgründung und Namensgebung Der Paschtune Ahmad Schah Durrani begründete im Jahr 1747 ein selbständiges Königreich im Osten des Iran, im Gebiet Khorasan Wa Mawar al-Nahr, das als Vorgänger des modernen Staates Afghanistan betrachtet werden kann. Damit gilt er allgemein als der Begründer Afghanistans. Das von Ahmed Schah Durrani gegründete Reich zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten. Der Name „Afghanistan“ wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt und erst 1919 als Staatsname etabliert (siehe oben).
Die britische Kolonialmacht In Afghanistan kollidierten russische und englische Kolonialinteressen (The Great Game). Seit der Aufstellung der Kaiserlich Russischen Marine durch Zar Peter den Großen war es Ziel russischer Expansionspolitik, zum Indischen Ozean vorzustoßen und dort einen eisfreien Hafen zu bauen. Um Russland zuvorzukommen, sollte Afghanistan erobert und als Teil des Britischen Weltreichs an das spätere Britisch-Indien angegliedert werden. Dazu kämpfte 1839–1842 eine große anglo-indische Armee im ersten anglo-afghanischen Krieg gegen einen relativ schlecht ausgerüsteten afghanischen Widerstand. Die Briten konnten zwar das Land besetzen, jedoch nicht ihre Ziele durchsetzen. 1842 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, bei dem die Briten sich bereit erklärten, ihre Truppen zurückzuziehen. Jedoch wurden die sich zurückziehenden Briten kurz darauf am Khyber-Pass angegriffen und alle 15.000 britischen Soldaten und deren Familienmitglieder getötet. Dieser militärische Verlust in Afghanistan frustrierte die britische Kolonialregierung und erschwerte ihre Bestrebungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Handelswege in Zentralasien und den von dort versuchten Angriff auf die chinesische Qing-Dynastie. Die Katastrophe in Afghanistan erregte auch viele Inder, denn die britische Armee bestand zu einem großen Teil aus Indern. Angetrieben durch den Frust der vorangegangenen Demütigung, erklärte 1878 die britische Regierung erneut den Krieg gegen Afghanistan. Trotz kleiner militärischer Erfolge der Afghanen, wie bei der Schlacht von Maiwand 1880, wurde der Widerstand durch die Briten niedergeschlagen, die Hauptstadt Kabul aus Rache niedergebrannt und eine Marionette als König installiert. Gleichzeitig übernahmen die Briten für die folgenden 40 Jahre die afghanische Außenpolitik. Aufgrund vieler Aufstände in Afghanistan wurde 1893 das Land durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (die heutigen pakistanischen Provinzen NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt.
Gurkhas an der Nordwestfront des 3. Afghanischen Krieges (1923)Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 – ein letzter Versuch Afghanistans, sich vom britischen Joch zu befreien – führte schließlich durch geschicktes Verhandeln der afghanischen Diplomaten unter Amanullah Khan [7] (die Afghanen drohten den Engländern, sich Russland weiter anzunähern) zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien. Somit hatte Afghanistan nach mehr als 60 Jahren britischer Vorherrschaft seine volle Unabhängigkeit erlangt, während ein großer Teil der Gebiete an die Briten verlorengingen und später dem Staat Pakistan zugesprochen wurde. Das unabhängige Afghanistan bildete einen Puffer zwischen russischen und britischen Interessen. Dies schlug sich auch in der Grenzziehung nieder und ist noch heute am Wakhan-Korridor ersichtlich.
Afghanistan nach der Unabhängigkeit Seit 1933 bestand mit Mohammed Sahir Schah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich. Seit 1946 ist Afghanistan Mitglied der Vereinten Nationen. 1973 muss das Königreich einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht behaupten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion) zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas (Mudschaheddin). Dieser endete schließlich mit der Niederlage der sowjetischen Truppen, die 1989 aus Afghanistan abzogen. Die sowjetisch gestützte Regierung unter Präsident Nadschibullah konnte sich noch bis zur Einnahme Kabuls 1992 durch die Mudschaheddin halten. Die verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen begannen sofort danach, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es entbrannte ein weiterer Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte.
1995 begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban, das Land zu erobern. Sie nahmen bis 1995 die Städte Kandahar und Dschalalabad ein, eroberten im September 1996 die Hauptstadt Kabul, bis 2001 ca. 90 Prozent des Landes und riefen das Islamische Emirat Afghanistan aus. Die einzig verbleibende Opposition, die Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans, auch bekannt als Nordallianz, konnte sich lediglich noch in einem kleinen Landstrich im Nordosten des Landes halten. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen, und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung (Burqa) gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Berufstätigkeit untersagt.
Siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter Afghanistans
Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Hauptartikel: Krieg in Afghanistan, Petersberg-Prozess
Die US-Regierung vermutete, dass der aus Saudi-Arabien stammende Osama bin Laden und Teile des Terrornetzwerkes al-Qaida sich in Afghanistan aufhielten, denen sie die Drahtzieherschaft an den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 zur Last legen. Daraufhin führten die USA im Oktober 2001 eine Invasion Afghanistans mit Hilfe einer Allianz unter ihrer Führung durch. Die US-Regierung nutzte zur Legitimierung dieser Invasion einen Entschluss des UN-Sicherheitsrats, der ihnen das Recht auf Selbstverteidigung zusprach. Infolge dieser Invasion gelang es, die herrschenden Taliban zu stürzen, wobei die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen stellte. Jedoch gelang es seit der Invasion nicht, Osama bin Laden zu fassen.
Im Dezember 2001 trafen sich Führer der ehemaligen Mudschaheddin sowie afghanischer Exilgruppen auf der Petersberger Konferenz in Bonn, wo sie sich auf das sogenannte „Petersberger Abkommen“ einigten, das einen Stufenplan zur Demokratisierung des Landes sowie die Bildung einer provisorischen Regierung mit dem paschtunischen Stammesführer Hamid Karsai als Vorsitzenden vorsah. Insbesondere Mitglieder der siegreichen Nordallianz übernahmen Schlüsselpositionen in der neuen Regierung. Außerdem wurde um die Stationierung einer einem Mandat der Vereinten Nationen unterstellten internationalen Truppe ersucht, um die Sicherheit der provisorischen Regierung zu gewährleisten. Diese Aufgabe übernahm die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF.
Die provisorische Regierung wurde im Juni 2002 abgelöst durch eine von einer landesweiten außerordentlichen Loya Dschirga bestimmten Übergangsregierung, wiederum mit Karzai als Übergangspräsidenten an der Spitze. Ende 2003 wurde eine verfassungsgebende Loya Dschirga einberufen, die die neue afghanische Verfassung im Januar 2004 ratifizierte. Die am 9. Oktober 2004 stattgefundenen Präsidentschaftswahlen bestätigten Karsai als nunmehr demokratisch legitimierten Präsidenten. Den Abschluss des im Petersberger Abkommen vorgesehenen Demokratisierungsprozesses markierten die Parlamentswahlen im September 2005, aus denen sich das erste frei gewählte afghanische Parlament seit 1973 konstituierte. Diese Wahlen sollten ursprünglich im Juni 2004 stattfinden, mussten aber aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlregistrierung mehrmals verschoben werden.
Führungsnationen der ISAF-SchutztruppeDie Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Der dominierenden Stellung der Nordallianz innerhalb der Regierung tat dies allerdings keinen Abbruch. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter.
Die Sicherheitslage des Landes ist immer noch kritisch und hat sich insbesondere seit Ende 2005 wieder verschlechtert. Bombenanschläge und Selbstmordattentate, die vorher in Afghanistan völlig unbekannt waren, auf nichtmilitärische Ziele nahmen stark zu. Die Zahl der versuchten und durchgeführten Selbstmordanschläge nahmen von drei im Jahr 2003 auf 106 im Jahr 2006 stark zu, zu denen sich meist die Taliban bekannten.[8] Im Süden und Osten von Afghanistan existieren Gebiete, die von ausländischen Hilfsorganisationen und auch ISAF-Truppen gemieden werden.
Politik
Politisches System Seit der Verabschiedung der Verfassung von 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik mit einem präsidialen Regierungssystem. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Nach zwei Amtszeiten ist es dem Präsidenten verwehrt, wieder zu kandidieren. Ein Präsidentschaftskandidat muss mindestens 40 Jahre alt, ein Moslem und afghanischer Staatsbürger sein. Der Bewerber nominiert zwei Vizepräsidentschaftsbewerber. Der Präsident ist Staats- und Regierungsoberhaupt und Oberbefehlshaber der militärischen Streitkräfte. Zu seinen Befugnissen gehören außerdem die Bestimmung seines Kabinetts, sowie die Besetzung von Positionen im Militär, der Polizei und Provinzregierungen mit der Zustimmung des Parlaments.
Faktisch wurde mit der Verfassung die Scharia wieder eingeführt, da nach Artikel 3 der Verfassung kein Gesetz im Widerspruch zu den Grundlagen des Islam stehen darf.
Die Nationalversammlung ist die Legislative von Afghanistan und besteht aus zwei Häusern: der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes) und der Meschrano Dschirga (Haus der Älteren).
Delegierte der Loja Dschirga 2002Das Parlament (Wolesi Dschirga) besteht aus 249 Sitzen, wobei 68 für Frauen und zehn für die Nomaden-Minderheit der Kuchis vorbehalten sind. Die Abgeordneten werden durch direkte Wahl bestimmt, wobei die Anzahl der Sitze im Verhältnis zur Einwohnerzahl der jeweiligen Provinz stehen. Es müssen mindestens zwei Frauen pro Provinz gewählt werden. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Zur Wahl sind keine Parteien zugelassen. Auf dem Stimmzettel erscheinen der Name, das Foto und das Symbol des Bewerbers, dem keine Verbindung zu bewaffneten Organisationen erlaubt sind. Die Mandatsträger erhalten keine Immunität vor dem Gesetz. Die Meschrano Dschirga besteht zu je einem Drittel aus Delegierten, die von den Provinz- bzw. Distrikträten für vier Jahre bestimmt werden, sowie zu einem Drittel aus Abgeordneten, die vom Präsidenten bestimmt werden, wobei die Hälfte aus Frauen bestehen muss.
Die Judikative setzt sich aus dem Stera Mahkama (Oberster Gerichtshof), dem Berufungsgericht und niederen Gerichten für bestimmte Zuständigkeiten zusammen. Der Stera Mahkama besteht aus neun Richtern, die vom Präsidenten für eine Amtszeit von zehn Jahren nominiert und vom Parlament bestätigt werden. Richter müssen mindestens das Alter von 40 Jahren erreicht haben, dürfen keiner politischen Partei angehören und müssen einen Abschluss in Jura oder islamischer Rechtsprechung haben. Die Stera Mahkama hat auch die Befugnisse eines Verfassungsgerichtshofs.
In der Praxis ist der Einfluss der Regierung jedoch fast ausschließlich auf die Hauptstadt Kabul beschränkt – im restlichen Land liegt die Macht weiterhin in den Händen afghanischer Kriegsherren.
Parlamentswahl am 18. September 2005 Am 18. September 2005 fanden in Afghanistan die Wahlen für die Wolesi Dschirga, dem „Haus des Volkes“, und die 34 Provinzräte statt. Für die 249 Sitze des Parlaments (68 per Quote für Frauen) gab es 2.800 Kandidaten (330 Frauen), für die Provinzräte über 3.000. Trotz Anschlagsdrohungen ließen sich 12,7 der 28 Millionen Afghanen registrieren. Zur Wahl gingen schließlich 6,8 Millionen, was einer Wahlbeteiligung von etwa 54% entspricht. Parteien sind laut Verfassung verboten. Die Wahl wurde international als Erfolg gewertet und bildete den Abschluss des so genannten „Petersberger Prozesses“.
Ausländische Truppenpräsenz
Emblem der Afghanischen NationalarmeeIm Rahmen des ISAF-Mandates sind rund 47.600 Soldaten aus ca. 40 Staaten in Afghanistan stationiert. Das größte Kontingent stellt die USA mit 17.800 Soldaten. Deutschland beteiligt sich mit etwa 3.200 Soldaten an der Mission, die in Kabul sowie im Norden des Landes stationiert sind.[9][10] Weitere etwa 14.000 Truppen der USA der Operation Enduring Freedom sind nicht dem ISAF-Kommando unterstellt. Die Alliierten unterhalten in allen größeren Städten Afghanistans Militärbasen. Ein weiterer großer Militärstützpunkt ist die Bagram Air Base, die rund 50 km nördlich von Kabul liegt.
Afghanische Sicherheitskräfte
Das neu aufgestellte 1. Bataillon der Afghanischen Nationalarmee im Juli 2002Seit dem Sturz der Taliban haben die an der ISAF beteiligten Nationen großes Interesse daran, den Afghanen auch auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik wieder volle Souveränität garantieren zu können. Deshalb bauen sie unter Führung der USA Polizei, Militär und Geheimdienst auf.
Die afghanischen Streitkräfte mit dem Namen Afghan National Army verfügen zurzeit über 27.000 Mann, von denen 14.500 Kampfeinheiten sind. Da der Aufbau und Unterhalt einer einsatzfähigen Luftwaffe teuer ist, übernehmen die USA die Sicherung des afghanischen Luftraums. Die Notwendigkeit einer afghanischen Luftwaffe wird zurzeit debattiert, aufgrund der geographischen Gegebenheiten gilt diese aber als vorhanden. Die Kommandostruktur orientiert sich an der der USA. So soll Afghanistan unter militärisch sinnvollen Regionalkommandos aufgeteilt werden, vergleichbar den US-Streitkräften. Vorrangiges Ziel bleibt aber zunächst die Verbesserung von Moral und Ausrüstung sowie die Bereinigung des Militärs von Spionen und Saboteuren. Die Streitkräfte unterstehen Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak.
In Zusammenarbeit mit Deutschland und der EU bilden die USA zurzeit afghanische Polizisten aus, derer es 57.000 geben soll. Auch hier orientiert sich der Aufbau an den USA, zum Beispiel mit einer Art Highway Police. Derzeit ist die afghanische Polizei zentral organisiert, was aber angesichts des Verfassungsgebungsprozesses und der noch nicht abgeschlossenen Bewertung aller Faktoren ein Provisorium darstellt.
Der neu gegründete afghanische Geheimdienst NDS unterstützt die afghanische Regierung durch Informationsgewinnung und -auswertung.
Internationale Organisationen Afghanistan ist seit 1946 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat Beobachterstatus in der WTO und ist Vertragsstaat des ICC.[11]
Provinzen Hauptartikel: Provinzen Afghanistans
Seit dem 13. April 2004 gliedert sich Afghanistan in 34 Provinzen (velayat). Die Provinzen sind wiederum in 329 Bezirke (woluswali) unterteilt. Regiert werden die Provinzen von einem Gouverneur (waali), der von der Zentralregierung in Kabul ernannt oder bestätigt wird. Derzeit sind einige Gouverneursposten vakant.
Infrastruktur
Hauptverkehrswege in AfghanistanDie Straßen (21.000 km, davon 13,3 % befestigt) befinden sich im Wiederaufbau. Insgesamt wurden bis 2007 bereits 715 Kilometer der so genannten ring road erneuert, der Hauptverkehrsader, an der rund 60 Prozent der Bevölkerung leben.[12] Es besteht jedoch eine hohe Minengefahr. Afghanistan gilt als eines der am stärksten verminten Gebiete der Welt. Außerdem sind die Straßen je nach Jahreszeit oft stark unterspült. Es gilt die Straßenverkehrsordnung der DDR.[13] Im Jahr 2007 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit eine erste Brücke über den Fluss Pjandsch nach Tadschikistan eröffnet. Die 670 m lange Konstruktion wurde von den USA mit Beteiligung Norwegens finanziert. Die Brücke verbindet die Straßennetze der beiden Staaten und verkürzt so die Transportwege in der Region erheblich. Es können nun um ein Vielfaches mehr Fahrzeuge den Fluss überqueren als es vorher mit der Fährverbindung möglich war.[14][15]
Das afghanische Schienennetz beschränkt sich auf 24,6 Kilometer. Von Turkmenistan, Usbekistan und Pakistan führen kurze Stichstrecken auf afghanisches Gebiet, wobei die Chaiber-Pass-Bahnlinie zum pakistanisch-afghanischen Grenzort Landi Khana stillgelegt ist. Die Breitspurstrecke vom usbekischen Termiz überquert auf der Brücke der Freundschaft (kombinierte Eisenbahn–Straßenbrücke) den Amudarja und führt in das zwölf Kilometer entfernte Hayratan.[16] Sie wird zurzeit im Güterverkehr unter anderem für den etwa einen Monat dauernden Transport von Wohncontainern und mobilen Spezialgebäuden (z.B. Einsatzlazarett, Großküchen) über 6000 Kilometer aus Deutschland benutzt.[17] Zur Erleichterung des Weitertransports plant die Bundeswehr diese Strecke in ihre 67 Kilometer entfernte Nachschubbasis Mazar-e-Scharif zu verlängern.[18] Aus dem turkmenischen Serhetabat führt eine Güterverkehrsstrecke zwei Kilometer auf afghanisches Gebiet, die 2007 erneuert wurde.[19][20] Diese beiden Strecken sind in der Zeit der russischen Besatzung gebaut worden. Aufgrund des steigenden Außenhandels mit Iran gibt es Bestrebungen eine Bahnlinie zwischen Maschhad und Herat zu bauen.[21]
Möglichkeiten zur Schifffahrt bestehen auf den Grenzflüssen Amudarja und Pjandsch. Durch Kabul fließt ein Fluss gleichen Namens Richtung Osten.
Es gibt viele Flugplätze in Afghanistan.[22] Sie wurden in den Luftangriffen seit Oktober 2001 stark beschädigt. Der Flughafen Kabul wird von den Gesellschaften Ariana Afghan Airlines, Kam Air, Azerbaijan Airlines, Mahan Air, Pakistan International Airlines, Qatar Airways, Indian Airlines, Safi Airways und Air Arabia angeflogen.
Medien
Presse
Radio und Fernsehen Ariana TV – 24 h Privatsender mit Sitz in Afghanistan, weltweit empfangbar, Besitzer: Ehsan Bayat[2] Ariana Afghanistan TV – 1. weltweit empfangbarer afghanischer Sender, 24 h Privatsender im Auftrag des US-Kongresses mit Sitz in den USA; Besitzer: Nabil G. Miskinyar [3] Khorasan TV – 24h Privatsender mit Sitz in den USA Besitzer: Hamed Qaderi www.kafgtv.com Tolo TV – Privatsender mit Sitz in Kabul (Express AM22, 53.0°O, 11644 V) [4] RTA Afghanistan National Television TV – Sitz in Kabul, LyngSat Insat 3A, 93.5°O (4132 V) [5] Ayna TV Türksat 2A (11912 H) [6]
Wirtschaft Nach zwei Jahrzehnten Krieg folgte eine unsichere Lage im Land. Die Wirtschaft des Landes wurde so weitgehend zerstört, ebenso ein Großteil der Viehbestände. Afghanistan zählt nun zu den ärmsten Staaten. Die Bevölkerung leidet unter Hungersnöten.
Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei geschätzten 20 Milliarden US-Dollar (Stand 2003). Bei der Entstehung des BIP ist der Landwirtschaftssektor mit geschätzten 60 % beteiligt, die Industrie mit geschätzten 15 % und Dienstleistungen mit geschätzten 25 %.
Als Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererze, Erdgas, Kohle und Halbedelsteine (hauptsächlich Lapislazuli) zu nennen.
Afghanistan importierte im Jahr 2000 Waren im Wert von 600 Millionen US-Dollar, insbesondere Nahrungsmittel, Erdölprodukte und Konsumgüter, die meist aus Singapur, Japan und der EU stammen. Exportiert wurden Nahrung und Früchte im Wert von 150 Millionen US-Dollar. Diese gingen vor allem nach Pakistan, in die EU und in die USA.
Bauernhof am KabulObwohl nur etwa 6 % der Staatsfläche landwirtschaftlich nutzbar sind und diese Nutzung meist von künstlicher Bewässerung abhängt, sind 67 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig (Stand 2001). Ernten sind regelmäßig durch Dürren bedroht.
Laut einer Studie vom Januar 2004 zur zukünftigen Energieversorgung in Afghanistan waren 234.000 Kunden an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, 30 % davon allein in Kabul, und nur 6 % der Bevölkerung hatten elektrischen Strom.[23] Es ist deshalb geplant, unter anderem die Kajakai-Talsperre mit einem zusätzlichen Wasserkraftwerk „Kajakai II“ auszubauen.[23][24]
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben Staaten der Region (vor allem Pakistan und Iran) auch die Europäische Union.
Mit Unterstützung der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) wurde im September 2003 die Afghanistan Investment Support Agency (kurz: AISA) gegründet. Diese hat den Registrierungsprozess von neuen Unternehmen wesentlich vereinfacht und betreut Investoren bei Problemen nach der Unternehmensgründung. Die GTZ unterstützt weiterhin die Modernisierung der nationalen Handelskammer (Afghanistan Chamber of Commerce and Industry, ACCI). Im Oktober 2007 haben ACCI und die Afghanistan International Chamber of Commerce (AICC) in Kabul eine Absichtserklärung zu ihrer Verschmelzung und zum Aufbau einer vereinten Kammerorganisation unterzeichnet.
Als Probleme für Investoren stellen sich dar: Mangelhafte Stromversorgung, Korruption, die uneinheitliche und wechselhafte Sicherheitslage und mangelhafte Verkehrsinfrastruktur. Trotz dieser Probleme haben in den letzten Jahren große Investitionen in Afghanistan stattgefunden: Es existieren zwei Mobilfunknetze, die 70 % des Landes abdecken (Stand Sommer 2006), verschiedene staatliche Unternehmen wurden privatisiert, durch den Krieg zerstörte Industrie wurde wieder aufgebaut.
Anfang 2008 gab es in Afghanistan etwa 45.000 Festznetzanschlüsse und 4,5 Millionen Mobilfunknutzer.[25]
Schattenwirtschaft Afghanistans Außenbeziehungen werden von Schmuggel beherrscht. 2006 betrug der Handel mit Opium 46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Anbaufläche für Schlafmohn stieg seit der Beseitigung des Taliban-Regimes kontinuierlich, im Jahr 2006 erneut um 59 Prozent auf rund 193.000 Hektar. Nach Angaben des UNO-Büros für Drogen und Verbrechen wurden im Jahr 2006 über 6.000 Tonnen Opium geerntet, das entspricht 92 Prozent der gesamten Weltproduktion. Der Exportwert dieses Opiums liegt nach Angaben des Außenministeriums der Vereinigten Staaten bei 3,1 Milliarden US-Dollar, dagegen liegt der Straßenpreis bei rund 38 Milliarden US-Dollar. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan rund 8.200 Tonnen Opium geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3.000 Tonnen. Der einzelne Opiumfarmer erzielt hierbei etwa 122 US$ pro Kilogramm Opium (′farm gate price′). Somit ist für diesen der Schlafmohnanbau um etwa das Zehnfache lukrativer als der Weizenanbau.[26], [27]
Zur Bekämpfung der Drogenkriminalität wird in Afghanistan seit dem Jahr 2002 die „Counter Narcotics Police of Afghanistan“ (CNPA) aufgebaut. Im Rahmen von Felderzerstörungen der afghanischen Drogenvernichtungseinheit (Afghan Eradiction Force) und der nationalen Polizei wird seit 2005 in zunehmendem Umfang der Opiumanbau bekämpft. Nachteil dieser von westlichen Geberländern geforderten Maßnahme ist, dass zahlreiche Bauern, deren Lebensgrundlage zerstört wurde, zu Anhängern lokaler Kriegsherren wurden, ein Grund für die Verschlechterung der Sicherheitslage seit dieser Zeit. Ein wirtschaftlich negativer Effekt ist, dass Marktverknappung der derzeitigen Überschussproduktion den Drogenhändlern in die Hände spielt, weil er die Preise steigen lässt. 2003 betrug bei einer Ernte von 4000 Tonnen das von den Bauern erzielbare Bruttoeinkommen noch das 27-fache des Weizenanbaus. Der erneute Anbau von Opium wird durch die Vernichtung von Feldern lukrativer, die politische Macht der Drogenmafia wird dagegen nicht angegriffen.[28]
Kultur Afghanistan war bis zum 6. Jahrhundert meist buddhistisch geprägt. Der Islam erreichte das Land im 7. Jahrhundert und verbreitete sich schnell.
Afghanistan hatte ein reiches kulturelles Erbe. Als die Taliban 1996 Kabul eroberten, zerstörten sie viele Kunstwerke (unter anderem Gemälde und Figuren aus buddhistischer Zeit), vor allem die, die Menschen darstellten. Einigen Mitarbeitern des örtlichen Institutes für Kunst gelang es jedoch, einige Bilder vor den Taliban zu retten.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Im Jahre 2001 wurden diese in einen Felsen gehauenen Kunstwerke durch die damals herrschenden Taliban aus vermeintlichen religiösen Gründen zerstört. Ein schweizerisches Team versucht seit diesem Zeitpunkt, eine Rekonstruktion zu finanzieren und zu betreiben, bis heute jedoch ist es bei den Plänen geblieben.
Das Reiterspiel Buzkashi gilt als afghanischer Nationalsport.
Die afghanische Fußballnationalmannschaft wurde 1933 gegründet, bestritt aber zwischen 1984 und 2002 keine Spiele mehr; heute ist die Mannschaft wieder aktiv und absolviert wieder Pflichtspiele.
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen zum Beispiel Khabilie Palau mit delikaten Gemüsesoßen, Borani-Badenjan und Aschak.
Siehe auch: Afghanische Küche, Persische Literatur, Afghanische Musik
Kalender Gesetzliche bzw. staatliche und landwirtschaftliche Feiertage und Feste wie Nauroz, Unabhängigkeitsfest sowie staatliche Gedenktage werden nach dem iranischen Sonnenkalender gefeiert. Religiöse Feste werden nach dem islamischen Mondkalender gefeiert.
Der Kalender nach dem Sonnenjahr ist Staatskalender, auch wenn er im Laufe der Geschichte auf dem Boden des heutigen Landes, aber auch seit der Namensgebung „Afghanistan“ im 19. Jahrhundert wiederholt außer Kraft gesetzt worden ist. Zuletzt wurde der Solarkalender im Jahre 1996 von den Taliban für ungültig erklärt. Der islamische Lunarkalender war der Kalender des „Islamischen Emirats Afghanistan“.
Seit der Loja Dschirga von 2004 ist der auf dem Sonnenjahr beruhende Kalender abermals in der Verfassung verankert. Demnach basiert der Kalenderanfang auf dem Zeitpunkt der Pilgerfahrt (Hidschra) des Propheten Mohammad. Die Arbeitsgrundlage des Staatswesens ist der auf jener Pilgerfahrt beruhende Sonnenkalender. 22 Sonnenjahre entsprechen 23 Mondjahren. Die zwölf Monatsnamen des Sonnenkalenders entsprechen in Afghanistan den Tierkreiszeichen. Afghanische Kalender mit deutschen Feiertagen (GPL Lizenz) sowie weitere Informationen zum Afghanischen Kalender sind unter Afghan Kalender Projekt verfügbar.
Tourismus
Die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan.In Kabul sind einige Hotels und Gästehäuser für Ausländer geöffnet. Reisen außerhalb der Hauptstadt sind gefährlich, vor allem im Landesinneren, das von Landminen verseucht ist. Viele Kulturschätze wie zum Beispiel die berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan wurden zerstört oder geplündert. Die nationale afghanische Fluglinie Air Ariana verfügt über acht eigene Flugzeuge und eine geleaste Maschine. Afghanistan veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zum Tourismus.
Zu den wichtigsten touristischen Zielen gehören die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan, welche u. a. ein Etappenziel des sogenannten Hippie trail der 1960er und 1970er Jahre waren.
Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 17. Dezember 2005). Reisen gelten als gefährlich, und von ihnen wird dringend abgeraten, da eine Rettung (besonders aus den Provinzen) im Unglücksfall nur unter schwersten Bedingungen möglich ist und nicht garantiert werden kann.
Deutsch Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan AGA. Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Afghanistan Eigene Beiträge und umfangreiche kommentierte Linkliste. Die ethnische Zusammensetzung Afghanistans Kabulistan.de mit ca. 800 Fotos aus Afghanistan, meistens Kabul Afghanistan-Seiten des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam Afghanistan-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung Studie zur Situation in Afghanistan von ARD, ABC News und BBC, Befragungen des afghanischen Volkes in allen Provinzen, Daten für 2005 - 2008: Bericht (englisch), Zusammenfassung der ARD
Englisch Islamic Republic Of Afghanistan – Artikel zu Afghanistan-bezogenen Themen Afghanistan-Info-Portal UNHCR Homepage: RETURN TO AFGHANISTAN UNODC: Drugs finance Taliban war machine, 27. November 2008
Literatur Bérénice Geoffroy-Schneiter – Ghandara, Das kulturelle Erbe Afghanistans, deutsche Übersetzung Eliane Hagedorn, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München 2002, ISBN 3-89660-116-4 Jan-Heeren Grevemeyer: Afghanistan : Sozialer Wandel und Staat im 20. Jahrhundert. Berlin, VWB-Verlag 1989, ISBN 978-3-927408-24-1 Conrad J. Schetter / Almut Wieland-Karimi (Hrsg.) – Afghanistan in Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Afghanistanforschung, IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/M 1999, ISBN 3-88939-498-1 Winfried F. Wiegandt – Afghanistan, Nicht aus heiterem Himmel, Orell Füssli Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-280-01199-X Bernhard Chiari (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Afghanistan, 2. Aufl., Paderborn u.a. 2007, ISBN 3-50675-664-8
Einzelnachweise ↑ Baburnama in der Übersetzung von Annette S. Beveridge, vgl. Fußnote 2 ↑ E. Huntington, "The Anglo-Russian Agreement as to Tibet, Afghanistan, and Persia", Bulletin of the American Geographical Society, Vol. 39, No. 11 (1907) ↑ Elphinstone, M., "Account of the Kingdom of Cabul and its Dependencies in Persia and India", London 1815; published by Longman, Hurst, Rees, Orme & Brown ↑ CIA Factbook ↑ N.C. Aizenman: Afghan Jew Becomes Country's One and Only In: Washington Post. 27. Januar 2005, abgerufen am 15. Februar 2009 ↑ UNHCR 5. November 2007 Über 350.000 afghanische Rückkehrer aus Pakistan im Gesamtjahr 2007 ↑ Fischer Weltalmanach 2003 ↑ [1]International Crisis Group: Countering Afghanistan’s Insurgency] ↑ Informationsblatt über ISAF Stützpunkte und Truppenstärken der beteiligten Nationen, ISAF Homepage, PDF-Dokument, Daten vom 1. September 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009 ↑ Informationsblatt des US-Verteidigungsministeriums über weltweit stationierte US-Truppen, US-Verteidigungsministerium, PDF-Dokument, Daten vom 30. Juni 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009 ↑ Der Fischer Weltalmanach 2008, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8 ↑ Babak Khalatbari 2007: Erfolgsmeldungen aus Afghanistan ↑ http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EB9A46928090D4D36B5D9F13D8E956D8D~ATpl~Ecommon~Scontent.html ↑ Pressemeldung: Secretary Gutierrez Opened Afghanistan - Tajikistan Bridge with Presidents Karzai and Rahmon, auf: Webseite der US-Botschaft in Kabul, 26. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009 ↑ Bureau of International Information Programs, U.S. Department of State: Afghanistan-Tajikistan Bridge Links Central, South Asia, auf: Webseite america.gov, 29. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009 ↑ Bundeswehrangabe zum Schienenverkehr. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ STUTE unterstützt Bundeswehr mit kompetenter Transportlogistik. In: Stute special. 02.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (PDF) ↑ Bundeswehr plant den Bau einer Bahnlinie in Afghanistan. In: www.spiegel.de. 30.08.2008. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ Bilder vom Güterumschlag auf der aus Turkmenistan kommenden Strecke. In: www.wuestenfuchs.com. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ Afghan rebuild underway. In: www.railwaygazette.com. 12.07.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch) ↑ Murray Hughes: Opening up Afghan trade route to Iran. In: www.railwaygazette.com. 29.01.2008. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch) ↑ Afghanistan Ministry of Transport and Civil Aviation Afghanistan Airports Map ↑ a b Afghan Energy Information Center (AEIC) Securing Afghanistan’s Future ↑ Afghan Energy Information Center (AEIC) Kajaki Hydro Electric Plant ↑ heise.de, „Taliban zerstören gezielt Handymasten“, 13. März 2008 ↑ Special Report: Opiates for the masses. In: Nature, Bnd. 449, S. 268f, 20. Sept. 2007 ↑ UNODC Afghanistan Opium Survey 2007 Executive Summary (PDF, 2.0 MB) ↑ Janet Kursawe: Afghanischer Teufelskreis. Suedasien.info, 5. April 2007 AusklappenMitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) Afghanistan | Aserbaidschan | Iran | Kasachstan | Kirgisistan | Pakistan | Tadschikistan | Türkei | Turkmenistan | Usbekistan
AusklappenMitgliedstaaten der South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC) Afghanistan | Bangladesch | Bhutan | Indien | Malediven | Nepal | Pakistan | Sri Lanka
33.93333333333366.1833333333337Koordinaten: 34° N, 66° O Dieser Artikel wurde in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
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13. März 2009 00:33 ??? hat gesagt… skip to main | skip to sidebar Tagebuch
Donnerstag, 12. Februar 2009 Tagebuch
Mein Beruf ist Schüler Mein Lieblings PS3 Spiel ist Battlefield Bad Company Mein lieblings Essen ist Pizza Heute hatte ich Info Wir haben heute über Blogs geredet Gepostet von Hi unter 00:11 15 Kommentare: ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:24 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:26 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:27 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 5. März 2009 23:29 ??? hat gesagt… was geht ab
13. März 2009 00:01 ??? hat gesagt… bock zu kiffffffffffffen??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
13. März 2009 00:07 ??? hat gesagt… Dieser Post wurde vom Autoren entfernt. 13. März 2009 00:07 ??? hat gesagt… ??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
13. März 2009 00:10 ??? hat gesagt… KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KIF KFF
13. März 2009 00:12 ??? hat gesagt… hi
tschau
13. März 2009 00:13 ??? hat gesagt… hi
du looooooooooooooooooooooooooooooooooser
13. März 2009 00:15 ??? hat gesagt… Andere Sprachen Afrikaans العربية Asturianu Беларуская (тарашкевіца) Български বাংলা Brezhoneg Bosanski Català Česky Cymraeg Dansk Ελληνικά English Esperanto Español Eesti Euskara فارسی Suomi Føroyskt Français Gaeilge Galego עברית हिन्दी Hrvatski Magyar Interlingua Bahasa Indonesia Ilokano Íslenska Italiano 日本語 ქართული Қазақша ಕನ್ನಡ 한국어 Kurdî / كوردی Lumbaart ລາວ Lietuvių Latviešu Македонски മലയാളം Монгол मराठी Bahasa Melayu Malti नेपाली Nederlands Norsk (nynorsk) Norsk (bokmål) Occitan Polski Português Română Русский Srpskohrvatski / Српскохрватски සිංහල Simple English Slovenčina Slovenščina Shqip Српски / Srpski Svenska Kiswahili தமிழ் తెలుగు Тоҷикӣ ไทย Türkçe Tatarça/Татарча Українська اردو O'zbek Tiếng Việt Walon ייִדיש 中文 Bân-lâm-gú
13. März 2009 00:19 ??? hat gesagt… Aus verschiedenen Hanfsorten (Gattung Cannabis) können Rauschmittel gewonnen werden, die sich ebenfalls unter der Bezeichnung Cannabis zusammenfassen lassen. Die getrockneten und zerkleinerten harzhaltigen Pflanzenteile (Marihuana) werden dabei zu Haschisch und Haschischöl weiterverarbeitet. Cannabis ist in der Bundesrepublik Deutschland die am häufigsten gebrauchte und gehandelte illegale Droge.[1]Als Hauptwirkstoffe fungieren das Tetrahydrocannabinol (THC) sowie andere Cannabinoide. Sie beeinflussen das Zentralnervensystem und führen zu für die Wirkung typischen Bewusstseinsveränderungen.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Übersicht 2 Geschichte 2.1 Heutige gesetzliche Lage 3 Wirkung 3.1 Wirkstoffe 3.1.1 Toxizität 3.2 Akute Rauschwirkung 3.2.1 Intensivierung der Wahrnehmung 4 Gesundheitsrisiken 4.1 Negative psychische Auswirkungen 4.1.1 Amotivationssyndrom 4.2 Auslösen latenter Psychosen 4.3 Mögliche Gehirnschädigungen 4.3.1 Bei Jugendlichen 4.3.2 Bei Erwachsenen 4.4 Abhängigkeitsgefahr 4.5 Schädigung der Lunge 5 Verkehrsrisiken 5.1 Rechtsprechung 5.2 Medizinisch-Psychologische Untersuchung 5.3 Österreich und Schweiz 6 Medizinische Anwendung 7 Konsumformen 7.1 Mischkonsum mit anderen Drogen 8 Auswirkungen der Illegalität 8.1 Gesellschaftliche Auswirkungen 8.2 Gesundheitliche Auswirkungen 8.3 Mangelnde Qualitätskontrolle 9 Konsum in der Bevölkerung 10 Cannabis in Jugendkulturen 11 Siehe auch 12 Weblinks 12.1 Cannabis als Medizin 13 Literatur 14 Einzelnachweise
Übersicht
Marihuana HaschischDie berauschende Wirkung der Hanfpflanze ist bedingt durch die darin enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere die Cannabinoide Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) als aktiver Hauptmetabolit sowie Cannabidiol (CBD). Von 68 gefundenen Substanzen aus dem ätherischen Öl von Cannabis sativa wurden 57 identifiziert.[2]
Diese Substanzen binden an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Zentralnervensystem des Organismus. Die endogenen Agonisten dieser Rezeptoren heißen Endocannabinoide und spielen eine wichtige Rolle bei der Modulation synaptischer Prozesse.
Die beiden Arten sind Hanf (Art) und Indischer Hanf, aus denen heute mehrere hundert Zuchtsorten entstanden sind. Im Allgemeinen hat indischer Hanf gegenüber dem Nutzhanf einen höheren relativen Anteil an beruhigendem CBD im Verhältnis zum Hauptwirkstoff THC. Ruderalhanf spielt für die Drogenproduktion kaum eine Rolle. Als Droge ist fast ausschließlich die weibliche, unbefruchtete Pflanze interessant, da diese die größte Wirkstoffkonzentration aufweist.
Die bekanntesten Verwendungsformen sind
Marihuana: die getrockneten, weiblichen Blütenstände, möglichst unbefruchtet (ohne Samen), mit oder ohne anhängenden Blättern, werden geraucht (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004). Haschisch: das gepresste Harz der Hanfpflanze wird geraucht oder, in Fett gelöst, zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004). Haschischöl: das mit Lösungsmitteln aus der Pflanze extrahierte Öl (das im chemischen Sinne allerdings kein Öl ist, sondern relativ reines THC) wird verdampft und eingeatmet, mit Tabak vermischt, auf Papier geträufelt und gelutscht, geraucht oder zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt bis zu 80 %). In der Medizin werden meist reines THC oder standardisierte Extrakte (z. B. Sativex) verwendet.
Je nach Anwendungsform variiert die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung von einigen Minuten beim Inhalieren und zwischen 30 und 300 Minuten bei oraler Aufnahme. Die Wirkung hält selten länger als drei bis vier Stunden an, bei oralem Konsum werden aber auch deutlich längere Zeiträume berichtet. Cannabis kann unter anderem halluzinogen wirken, was sich meist in Form von leichten Wahrnehmungsveränderungen bei Farben, Formen, Geräuschen sowie der Zeitwahrnehmung äußert.
Geschichte
Hanf-Museum in Berlin Cannabis-Museum in AmsterdamObwohl Hanf seit etwa 5.000 Jahren, zuerst in China, zur Fasergewinnung angebaut wurde, finden sich erste Berichte über die Anwendung der Inhaltsstoffe zu medizinischen oder rituellen Zwecken erst in indischer Literatur vor etwa 2.400 Jahren. Medizinische Literatur dieser Zeit beschreibt auch Anwendungen in der Epilepsie und bei Schmerzen. In Ausgrabungen in den Yanghai-Gräbern im Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Westen Chinas, fanden sich Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten von Cannabis sativa. Mit der Radiokohlenstoffdatierung konnte deren Alter auf ca. 2.500 Jahre bestimmt werden.[3].
Mit Bekanntwerden der psychischen Wirkung im Europa des 17. Jahrhunderts setzten zwei Betrachtungsweisen ein: In Frankreich wurden die bewusstseinsverändernden Eigenschaften der Inhaltsstoffe betont, insbesondere in literarischen Kreisen, etwa von Alexandre Dumas dem Älteren und Fitz Hugh Ludlow, während in England medizinische Anwendungen im Vordergrund standen; W. B. O’Shanghnessy nennt Beruhigung, Anfallslinderung und Krampflinderung. Hanf wurde oft als günstiger Tabakersatz verwendet und in diesem Zusammenhang in der Literatur oft beiläufig als Knaster oder starker Tobak bezeichnet.
Bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war Cannabis, gewöhnlich in Form von alkoholischen Extrakten, ein leicht verfügbares Medikament; im 19. Jahrhundert eines der am häufigsten verschriebenen. Im Jahre 1925 fand die Internationale Opiumkonferenz in Genf statt. Dort wurde auch ein Verbot von Cannabis diskutiert. Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Anbau der bis dahin gebräuchlichen Hanfpflanze als Rohstoff für Uniformen, Verbandszeug, Flugzeugbau und ähnlichem zwar noch einmal propagiert, mit dessen Ende ging aber auch die hektarweise Vernichtung von Feldern einher, auf denen „Marihuana“ angebaut wurde – ein Synonym spanischer Einwanderer, das in kurzen Werbefilmen der US-Regierung als Droge für Perverse, siechende „Untermenschen“, geistlose „Neger“ und mexikanische Immigranten beschrieben wird. Dieser harte Dualismus in der Drogendiskussion – hier die wohlvertrauten Alltagsdrogen Alkohol und Tabak, die meist nicht einmal als Drogen bezeichnet wurden, dort die neue, fremdländische Gefahr Marihuana, von der viele nicht wussten, dass sie mit dem altbekannten Hanf identisch ist – hielt sich lange Zeit hartnäckig und führte zur erfolgreichen Verbannung der Nutzpflanze Hanf aus dem westlichen Kulturkreis.
Obwohl in den europäischen Staaten mit Ausnahme von Portugal, wo der Konsum von Cannabis zu „Aufmüpfigkeit unter den Negersklaven“ geführt hatte, keine negativen Auswirkungen des Cannabis-Konsums bekannt waren, wurde auf Drängen von Ägypten, das seinerseits damit gedroht hatte, die Einfuhr von Kokain und Heroin aus Europa zu verbieten, Cannabis zu einer illegalen Droge erklärt.
Im Zuge des Kampfes gegen Marihuana stieg der Straßenpreis in den vergangenen 50 Jahren um bis zu 8000 Prozent von 60 US-Dollar/kg auf 1.500 bis 5.000 US-Dollar (regional sehr unterschiedlich).
Die Gefährlichkeit von Cannabis ist teilweise umstritten. Nach Meinung von Befürwortern einer Legalisierung des Cannabisgebrauches soll die nach ihren Angaben enorm vielseitige Verwertbarkeit des Hanfes eine große Rolle dabei spielen, dass Cannabis bis heute illegal geblieben sei, denn Hanf stehe z. B. in Konkurrenz zu Holzprodukten wie Papier, Textilien, Lebensmittelölen und vor allem zu Tabak und einer Vielzahl von chemisch hergestellten und patentierten Medikamenten.
Heutige gesetzliche Lage → Hauptartikel: Rechtliche Aspekte von Cannabis
Entsprechend den Bestimmungen des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel 1961, das von fast allen Staaten der Welt ratifiziert wurde, sind die Erzeugung, der Besitz und der Handel von Cannabis nahezu weltweit verboten, in einigen Ländern ist auch der Konsum illegal. Eine Ausnahme sind die Niederlande, wo Erwerb und Besitz geringer Mengen Cannabis (bis zu 5 Gramm) geduldet und somit de facto straffrei sind, obwohl Cannabis in den Niederlanden de jure auch weiterhin illegal und verboten ist. Allerdings ist auch in vielen anderen Ländern der Besitz einer geringen Menge Cannabis für den Eigengebrauch teilweise entkriminalisiert, wobei von Land zu Land verschiedene Mengen als gering gelten. In Deutschland ist der bloße Konsum von Cannabis oder anderen Betäubungsmitteln de jure nicht strafbar, dagegen sind der Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen zum unmittelbaren Verbrauch gemäß Betäubungsmittelgesetz strafbar.
Wirkung
Wirkstoffe Für die Wirkung von Cannabis und Haschischprodukten sind hauptsächlich folgende drei Hauptkomponenten verantwortlich, [4], die sich in ihrer Wirkung wechselwirkend beeinflussen[5].
[THC] (Δ9-Tetrahydrocannabinol), welches zum Großteil den psychoaktiven Effekt von Cannabis hervorruft. [CBN] (Cannabinol), ist vorrangig für die muskelrelaxierende (krampflösende) Wirkung verantwortlich. [CBD] (Cannabidiol), wirkt nach neuesten Studien dem THC-Effekt entgegen, schwächt damit dessen Wirkung und sorgt gleichzeitig für eine längere Wirkungsdauer des Gesamteffekts auf die körperlichen Prozesse. Ein hoher CBD-Anteil in den Trichomen schwächt den allgemeinen psychoaktiven Effekt und führt zu einer eher körperbetonten, sedierenden Wirkung, anstatt zu einer ‚bewusstseinserweiternden‘ Erfahrung. Hanfpflanzen mit einer großen Anzahl von Trichomen (Pflanzenhaaren), mit sehr hohem THC- und einem extrem niedrigen Cannabidiolanteil-Verhältnis (in der Regel von der genetischen Varietät (Cannabis sativa oder Cannabis indica) und vom Reifegrad abhängig), führen demnach zum psychoaktiven Geisteszustand, den Konsumenten als klar, sauber und bewusstseinserweiternd empfinden. Konsumenten beschreiben den Rausch von Sativa Gattungen meist als kopfbetont und geistesanregend, Indica Gattungen hingegen werden eher als körperbetont und schmerzlindernd empfunden.
Deshalb ist nicht nur der prozentuale THC-Anteil bei Cannabis- oder Haschischderivaten für die Qualität des „Highs“ oder „Stoned“ ausschlaggebend, sondern die Relation zwischen den Hauptinhaltsstoffen. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen und in Testlabors der Polizei wird folgende Formel angewandt, um den psychoaktiven Wirkungsgrad von Cannabisprodukten festzustellen:
THC + CBN/CBD = psychoaktiver Wert (pW) (wobei pW >,=,< 1 ergibt) Das Ergebnis gilt als Indikator, ob die getestete Substanz als Droge anzusehen ist. Werte unter 1 bedeuten, dass die Substanz beim Konsum keine psychotrope Wirkung hervorruft und damit nicht als Betäubungsmittel im rechtlichen Sinne anzusehen ist. Für Werte über 1 gilt das Gegenteil.
Toxizität Cannabis selbst ist praktisch ungiftig; die Dosen, die ein Mensch aufnehmen müsste, damit eine toxische Wirkung der Inhaltsstoffe eintritt, sind weder durch Rauchen noch durch Essen von Cannabis zu erreichen. So liegt z. B. die letale Dosis von reinem Δ-9-THC bei über 4 Gramm.[6]
Die LD50 des Hauptwirkstoffes THC beträgt bei Mäusen im Fall intravenöser Gabe 29 mg je Kilogramm Körpergewicht, bei oraler Einnahme jedoch 482 mg je Kilogramm Körpergewicht. In der Praxis ist eine tödliche Überdosis beim Menschen deswegen noch in keinem Fall vorgekommen.
Akute Rauschwirkung Die akuten Wirkungen von Cannabis können je nach Person, Wirkstoffanteil, momentaner körperlicher und psychischer Verfassung, Erfahrung mit der Droge sowie Umfeldbedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Schwierigkeit für Konsumenten besteht darin, dass die gleiche Menge THC bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken kann. Auch bei dem selben Mensch kann die Wirkung der gleichen Dosis zu verschiedenen Zeitpunkten variieren. Diese Problematik wird durch die unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen und die (aus Illegalitätsgründen) fehlenden zuverlässigen Inhaltsangaben noch verstärkt. Dies alles führt dazu, dass der Konsument die zu erwartende Wirkung nicht immer verlässlich einschätzen kann und damit ein begrenztes Risiko eingehen muss.
In der Regel ist als akute Auswirkung eine gewisse Bewusstseinsverschiebung festzustellen, die assoziatives, sprunghaftes Denken und eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses mit sich bringt. Diese Bewusstseinsveränderung kann je nach Bedingungen sehr positive, aber auch sehr negative Empfindungen hervorrufen. Häufige körperliche Effekte sind gerötete Augen, Mundtrockenheit, gesteigertes Hungergefühl, Erhöhung des Pulses, Senkung des Blutdrucks und Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit.
Intensivierung der Wahrnehmung Die selektiv intensivierende Wirkung auf Gefühlseindrücke bei stark erhöhtem Konsum bezieht sich nicht nur auf positive, sondern auch auf negative Eindrücke wie Angst oder Misstrauen, wodurch bereits geringes Unwohlsein unter Einfluss von Cannabis zu akuten, verstärkten Angstzuständen führen kann (vgl. Horrortrip).
Gesundheitsrisiken „Die wesentlichen gesundheitlichen Folgen eines über mehrere Jahre andauernden chronischen Cannabiskonsum (geraucht) halten Hall et al. (1999) zusammenfassend folgende fest […]:
Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit, Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit erhöhtes Risiko, eine chronische Bronchitis auszubilden,[7] erhöhtes Risiko für vulnerable Personen, eine Schizophrenie zu entwickeln.“ – Kleiber und Söllner: Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
Die unterschiedlichen Ausprägungen der gesundheitlichen Folgen werden beeinflusst durch:
Persönliche Reife und biologisches Alter (Hirnreifung) Stabilität der Psyche Drogengewöhnung konsumierte Menge, Darreichungsform und Wirkstoffgehalt Mischkonsum mit anderen Drogen (auch Alkohol und Nikotin) Vermutlich auch genetische Voraussetzungen Das unmittelbare Umfeld Die persönliche Verfassung und Umgebung, die Tagesform (vgl. Set und Setting)
Negative psychische Auswirkungen Die Folgen des Cannabis- bzw. THC-Konsums auf die Psyche sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, daher können wenig generelle Aussagen getroffen werden, für welchen Personenkreis welche Dosis schädigend wirkt und unter welchen Umständen bereits einmaliger oder seltener Konsum Probleme mit sich bringt.
Amotivationssyndrom Die deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren weist darauf hin, dass bei der speziellen Gruppe von Konsumenten bei der Cannabiskonsum und zusätzlich persönliche und soziale Risikofaktoren zusammenkommen eine besondere Gefährdung besteht, welche folgendermaßen beschrieben wird:
„Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind. […] Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus.“
– Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: Suchtstoffe Cannabis
Auslösen latenter Psychosen Aus einer australischen Erhebung schlossen verschiedene Forscher, dass Cannabis eine dauerhafte Psychose auslösen kann, da viele der untersuchten Personen psychoseähnliche Symptome hatten.[8] Bei Veranlagung soll eine 11-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, an einer Psychose zu erkranken, wenn in der Jugend Cannabis konsumiert wurde. Einigen Untersuchungen zufolge wurde der Cannabiskonsum mit Schizophrenie in Verbindung gebracht.[9] Es wurde zudem der Verdacht geäußert, dass Cannabis bereits bei moderatem Konsum eine dauerhafte Drogenpsychose auslöse sowie bereits geheilte Psychosen erneut auslösen könne. Möglicherweise besteht eine genetische Disposition für Psychosen, die durch (teilweise einmaligen) THC-Konsum ausbrechen können. Unter Verdacht steht dabei das sogenannte Comt-Gen (Catechol-O-Methyltransferase-Gen). Grundsätzlich wird Personen mit einer Neigung zu psychischen Problemen empfohlen, den Konsum von Cannabis zu meiden.
In Großbritannien veröffentlichten Forscher der Universitäten Cardiff und Bristol im Jahr 2007 eine Metastudie. Diese ergab, dass Cannabiskonsumenten bis zu 41 % mehr an psychoseähnlichen Symptomen leiden als Personen, die angaben, noch nie Cannabis konsumiert zu haben.[10] Unklar ist bei allen Untersuchungen jedoch, ob nicht etwa ein umgekehrt kausaler Zusammenhang zwischen Psychose und Konsum besteht, indem letzterer stattfindet, um eventuellen Symptomen einer noch nicht ausgeprägten Psychose zu begegnen.
Mögliche Gehirnschädigungen Man weiß heute, dass Cannabis, beziehungsweise das Δ9-THC, eine neuroprotektive Wirkung ausübt und das Hirn vor Degeneration schützt. Dies zeigt sich sowohl im Tierversuch [11] wie auch daran, dass Cannabiskonsum den üblichen alkoholkonsumbedingten Gehirnvolumenverlust vollständig verhindert[12]. Es gibt aber auch zahlreiche Studien, in denen das Gehirn auf mögliche bleibende negative Veränderungen in Struktur und Funktion durch THC-Wirkung untersucht wurde. Dabei zeigten sich unterschiedliche, z. T. widersprüchliche Ergebnisse. Trotz des komplexen Geflechts von neuroprotektiven und neurotoxischen Effekten scheint nur eine kleine und zudem nach Absetzen der Droge wieder vollständig verschwindende funktionelle Beeinträchtigung wissenschaftlich abgesichert zu sein. Die These von pathologischen Hirnschädigungen durch Cannabis ist nicht sehr wahrscheinlich (little evidence).[13]
Bei Jugendlichen Auch im Jugendalter scheint Cannabis beziehungsweise das Δ9-THC eine neuroprotektive Funktion zu haben. Vergleicht man jugendliche Alkoholkonsumenten mit Konsumenten von Alkohol und Cannabis und Abstinenzlern so zeigt sich nur bei der Gruppe der reinen Alkoholkonsumenten, dass ein Hirnvolumenabbau stattfindet.[12] Ungeachtet dieser möglicherweise positiven neuroprotektiven Aspekten gibt es auch Hinweise, dass mögliche negative Auswirkungen auf das Gehirn umso stärker zu befürchten sind, je früher jemand im Jugendalter in einen regelmäßigen Konsum einsteigt und je intensiver in dieser Phase des Heranwachsens konsumiert wird.[14] Im Folgenden sind einige Studienergebnisse wiedergegeben. Wilson et al.[15] fanden heraus, dass Probanden, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, Cannabis zu konsumieren, verglichen mit jenen, die später anfingen, ein verringertes Hirnvolumen sowie ein erhöhtes Verhältnis von weißer zu grauer Hirnmasse hatten. Männliche Versuchspersonen, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, hatten einen höheren CBF-Wert („cerebral blood flow“, dt. Gehirndurchblutung) als andere Versuchspersonen. Sowohl Männer als auch Frauen, die früher begannen, hatten eine kleinere Körpergröße und ein geringeres Gewicht, wobei diese Effekte bei Männern stärker nachzuweisen waren. Solche Effekte scheinen demnach stark von der Frühzeitigkeit und vor allem der Intensität des Cannabiskonsums im Jugendalter abhängig zu sein. Studien dieser Art zeigen auf, dass ein früher Beginn mit den genannten Effekten statistisch im Zusammenhang steht (Korrelation), lassen aber die Frage offen, ob dies durch den frühen Cannabisbeginn verursacht wurde oder durch andere Faktoren wie z. B. den bei dieser Gruppe ebenfalls frühzeitigen Alkohol- oder Nikotinkonsumbeginn. In einer Studie von Padula et al.[16] mit psychologischen Leistungstests zu räumlichen Gedächtnisaufgaben zeigten sich keine Leistungsunterschiede zwischen 16- bis 18-jährigen starken Cannabiskonsumenten und einer Kontrollgruppe. Die Konsumenten zeigten aber eine intensivere, andersartige Hirndurchblutung (CBF), deren Bedeutung noch nicht geklärt ist. Die diskutierten möglichen Schädigungen haben in der Praxis bei denjenigen Jugendlichen, die nur Cannabis konsumieren und ansonsten Nichtraucher sind, keine negativen Auswirkungen. Diese Gruppe schnitt bei einer Studie mit 5263 Schülern im Vergleich mit zigarettenrauchenden Cannabiskonsumenten und cannabisabstinenten Schülern, in Bezug auf Schulleistungen (und Sozialkompetenz sowie sportlicher Aktivität) am besten ab.[17] Als gesichert kann in Bezug zum jugendlichen Gehirn die andersartige Durchblutung bei gleich guter Aufgabenbewältigung gelten, da dieses Resultat nicht bei Nikotin oder Alkoholmissbrauch beobachtet werden kann und keine widersprechenden Studienresultate vorliegen.[16] Eine irreversible Schädigung des Gehirns ist grundsätzlich unwahrscheinlich (little evident).[13] Da jedoch ein altersabhängig erhöhtes Risiko eines negativen Einflusses auf das jugendliche Gehirn nicht ausgeschlossen werden kann, ist Jugendlichen von übermäßigem Konsum abzuraten.
Bei Erwachsenen Eine Studie ergab, dass die Großhirnrinde von Langzeitkonsumenten schlechter durchblutet wird.[18] Kritiker behaupten, diese Ergebnisse würden weniger die Schädlichkeit der Cannabinoide nachweisen, sondern vielmehr die schädliche Wirkung des Einatmens von Verbrennungsgasen.
Zahlreiche andere Studien zeigten bei erwachsenen Konsumenten auch bei fortgesetztem Langzeitkonsum keinerlei Effekte auf das Gehirn.[19]
Chronische Cannabiskonsumenten zeigen charakteristische Veränderungen im EEG in Form von erhöhten absoluten Amplituden aller Frequenzen über allen Hirnabschnitten, Abnahme der relativen Amplitude aller nicht-alpha-Frequenzen sowie eine Hyperfrontalität der Alpha-Aktivität. Man spricht hierbei von einer funktionellen Gehirnstörung. Funktionelle Störungen verschwinden mit dem Absetzen der Substanz in der Regel wieder vollständig.[13]
Eine Langzeitstudie der Universität in Patras kam zu dem Ergebnis, dass Konsumenten ein immer schlechteres Gedächtnis bekommen, je länger sie Cannabis konsumieren.[20] Eine Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD), fand bei schweren Cannabisrauchern „überraschend wenig“ Hinweise für eine substanzielle Hirnschädigung, allenfalls eine geringe Einschränkung der Gedächtnisfunktion konnte beobachtet werden, deren praktische Relevanz jedoch unklar ist.[21]. Auch eine Literaturauswertung von Iversen fand kaum Anhaltspunkte, welche für ein Schädigung des Gehirns sprechen und kommt zum Schluss, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn vermutlich nur geringfügig und vollständig reversibel sind.[13].
Abhängigkeitsgefahr Cannabiskonsumenten können eine psychische Abhängigkeit entwickeln.[22] Während die Kleiber-Kovar-Studie und der Roques-Report von einem eher geringen Abhängigkeitspotenzial ausgehen, wurde in einer neueren Studie ein höheres Suchtpotenzial vermutet.[23]
Bei Dauerkonsumenten wurden z. T. Entzugserscheinungen beobachtet, weshalb die These aufgestellt wurde, dass auch eine körperliche Cannabis-Abhängigkeit möglich ist.[24][25][26][27] Andere Quellen gehen von keiner körperlichen Abhängigkeit aus. Die psychische Abhängigkeit stellt bei Drogen jedoch allgemein das größere Problem dar. Bei der Bindung an die Droge spielen psychische bzw. psychosoziale Faktoren eine Rolle, wie z.B. ein konsumierendes Umfeld.[28]
Kleiber und Soellner kommen nach der Auswertung mehrerer Untersuchungen zum Ergebnis, dass körperliche Entzugssymptome bei Cannabiskonsumenten kaum beschreibbar und allenfalls schwach ausgeprägt seien. Ferner stellen sie fest, dass Studien im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem Konsum von Cannabis und einer damit einhergehenden Abhängigkeitsentwicklung beschäftigen, überwiegend im psychiatrischen Bereich durchgeführt wurden, was zu systematischen Verzerrungen bei den Schlussfolgerungen hinsichtlich Abhängigkeit und anderen Problemen führte, zumal die untersuchten Konsumenten überwiegend auch andere legale und illegale Drogen konsumierten.[29]
Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit steht in einem engen Zusammenhang mit sozialen Faktoren, der persönlichen Reife des Konsumenten und einem frühen Konsumbeginn. Bei langjährigen Konsumenten kann es im Falle eines Absetzens der Droge zu Schlafstörungen kommen. Dies kann sich in einzelnen Fällen über einen Zeitraum von bis zu 21 Tagen hinziehen.[30] Die Kleiber-Kovar-Studie[31]für das Bundesministerium für Gesundheit 1994 kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 20 Prozent der Drogenkonsumenten abhängig seien. Innerhalb der untersuchten Probanden waren es ca. 8–14 Prozent (je nach Auslegung der Abhängigkeitskriterien); von den reinen Cannabis-Konsumenten waren innerhalb der untersuchten Gruppe 2 Prozent abhängig, die anderen Abhängigen in der Studie nahmen neben Cannabis noch andere Drogen. Es schätzten sich mehr Konsumenten selbst als süchtig ein, als dies nach psychiatrischen Erhebungsmethoden der Fall gewesen wäre. Abhängigkeit von Cannabis sei vor allem auf besondere persönliche Umstände zurückzuführen, beispielsweise spiele ein frühes Einstiegsalter eine große Rolle, so das Fazit dieser Studie. Ein früher Einstieg berge die Gefahr, dass der Konsument keine anderen Mittel und Wege kennenlerne, Probleme im Leben zu meistern oder Spaß zu haben.[28] Auch wird der Einsatz von Cannabis als Hilfsmittel zur Verdrängung von Problemen als gefährlich eingeschätzt.
Bei regelmäßigen, intensiven Konsumenten kann sich ein Toleranzeffekt (Dosissteigerung, um einen Rausch zu erzielen) entwickeln; einzelne Studien haben auf die mögliche Entwicklung eines solchen Effekts hingewiesen.[32] Diese Toleranz betrifft einige, aber nicht alle der typischen Cannabiswirkungen (so dass intensive Konsumenten auch höhere Dosen zu sich nehmen als moderate Konsumenten). Im Vergleich zu den meisten anderen Drogen ist dieser Effekt aber als eher gering einzuschätzen.
Schädigung der Lunge Bei Untersuchungen von Cannabisrauch wurde festgestellt, dass dessen Zusammensetzung der von Tabakrauch bemerkenswert ähnlich ist. Die Teerstoffe im Cannabis sind allerdings offenbar im höheren Maße krebserregend.[33] Das Rauchen von Cannabis kann daher negative Auswirkungen auf die Lunge haben. Diese Auswirkungen steigern sich, wenn Cannabis mit Tabak vermischt und ungefiltert geraucht wird. Werden zusätzlich zum Tabakkonsum Joints geraucht, steigt die Gefahr. Ob die Auswirkungen bei reinen Cannabiskonsumenten, die die Droge mit Tabak zusammen konsumieren, letztlich stärker oder schwächer als die bei reinen Tabakrauchern sind, ist umstritten, da einerseits bei Joints meist tiefer und deutlich länger inhaliert wird, aber andererseits durchschnittliche Cannabis-Konsumenten deutlich weniger Joints rauchen als durchschnittliche Tabakkonsumenten Zigaretten. In einer US-Studie (UCLA, Los Angeles) wurde hingegen festgestellt, dass selbst ein regelmäßiger und vergleichsweise intensiver Cannabiskonsum (500–1000 Joints pro Jahr) weder eine signifikant höhere Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebswahrscheinlichkeit noch sonstige höhere gesundheitliche Risiken mit sich bringt.[34][35] Allerdings ist die Fallzahl für diese Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 2.240 nachträglich untersuchten Personen recht gering, um Entwarnung bezüglich des Krebsrisikos von Cannabisrauch geben zu können. Retrospektive Studien wie diese sind nur zur Aufstellung von Hypothesen geeignet, jedoch nicht zur Beweisführung. Für Personen, welche Cannabiskonsum aufgrund der möglichen Schädigung der Lunge vermeiden, wurde mit dem sogenannten Vaporizer eine Möglichkeit für einen weniger gesundheitsschädlichen Konsum gefunden. Dabei wird die Droge nur soweit erhitzt, bis die psychotropen Substanzen, allen voran THC, verdampfen – eine Verbrennung und die damit verbundene Entstehung weiterer Schadstoffe wird jedoch vermieden.
Robert Melamede von der University of Colorado, einer der führenden amerikanischen Cannabisexperten, vertritt die Auffassung, dass Rauchen von Cannabis weniger wahrscheinlich eine Krebserkrankung auslöse als das Rauchen von Tabak. THC hätte sogar krebshemmende Eigenschaften.[36] Nach einer englischen Studie wirkt THC vor allem auf Leukämiezellen ein.[37]
Eine wissenschaftliche Untersuchung aus Neuseeland ergab demgegenüber, dass die Wahrscheinlichkeit, Lungenkrebs zu bekommen, gegenüber üblichem Tabakkonsum bei hohem Cannabiskonsum (10 Jahre täglich 1 Joint bzw. 5 Jahre täglich 2 Joints) bis zu 5,7-fach erhöht ist.[38][39]
Verkehrsrisiken
Rechtsprechung Eine gefestigte Rechtsprechung mit gesetzlich festgelegten Gefahrengrenzwerten, vergleichbar dem Fahren unter Alkoholeinfluss, fehlt in Deutschland bislang. Anders bei Überschreitungen der definierten Alkoholgrenzwerte (etwa der 1,1 Promille-Grenze) wird die Fahrerlaubnis bei Fahrten unter Cannabiseinfluss meist nicht unmittelbar entzogen. Als Grund für diese Zurückhaltung wird die nichtlineare Abbaudynamik nach Cannabiskonsum angeführt, die beispielsweise eine zuverlässige Rückrechnung auf den Tatzeitpunkt ausschließt.
In Deutschland sorgten Urteile des Bundesverfassungsgericht (Juni 2002, Dezember 2004) für eine gewisse Liberalisierung der bis dato relativ strengen Praxis der Behörden. So entschied das Bundesverfassungsgericht[40] im Dezember 2004, dass bei einer THC-Blut-Konzentration von unter 1,0 ng/ml nicht zwangsläufig eine Gefahr für den Straßenverkehr ausgeht. Dieser „Gefahrengrenzwert“ wurde jedoch bislang nicht vom Gesetzgeber bestätigt.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung In jedem Fall wird nach Fahrten unter Drogeneinfluss eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde verlangt, um festzustellen, ob es sich um ein Probierverhalten, oder um missbräuchlichen Konsum handelte, vor allem aber um die Rückfallgefahr zu beurteilen.
Österreich und Schweiz In Österreich und in der Schweiz ist es verboten, unter Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug zu führen. Als beeinträchtigt gelten Personen, bei denen Cannabis im Blut festgestellt wird.
Medizinische Anwendung Die Cannabis-Pflanze wird seit Jahrtausenden medizinisch verwendet[41][42][43]. Die moderne Cannabis-Forschung begann mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Δ9-THC im Jahre 1964.
1999 veröffentlichte das US-amerikanische Institute of Medicine der National Academy of Sciences die Studie „Marijuana and Medicine: Assessing the Science Base“, in welcher der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkungen und Risiken der medizinischen Verwendung von Cannabis bzw. Cannabinoiden zusammengefasst wurde. Die Studie erkennt die Wirksamkeit und den therapeutischen Wert von Cannabinoiden, vor allem THC, für die Behandlung von Schmerz, Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates, Spastiken bei Multipler Sklerose, Arthritis, Depression, Nausea, Erbrechen und Anorexie. Die Schädlichkeit des Rauchens von Marihuana wiege jedoch etwaige positive Effekte auf. Die Zukunft des Einsatzes von Cannabinoiden in der medizinischen Behandlung liege deshalb nicht im Rauchen von Marihuana, sondern in chemischen Substanzen, die auf das körpereigene Cannabinoid-System wirken. Bis solche Medikamente entwickelt werden, empfiehlt die Studie Übergangslösungen. Besonders für Patienten, die an chronischen Schmerzen, Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder AIDS leiden und bei denen eine schnell wirkende Cannabis-Therapie indiziert wäre, gebe es zurzeit keine Alternativen zum Rauchen von Marihuana. Deswegen sei mehr Forschung über die Auswirkungen des Rauchens von Marihuana notwendig. Die physiologischen Effekte von synthetischen, pflanzlichen und körpereigenen Cannabinoiden müssten besser untersucht werden, auch müsse mehr Forschung über wirksame und sichere Verabreichungsmethoden betrieben werden. Es gebe keine schlüssigen Beweise für die Annahme, dass die Wirkung von Marihuana kausal mit dem Missbrauch anderer illegaler Drogen einhergehe („Einstiegsdrogentheorie“). Tierversuche hätten ein Potential für Abhängigkeit gezeigt, jedoch sei dieses weniger auffallend als bei Benzodiazepinen, Opiaten, Kokain oder Nikotin. Das Gehirn entwickle eine Toleranz für Cannabinoide. Es wurden auch Entzugserscheinungen beschrieben, die aber meist mild verlaufen und kurz andauern würden, z. B. Reizbarkeit, Schlafstörungen und Übelkeit.
Die fehlende Standardisierung medizinischer Cannabiszubereitungen sei einer der wesentlichsten Gründe, dass Cannabis heute keine eminente Rolle in der medizinischen Behandlung darstelle. Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre wurde entdeckt, dass es ein körpereigenes Cannabinoid-System gibt, das aus spezifischen Bindungsstellen für Cannabinoide, den Cannabinoid-Rezeptoren, besteht. Dabei sind Anandamid, 2-Arachidonyglycerol und Noladinether die drei wichtigsten Endocannabinoide. Dieses körpereigene Cannabinoid-System spielt eine signifikante Rolle bei vielen Körperprozessen, wie etwa bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken, Schmerzen, bei der Regulierung des Appetits sowie des Immunsystems. Das Verständnis der natürlichen Funktionen des Cannabinoid-Systems subsumiert das Verständnis der Wirkungsmechanismen bei therapeutisch gewünschten Wirkungen, wie etwa der spezifischen Schmerzlinderung.
Es gibt inzwischen ernstzunehmende Hinweise, dass Cannabis bei Krebs und gewissen Autoimmunerkrankungen positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann.[44][45] Dr. Claudia Jensen, Kinderärztin der Universität Süd Californien, hält Cannabis für eine gute Möglichkeit ADS und ADHS zu behandeln. In Deutschland ist Marihuana seit Februar 2009 erstmals für Testpatienten in Apotheken legal erhältlich.[46]
Konsumformen
Verpackungshülle eines Cannabis-ProduktesGrundsätzlich stehen eine Reihe verschiedener Applikationswege offen, von denen die inhalativen und die oralen die gebräuchlichsten sind.
Um Cannabinoide über die Lunge aufzunehmen, müssen sie in eine inhalierbare Form gebracht werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einmal können sie in Aerosolform gebracht werden, z. B. durch Zerstäubung mit einem Inhalator. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Cannabiswirkstoffe in einen gasförmigen Zustand zu überführen. Dies gelingt einerseits durch schonendes Erhitzen auf den Siedepunkt der Cannabinoide (verdampfen, vaporisieren) mittels eines Vaporizers oder andererseits durch Verbrennen (rauchen). Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabis zu rauchen, z. B. pur oder mit Tabak vermischt mittels Shillum, Bong oder Pfeife; als Joint, Blunt oder „Eimer“.
Auch für die orale Aufnahme gibt es mehrere Möglichkeiten. Da Cannabinoide fettlöslich sind, sind dafür fetthaltige Nahrungsmittel oder Trägerlösungen erforderlich. Cannabis kann direkt oder als Cannabisbutter in Gebäck verbacken werden oder mit Kakao/Schokolade gebunden werden. Weitere Möglichkeiten sind die Zubereitung eines alkoholischen Auszugs und die pharmazeutische Herstellung von Pflanzenextrakten oder THC in Reinform.
Durch oralen Konsum oder die Aufnahme als Aerosolspray oder Dampf lässt sich die Belastung der Atemwege vermeiden bzw. minimieren. Dagegen schädigt das Rauchen wegen zahlreicher giftiger beziehungsweise krebserregender Verbrennungsprodukte dem Atemtrakt und den Verdauungstrakt. Es kann unter anderem zu chronischen Erkrankungen des Atmungssystems wie der chronischen Bronchitis und bei langjährigem Gebrauch zum Bronchialkarzinom führen. Die im Cannabisrauch enthaltene Teermenge entspricht in etwa der von Tabakrauch. Allerdings wird Cannabisrauch tiefer und länger inhaliert, was die Schadstoffexposition erhöht. Andererseits werden Joints oder Bongs üblicherweise seltener konsumiert als Zigaretten. Letztlich ist bei langjährigen Rauchern von einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Atmungssystems auszugehen, zusätzlich wird das Risiko der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöht. Die Beimischung von Tabak verstärkt diese Risiken.
Mischkonsum mit anderen Drogen Bei Mischkonsum von Cannabis und Alkohol wird die Alkoholwirkung verstärkt, außerdem kann Übelkeit und Ohnmacht verursacht werden. Die Wirkung von Cannabis wird durch Alkohol überdeckt.
Wie bei allen anderen Kombinationen unterschiedlicher psychoaktiver Substanzen können auch beim Mischkonsum von Cannabis mit anderen illegalen Drogen zum Teil unangenehme und gefährliche Wechselwirkungen auftreten.
Bei Konsum von Cannabis mit Tabak ist es möglich, dass ein zuvor nicht Tabak rauchender Cannabiskonsument eine Nikotinabhängigkeit entwickelt. Außerdem ist ein erhöhtes Atemwegsrisiko gegeben. Nikotin unterdrückt die THC-Wirkung, während THC die Nikotinwirkung steigert.[47]
Siehe auch: Mischkonsum
Auswirkungen der Illegalität
Gesellschaftliche Auswirkungen Da Cannabis in Deutschland ausschließlich illegal erworben oder angebaut werden kann, ergeben sich in diesem Zusammenhang Auswirkungen auf den Umgang mit der Droge in der Gesellschaft. Durch den Kontakt zum illegalen Markt kommen Cannabiskonsumenten leichter mit härteren illegalen Drogen in Kontakt als Menschen, die ihre Drogen in Supermärkten, Apotheken oder anderen speziellen Geschäften (wie z. B. Coffee Shops in den Niederlanden) erwerben können. Das Bundesverfassungsgericht befand 1994, dass in der wissenschaftlichen Literatur die These von der Einstiegsdroge „überwiegend abgelehnt“ werde. Ebenso kam die Kleiber Studie 1998 zu dem Schluss, dass „die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, […] nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar“ sei.[48] Die größte Gefahr ist jedoch die einer strafrechtlichen Verfolgung mit unter Umständen drastischen Folgen wie Entzug der Fahrerlaubnis und Verlust des Arbeitsplatzes.
Gesundheitliche Auswirkungen Aufgrund fehlender staatlicher Kontrolle von Cannabis kann Haschisch von Dealern mit anderen Substanzen gestreckt werden. Meist haben die Streckmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten. In gestrecktem Haschisch finden sich Henna, Sand oder Öle/Fette; in seltenen Fällen wurden auch giftige Substanzen wie Pentachlorphenol (PCP), Bleisulfid, Altöl oder Schuhcreme nachgewiesen. Die Verdünnung ist verhältnismäßig schwer zu erkennen, da Konsistenz und Geruch durch schwarzmarktbedingt wechselnde Quellen und Herstellungsverfahren variieren.
Auch das Strecken mit feinem Sand oder Talk findet zunehmend Verwendung. Diese Streckmittel sind in der Regel sehr leicht als solche zu erkennen und auch nicht so gefährlich, wie es Beimischungen in Haschisch sein können. Oft wird das wirkstoffreiche Harz der Blüten abgeschüttelt, um daraus Haschisch zu gewinnen, wodurch die Wirkung des Marihuanas bei nahezu unverändertem Gewicht nachlässt. Manchmal werden die abgeschüttelten Blätter und Blüten mit Haarspray besprüht, um dem unerfahrenen Konsumenten Harzkristalle vorzugaukeln.
Im Raum Leipzig kam es im November 2007 zu schweren Bleivergiftungen von Konsumenten durch kontaminiertes Marihuana.[49]
Mangelnde Qualitätskontrolle Da es keinen kontrollierten Markt für Cannabisprodukte gibt, stellen sich Probleme bezüglich der Qualität ein. Da die Dealer sich meist selbst aus wechselnden Quellen versorgen, ist nie klar, wie hoch der Wirkstoffgehalt tatsächlich ist. Durch gezielte Züchtungen und Anbaumethoden weichen die Wirkungen teilweise bis um das Fünffache voneinander ab. Außerdem werden Fälschungen oder Streckungen beobachtet, der Konsument geht in solchen Fällen aus Angst vor eigener Verfolgung meist nicht gegen den Dealer vor.
Bei der Streckung von Marihuana findet häufig das Bestäuben mit Wasser Verwendung, um das Gewicht zu erhöhen. Teils werden auch nichtpotentes Faserhanf-Laub (Knaster) oder Gewürze wie Majoran, Brennnesseln oder ähnliches dazugemischt, wenn es sich nicht um eine komplette Fälschung handelt.
Konsum in der Bevölkerung
In Deutschland hatten 2004 unter 12- bis 25-Jährigen 31 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (35 Prozent der männlichen und 27 Prozent der weiblichen Befragten). Bezogen auf einen Konsum in den letzten 12 Monaten sind 13 Prozent (17 Prozent der Männer, 10 Prozent der Frauen) aktuelle Konsumenten (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Eine erneute Studie im Jahr 2007 konnte einen Rückgang des Konsums feststellen. Von den 14- bis 17-Jährigen gaben 13 Prozent an Cannabis bereits probiert zu haben, 2004 waren es noch 22 Prozent. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht in diesen Zahlen aber noch keine Trendwende.[50]
Im Hinblick auf alle Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren hatten 2003 in Deutschland 25 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (30 Prozent der Männer, 18 Prozent der Frauen), in den letzten 12 Monaten hatten 7 Prozent die Droge konsumiert und in den letzten 30 Tagen 3,4 Prozent (Quelle: IFT, München).
In der Schweiz haben laut dem Bundesamt für Statistik 36 Prozent der männlichen und 24 Prozent der weiblichen 15- bis 24-Jährigen bereits Cannabis konsumiert (2002). 16 Prozent bzw. 7 Prozent gaben an, regelmäßig zu konsumieren.[51]
Cannabis in Jugendkulturen In der europäischen und amerikanischen Jugendkultur ist Cannabis sehr weit verbreitet; von Beginn der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre war ein kontinuierlicher Anstieg im Konsum unter Jugendlichen festzustellen, der aktuell die ‚Höchstwerte‘ aus den frühen 1970er Jahren deutlich übersteigt. Parallel hierzu wurde Cannabis seit den 1990er Jahren in diversen Jugendkulturen thematisiert, vor allem im Hip-Hop und Reggae, zudem auch in Filmen und Literatur. Unter vielen Jugendlichen hat sich dabei eine Beiläufigkeit des Konsums eingestellt. Dem gegenüber war in der Frühzeit des über jugendkulturelle Botschaften propagierten Cannabiskonsums Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre noch ein stärker ritualisierter Konsum zu beobachten. Außerdem hat in den gegenwärtig über Jugendkulturen vermittelten Bildern von Cannabis die in der „Hippiezeit“ noch vordergründige Funktion der Droge als Symbol der Rebellion stark an Wirksamkeit eingebüßt.
Siehe auch Portal: Drogen/Cannabis – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen/Cannabis Portal: Drogen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen
Weblinks Wiktionary: Cannabis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik Commons: Cannabis sativa – Bilder, Videos und Audiodateien Wikinews: Cannabis – Nachrichten Wikiquote: Kiffen – Zitate Hanf Museum Berlin Deutscher Hanf Verband
Cannabis als Medizin Deutsches Ärzteblatt – Drogenpolitik: Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“ 3sat: Cannabis: eine illegale Droge auf dem Weg zur Arznei und weitere Infos http://oe1.orf.at/51367.html – Umfangreiche Informationen auf oe1.orf.at im Zuge einer Berichterstattung in der Sendung „Radiodoktor“ http://www.youtube.com/watch?v=yj72e5q61Fs&feature=related - Cannabis für ADS und ADHS-Betroffene (englisch)
Literatur Lester Grinspoon, James B. Bakalar: Marihuana. Die verbotene Medizin. Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt/M. 1998, ISBN 3-86150-060-4 Franjo Grotenhermen, Michael Karus (Hrsg.): Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt. Springer-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-540-42689-2 Franjo Grotenhermen (Hrsg.) Cannabis und Cannabinoide – Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potenzial. Verlag Hans Huber, Bern 2004, ISBN 978-3-456-84105-2 Janet E. Joy u. a.: Marijuana and Medicine. Assessing the science base. National Academy Press, Washington, D.C. 1999, ISBN 0-309-07155-0 Dieter Kleiber u. a.: Cannabiskonsum. Entwicklungstendenzen, Konsummuster, Risiken. Juventa Verlag, Weinheim 1998, ISBN 3-7799-1177-9 Dieter Kleiber, Karl A. Kovar Auswirkungen des Cannabiskonsums. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1998, ISBN 3-8047-1555-9 Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis Anbau. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-134-8 Robert Melamede: Cannabis and tobacco smoke are not equally carcinogenic. In: Harm Reduction Journal, 2. Jg. (2005) Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer-Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7 Kolja Schumann: Das Kiffer-Lexikon. Das alternative ABC der Hanfkultur. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-122-4 Bernhard van Treeck: Das große Cannabis-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-268-7 Bernd Werse: Cannabis in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2007, ISBN 978-3-940213-40-2 Lynn Zimmer u. a.: Cannabis-Mythen, Cannabis-Fakten. Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-120-8
Einzelnachweise ↑ Webpräsenz der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ↑ Ross SA, ElSohly MA.: The volatile oil composition of fresh and air-dried buds of Cannabis sativa. J Nat Prod. 1996 Jan;59(1):49–51. PMID 8984153 ↑ Hong-En Jiang, Xiao Li, You-Xing Zhao, David K. Ferguson, Francis Hueber, Subir Bera, Yu-Fei Wang, Liang-Cheng Zhao, Chang-Jiang Liu, Cheng-Sen Li: „A new insight into Cannabis sativa (Cannabaceae) utilization from 2500-year-old Yanghai Tombs, Xinjiang, China“. Journal of Ethnopharmacology Volume 108, Issue 3, 6 December 2006, Pages 414-422 ↑ Grotenhermen 2003/IACM, Köln ↑ Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis-Anbau (2.Auflage), Nachtschatten Verlag, Solothurn 2006, S. 10 ↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4 ↑ Aldington S. et al.: Effects of cannabis on pulmonary structure, function and symptoms. Thorax. 2007 Dec;62(12):1058–63. Epub 2007 Jul 31. PMID 17666437 ↑ Uni-Duesseldorf – Australische Erhebung ↑ Drugcom.de Wissensstand Cannabis und Psychose ↑ Artikel aus The Lancet: Cannabis steigert das Risiko einer Psychose im späteren Leben ↑ M. van der Stelt, W. B. Veldhuis, , P. R. Bär, G. A. Veldink, J. F. G. Vliegenthart, and K. Nicolay: Neuroprotection by Delta 9-Tetrahydrocannabinol, the Main Active Compound in Marijuana, against Ouabain-Induced In Vivo Excitotoxicity. In: Journal of Neuroscience. 21, Nr. 17, 2001, S. 6475-6479 (Fulltext im Web). ↑ a b KL Medina, AD Schweinsburq, M Cohen-Zion, BJ Nagel, SF Tapert: Effects of alcohol and combined marijuana and alcohol use during adolescence on hippocampal volume and asymmetry. In: Neurotoxicology and Teratology. 29, Nr. 1, 2007, S. 141-152 (Fulltext im Web). ↑ a b c d * Leslie Iversen: Cannabis and the brain. Review Article. In: Brain. 126, Nr. 6, 2003, S. 1252-1270 (Fulltext im Web). ↑ M. Schneider: Puberty as a highly vulnerable developmental period for the consequences of cannabis exposure. In: Addiction Biology. 13, Nr. 2, 2008, S. 553-563. ↑ W. Wilson, R. Mathew, T. Turkington, T. Hawk, RE. Coleman, J. Provenzale: Brain morphological changes and early marijuana use: a magnetic resonance and positron emission tomography study.. In: Journal of Addictive Diseases. 19, Nr. 1, 2000, S. 1-22. ↑ a b Claudia B. Padula, Alecia D. Schweinsburg, and Susan F. Tapert: Spatial Working Memory Performance and fMRI Activation Interactions in Abstinent Adolescent Marijuana Users. In: Psychology of addict ive behaviors. 21, Nr. 4, 2007 (Fulltextversion im Web). ↑ J. C. Suris, Christina Akre, André Berchtold, André Jeannin, Pierre-André Michaud: Some Go Without a Cigarette. Characteristics of Cannabis Users Who Have Never Smoked Tobacco. In: Arch Pediatr Adolesc Med.. 161, Nr. 11, 2007, S. 1042-1047 (Als Fulltext im Netz). ↑ Volkow et al., Psychiatry Research: Neuroimaging, 67, 29–38 (1996); Block et al., NeuroReport, 11, 749–753 (2000) ↑ US-Studie ↑ Langzeitstudie der Universität Patras ↑ Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD) School of Medicine von 2003 ↑ Drugcom.de – Woran erkenne ich eine Cannabisabhängigkeit? ↑ Ridenour et al.: [Factors associated with the transition from abuse to dependence among substance abusers: implications for a measure of addictive liability.]. In: Drug Alcohol Depend.. 80, Nr. 1, 2005, S. 1-14. PMID 16157227 ↑ Broschüre der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und Drogenprobleme ↑ http://www.drugcom.de/bot_faq_sub-2_idx-10.html Drugcom.de ↑ feelok.ch ↑ bzga.de ↑ a b partypack.de ↑ http://www.bmg.bund.de/cln_040/nn_603372/SharedDocs/Publikationen/Drogen-und-Sucht/a-612,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/a-612.pdf ↑ Uni-Duesseldorf.de ↑ Auswertung der Kleiber Studie ↑ sfa-ispa.ch ↑ „Marijuana v.s. Tobacco smoke compositions“ – Untersuchungen von Cannabisrauch ↑ [1] ↑ Donald Tashkin, M. D.: „Heavy marijuana use not linked to lung cancer“ ↑ ROSENTHAL 2003 ↑ [2] ↑ Beasley R. et al., European Respiratory Journal» (Bd. 31, Nr. 2) ↑ http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,7152669,00.html ↑ Urteil BVerfG 21. Dezember 2004 ↑ Focus Online: Canabis: Geschichte und Gesetze (gesichtet 09/2008) ↑ Focus Online: Cannabis: Cannabis als Medizin (gesichtet 09/2008) ↑ Süddeutsche Zeitung: Medizin - Cannabis aus der Internet-Apotheke (gesichtet 09/2008) ↑ http://www.cannabislegal.de/studien/thckrebs.htm ↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4 ↑ http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3213233/Erstmals-Cannabis-auf-Rezept-in-Deutschland.html Erstmals Cannabis auf Rezept in Deutschland ↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/cannabis.html ↑ http://www.taima.org/de/kleiber.htm ↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/chemie/marijuana_blei.html#warnung ↑ n-tv: Noch keine Trendwende – Jugendliche kiffen weniger, 25. Juni 2007 ↑ Bundesamt für Statistik Schweiz Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen! Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
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13. März 2009 00:20 ??? hat gesagt… South Park aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Dieser Artikel erläutert die Fernsehserie. Für den gleichnamigen Park siehe South Park (Oxford).
Seriendaten Deutscher Titel: South Park Originaltitel: South Park Produktionsland: USA Produktionsjahr(e): seit 1997 Episodenlänge: etwa 22 Minuten Episodenanzahl: 182+ in 13 Staffeln Originalsprache: Englisch
Musik: Les Claypool/DVDA
Idee: Trey Parker Matt Stone
Genre: Comedy
Erstausstrahlung: 13. August 1997 (USA) auf Comedy Central Erstausstrahlung (de): 5. September 1999 auf RTL Besetzung Trey Parker Stimmen im Original Matt Stone Stimmen im Original Isaac Hayes †2008 Jerome „Chef“ McElroy (Stimme) (Staffel 1–9) Mary Kay Bergman †1999 Stimmen im Original (Staffel 1–3) Eliza Schneider Stimmen im Original (Staffel 4–7) Mona Marshall Stimmen im Original (Staffel 4–) April Stewart Stimmen im Original (Staffel 8–) Details siehe: Stimmen
South Park ist eine animierte US-amerikanische Fernsehserie von Trey Parker und Matt Stone mit gesellschaftskritischem Inhalt. Seit 1997 läuft diese Serie, von der bereits 12 Staffeln produziert wurden, auf dem US-Kabelsender Comedy Central (mittlerweile auch auf mehreren Sendern weltweit). In Deutschland wurde die Serie von 1999 bis 2006 auf RTL, von 2003 bis 2005 auf VIVA, seit 2006 auf MTV sowie seit 2008 auf Comedy Central Deutschland ausgestrahlt. Seit dem 19. März 2008 stellt der Rechteinhaber zudem alle englischen Episoden auf der offiziellen Website kostenlos bereit.
South Park basiert auf dem Videoclip The Spirit of Christmas, welcher von Stone und Parker im Auftrag eines Fernsehproduzenten als Weihnachtskarte für dessen Freunde produziert wurde. Der animierte Clip wurde derart oft an verschiedenste Empfänger (auch in Hollywood) verschickt, dass den beiden bald angeboten wurde, basierend auf den Charakteren eine komplette Fernsehserie zu produzieren. Trotz sehr schlechter Noten bei Probevorstellungen vor sogenannten Television Focus Groups wurde die Sendung für sechs Folgen in Auftrag gegeben. Schon nach den ersten Ausstrahlungen wurden weitere Produktionen verhandelt und mittlerweile erlebt South Park bereits seine zwölfte Staffel.
Ab Januar 2009 wird South Park in Deutschland nur noch auf Comedy Central ausgestrahlt; der Beginn der 12. Staffel ist auf den 21. Januar angesetzt. [1][2]
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Beschreibung 2 Figuren aus der Serie 2.1 Eric Theodore Cartman 2.2 Kenneth „Kenny“ McCormick 2.3 Kyle Broflovski 2.4 Stanley „Stan“ Marsh 3 Stimmen 3.1 Hauptdarsteller 3.2 Nebendarsteller 3.3 Berühmte Gastsprecher 4 Eröffnungssongtext 5 Kontroversen 6 Auszeichnungen 7 Andeutungen und politische Hintergründe 8 Veröffentlichungen 9 Verfilmung 10 Einzelnachweise 11 Weblinks
Beschreibung Die Serie dreht sich um das Leben der vier acht- bzw. neunjährigen, frühreifen Jungen Stan Marsh, Kyle Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick. Sie besuchen die Grundschule in dem fiktiven typisch-idyllischen US-amerikanischen Bergstädtchen South Park, Colorado. Durch ihre Augen erlebt der Zuschauer Konfrontationen mit teilweise heiklen Themen, welche häufig polarisierend behandelt werden. Dabei bedienen sich die Macher verschiedener satirischer Stile, vorwiegend des klassischen englischen schwarzen Humors, wobei etwa Monty Python als Vorbilder genannt wurden. Sie wird daher erst am Abend ausgestrahlt und richtet sich vorwiegend an ein erwachsenes Publikum, dennoch finden sich unter den Fans auch Minderjährige, weshalb die Sendung des Öfteren in öffentliche Kritik geraten ist. Andererseits erhielt sie auch Lob für die vermittelnd wirkende Aufarbeitung schwieriger gesellschaftlicher Problemstellungen.
Ein besonderes Merkmal der Sendung ist die Zeichenstilästhetik, welche an die ursprüngliche Legetrick-Stop-Motion-Technik angelehnt ist, jedoch (mit Ausnahme der Pilotfolge) mit aktueller Technologie produziert wird. Die Figuren wirken flächig (2D) und stark in ihren Details vereinfacht. Laut eigenen Angaben entstand dieser Stil während der Studienzeit, als Matt Stone und Trey Parker Semesterprojekte abzugeben hatten und sich aufgrund mangelnden Zeichentalents nicht anders zu behelfen wussten. Ab der zweiten Episode bis einschließlich der vierten Staffel entstanden sie am Computer mit der Software Power Animator, danach mit Maya. Die Animationen und der Detailgrad haben sich dabei in den Jahren deutlich weiterentwickelt, ohne jedoch die Legetrick-Ästhetik zu verlieren. Bei der Darstellung real existierender Personen wurde in den ersten Staffeln der Serie meist ein reales Foto als Gesicht eingesetzt. Der Mund dieses Fotos wurde animiert, indem Teile des Bildes verschoben wurden, ähnlich wie bei den Animationen von Monty Python.
Der rasche und durchschlagende Erfolg der teils sehr eigenwilligen Perspektiven, die Matt Stone und Trey Parker der amerikanischen Öffentlichkeit präsentierten, erklärt sich nicht zuletzt durch die Verarbeitung aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen, was teils auf karikierende, überzeichnende Weise, teils mittels hintergründiger Metaphern geschieht. Hierauf wurde auch Filmemacher Michael Moore aufmerksam, der ein Interview mit Matt Stone in seinen Film „Bowling for Columbine“ einbrachte.
Parallel zur Serie entstand 1999 auch ein Kinofilm: South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten, welcher ungewöhnlicherweise als Musical aufbereitet wurde. Die Macher von South Park haben angekündigt, dass es nie einen zweiten Film geben wird.
Figuren aus der Serie
Eric Theodore Cartman Kennzeichen: hellblaue Mütze, darunter hellbraunes Haar, rote Jacke, braune Hose und „breiter Körperbau“
Eric Cartman ist mit 45 kg ziemlich dick und wird deshalb oft gehänselt und als Fettarsch oder Schwabbelbacke bezeichnet. Er selbst ist jedoch davon überzeugt, er habe lediglich schwere Knochen und sei vollschlank bzw. müsse noch in seinen Körper hinein wachsen und komme nur in Form, wie es ihm auch von seiner Mutter eingeredet wird, welche ihn in höchsten Maßen verwöhnt und ihm absolut hörig ist. Auch deshalb ist Cartman total verzogen und voller stereotyper Einstellungen, vor allem gegenüber Juden. So ist Adolf Hitler eines seiner größten Vorbilder, was er oft sehr ausführlich betont, unter anderem aber auch Mel Gibson, der sich durch den Film Die Passion Christi bei ihm sehr beliebt machte. Er handelt meistens sadistisch, berechnend und egoistisch (Charakterzüge, die in späteren Staffeln mehr und mehr offensichtlich werden). Auch seine Abneigung gegen Hippies (in den ersten Staffeln mit Ökofritzen übersetzt) ist unübersehbar. Ständig versucht er seinen Mitschülern, insbesondere seinen besten Freunden Stan, Kyle, Kenny und gerade Butters übel mitzuspielen. Laut Aussage der Schöpfer ist er „der dreckige kleine Bastard, der in jedem von uns steckt“.
Trotz miserabler Schulnoten ist er ein intelligenter Junge, der es versteht, die Leute in seinem Umfeld (sehr oft seine vermeintlichen Freunde und seine Mutter) immer wieder hereinzulegen und zu manipulieren. Gelegentlich wird es dem Zuschauer allerdings auch ermöglicht hinter die Fassade, welche sich Cartman errichtet hat, zu schauen. Dahinter kommt ein verzweifelter kleiner Junge zum Vorschein, dem vor allem eine Vaterfigur in seinem Leben fehlt. Was diesem Zustand noch die Krone aufsetzt, ist die Tatsache dass Mrs. Cartman, so wörtlich, eine „dreckige Schlampe“ ist, die sich kaum bemüht ihre sexuellen Eskapaden vor ihrem Sohn geheim zu halten bzw. zu verbergen. Biologisch gesehen ist Mrs. Cartman jedoch Erics Vater, da sie ein Zwitter ist. Die Identität von Erics biologischer Mutter ist ungeklärt.
Laut den Machern von South Park basiert Eric Cartman auf der Figur Archie Bunker aus All in the Family, dem amerikanischen Pendant zu Ekel Alfred aus Ein Herz und eine Seele.
Kenneth „Kenny“ McCormick Kennzeichen: orangefarbener Parka mit über den Kopf gezogener Kapuze, darunter blonde Haare und orangefarbene Hose
Kenny ist ein Sohn armer Eltern, die von Sozialhilfe leben. Seine Familie stellt eine Persiflage über den typischen amerikanischen „Redneck“ dar (vgl. White trash). Dies macht Kenny in der ganzen Stadt, jedoch besonders bei Eric, zur Zielscheibe von Verspottung und Verhöhnung. Charakteristisch für Kenny ist seine Wagemutigkeit. Wann immer die Jungs etwas Neues ausprobieren, macht er begeistert den ersten (oft fatalen) Schritt. Auch ist er der Junge, der auf sexuellen und obszönen Gebieten am aufgeklärtesten ist. Dieses Wissen wird von Eric, Kyle und Stan häufig mit Ekel erwidert („Sick dude!“). Da Kennys Kapuze seinen Mund bedeckt, klingt sein Sprechen für den Zuschauer nur als ein unverständliches Nuscheln. Umstritten ist, ob Kennys Sprechen überhaupt zu entschlüsseln ist, sobald der Kontext nicht mehr selbsterklärend ist. Matt und Trey äußerten sich hierzu, dass er manchmal einfach nur Blödsinn spreche; manche Fans meinen, sie könnten ihn immer verstehen. Fest steht nur, dass Kennys Freunde ihn durchgehend verstehen.
Ein „Running Gag“ in South Park ist, dass Kenny bis Ende der fünften Staffel in (fast) jeder Episode auf eine meist bizarre Art stirbt, aber in der nächsten Folge wieder auftaucht. Wenn er stirbt, kommt fast immer folgender Ausruf von Stan und Kyle: „Oh mein Gott! Sie haben Kenny getötet!“ – „Ihr Schweine!“ („Oh my God! They killed Kenny!“ – „You bastards!“). Im Laufe der Staffeln wird selbst der „Running Gag“ noch aufs Korn genommen: waren die Tode Kennys in den ersten Folgen noch einigermaßen in die Story mit eingeflochten, so werden seine Tode immer absurder und gezwungener. Kennys Tod wird dabei oft als Quotentod angesehen. Es kommt auch vor, dass Kenny erst in der letzten Minute stirbt. In der Folge Kennys Tod dreht sich die gesamte Handlung um Kennys Ableben durch eine unheilbare Krankheit, die sein Muskelgewebe zerstört. Nachdem Kenny in besagter Folge gestorben ist, schauen sich die Freunde mehr oder weniger berührt nach einem neuen vierten Freund um. Diese Rolle nimmt zuerst der schüchterne und beeinflussbare Butters ein, wird aber bald als falsche Wahl in einem Wettbewerb durch den höchstnervösen, kaffeetrinkenden Tweek ersetzt. Butters rächt sich daraufhin als „Professor Chaos“, indem er die Welt zu vernichten versucht. In den späteren Folgen taucht Kenny wieder auf. Von dort an stirbt er nur noch sehr selten, und seine Stimme ist nun verständlich. In einem humoristisch inszenierten Interview als Vorspann zu den ersten Folgen antworteten die Macher von South Park auf die Frage, warum sie Kenny dauernd sterben lassen, einstimmig mit „Weil er arm ist.“ Der wirkliche Grund für den häufigen Filmtod von Kenny wurde von Trey Parker in einem Interview erläutert. Demnach war die Figur bereits Kenny getauft worden und bei dem Genuss von Kilkenny zusammen mit Matt Stone entwickelte sich daraus der Running Gag „Kill Kenny“, der zu dem häufigen Filmtod führen sollte.
Kyle Broflovski Kennzeichen: grüne Mütze mit Ohrenschützern, darunter rote Haare, orangefarbene Jacke und olivfarbene Hose
Kyle repräsentiert das Alter-Ego von Erschaffer Matt Stone, stammt daher wie dieser aus einer jüdischen Familie und ist, neben Stan, die einzig vernünftige Person in South Park. Dennoch lässt er sich sehr leicht provozieren und fühlt sich schnell angegriffen. Insbesondere von Cartman wird Kyle wegen seines jüdischen Glaubens angegriffen und teilweise sogar in heikle Lagen gebracht. Cartmans Abneigung gegen Juden spiegelt sich in mehr oder weniger jedem Dialog der beiden wider. Er hat Eltern (sein Vater Gerald, der früher mal der beste Freund von Kennys Vater war, und seine etwas dickere Mutter Sheila, die sehr schnell hysterisch wird und stark zu Überreaktionen neigt), einen kleinen (adoptierten, kanadischen) Bruder Ike und einen gleichnamigen Vetter. Da Kyles Vater ein recht erfolgreicher Anwalt ist, ist Kyle auch der wohlhabendste des Quartetts und muss sich auch deswegen diverse Attacken von Cartman gefallen lassen.
Stanley „Stan“ Marsh Kennzeichen: blaue Mütze, darunter schwarzes Haar, braune Jacke und blaue Hose
Stan stellt das Alter-Ego von Erschaffer Trey Parker dar. Er ist sympathisch, vernünftig, intelligent und fungiert nicht selten als Mediator zwischen Cartman, Kyle und Kenny. Er ist der emotionalste des Quartetts, was sich beispielsweise in seiner Liebe zu Wendy bzw. im Umgang mit emotional berührenden Situationen widerspiegelt. So ist ein weiterer Running Gag, dass sich Stan jedes Mal übergeben muss, wenn ein Kuss mit Wendy kurz bevor steht oder wenn sie ihn anspricht.
Eigentlich sind ausschließlich Stan und Kyle wahrhaft enge Freunde. Cartman wird mehr geduldet als gemocht, er kommt auch meistens zu den Freunden dazu und nicht umgekehrt, es sei denn, er wird für irgendetwas gebraucht. Von Kenny trennt beide eine deutliche soziale und intellektuelle Kluft (dennoch hat er bei den beiden bessere Karten als Eric).
Stanley ist trotz seines stark emotionalen Charakters sehr ruhig und bedächtig. Wenn er alleine ist, hat er meistens die Hände in den Jackentaschen und den Blick auf den Boden gerichtet.
Stimmen
Hauptdarsteller Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Eric Cartman Trey Parker Jörg Reitbacher-Stuttmann Kenny McCormick Matt Stone Sabine Bohlmann Kyle Broflovski Matt Stone Jan Panczak Stan Marsh Trey Parker Benedikt Weber
Nebendarsteller Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Big Gay Al Matt Stone Christian Weygand/… Bürgermeisterin McDaniels Eliza Schneider Dagmar Heller Clyde Donovan Trey Parker Sissy Elsholtz/Stefan Günther/Daniel Krause Craig Trey Parker Johannes Raspe/Marc Stachel Damien Matt Stone Solveig Duda Diane Choksondik Trey Parker Ilona Grandke Dr. Alphonse Mephisto Trey Parker Michael Habeck Gerald Broflovski Matt Stone Gudo Hoegel Gott Trey Parker Walter von Hauff Herbert Garrison Trey Parker Michael Rüth Ike Broflovski …/Milan Agnone Sabine Bohlmann Jesus Matt Stone Silvan-Pierre Leirich Jerome 'Chef' McElroy Isaac Hayes †2008 Donald Arthur Jimbo Kern Matt Stone Arne Elsholtz/Gudo Hoegel Jimmy Vulmer Trey Parker Hubertus von Lerchenfeld Leopold 'Butters' Stotch Matt Stone Dirk Meyer Liane Cartman Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Uschi Wolff Mr. Hankey Trey Parker Christian Weygand Mr. Mackey Trey Parker Randolf Kronberg/Walter von Hauff Mrs. Veronica Crabtree Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Dagmar Heller Mrs. McCormick Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Solveig Duda/Marion Sawatzki/Michaela Amler (Film) Ned Gerblansky Trey Parker Kai Taschner Officer Barbrady Trey Parker Thomas Albus/… Phillip Trey Parker Dominik Auer/Hubertus von Lerchenfeld Pip Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld Randy Marsh Trey Parker Achim Geisler/Jakob Riedl Sharon Marsh Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Christine Stichler/Carin C. Tietze Sheila Broflovski Mary Kay Bergman †1999/Mona Marshall Katharina Lopinski Shelly Marsh Eliza Schneider Julia Haacke/Sandra Schwittau (Film) Stuart McCormick Matt Stone Jan Odle Terrance Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld/Dominik Auer Timmy Trey Parker Daniel Krause Token Williams (Token Black) Adrien Beard Johannes Raspe/Dominik Auer Tweek Trey Parker Dominik Auer Wendy Testaburger Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Shandra Schadt/Marieke Oeffinger
Berühmte Gastsprecher Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation Adolf Hitler Matt Stone Willi Herren Barbra Streisand Mary Kay Bergman †1999 Jutta Speidel Bob Saget Trey Parker Ingolf Lück Bücherwurm Matt Stone Tim Sander Chorleiterin Miss Stevens Jennifer Aniston Lilo Wanders Fitnesstrainerin Susan Eliza Schneider Jeanette Biedermann Geologe Trey Parker Heiner Lauterbach Goth-Kids (714) ? Wir sind Helden Krankenschwester Gollum Mary Kay Bergman †1999 Dolly Buster Leonard Maltin Trey Parker Sigmar Solbach Ms. Ellen Natasha Henstridge Jasmin Tabatabai Notorious B.I.G. Eldridge Hudson Kool Savas Opa Marvin Marsh (1.Staffel) Trey Parker Klaus Höhne Oprah Winfrey Eliza Schneider Dagmar Dempe Rektorin Victoria (bis zur 7.Staffel) Mary Kay Bergman †1999 Désirée Nick Reporter Frank Matt Stone Wigald Boning Robert Smith Robert Smith Guildo Horn Romper Stomper Matt Stone Ingo Schmoll Rosie O'Donnell Eliza Schneider Ariane Sommer Sally Struthers Mary Kay Bergman †1999 Jenny Elvers Sparky George Clooney ? Thom Yorke Thom Yorke Ben Tom Trey Parker Wigald Boning
Eröffnungssongtext Der Titelsong wird im amerikanischen Original von der Band Primus gesungen.
Ich schau mal hier nach South Park, Mann, dort ist es echt heiß. I'm going down to South Park, gonna have myself a time. Nette Leute überall und nur strahlende Gesichter. Friendly faces everywhere, humble folks without temptation. Ich geh mal nach South Park, da vergess' ich jeden Scheiß. Going down to South Park, gonna leave my woes behind. Jederzeit bei Tag und Nacht, ist dort echt der Park am krachen! Ample parking day or night, people spouting, „Howdy neighbor!“ Überall im South Park ist was los wie jeder weiß. Headin’ on up to South Park, gonna see if I can't unwind. Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Komm schnell mal her nach South Park, denn da ist dein Freundeskreis! So, come on down to South Park and meet some friends of mine.
Das unverständliche „Mrph mhm mrm…“ bedeutet im Original anfangs: „I love girls with deep vaginas, I love girls with big fat titties.“ (deutsch: „Ich steh' auf Mädchen mit tiefen Vaginas, ich steh' auf Mädchen mit dicken, fetten Titten.“). Seit Staffel 3 bedeutet es „I have got a ten inch penis, use your mouth if you want to clean it“ (deutsch: „Ich habe einen 10-Zoll-Penis, nutz' deinen Mund, wenn du ihn säubern willst.“) Und seit Staffel 7 „Someday I'll be old enough to stick my dick in Britney's butt“ (deutsch: „Eines Tages werde ich alt genug sein, um meinen Schwanz in Britneys Arsch zu stecken.“). In den Folgen der 6. Staffel, in denen Kenny nicht erscheint, wurde es durch „Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy livinalie Timmy“ ersetzt („livinalie“ steht für „living a lie“, neben seinem Namen und einigen wenigen, episodenabhängigen Worten das einzige, was Timmy sagen kann). In den ersten Versionen des Vorspanns wurde der erste Satz mit „Ich schau mal in den South Park… “ übersetzt.
Kontroversen Wegen des sehr aggressiven Humors und der sehr kritischen Inhalte wird South Park stellenweise heftig kritisiert, dies führte zum Teil bis zum Verbot von einzelnen Folgen.
So stoppte Tom Cruise im Januar 2006 die Folge Schrankgeflüster (Trapped in the Closet) durch ein Gerichtsverfahren in Großbritannien. In dieser Folge, die sich mit der umstrittenen Scientology-Sekte auseinandersetzt, wird Stan von Scientologen zunächst für die Reinkarnation des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gehalten. Tom Cruise, selbst bekennender Scientology-Anhänger, tritt als Charakter in dieser Folge auf. Weil Stan sich wenig begeistert von Cruises schauspielerischen Leistungen zeigt, versteckt dieser sich in Stans Wandschrank und weigert sich, ihn wieder zu verlassen. Dieser Gag spielt auf die englische Redewendung „to come out of the closet“, was soviel heißt wie „sich als homosexuell bekennen“ und die gleichnamige „Hip-Hopera“ von R. Kelly an. Kurz nach Ausstrahlung der Folgen kündigte Isaac Hayes, selbst Scientology-Mitglied, seinen Vertrag als amerikanische Synchronstimme des „Chefkochs“. Eigenen Angaben zufolge hatte Isaac Hayes zum Zeitpunkt der Kündigung jedoch einen Schlaganfall erlitten. Diese Ereignisse werden in einer eigenen South-Park Folge behandelt.
Auch die Doppelfolge S10E03/S10E04 Cartoon Krieg wurde sehr kontrovers aufgenommen. Hier nahmen die Macher der Serie den heftigen Disput um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung zum Anlass, um ein ähnliches Szenario in der Welt von South-Park zu inszenieren (und zu karikieren) und sich mit dem Thema „Pressefreiheit“ auseinanderzusetzen. Hierbei sei anzumerken, dass in der Folge Die Liga der super besten Freunde Mohammed unzensiert dargestellt wurde und das größtenteils unbemerkt blieb; allerdings war das vor den Terroranschlägen am 11. September 2001. So war es Comedy Central zu heikel, Mohammed zu zeigen, obwohl er schon einmal in der eben genannten Folge zu sehen war. Deshalb ließen sie den Machern die Wahl, ob sie ihn selbst zensieren, oder ob der Sender in die Folge eingreifen müsse. Es wird aber auch vermutet, dass der Streit mit dem Sender nur inszeniert war und Trey und Matt den Propheten freiwillig zensiert hätten, um den satirischen Wert der Folge noch zu steigern. Andererseits gibt es im zweiten Teil der Doppelfolge einige Szenen, die auf den heftigen Disput zwischen den beiden Machern und Comedy Central anspielen, was eher gegen den zweiten Fall spricht.
Auszeichnungen 1997: Cable ACE Award „South Park“, Animated Programming Special or Series 1997: Los Angeles Film Critics Association Award „The Spirit of Christmas“, Best Animation 1997: Producers Guild of America „South Park“, Nova Award for Television 1998: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Big Gay Al's Big Gay Boat Ride“ 2000: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Chinpokomon“ 2000: 72nd Annual Academy Awards „Blame Canada“, Oscar-Nominierung Best Song 2000: MTV-Movie-Awards „Uncle Fucka“, Movie-Award für die beste Musical-Einlage 2001: Austin Film Festival 2002: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Osama Bin Laden Has Farty Pants “ 2004: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Christmas Time in Canada“ 2005: Emmy für die Folge „Best Friends Forever“, in der Kategorie: Outstanding Animated Program (for Programming Less Than One Hour) 2006: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Trapped in the Closet“ 2007: Emmy für die Folge „Make Love, Not Warcraft“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (weniger als eine Stunde) 2008: Emmy für die Folge „Imaginationland“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (länger als eine Stunde)
Andeutungen und politische Hintergründe Die Inhalte tragen oft versteckte politische Hintergründe mit sich. In der Folge, in welcher Al Gore die Bevölkerung vor dem Schweinebärmann (man bear pig) warnt, werden oft Andeutungen auf die Panikmache der Klimaschutz-Organisationen, u. a. von Ex-Vizepräsident Al Gore, gemacht. Zudem werden in den Geschichten auch immer wieder militärische Auslandseinsätze der USA thematisiert.
Veröffentlichungen In den USA sind alle Staffeln bis auf die zwölfte Staffel auf DVD erschienen. Die DVDs sind in Englisch und Regionalcode 1 und der Fernsehnorm NTSC. Seit März 2008 werden darüber hinaus alle Folgen der Serie auch kostenfrei als Online-Stream in annähernd DVD-Qualität auf der offiziellen Webseite bereitgestellt, darunter auch ein Zusammenschnitt der Episoden mit dem Titel Imaginationland, die als unzensierter Director’s Cut zusätzlich zur Originalfassung zu sehen sind.
Auf Deutsch erschienen folgende DVDs mit Regionalcode 2 und einer Konversion nach PAL:
Filme:
Name Veröffentlichung Laufzeit Bildformat Audio FSK Southpark - Der Film 28. Juli 2000 ca. 78 Min 4:3 / 16:9 Full Frame Deutsch, Englisch Ab 16 Jahren
Staffel-Boxen:
Name Veröffentlichung Episoden Laufzeit Bildformat Audio FSK Die komplette 1. Staffel 8. November 2007 13 Folgen ca. 302 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 2. Staffel 8. November 2007 18 Folgen ca. 410 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 3. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 4. Staffel 5. Juni 2008 17 Folgen ca. 380 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 5. Staffel 8. November 2007 14 Folgen ca. 297 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 6. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 7. Staffel 5. Juni 2008 15 Folgen ca. 329 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 8. Staffel 6. November 2008 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren Die komplette 9. Staffel 15. Januar 2009 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Diese DVDs enthalten alle Folgen der jeweiligen Staffel. Es sind bisher die ersten neun Staffeln komplett als Staffel-Box von Paramount Pictures erschienen. Die zehnte Staffel wird voraussichtlich im April 2009 veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungstermine sind noch unbekannt. Neben dieser Ausgabe gibt es auch noch eine ältere DVD-Veröffentlichung von Warner Vision International, die als Volume 1–11 (erste bis dritte Staffel) jeweils vier bis fünf Folgen pro DVD enthält.
Verfilmung Im Jahre 1999 kam die Verfilmung von South Park auf deutsch mit Titel South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten (auf englisch: South Park: Bigger, Longer & Uncut) in die Kinos. Er erhielt überwiegend positive Kritiken und ein Staraufgebot als Synchronsprecher. Im Jahr 2000 wurde der Film für den Oscar in der Kategorie Bester Song nominiert für Blame Canada. Außerdem bekam der Film im Jahr 2002 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Flüche in einem Animationsfilm (399 Flüche, inklusive 146 mal das Wort „fuck“, 79 mal „shit“ und 59 mal „bitch“, 128 beleidigenden Gesten und 221 Gewalthandlungen).
Einzelnachweise ↑ Quelle: Stand: 24. Oktober 2008 ↑ Quelle: Stand: 27. November 2008
Weblinks Commons: South Park – Bilder, Videos und Audiodateien Wikiquote: South Park – Zitate South Park in der Internet Movie Database (deutsch) Offizielle Webseite und technische Hintergründe (Englisch) Informationen des Senders MTV Informationen des Senders RTL SouthParkPedia (Deutsch) – Wiki Episoden (Englisch) - komplette Folgen aller Staffeln
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13. März 2009 00:25 ??? hat gesagt… Afghanistan aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche د افغانستان اسلامي جمهوریت Da Afghānistān Islāmī Dschomhoriyat (Paschtu) جمهوری اسلامی افغانستان Dschomhuri-ye Eslāmi-ye Afghānestān (Persisch) Islamische Republik Afghanistan
Flagge Wappen
Amtssprache Paschtu, Persisch (Dari) Hauptstadt Kabul Staatsform Islamische Republik Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Hamid Karzai (alternative Schreibweise: Hamid Karsai) Fläche 652.225 km² Einwohnerzahl 29.863.000 (Stand: 1. Jan. 2005) Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km² BIP 8.4 Mrd US$ (2006) BIP/Einwohner 335 US$ (2006) Währung 1 Afghani = 100 Puls 1 € = 60,83 AFN 100 AFN = 1,64 € (Stand: 13. Februar 2009) Nationalhymne Soroud-e-Melli Zeitzone UTC +4,5 Kfz-Kennzeichen AFG Internet-TLD .af Telefonvorwahl +93
Afghanistan (Paschtu/Persisch (Dari): افغانستان Afghānestān) ist ein Staat an der Schnittstelle von Zentralasien und Südasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China und Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen. Die vorherrschende Religion ist der Islam, zuvor war das Land über Jahrhunderte buddhistisch geprägt.
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die von der Sowjetunion gestützte Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde das Taliban-Regime, das Mitgliedern von Terrororganisationen Unterschlupf gewährt hatte, im maßgeblich von den USA geführten Krieg gegen den Terror gestürzt. Das Land ist seit 2004 eine Islamische Republik und verfügt mit Hamid Karzai über einen auf demokratische Art gewählten Präsidenten. Dennoch sind die Zustände im Land immer noch instabil.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Namensgebung 2 Geographie 2.1 Topografie 2.2 Klima 3 Bevölkerung 3.1 Ethnien 3.2 Sprachen 3.3 Bildung 3.4 Religion 3.5 Islam und Stellung der Frau in Afghanistan 3.6 Flüchtlinge 4 Geschichte 4.1 Von der Antike bis zur Neuzeit 4.2 Staatsgründung und Namensgebung 4.3 Die britische Kolonialmacht 4.4 Afghanistan nach der Unabhängigkeit 4.5 Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 5 Politik 5.1 Politisches System 5.1.1 Parlamentswahl am 18. September 2005 5.2 Ausländische Truppenpräsenz 5.3 Afghanische Sicherheitskräfte 5.4 Internationale Organisationen 6 Provinzen 7 Infrastruktur 8 Medien 8.1 Presse 8.2 Radio und Fernsehen 9 Wirtschaft 9.1 Schattenwirtschaft 10 Kultur 11 Kalender 12 Tourismus 13 Weblinks 13.1 Deutsch 13.2 Englisch 14 Literatur 15 Einzelnachweise
Namensgebung Der Name Afghanistan bedeutet wörtlich Land der Afghanen. Das Wort Afghane ist hierbei nicht im modernen Sinne als Staatsbürger Afghanistans zu verstehen, sondern bezog sich speziell auf das Volk der Paschtunen, die im persischen und indischen Raum als „Afghanen“ bekannt sind.
1801 wurde der Name Afghanistan im Anglo-Persischen Friedensvertrag im Zusammenhang mit den paschtunischen Siedlungsgebieten zum ersten Mal als offiziell erwähnt, nachdem er bereits in den tschagataischsprachigen Memoiren Baburs aus dem 16. Jahrhundert in einem regional begrenztem Sinne und bezogen auf die Paschtunen erwähnt wurde.[1] Erst 1919, mit der vollen Unabhängigkeit Afghanistans vom Britischen Weltreich, wurde der Name offiziell anerkannt und 1936, mit der ersten Konstitution des Landes, etabliert.[2]
Eine sehr alte Bezeichnung für den Großteil des Gebietes ist Kabulistan, die noch im 19. Jahrhundert vom englischen Geschichtsschreiber Mountstuart Elphinstone als Landesbezeichnung bevorzugt verwendet wurde.[3] Der wohl bekannteste historische Name dieser Region ist Khorasan, der über viele Jahrhunderte hinweg für die islamische und persische Blütezeit stand. Der Norden und Westen des heutigen Afghanistans waren bedeutende Gebiete des historischen Khorasan.
Geographie
Topografie Afghanistan ist ein Binnenstaat mit strategischer Bedeutung in der Region. Das Land ist größtenteils Gebirgsland. Weniger als 10 % der Landesfläche liegen unterhalb von 600 m Meereshöhe. Die Gebirge des Hindukusch (bis 7500 m Höhe) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.
78 % der Bevölkerung Afghanistans leben auf dem Land und nur 22 % in den Städten. Größere Städte sind Kabul (als Agglomeration 4,9 Mill. Ew.), Kandahar (339.200 Ew.), Mazar-e-Scharif (239.800 Ew.), Herat (166.600 Ew.), Dschalalabad (158.800 Ew., 2002) und Kundus (118.000 Ew., 2003).
Siehe auch: Liste der Städte in Afghanistan
TopographieIm Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Afghanistan ist vor allem ein Gebirgsland im östlichen Hochland von Iran. Nur im Norden liegen Ebenen am Amudarja und im Südwesten kleinere wüstenartige Becken. Der Nordosten wird vom Hindukusch durchzogen. Zwischen dem Becken von Kabul und dem nördlichen Landesteil besteht seit 1964 eine winterfeste Straßenverbindung über den Gebirgskamm mit einem fast 3 km langen Tunnel (Salangpass-Straße).
Der 1953 erbaute Kajakai-Damm staut den Fluss Hilmand Rud, Aufnahme 2004Der südliche Hindukusch fällt steil in die Landschaft Nuristan ab, die teilweise noch von Nadelwäldern bedeckt ist. Die Landschaften zwischen der Hauptstadt Kabul und dem Khaiberpass an der Grenze zu Pakistan sind der politische und wirtschaftliche Kernraum des Landes. Siedlungskern im westlichen Afghanistan ist die Stadt Herat. Das südliche und südwestliche Afghanistan besteht aus Wüsten und Halbwüsten. Es wird nur vom Hilmend durchflossen, der der längste afghanische Fluss ist. Der Hilmend endet in den Salzseen von Sistan an der Grenze zum Iran. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“) und westlich des Hilmend die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen bestehende Dascht-e Margoh.
Der höchste Punkt des Landes ist der Gipfel des 7485 m hohen Noshak im Hindukusch. In der Flussebene des Amudarja an der Grenze zu Turkmenistan befindet sich mit 285 m über NN die tiefstgelegene Stelle Afghanistans.
Klima Jahreszeiten. Die winterlichen Westwinde bringen meist mäßige Niederschläge, während die Sommer ausgeprägt trocken sind und nur im äußersten Südosten der Monsun für Regen sorgt. Im Winter sind wegen der großen Höhe des Landes vor allem im Norden gelegentlich auch Schneefälle bis in die Täler möglich. Klimatisch gehört der Süden des Landes bereits zu den wärmeren Subtropen, in denen der Anbau von Dattelpalmen möglich ist, während der Norden eher zur gemäßigten Zone gehört. Das Temperaturspektrum ist das größte der Welt: Es reicht von -50 bis +53 °C. Im Jahr 2000 hatte die Hälfte der Bevölkerung unter einer der häufig auftretenden schweren Dürren zu leiden.
Ort; Tages-/Nachttemperatur im Januar; Tages-/Nachttemperatur im Juli
Herat 9 °C/-3 °C; 37 °C/21 °C
Kabul 5 °C/-7 °C; 32 °C/15 °C
Kandahar 12 °C/0 °C; 40 °C/23 °C
Bevölkerung
Ethnien
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Im Süden leben Paschtunen, im Zentrum Hazara und im Norden Tadschiken und Usbeken. Afghanische Schulkinder in Bagram Bevölkerungsentwicklung x1000Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Minoritätenmosaik, wobei sich jedoch aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als staatstragendes Volk fühlen. Das Land hatte 2004 etwa 28,5 Millionen Einwohner (es gab in Afghanistan nie eine Volkszählung, eine Einwohnerzahl von 25-30 Millionen gilt aber als sehr wahrscheinlich). Die Einteilung nach ethnischen Gesichtspunkten ist nicht immer eindeutig, so dass sprachliche, religiöse und auf äußeren Körpermerkmalen beruhende Kriterien sich überschneiden, wie etwa bei den „turkmenisch-mongolischen“, jedoch „persischsprachigen“ Hazara. Die folgenden Prozentangaben sind nur eine grobe Schätzung und geben nur die wahrscheinliche Bevölkerungsaufteilung wieder.
Paschtunen sind die Begründer und Namensgeber des Landes. Sie machen ca. 40 % der Bevölkerung aus. Den Paschtunen zugeordnet sind unter anderem mehrere Nomadenstämme, allen voran die Kuchi mit rund 5 Millionen Menschen. Diese wurden durch Artikel 14 der afghanischen Verfassung besonders geschützt und mit Mitspracherechten ausgestattet. Tadschiken sind persischer Abstammung und machen ca. 30 % der Bevölkerung aus. Den Tadschiken zugeordnet sind unter anderem die Qizilbasch, die Nachkommen persisch-türkischer Soldaten aus der Zeit der Safawiden-Herrschaft, sowie die „Farsiwan“ im Westen des Landes. Hazara, deren Abstammung nicht eindeutig belegt und daher umstritten ist, sind heute persischsprachig und stellen ca. 20 % der Bevölkerung. Usbeken, eines der vielen Turkvölker Zentralasiens, stellen ca. 5 % der Bevölkerung. Daneben existieren noch mehrere kleinere Gruppen von unter anderem Aimaken, Turkmenen, Nuristani und Belutschen. Nach 1992 haben ethnische Konflikte die Auseinandersetzungen zwischen den Mudschaheddin geprägt. Die traditionellen Herrscher Afghanistans waren die Paschtunen, sie bildeten auch die große Mehrheit der Taliban-Bewegung. Der Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001 gab einer Allianz aus Tadschiken, Hazara und Usbeken die Gelegenheit, ein Abkommen über die Aufteilung der Macht durchzusetzen. Die Paschtunen sehen sich seitdem Vergeltungsangriffen ausgesetzt. Unter den Taliban war es darüber hinaus zu Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten gekommen. Im zehn Jahre dauernden Konflikt nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen 1979 sowie im nach 1992 einsetzenden Bürgerkrieg gab es etwa zwei Millionen Tote und ebenso viele Versehrte. Weitere sechs Millionen mussten ins benachbarte Pakistan und den Iran fliehen. Viele kamen zwar zurück, doch durch die Kämpfe im Jahr 2001 entstand eine neue Flüchtlingswelle; Hunderttausende wurden innerhalb des Landes vertrieben.
Sprachen In Afghanistan werden schätzungsweise mehr als 57 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen. Von diesen wurden durch die große Ratsversammlung Loja Dschirga Persisch („Dari“) und Paschtu als offizielle Landes- und Regierungssprachen (Amtssprachen) bestätigt.
Dari – die offizielle afghanische Bezeichnung für Ostdialekte der Persischen Sprache und abgeleitet von Farsi-e Darbâri, „Persisch des königlichen Hofes“ – ist die Mehrheitssprache[4] und seit der Gründung Afghanistans durch Ahmad Shah Durrani auch Amtssprache des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans (hauptsächlich Tadschiken, Hazara, Aimaken, aber auch sehr viele Paschtunen) spricht Dari als Muttersprache. Dari ist zudem die Sprache der Bevölkerung der Hauptstadt Kabul. Es dient nicht nur als Regierungs- und Wirtschaftssprache, sondern auch als Kommunikationssprache zwischen jenen Volksgruppen, die nicht eine der beiden Landessprachen als Muttersprache sprechen. Deshalb kann es als Lingua Franca des Landes angesehen werden.
Paschtu, die Sprache der Paschtunen, ist seit 1964 Amtssprache und wird von rund 35 % der Bevölkerung gesprochen. So wird traditionellerweise die Nationalhymne Afghanistans seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur in Paschtu gesungen. Auch militärische Titel sind der Sprache der Paschtunen entnommen. Trotzdem konnte sich Paschtu bisher nicht als Staatssprache durchsetzen und hat diesen Status nur in den paschtunischen Stammesgebieten. Von anderen Bevölkerungsgruppen wird Paschtu meist als zweitrangig angesehen, und auch die Frage der Nationalhymne hat immer wieder provokante Diskussionen heraufbeschworen. Jegliche Versuche der Regierung, den Status von Paschtu in der Bevölkerung zu erhöhen, sind bisher im Großen und Ganzen gescheitert.
██ 50% Persisch (Dari) ██ 35% Paschtu ██ 8% Usbekisch ██ 3% Turkmenisch ██ 4% Belutschisch ██ 2% andere (Nuristani, Pashai, Brahui, etc.) Daneben sind auch fünf Minderheitensprachen in jenen Regionen als Amtssprache anerkannt, in denen diese von der Mehrheit gesprochen werden; die Wichtigste ist dabei Usbekisch. Aber auch Turkmenisch, Belutschisch, Pashai und Nuristani (Kati) haben unter Karzai eine Aufwertung erfahren. Momentan wird unter anderem mit deutscher Hilfe daran gearbeitet, Wörterbücher und Lehrmaterialien für den Schulunterricht in diesen Sprachen zu erstellen.
Bildung Die Analphabetenrate ist mit ca. 70% im internationalen Vergleich sehr hoch. Invasion, Bürgerkrieg und die Kulturfeindlichkeit der Taliban haben ganze Generationen ohne jeden Zugang zu Bildung aufwachsen lassen. Besonders betroffen von diesem Ausschluss aus dem Bildungssystem waren Frauen, so dass noch heute ca. 90% aller Afghaninnen Analphabetinnen sind. Der Analphabetismus ist eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des Landes. Mit dem Ende des Taliban-Regimes entstanden mit ausländischer Hilfe im ganzen Land neue Schulen, so dass inzwischen ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen wieder eine Schule besuchen kann.
In Afghanistan gibt es vier Universitäten, davon zwei in Kabul und je eine in Dschalalabad und Herat.
Religion
Moschee in AfghanistanÜber 99 % der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitische Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es noch etwa 20.000 Hindus, einige wenige hundert Sikhs und einen letzten[5] bucharischen Juden.
Der Islam wird je nach ethnischer Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute die vorislamischen Bräuche der Bevölkerung, wie zum Beispiel das altiranische Neujahr (Nowroz) nach dem iranischen Kalender oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand), beides zoroastrische Bräuche.
Islam und Stellung der Frau in Afghanistan Der Islam in Afghanistan ist über die Jahrhunderte von den Afghanen sehr konservativ ausgelegt worden, wobei das Stammesrecht der Paschtunen eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Städten und größeren Orten gehen Frauen meist nur mit Ganzschleier (Burqa) aus dem Haus. Allerdings wurde sie nur in größeren Städten allgemein üblich. Auf dem Land war die Burqa nicht allgemein üblich, da sie etwa bei der Feldarbeit hinderlich ist.
Die Taliban verpflichteten Mitte der 1990er-Jahre alle Frauen zum Tragen einer Burqa. Bei den Tadschiken und den anderen Volksgruppen war diese Tradition bis dahin nicht weit verbreitet. Die Burqa-Pflicht wurde 2001 offiziell wieder aufgehoben, aber die Burqa bleibt weiterhin die gewöhnliche Kleidung für Frauen. Einzig in Kabul gibt es Orte, an denen sich Frauen unverschleiert zeigen dürfen (zum Beispiel ein Frauenpark in Kabul).
Nur wenigen Frauen ist es erlaubt, sich ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit zu bewegen. Übergriffe gegen Frauen sind in Kabul und anderen größeren Städten nicht selten – obwohl die Lage zumindest hier durch ausländische Truppenpräsenz einigermaßen stabil ist.
Unter den Taliban war Frauen die Berufstätigkeit verboten, auch den Mädchen war es untersagt eine Schule zu besuchen. Da es durch den Krieg allein in Kabul etwa 30.000 Witwen gab, waren diese völlig auf sich allein gestellt. Vielen blieb nichts anderes übrig, als zu betteln.
Flüchtlinge Seit 1980 sind mehr als sechs Millionen Afghanen in die benachbarten islamischen Republiken Pakistan und Iran geflohen. Mit 3,2 Millionen Rückkehrern aus Pakistan und 860.000 aus dem Iran hat das UNHCR seit 2002 rund vier Millionen Afghanen bei ihrer Rückkehr ins Heimatland unterstützt. Etwa drei Millionen registrierte Afghanen befinden sich Ende 2007 noch im Exil, davon zirka zwei Millionen in Pakistan, insbesondere in Peschawar, und 910.000 im Iran. Die Aufnahme des Programms der freiwilligen Rückkehr aus Pakistan wird im März 2008 fortgesetzt werden.[6]
Geschichte Hauptartikel: Geschichte Afghanistans
Von der Antike bis zur Neuzeit In der Antike gehörte das Gebiet des heutigen Afghanistan, das dem Osten des antiken „Aryānām Xšaθra“ entspricht, zum Perserreich. Später entstand in Baktrien ein Griechisch-Baktrisches Königreich, das von den Nachkommen der Truppen Alexanders des Großen regiert wurde.
Nach dem Fall der Sassaniden und der Invasion der muslimischen Araber dominierten bis zum Mittelalter persische Lokaldynastien, die dem muslimischen Kalifat unterstanden. Der Islam setzte sich dennoch in dieser Region verhältnismäßig langsam durch. Erst gegen Ende des 10. Jahrhundert, das heißt nach der großen Völkerwanderung der Türken ins Iranische Hochland, sollen nach einer islamischen Chronik die meisten Einwohner im Raum Ghur (zwischen Herat und Kabul) Muslime gewesen sein.
Staatsgründung und Namensgebung Der Paschtune Ahmad Schah Durrani begründete im Jahr 1747 ein selbständiges Königreich im Osten des Iran, im Gebiet Khorasan Wa Mawar al-Nahr, das als Vorgänger des modernen Staates Afghanistan betrachtet werden kann. Damit gilt er allgemein als der Begründer Afghanistans. Das von Ahmed Schah Durrani gegründete Reich zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten. Der Name „Afghanistan“ wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt und erst 1919 als Staatsname etabliert (siehe oben).
Die britische Kolonialmacht In Afghanistan kollidierten russische und englische Kolonialinteressen (The Great Game). Seit der Aufstellung der Kaiserlich Russischen Marine durch Zar Peter den Großen war es Ziel russischer Expansionspolitik, zum Indischen Ozean vorzustoßen und dort einen eisfreien Hafen zu bauen. Um Russland zuvorzukommen, sollte Afghanistan erobert und als Teil des Britischen Weltreichs an das spätere Britisch-Indien angegliedert werden. Dazu kämpfte 1839–1842 eine große anglo-indische Armee im ersten anglo-afghanischen Krieg gegen einen relativ schlecht ausgerüsteten afghanischen Widerstand. Die Briten konnten zwar das Land besetzen, jedoch nicht ihre Ziele durchsetzen. 1842 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, bei dem die Briten sich bereit erklärten, ihre Truppen zurückzuziehen. Jedoch wurden die sich zurückziehenden Briten kurz darauf am Khyber-Pass angegriffen und alle 15.000 britischen Soldaten und deren Familienmitglieder getötet. Dieser militärische Verlust in Afghanistan frustrierte die britische Kolonialregierung und erschwerte ihre Bestrebungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Handelswege in Zentralasien und den von dort versuchten Angriff auf die chinesische Qing-Dynastie. Die Katastrophe in Afghanistan erregte auch viele Inder, denn die britische Armee bestand zu einem großen Teil aus Indern. Angetrieben durch den Frust der vorangegangenen Demütigung, erklärte 1878 die britische Regierung erneut den Krieg gegen Afghanistan. Trotz kleiner militärischer Erfolge der Afghanen, wie bei der Schlacht von Maiwand 1880, wurde der Widerstand durch die Briten niedergeschlagen, die Hauptstadt Kabul aus Rache niedergebrannt und eine Marionette als König installiert. Gleichzeitig übernahmen die Briten für die folgenden 40 Jahre die afghanische Außenpolitik. Aufgrund vieler Aufstände in Afghanistan wurde 1893 das Land durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (die heutigen pakistanischen Provinzen NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt.
Gurkhas an der Nordwestfront des 3. Afghanischen Krieges (1923)Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 – ein letzter Versuch Afghanistans, sich vom britischen Joch zu befreien – führte schließlich durch geschicktes Verhandeln der afghanischen Diplomaten unter Amanullah Khan [7] (die Afghanen drohten den Engländern, sich Russland weiter anzunähern) zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien. Somit hatte Afghanistan nach mehr als 60 Jahren britischer Vorherrschaft seine volle Unabhängigkeit erlangt, während ein großer Teil der Gebiete an die Briten verlorengingen und später dem Staat Pakistan zugesprochen wurde. Das unabhängige Afghanistan bildete einen Puffer zwischen russischen und britischen Interessen. Dies schlug sich auch in der Grenzziehung nieder und ist noch heute am Wakhan-Korridor ersichtlich.
Afghanistan nach der Unabhängigkeit Seit 1933 bestand mit Mohammed Sahir Schah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich. Seit 1946 ist Afghanistan Mitglied der Vereinten Nationen. 1973 muss das Königreich einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht behaupten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion) zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas (Mudschaheddin). Dieser endete schließlich mit der Niederlage der sowjetischen Truppen, die 1989 aus Afghanistan abzogen. Die sowjetisch gestützte Regierung unter Präsident Nadschibullah konnte sich noch bis zur Einnahme Kabuls 1992 durch die Mudschaheddin halten. Die verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen begannen sofort danach, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es entbrannte ein weiterer Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte.
1995 begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban, das Land zu erobern. Sie nahmen bis 1995 die Städte Kandahar und Dschalalabad ein, eroberten im September 1996 die Hauptstadt Kabul, bis 2001 ca. 90 Prozent des Landes und riefen das Islamische Emirat Afghanistan aus. Die einzig verbleibende Opposition, die Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans, auch bekannt als Nordallianz, konnte sich lediglich noch in einem kleinen Landstrich im Nordosten des Landes halten. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen, und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung (Burqa) gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Berufstätigkeit untersagt.
Siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter Afghanistans
Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Hauptartikel: Krieg in Afghanistan, Petersberg-Prozess
Die US-Regierung vermutete, dass der aus Saudi-Arabien stammende Osama bin Laden und Teile des Terrornetzwerkes al-Qaida sich in Afghanistan aufhielten, denen sie die Drahtzieherschaft an den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 zur Last legen. Daraufhin führten die USA im Oktober 2001 eine Invasion Afghanistans mit Hilfe einer Allianz unter ihrer Führung durch. Die US-Regierung nutzte zur Legitimierung dieser Invasion einen Entschluss des UN-Sicherheitsrats, der ihnen das Recht auf Selbstverteidigung zusprach. Infolge dieser Invasion gelang es, die herrschenden Taliban zu stürzen, wobei die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen stellte. Jedoch gelang es seit der Invasion nicht, Osama bin Laden zu fassen.
Im Dezember 2001 trafen sich Führer der ehemaligen Mudschaheddin sowie afghanischer Exilgruppen auf der Petersberger Konferenz in Bonn, wo sie sich auf das sogenannte „Petersberger Abkommen“ einigten, das einen Stufenplan zur Demokratisierung des Landes sowie die Bildung einer provisorischen Regierung mit dem paschtunischen Stammesführer Hamid Karsai als Vorsitzenden vorsah. Insbesondere Mitglieder der siegreichen Nordallianz übernahmen Schlüsselpositionen in der neuen Regierung. Außerdem wurde um die Stationierung einer einem Mandat der Vereinten Nationen unterstellten internationalen Truppe ersucht, um die Sicherheit der provisorischen Regierung zu gewährleisten. Diese Aufgabe übernahm die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF.
Die provisorische Regierung wurde im Juni 2002 abgelöst durch eine von einer landesweiten außerordentlichen Loya Dschirga bestimmten Übergangsregierung, wiederum mit Karzai als Übergangspräsidenten an der Spitze. Ende 2003 wurde eine verfassungsgebende Loya Dschirga einberufen, die die neue afghanische Verfassung im Januar 2004 ratifizierte. Die am 9. Oktober 2004 stattgefundenen Präsidentschaftswahlen bestätigten Karsai als nunmehr demokratisch legitimierten Präsidenten. Den Abschluss des im Petersberger Abkommen vorgesehenen Demokratisierungsprozesses markierten die Parlamentswahlen im September 2005, aus denen sich das erste frei gewählte afghanische Parlament seit 1973 konstituierte. Diese Wahlen sollten ursprünglich im Juni 2004 stattfinden, mussten aber aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlregistrierung mehrmals verschoben werden.
Führungsnationen der ISAF-SchutztruppeDie Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Der dominierenden Stellung der Nordallianz innerhalb der Regierung tat dies allerdings keinen Abbruch. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter.
Die Sicherheitslage des Landes ist immer noch kritisch und hat sich insbesondere seit Ende 2005 wieder verschlechtert. Bombenanschläge und Selbstmordattentate, die vorher in Afghanistan völlig unbekannt waren, auf nichtmilitärische Ziele nahmen stark zu. Die Zahl der versuchten und durchgeführten Selbstmordanschläge nahmen von drei im Jahr 2003 auf 106 im Jahr 2006 stark zu, zu denen sich meist die Taliban bekannten.[8] Im Süden und Osten von Afghanistan existieren Gebiete, die von ausländischen Hilfsorganisationen und auch ISAF-Truppen gemieden werden.
Politik
Politisches System Seit der Verabschiedung der Verfassung von 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik mit einem präsidialen Regierungssystem. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Nach zwei Amtszeiten ist es dem Präsidenten verwehrt, wieder zu kandidieren. Ein Präsidentschaftskandidat muss mindestens 40 Jahre alt, ein Moslem und afghanischer Staatsbürger sein. Der Bewerber nominiert zwei Vizepräsidentschaftsbewerber. Der Präsident ist Staats- und Regierungsoberhaupt und Oberbefehlshaber der militärischen Streitkräfte. Zu seinen Befugnissen gehören außerdem die Bestimmung seines Kabinetts, sowie die Besetzung von Positionen im Militär, der Polizei und Provinzregierungen mit der Zustimmung des Parlaments.
Faktisch wurde mit der Verfassung die Scharia wieder eingeführt, da nach Artikel 3 der Verfassung kein Gesetz im Widerspruch zu den Grundlagen des Islam stehen darf.
Die Nationalversammlung ist die Legislative von Afghanistan und besteht aus zwei Häusern: der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes) und der Meschrano Dschirga (Haus der Älteren).
Delegierte der Loja Dschirga 2002Das Parlament (Wolesi Dschirga) besteht aus 249 Sitzen, wobei 68 für Frauen und zehn für die Nomaden-Minderheit der Kuchis vorbehalten sind. Die Abgeordneten werden durch direkte Wahl bestimmt, wobei die Anzahl der Sitze im Verhältnis zur Einwohnerzahl der jeweiligen Provinz stehen. Es müssen mindestens zwei Frauen pro Provinz gewählt werden. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Zur Wahl sind keine Parteien zugelassen. Auf dem Stimmzettel erscheinen der Name, das Foto und das Symbol des Bewerbers, dem keine Verbindung zu bewaffneten Organisationen erlaubt sind. Die Mandatsträger erhalten keine Immunität vor dem Gesetz. Die Meschrano Dschirga besteht zu je einem Drittel aus Delegierten, die von den Provinz- bzw. Distrikträten für vier Jahre bestimmt werden, sowie zu einem Drittel aus Abgeordneten, die vom Präsidenten bestimmt werden, wobei die Hälfte aus Frauen bestehen muss.
Die Judikative setzt sich aus dem Stera Mahkama (Oberster Gerichtshof), dem Berufungsgericht und niederen Gerichten für bestimmte Zuständigkeiten zusammen. Der Stera Mahkama besteht aus neun Richtern, die vom Präsidenten für eine Amtszeit von zehn Jahren nominiert und vom Parlament bestätigt werden. Richter müssen mindestens das Alter von 40 Jahren erreicht haben, dürfen keiner politischen Partei angehören und müssen einen Abschluss in Jura oder islamischer Rechtsprechung haben. Die Stera Mahkama hat auch die Befugnisse eines Verfassungsgerichtshofs.
In der Praxis ist der Einfluss der Regierung jedoch fast ausschließlich auf die Hauptstadt Kabul beschränkt – im restlichen Land liegt die Macht weiterhin in den Händen afghanischer Kriegsherren.
Parlamentswahl am 18. September 2005 Am 18. September 2005 fanden in Afghanistan die Wahlen für die Wolesi Dschirga, dem „Haus des Volkes“, und die 34 Provinzräte statt. Für die 249 Sitze des Parlaments (68 per Quote für Frauen) gab es 2.800 Kandidaten (330 Frauen), für die Provinzräte über 3.000. Trotz Anschlagsdrohungen ließen sich 12,7 der 28 Millionen Afghanen registrieren. Zur Wahl gingen schließlich 6,8 Millionen, was einer Wahlbeteiligung von etwa 54% entspricht. Parteien sind laut Verfassung verboten. Die Wahl wurde international als Erfolg gewertet und bildete den Abschluss des so genannten „Petersberger Prozesses“.
Ausländische Truppenpräsenz
Emblem der Afghanischen NationalarmeeIm Rahmen des ISAF-Mandates sind rund 47.600 Soldaten aus ca. 40 Staaten in Afghanistan stationiert. Das größte Kontingent stellt die USA mit 17.800 Soldaten. Deutschland beteiligt sich mit etwa 3.200 Soldaten an der Mission, die in Kabul sowie im Norden des Landes stationiert sind.[9][10] Weitere etwa 14.000 Truppen der USA der Operation Enduring Freedom sind nicht dem ISAF-Kommando unterstellt. Die Alliierten unterhalten in allen größeren Städten Afghanistans Militärbasen. Ein weiterer großer Militärstützpunkt ist die Bagram Air Base, die rund 50 km nördlich von Kabul liegt.
Afghanische Sicherheitskräfte
Das neu aufgestellte 1. Bataillon der Afghanischen Nationalarmee im Juli 2002Seit dem Sturz der Taliban haben die an der ISAF beteiligten Nationen großes Interesse daran, den Afghanen auch auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik wieder volle Souveränität garantieren zu können. Deshalb bauen sie unter Führung der USA Polizei, Militär und Geheimdienst auf.
Die afghanischen Streitkräfte mit dem Namen Afghan National Army verfügen zurzeit über 27.000 Mann, von denen 14.500 Kampfeinheiten sind. Da der Aufbau und Unterhalt einer einsatzfähigen Luftwaffe teuer ist, übernehmen die USA die Sicherung des afghanischen Luftraums. Die Notwendigkeit einer afghanischen Luftwaffe wird zurzeit debattiert, aufgrund der geographischen Gegebenheiten gilt diese aber als vorhanden. Die Kommandostruktur orientiert sich an der der USA. So soll Afghanistan unter militärisch sinnvollen Regionalkommandos aufgeteilt werden, vergleichbar den US-Streitkräften. Vorrangiges Ziel bleibt aber zunächst die Verbesserung von Moral und Ausrüstung sowie die Bereinigung des Militärs von Spionen und Saboteuren. Die Streitkräfte unterstehen Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak.
In Zusammenarbeit mit Deutschland und der EU bilden die USA zurzeit afghanische Polizisten aus, derer es 57.000 geben soll. Auch hier orientiert sich der Aufbau an den USA, zum Beispiel mit einer Art Highway Police. Derzeit ist die afghanische Polizei zentral organisiert, was aber angesichts des Verfassungsgebungsprozesses und der noch nicht abgeschlossenen Bewertung aller Faktoren ein Provisorium darstellt.
Der neu gegründete afghanische Geheimdienst NDS unterstützt die afghanische Regierung durch Informationsgewinnung und -auswertung.
Internationale Organisationen Afghanistan ist seit 1946 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat Beobachterstatus in der WTO und ist Vertragsstaat des ICC.[11]
Provinzen Hauptartikel: Provinzen Afghanistans
Seit dem 13. April 2004 gliedert sich Afghanistan in 34 Provinzen (velayat). Die Provinzen sind wiederum in 329 Bezirke (woluswali) unterteilt. Regiert werden die Provinzen von einem Gouverneur (waali), der von der Zentralregierung in Kabul ernannt oder bestätigt wird. Derzeit sind einige Gouverneursposten vakant.
Infrastruktur
Hauptverkehrswege in AfghanistanDie Straßen (21.000 km, davon 13,3 % befestigt) befinden sich im Wiederaufbau. Insgesamt wurden bis 2007 bereits 715 Kilometer der so genannten ring road erneuert, der Hauptverkehrsader, an der rund 60 Prozent der Bevölkerung leben.[12] Es besteht jedoch eine hohe Minengefahr. Afghanistan gilt als eines der am stärksten verminten Gebiete der Welt. Außerdem sind die Straßen je nach Jahreszeit oft stark unterspült. Es gilt die Straßenverkehrsordnung der DDR.[13] Im Jahr 2007 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit eine erste Brücke über den Fluss Pjandsch nach Tadschikistan eröffnet. Die 670 m lange Konstruktion wurde von den USA mit Beteiligung Norwegens finanziert. Die Brücke verbindet die Straßennetze der beiden Staaten und verkürzt so die Transportwege in der Region erheblich. Es können nun um ein Vielfaches mehr Fahrzeuge den Fluss überqueren als es vorher mit der Fährverbindung möglich war.[14][15]
Das afghanische Schienennetz beschränkt sich auf 24,6 Kilometer. Von Turkmenistan, Usbekistan und Pakistan führen kurze Stichstrecken auf afghanisches Gebiet, wobei die Chaiber-Pass-Bahnlinie zum pakistanisch-afghanischen Grenzort Landi Khana stillgelegt ist. Die Breitspurstrecke vom usbekischen Termiz überquert auf der Brücke der Freundschaft (kombinierte Eisenbahn–Straßenbrücke) den Amudarja und führt in das zwölf Kilometer entfernte Hayratan.[16] Sie wird zurzeit im Güterverkehr unter anderem für den etwa einen Monat dauernden Transport von Wohncontainern und mobilen Spezialgebäuden (z.B. Einsatzlazarett, Großküchen) über 6000 Kilometer aus Deutschland benutzt.[17] Zur Erleichterung des Weitertransports plant die Bundeswehr diese Strecke in ihre 67 Kilometer entfernte Nachschubbasis Mazar-e-Scharif zu verlängern.[18] Aus dem turkmenischen Serhetabat führt eine Güterverkehrsstrecke zwei Kilometer auf afghanisches Gebiet, die 2007 erneuert wurde.[19][20] Diese beiden Strecken sind in der Zeit der russischen Besatzung gebaut worden. Aufgrund des steigenden Außenhandels mit Iran gibt es Bestrebungen eine Bahnlinie zwischen Maschhad und Herat zu bauen.[21]
Möglichkeiten zur Schifffahrt bestehen auf den Grenzflüssen Amudarja und Pjandsch. Durch Kabul fließt ein Fluss gleichen Namens Richtung Osten.
Es gibt viele Flugplätze in Afghanistan.[22] Sie wurden in den Luftangriffen seit Oktober 2001 stark beschädigt. Der Flughafen Kabul wird von den Gesellschaften Ariana Afghan Airlines, Kam Air, Azerbaijan Airlines, Mahan Air, Pakistan International Airlines, Qatar Airways, Indian Airlines, Safi Airways und Air Arabia angeflogen.
Medien
Presse
Radio und Fernsehen Ariana TV – 24 h Privatsender mit Sitz in Afghanistan, weltweit empfangbar, Besitzer: Ehsan Bayat[2] Ariana Afghanistan TV – 1. weltweit empfangbarer afghanischer Sender, 24 h Privatsender im Auftrag des US-Kongresses mit Sitz in den USA; Besitzer: Nabil G. Miskinyar [3] Khorasan TV – 24h Privatsender mit Sitz in den USA Besitzer: Hamed Qaderi www.kafgtv.com Tolo TV – Privatsender mit Sitz in Kabul (Express AM22, 53.0°O, 11644 V) [4] RTA Afghanistan National Television TV – Sitz in Kabul, LyngSat Insat 3A, 93.5°O (4132 V) [5] Ayna TV Türksat 2A (11912 H) [6]
Wirtschaft Nach zwei Jahrzehnten Krieg folgte eine unsichere Lage im Land. Die Wirtschaft des Landes wurde so weitgehend zerstört, ebenso ein Großteil der Viehbestände. Afghanistan zählt nun zu den ärmsten Staaten. Die Bevölkerung leidet unter Hungersnöten.
Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei geschätzten 20 Milliarden US-Dollar (Stand 2003). Bei der Entstehung des BIP ist der Landwirtschaftssektor mit geschätzten 60 % beteiligt, die Industrie mit geschätzten 15 % und Dienstleistungen mit geschätzten 25 %.
Als Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererze, Erdgas, Kohle und Halbedelsteine (hauptsächlich Lapislazuli) zu nennen.
Afghanistan importierte im Jahr 2000 Waren im Wert von 600 Millionen US-Dollar, insbesondere Nahrungsmittel, Erdölprodukte und Konsumgüter, die meist aus Singapur, Japan und der EU stammen. Exportiert wurden Nahrung und Früchte im Wert von 150 Millionen US-Dollar. Diese gingen vor allem nach Pakistan, in die EU und in die USA.
Bauernhof am KabulObwohl nur etwa 6 % der Staatsfläche landwirtschaftlich nutzbar sind und diese Nutzung meist von künstlicher Bewässerung abhängt, sind 67 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig (Stand 2001). Ernten sind regelmäßig durch Dürren bedroht.
Laut einer Studie vom Januar 2004 zur zukünftigen Energieversorgung in Afghanistan waren 234.000 Kunden an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, 30 % davon allein in Kabul, und nur 6 % der Bevölkerung hatten elektrischen Strom.[23] Es ist deshalb geplant, unter anderem die Kajakai-Talsperre mit einem zusätzlichen Wasserkraftwerk „Kajakai II“ auszubauen.[23][24]
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben Staaten der Region (vor allem Pakistan und Iran) auch die Europäische Union.
Mit Unterstützung der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) wurde im September 2003 die Afghanistan Investment Support Agency (kurz: AISA) gegründet. Diese hat den Registrierungsprozess von neuen Unternehmen wesentlich vereinfacht und betreut Investoren bei Problemen nach der Unternehmensgründung. Die GTZ unterstützt weiterhin die Modernisierung der nationalen Handelskammer (Afghanistan Chamber of Commerce and Industry, ACCI). Im Oktober 2007 haben ACCI und die Afghanistan International Chamber of Commerce (AICC) in Kabul eine Absichtserklärung zu ihrer Verschmelzung und zum Aufbau einer vereinten Kammerorganisation unterzeichnet.
Als Probleme für Investoren stellen sich dar: Mangelhafte Stromversorgung, Korruption, die uneinheitliche und wechselhafte Sicherheitslage und mangelhafte Verkehrsinfrastruktur. Trotz dieser Probleme haben in den letzten Jahren große Investitionen in Afghanistan stattgefunden: Es existieren zwei Mobilfunknetze, die 70 % des Landes abdecken (Stand Sommer 2006), verschiedene staatliche Unternehmen wurden privatisiert, durch den Krieg zerstörte Industrie wurde wieder aufgebaut.
Anfang 2008 gab es in Afghanistan etwa 45.000 Festznetzanschlüsse und 4,5 Millionen Mobilfunknutzer.[25]
Schattenwirtschaft Afghanistans Außenbeziehungen werden von Schmuggel beherrscht. 2006 betrug der Handel mit Opium 46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Anbaufläche für Schlafmohn stieg seit der Beseitigung des Taliban-Regimes kontinuierlich, im Jahr 2006 erneut um 59 Prozent auf rund 193.000 Hektar. Nach Angaben des UNO-Büros für Drogen und Verbrechen wurden im Jahr 2006 über 6.000 Tonnen Opium geerntet, das entspricht 92 Prozent der gesamten Weltproduktion. Der Exportwert dieses Opiums liegt nach Angaben des Außenministeriums der Vereinigten Staaten bei 3,1 Milliarden US-Dollar, dagegen liegt der Straßenpreis bei rund 38 Milliarden US-Dollar. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan rund 8.200 Tonnen Opium geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3.000 Tonnen. Der einzelne Opiumfarmer erzielt hierbei etwa 122 US$ pro Kilogramm Opium (′farm gate price′). Somit ist für diesen der Schlafmohnanbau um etwa das Zehnfache lukrativer als der Weizenanbau.[26], [27]
Zur Bekämpfung der Drogenkriminalität wird in Afghanistan seit dem Jahr 2002 die „Counter Narcotics Police of Afghanistan“ (CNPA) aufgebaut. Im Rahmen von Felderzerstörungen der afghanischen Drogenvernichtungseinheit (Afghan Eradiction Force) und der nationalen Polizei wird seit 2005 in zunehmendem Umfang der Opiumanbau bekämpft. Nachteil dieser von westlichen Geberländern geforderten Maßnahme ist, dass zahlreiche Bauern, deren Lebensgrundlage zerstört wurde, zu Anhängern lokaler Kriegsherren wurden, ein Grund für die Verschlechterung der Sicherheitslage seit dieser Zeit. Ein wirtschaftlich negativer Effekt ist, dass Marktverknappung der derzeitigen Überschussproduktion den Drogenhändlern in die Hände spielt, weil er die Preise steigen lässt. 2003 betrug bei einer Ernte von 4000 Tonnen das von den Bauern erzielbare Bruttoeinkommen noch das 27-fache des Weizenanbaus. Der erneute Anbau von Opium wird durch die Vernichtung von Feldern lukrativer, die politische Macht der Drogenmafia wird dagegen nicht angegriffen.[28]
Kultur Afghanistan war bis zum 6. Jahrhundert meist buddhistisch geprägt. Der Islam erreichte das Land im 7. Jahrhundert und verbreitete sich schnell.
Afghanistan hatte ein reiches kulturelles Erbe. Als die Taliban 1996 Kabul eroberten, zerstörten sie viele Kunstwerke (unter anderem Gemälde und Figuren aus buddhistischer Zeit), vor allem die, die Menschen darstellten. Einigen Mitarbeitern des örtlichen Institutes für Kunst gelang es jedoch, einige Bilder vor den Taliban zu retten.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Im Jahre 2001 wurden diese in einen Felsen gehauenen Kunstwerke durch die damals herrschenden Taliban aus vermeintlichen religiösen Gründen zerstört. Ein schweizerisches Team versucht seit diesem Zeitpunkt, eine Rekonstruktion zu finanzieren und zu betreiben, bis heute jedoch ist es bei den Plänen geblieben.
Das Reiterspiel Buzkashi gilt als afghanischer Nationalsport.
Die afghanische Fußballnationalmannschaft wurde 1933 gegründet, bestritt aber zwischen 1984 und 2002 keine Spiele mehr; heute ist die Mannschaft wieder aktiv und absolviert wieder Pflichtspiele.
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen zum Beispiel Khabilie Palau mit delikaten Gemüsesoßen, Borani-Badenjan und Aschak.
Siehe auch: Afghanische Küche, Persische Literatur, Afghanische Musik
Kalender Gesetzliche bzw. staatliche und landwirtschaftliche Feiertage und Feste wie Nauroz, Unabhängigkeitsfest sowie staatliche Gedenktage werden nach dem iranischen Sonnenkalender gefeiert. Religiöse Feste werden nach dem islamischen Mondkalender gefeiert.
Der Kalender nach dem Sonnenjahr ist Staatskalender, auch wenn er im Laufe der Geschichte auf dem Boden des heutigen Landes, aber auch seit der Namensgebung „Afghanistan“ im 19. Jahrhundert wiederholt außer Kraft gesetzt worden ist. Zuletzt wurde der Solarkalender im Jahre 1996 von den Taliban für ungültig erklärt. Der islamische Lunarkalender war der Kalender des „Islamischen Emirats Afghanistan“.
Seit der Loja Dschirga von 2004 ist der auf dem Sonnenjahr beruhende Kalender abermals in der Verfassung verankert. Demnach basiert der Kalenderanfang auf dem Zeitpunkt der Pilgerfahrt (Hidschra) des Propheten Mohammad. Die Arbeitsgrundlage des Staatswesens ist der auf jener Pilgerfahrt beruhende Sonnenkalender. 22 Sonnenjahre entsprechen 23 Mondjahren. Die zwölf Monatsnamen des Sonnenkalenders entsprechen in Afghanistan den Tierkreiszeichen. Afghanische Kalender mit deutschen Feiertagen (GPL Lizenz) sowie weitere Informationen zum Afghanischen Kalender sind unter Afghan Kalender Projekt verfügbar.
Tourismus
Die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan.In Kabul sind einige Hotels und Gästehäuser für Ausländer geöffnet. Reisen außerhalb der Hauptstadt sind gefährlich, vor allem im Landesinneren, das von Landminen verseucht ist. Viele Kulturschätze wie zum Beispiel die berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan wurden zerstört oder geplündert. Die nationale afghanische Fluglinie Air Ariana verfügt über acht eigene Flugzeuge und eine geleaste Maschine. Afghanistan veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zum Tourismus.
Zu den wichtigsten touristischen Zielen gehören die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan, welche u. a. ein Etappenziel des sogenannten Hippie trail der 1960er und 1970er Jahre waren.
Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 17. Dezember 2005). Reisen gelten als gefährlich, und von ihnen wird dringend abgeraten, da eine Rettung (besonders aus den Provinzen) im Unglücksfall nur unter schwersten Bedingungen möglich ist und nicht garantiert werden kann.
Deutsch Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan AGA. Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Afghanistan Eigene Beiträge und umfangreiche kommentierte Linkliste. Die ethnische Zusammensetzung Afghanistans Kabulistan.de mit ca. 800 Fotos aus Afghanistan, meistens Kabul Afghanistan-Seiten des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam Afghanistan-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung Studie zur Situation in Afghanistan von ARD, ABC News und BBC, Befragungen des afghanischen Volkes in allen Provinzen, Daten für 2005 - 2008: Bericht (englisch), Zusammenfassung der ARD
Englisch Islamic Republic Of Afghanistan – Artikel zu Afghanistan-bezogenen Themen Afghanistan-Info-Portal UNHCR Homepage: RETURN TO AFGHANISTAN UNODC: Drugs finance Taliban war machine, 27. November 2008
Literatur Bérénice Geoffroy-Schneiter – Ghandara, Das kulturelle Erbe Afghanistans, deutsche Übersetzung Eliane Hagedorn, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München 2002, ISBN 3-89660-116-4 Jan-Heeren Grevemeyer: Afghanistan : Sozialer Wandel und Staat im 20. Jahrhundert. Berlin, VWB-Verlag 1989, ISBN 978-3-927408-24-1 Conrad J. Schetter / Almut Wieland-Karimi (Hrsg.) – Afghanistan in Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Afghanistanforschung, IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/M 1999, ISBN 3-88939-498-1 Winfried F. Wiegandt – Afghanistan, Nicht aus heiterem Himmel, Orell Füssli Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-280-01199-X Bernhard Chiari (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Afghanistan, 2. Aufl., Paderborn u.a. 2007, ISBN 3-50675-664-8
Einzelnachweise ↑ Baburnama in der Übersetzung von Annette S. Beveridge, vgl. Fußnote 2 ↑ E. Huntington, "The Anglo-Russian Agreement as to Tibet, Afghanistan, and Persia", Bulletin of the American Geographical Society, Vol. 39, No. 11 (1907) ↑ Elphinstone, M., "Account of the Kingdom of Cabul and its Dependencies in Persia and India", London 1815; published by Longman, Hurst, Rees, Orme & Brown ↑ CIA Factbook ↑ N.C. Aizenman: Afghan Jew Becomes Country's One and Only In: Washington Post. 27. Januar 2005, abgerufen am 15. Februar 2009 ↑ UNHCR 5. November 2007 Über 350.000 afghanische Rückkehrer aus Pakistan im Gesamtjahr 2007 ↑ Fischer Weltalmanach 2003 ↑ [1]International Crisis Group: Countering Afghanistan’s Insurgency] ↑ Informationsblatt über ISAF Stützpunkte und Truppenstärken der beteiligten Nationen, ISAF Homepage, PDF-Dokument, Daten vom 1. September 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009 ↑ Informationsblatt des US-Verteidigungsministeriums über weltweit stationierte US-Truppen, US-Verteidigungsministerium, PDF-Dokument, Daten vom 30. Juni 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009 ↑ Der Fischer Weltalmanach 2008, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8 ↑ Babak Khalatbari 2007: Erfolgsmeldungen aus Afghanistan ↑ http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EB9A46928090D4D36B5D9F13D8E956D8D~ATpl~Ecommon~Scontent.html ↑ Pressemeldung: Secretary Gutierrez Opened Afghanistan - Tajikistan Bridge with Presidents Karzai and Rahmon, auf: Webseite der US-Botschaft in Kabul, 26. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009 ↑ Bureau of International Information Programs, U.S. Department of State: Afghanistan-Tajikistan Bridge Links Central, South Asia, auf: Webseite america.gov, 29. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009 ↑ Bundeswehrangabe zum Schienenverkehr. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ STUTE unterstützt Bundeswehr mit kompetenter Transportlogistik. In: Stute special. 02.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (PDF) ↑ Bundeswehr plant den Bau einer Bahnlinie in Afghanistan. In: www.spiegel.de. 30.08.2008. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ Bilder vom Güterumschlag auf der aus Turkmenistan kommenden Strecke. In: www.wuestenfuchs.com. Abgerufen am 18.12.2008. ↑ Afghan rebuild underway. In: www.railwaygazette.com. 12.07.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch) ↑ Murray Hughes: Opening up Afghan trade route to Iran. In: www.railwaygazette.com. 29.01.2008. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch) ↑ Afghanistan Ministry of Transport and Civil Aviation Afghanistan Airports Map ↑ a b Afghan Energy Information Center (AEIC) Securing Afghanistan’s Future ↑ Afghan Energy Information Center (AEIC) Kajaki Hydro Electric Plant ↑ heise.de, „Taliban zerstören gezielt Handymasten“, 13. März 2008 ↑ Special Report: Opiates for the masses. In: Nature, Bnd. 449, S. 268f, 20. Sept. 2007 ↑ UNODC Afghanistan Opium Survey 2007 Executive Summary (PDF, 2.0 MB) ↑ Janet Kursawe: Afghanischer Teufelskreis. Suedasien.info, 5. April 2007 AusklappenMitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) Afghanistan | Aserbaidschan | Iran | Kasachstan | Kirgisistan | Pakistan | Tadschikistan | Türkei | Turkmenistan | Usbekistan
AusklappenMitgliedstaaten der South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC) Afghanistan | Bangladesch | Bhutan | Indien | Malediven | Nepal | Pakistan | Sri Lanka
33.93333333333366.1833333333337Koordinaten: 34° N, 66° O Dieser Artikel wurde in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen.
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13. März 2009 00:33
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Mein Lieblings PS3 Spiel ist Battlefield Bad Company
Mein lieblings Essen ist Pizza
Heute hatte ich Info
Wir haben heute über Blogs geredet
Gepostet von Hi unter 00:11
16 Kommentare:
??? hat gesagt…
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5. März 2009 23:24
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5. März 2009 23:26
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5. März 2009 23:27
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5. März 2009 23:29
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was geht ab
13. März 2009 00:01
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bock zu kiffffffffffffen??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
13. März 2009 00:07
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13. März 2009 00:07
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13. März 2009 00:10
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13. März 2009 00:12
??? hat gesagt…
hi
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13. März 2009 00:13
??? hat gesagt…
hi
du looooooooooooooooooooooooooooooooooser
13. März 2009 00:15
??? hat gesagt…
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13. März 2009 00:19
??? hat gesagt…
Aus verschiedenen Hanfsorten (Gattung Cannabis) können Rauschmittel gewonnen werden, die sich ebenfalls unter der Bezeichnung Cannabis zusammenfassen lassen. Die getrockneten und zerkleinerten harzhaltigen Pflanzenteile (Marihuana) werden dabei zu Haschisch und Haschischöl weiterverarbeitet. Cannabis ist in der Bundesrepublik Deutschland die am häufigsten gebrauchte und gehandelte illegale Droge.[1]Als Hauptwirkstoffe fungieren das Tetrahydrocannabinol (THC) sowie andere Cannabinoide. Sie beeinflussen das Zentralnervensystem und führen zu für die Wirkung typischen Bewusstseinsveränderungen.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Übersicht
2 Geschichte
2.1 Heutige gesetzliche Lage
3 Wirkung
3.1 Wirkstoffe
3.1.1 Toxizität
3.2 Akute Rauschwirkung
3.2.1 Intensivierung der Wahrnehmung
4 Gesundheitsrisiken
4.1 Negative psychische Auswirkungen
4.1.1 Amotivationssyndrom
4.2 Auslösen latenter Psychosen
4.3 Mögliche Gehirnschädigungen
4.3.1 Bei Jugendlichen
4.3.2 Bei Erwachsenen
4.4 Abhängigkeitsgefahr
4.5 Schädigung der Lunge
5 Verkehrsrisiken
5.1 Rechtsprechung
5.2 Medizinisch-Psychologische Untersuchung
5.3 Österreich und Schweiz
6 Medizinische Anwendung
7 Konsumformen
7.1 Mischkonsum mit anderen Drogen
8 Auswirkungen der Illegalität
8.1 Gesellschaftliche Auswirkungen
8.2 Gesundheitliche Auswirkungen
8.3 Mangelnde Qualitätskontrolle
9 Konsum in der Bevölkerung
10 Cannabis in Jugendkulturen
11 Siehe auch
12 Weblinks
12.1 Cannabis als Medizin
13 Literatur
14 Einzelnachweise
Übersicht
Marihuana
HaschischDie berauschende Wirkung der Hanfpflanze ist bedingt durch die darin enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere die Cannabinoide Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) als aktiver Hauptmetabolit sowie Cannabidiol (CBD). Von 68 gefundenen Substanzen aus dem ätherischen Öl von Cannabis sativa wurden 57 identifiziert.[2]
Diese Substanzen binden an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Zentralnervensystem des Organismus. Die endogenen Agonisten dieser Rezeptoren heißen Endocannabinoide und spielen eine wichtige Rolle bei der Modulation synaptischer Prozesse.
Die beiden Arten sind Hanf (Art) und Indischer Hanf, aus denen heute mehrere hundert Zuchtsorten entstanden sind. Im Allgemeinen hat indischer Hanf gegenüber dem Nutzhanf einen höheren relativen Anteil an beruhigendem CBD im Verhältnis zum Hauptwirkstoff THC. Ruderalhanf spielt für die Drogenproduktion kaum eine Rolle. Als Droge ist fast ausschließlich die weibliche, unbefruchtete Pflanze interessant, da diese die größte Wirkstoffkonzentration aufweist.
Die bekanntesten Verwendungsformen sind
Marihuana: die getrockneten, weiblichen Blütenstände, möglichst unbefruchtet (ohne Samen), mit oder ohne anhängenden Blättern, werden geraucht (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004).
Haschisch: das gepresste Harz der Hanfpflanze wird geraucht oder, in Fett gelöst, zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004).
Haschischöl: das mit Lösungsmitteln aus der Pflanze extrahierte Öl (das im chemischen Sinne allerdings kein Öl ist, sondern relativ reines THC) wird verdampft und eingeatmet, mit Tabak vermischt, auf Papier geträufelt und gelutscht, geraucht oder zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt bis zu 80 %).
In der Medizin werden meist reines THC oder standardisierte Extrakte (z. B. Sativex) verwendet.
Je nach Anwendungsform variiert die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung von einigen Minuten beim Inhalieren und zwischen 30 und 300 Minuten bei oraler Aufnahme. Die Wirkung hält selten länger als drei bis vier Stunden an, bei oralem Konsum werden aber auch deutlich längere Zeiträume berichtet. Cannabis kann unter anderem halluzinogen wirken, was sich meist in Form von leichten Wahrnehmungsveränderungen bei Farben, Formen, Geräuschen sowie der Zeitwahrnehmung äußert.
Geschichte
Hanf-Museum in Berlin
Cannabis-Museum in AmsterdamObwohl Hanf seit etwa 5.000 Jahren, zuerst in China, zur Fasergewinnung angebaut wurde, finden sich erste Berichte über die Anwendung der Inhaltsstoffe zu medizinischen oder rituellen Zwecken erst in indischer Literatur vor etwa 2.400 Jahren. Medizinische Literatur dieser Zeit beschreibt auch Anwendungen in der Epilepsie und bei Schmerzen. In Ausgrabungen in den Yanghai-Gräbern im Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Westen Chinas, fanden sich Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten von Cannabis sativa. Mit der Radiokohlenstoffdatierung konnte deren Alter auf ca. 2.500 Jahre bestimmt werden.[3].
Mit Bekanntwerden der psychischen Wirkung im Europa des 17. Jahrhunderts setzten zwei Betrachtungsweisen ein: In Frankreich wurden die bewusstseinsverändernden Eigenschaften der Inhaltsstoffe betont, insbesondere in literarischen Kreisen, etwa von Alexandre Dumas dem Älteren und Fitz Hugh Ludlow, während in England medizinische Anwendungen im Vordergrund standen; W. B. O’Shanghnessy nennt Beruhigung, Anfallslinderung und Krampflinderung. Hanf wurde oft als günstiger Tabakersatz verwendet und in diesem Zusammenhang in der Literatur oft beiläufig als Knaster oder starker Tobak bezeichnet.
Bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war Cannabis, gewöhnlich in Form von alkoholischen Extrakten, ein leicht verfügbares Medikament; im 19. Jahrhundert eines der am häufigsten verschriebenen. Im Jahre 1925 fand die Internationale Opiumkonferenz in Genf statt. Dort wurde auch ein Verbot von Cannabis diskutiert. Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Anbau der bis dahin gebräuchlichen Hanfpflanze als Rohstoff für Uniformen, Verbandszeug, Flugzeugbau und ähnlichem zwar noch einmal propagiert, mit dessen Ende ging aber auch die hektarweise Vernichtung von Feldern einher, auf denen „Marihuana“ angebaut wurde – ein Synonym spanischer Einwanderer, das in kurzen Werbefilmen der US-Regierung als Droge für Perverse, siechende „Untermenschen“, geistlose „Neger“ und mexikanische Immigranten beschrieben wird. Dieser harte Dualismus in der Drogendiskussion – hier die wohlvertrauten Alltagsdrogen Alkohol und Tabak, die meist nicht einmal als Drogen bezeichnet wurden, dort die neue, fremdländische Gefahr Marihuana, von der viele nicht wussten, dass sie mit dem altbekannten Hanf identisch ist – hielt sich lange Zeit hartnäckig und führte zur erfolgreichen Verbannung der Nutzpflanze Hanf aus dem westlichen Kulturkreis.
Obwohl in den europäischen Staaten mit Ausnahme von Portugal, wo der Konsum von Cannabis zu „Aufmüpfigkeit unter den Negersklaven“ geführt hatte, keine negativen Auswirkungen des Cannabis-Konsums bekannt waren, wurde auf Drängen von Ägypten, das seinerseits damit gedroht hatte, die Einfuhr von Kokain und Heroin aus Europa zu verbieten, Cannabis zu einer illegalen Droge erklärt.
Im Zuge des Kampfes gegen Marihuana stieg der Straßenpreis in den vergangenen 50 Jahren um bis zu 8000 Prozent von 60 US-Dollar/kg auf 1.500 bis 5.000 US-Dollar (regional sehr unterschiedlich).
Die Gefährlichkeit von Cannabis ist teilweise umstritten. Nach Meinung von Befürwortern einer Legalisierung des Cannabisgebrauches soll die nach ihren Angaben enorm vielseitige Verwertbarkeit des Hanfes eine große Rolle dabei spielen, dass Cannabis bis heute illegal geblieben sei, denn Hanf stehe z. B. in Konkurrenz zu Holzprodukten wie Papier, Textilien, Lebensmittelölen und vor allem zu Tabak und einer Vielzahl von chemisch hergestellten und patentierten Medikamenten.
Heutige gesetzliche Lage
→ Hauptartikel: Rechtliche Aspekte von Cannabis
Entsprechend den Bestimmungen des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel 1961, das von fast allen Staaten der Welt ratifiziert wurde, sind die Erzeugung, der Besitz und der Handel von Cannabis nahezu weltweit verboten, in einigen Ländern ist auch der Konsum illegal. Eine Ausnahme sind die Niederlande, wo Erwerb und Besitz geringer Mengen Cannabis (bis zu 5 Gramm) geduldet und somit de facto straffrei sind, obwohl Cannabis in den Niederlanden de jure auch weiterhin illegal und verboten ist. Allerdings ist auch in vielen anderen Ländern der Besitz einer geringen Menge Cannabis für den Eigengebrauch teilweise entkriminalisiert, wobei von Land zu Land verschiedene Mengen als gering gelten. In Deutschland ist der bloße Konsum von Cannabis oder anderen Betäubungsmitteln de jure nicht strafbar, dagegen sind der Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen zum unmittelbaren Verbrauch gemäß Betäubungsmittelgesetz strafbar.
Wirkung
Wirkstoffe
Für die Wirkung von Cannabis und Haschischprodukten sind hauptsächlich folgende drei Hauptkomponenten verantwortlich, [4], die sich in ihrer Wirkung wechselwirkend beeinflussen[5].
[THC] (Δ9-Tetrahydrocannabinol), welches zum Großteil den psychoaktiven Effekt von Cannabis hervorruft.
[CBN] (Cannabinol), ist vorrangig für die muskelrelaxierende (krampflösende) Wirkung verantwortlich.
[CBD] (Cannabidiol), wirkt nach neuesten Studien dem THC-Effekt entgegen, schwächt damit dessen Wirkung und sorgt gleichzeitig für eine längere Wirkungsdauer des Gesamteffekts auf die körperlichen Prozesse. Ein hoher CBD-Anteil in den Trichomen schwächt den allgemeinen psychoaktiven Effekt und führt zu einer eher körperbetonten, sedierenden Wirkung, anstatt zu einer ‚bewusstseinserweiternden‘ Erfahrung.
Hanfpflanzen mit einer großen Anzahl von Trichomen (Pflanzenhaaren), mit sehr hohem THC- und einem extrem niedrigen Cannabidiolanteil-Verhältnis (in der Regel von der genetischen Varietät (Cannabis sativa oder Cannabis indica) und vom Reifegrad abhängig), führen demnach zum psychoaktiven Geisteszustand, den Konsumenten als klar, sauber und bewusstseinserweiternd empfinden. Konsumenten beschreiben den Rausch von Sativa Gattungen meist als kopfbetont und geistesanregend, Indica Gattungen hingegen werden eher als körperbetont und schmerzlindernd empfunden.
Deshalb ist nicht nur der prozentuale THC-Anteil bei Cannabis- oder Haschischderivaten für die Qualität des „Highs“ oder „Stoned“ ausschlaggebend, sondern die Relation zwischen den Hauptinhaltsstoffen. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen und in Testlabors der Polizei wird folgende Formel angewandt, um den psychoaktiven Wirkungsgrad von Cannabisprodukten festzustellen:
THC + CBN/CBD = psychoaktiver Wert (pW) (wobei pW >,=,< 1 ergibt)
Das Ergebnis gilt als Indikator, ob die getestete Substanz als Droge anzusehen ist. Werte unter 1 bedeuten, dass die Substanz beim Konsum keine psychotrope Wirkung hervorruft und damit nicht als Betäubungsmittel im rechtlichen Sinne anzusehen ist. Für Werte über 1 gilt das Gegenteil.
Toxizität
Cannabis selbst ist praktisch ungiftig; die Dosen, die ein Mensch aufnehmen müsste, damit eine toxische Wirkung der Inhaltsstoffe eintritt, sind weder durch Rauchen noch durch Essen von Cannabis zu erreichen. So liegt z. B. die letale Dosis von reinem Δ-9-THC bei über 4 Gramm.[6]
Die LD50 des Hauptwirkstoffes THC beträgt bei Mäusen im Fall intravenöser Gabe 29 mg je Kilogramm Körpergewicht, bei oraler Einnahme jedoch 482 mg je Kilogramm Körpergewicht. In der Praxis ist eine tödliche Überdosis beim Menschen deswegen noch in keinem Fall vorgekommen.
Akute Rauschwirkung
Die akuten Wirkungen von Cannabis können je nach Person, Wirkstoffanteil, momentaner körperlicher und psychischer Verfassung, Erfahrung mit der Droge sowie Umfeldbedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Schwierigkeit für Konsumenten besteht darin, dass die gleiche Menge THC bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken kann. Auch bei dem selben Mensch kann die Wirkung der gleichen Dosis zu verschiedenen Zeitpunkten variieren. Diese Problematik wird durch die unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen und die (aus Illegalitätsgründen) fehlenden zuverlässigen Inhaltsangaben noch verstärkt. Dies alles führt dazu, dass der Konsument die zu erwartende Wirkung nicht immer verlässlich einschätzen kann und damit ein begrenztes Risiko eingehen muss.
In der Regel ist als akute Auswirkung eine gewisse Bewusstseinsverschiebung festzustellen, die assoziatives, sprunghaftes Denken und eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses mit sich bringt. Diese Bewusstseinsveränderung kann je nach Bedingungen sehr positive, aber auch sehr negative Empfindungen hervorrufen. Häufige körperliche Effekte sind gerötete Augen, Mundtrockenheit, gesteigertes Hungergefühl, Erhöhung des Pulses, Senkung des Blutdrucks und Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit.
Intensivierung der Wahrnehmung
Die selektiv intensivierende Wirkung auf Gefühlseindrücke bei stark erhöhtem Konsum bezieht sich nicht nur auf positive, sondern auch auf negative Eindrücke wie Angst oder Misstrauen, wodurch bereits geringes Unwohlsein unter Einfluss von Cannabis zu akuten, verstärkten Angstzuständen führen kann (vgl. Horrortrip).
Gesundheitsrisiken
„Die wesentlichen gesundheitlichen Folgen eines über mehrere Jahre andauernden chronischen Cannabiskonsum (geraucht) halten Hall et al. (1999) zusammenfassend folgende fest […]:
Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit,
Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit
erhöhtes Risiko, eine chronische Bronchitis auszubilden,[7]
erhöhtes Risiko für vulnerable Personen, eine Schizophrenie zu entwickeln.“
– Kleiber und Söllner: Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
Die unterschiedlichen Ausprägungen der gesundheitlichen Folgen werden beeinflusst durch:
Persönliche Reife und biologisches Alter (Hirnreifung)
Stabilität der Psyche
Drogengewöhnung
konsumierte Menge, Darreichungsform und Wirkstoffgehalt
Mischkonsum mit anderen Drogen (auch Alkohol und Nikotin)
Vermutlich auch genetische Voraussetzungen
Das unmittelbare Umfeld
Die persönliche Verfassung und Umgebung, die Tagesform (vgl. Set und Setting)
Negative psychische Auswirkungen
Die Folgen des Cannabis- bzw. THC-Konsums auf die Psyche sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, daher können wenig generelle Aussagen getroffen werden, für welchen Personenkreis welche Dosis schädigend wirkt und unter welchen Umständen bereits einmaliger oder seltener Konsum Probleme mit sich bringt.
Amotivationssyndrom
Die deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren weist darauf hin, dass bei der speziellen Gruppe von Konsumenten bei der Cannabiskonsum und zusätzlich persönliche und soziale Risikofaktoren zusammenkommen eine besondere Gefährdung besteht, welche folgendermaßen beschrieben wird:
„Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind. […] Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus.“
– Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: Suchtstoffe Cannabis
Auslösen latenter Psychosen
Aus einer australischen Erhebung schlossen verschiedene Forscher, dass Cannabis eine dauerhafte Psychose auslösen kann, da viele der untersuchten Personen psychoseähnliche Symptome hatten.[8] Bei Veranlagung soll eine 11-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, an einer Psychose zu erkranken, wenn in der Jugend Cannabis konsumiert wurde. Einigen Untersuchungen zufolge wurde der Cannabiskonsum mit Schizophrenie in Verbindung gebracht.[9] Es wurde zudem der Verdacht geäußert, dass Cannabis bereits bei moderatem Konsum eine dauerhafte Drogenpsychose auslöse sowie bereits geheilte Psychosen erneut auslösen könne. Möglicherweise besteht eine genetische Disposition für Psychosen, die durch (teilweise einmaligen) THC-Konsum ausbrechen können. Unter Verdacht steht dabei das sogenannte Comt-Gen (Catechol-O-Methyltransferase-Gen). Grundsätzlich wird Personen mit einer Neigung zu psychischen Problemen empfohlen, den Konsum von Cannabis zu meiden.
In Großbritannien veröffentlichten Forscher der Universitäten Cardiff und Bristol im Jahr 2007 eine Metastudie. Diese ergab, dass Cannabiskonsumenten bis zu 41 % mehr an psychoseähnlichen Symptomen leiden als Personen, die angaben, noch nie Cannabis konsumiert zu haben.[10] Unklar ist bei allen Untersuchungen jedoch, ob nicht etwa ein umgekehrt kausaler Zusammenhang zwischen Psychose und Konsum besteht, indem letzterer stattfindet, um eventuellen Symptomen einer noch nicht ausgeprägten Psychose zu begegnen.
Mögliche Gehirnschädigungen
Man weiß heute, dass Cannabis, beziehungsweise das Δ9-THC, eine neuroprotektive Wirkung ausübt und das Hirn vor Degeneration schützt. Dies zeigt sich sowohl im Tierversuch [11] wie auch daran, dass Cannabiskonsum den üblichen alkoholkonsumbedingten Gehirnvolumenverlust vollständig verhindert[12]. Es gibt aber auch zahlreiche Studien, in denen das Gehirn auf mögliche bleibende negative Veränderungen in Struktur und Funktion durch THC-Wirkung untersucht wurde. Dabei zeigten sich unterschiedliche, z. T. widersprüchliche Ergebnisse. Trotz des komplexen Geflechts von neuroprotektiven und neurotoxischen Effekten scheint nur eine kleine und zudem nach Absetzen der Droge wieder vollständig verschwindende funktionelle Beeinträchtigung wissenschaftlich abgesichert zu sein. Die These von pathologischen Hirnschädigungen durch Cannabis ist nicht sehr wahrscheinlich (little evidence).[13]
Bei Jugendlichen
Auch im Jugendalter scheint Cannabis beziehungsweise das Δ9-THC eine neuroprotektive Funktion zu haben. Vergleicht man jugendliche Alkoholkonsumenten mit Konsumenten von Alkohol und Cannabis und Abstinenzlern so zeigt sich nur bei der Gruppe der reinen Alkoholkonsumenten, dass ein Hirnvolumenabbau stattfindet.[12] Ungeachtet dieser möglicherweise positiven neuroprotektiven Aspekten gibt es auch Hinweise, dass mögliche negative Auswirkungen auf das Gehirn umso stärker zu befürchten sind, je früher jemand im Jugendalter in einen regelmäßigen Konsum einsteigt und je intensiver in dieser Phase des Heranwachsens konsumiert wird.[14] Im Folgenden sind einige Studienergebnisse wiedergegeben. Wilson et al.[15] fanden heraus, dass Probanden, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, Cannabis zu konsumieren, verglichen mit jenen, die später anfingen, ein verringertes Hirnvolumen sowie ein erhöhtes Verhältnis von weißer zu grauer Hirnmasse hatten. Männliche Versuchspersonen, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, hatten einen höheren CBF-Wert („cerebral blood flow“, dt. Gehirndurchblutung) als andere Versuchspersonen. Sowohl Männer als auch Frauen, die früher begannen, hatten eine kleinere Körpergröße und ein geringeres Gewicht, wobei diese Effekte bei Männern stärker nachzuweisen waren. Solche Effekte scheinen demnach stark von der Frühzeitigkeit und vor allem der Intensität des Cannabiskonsums im Jugendalter abhängig zu sein. Studien dieser Art zeigen auf, dass ein früher Beginn mit den genannten Effekten statistisch im Zusammenhang steht (Korrelation), lassen aber die Frage offen, ob dies durch den frühen Cannabisbeginn verursacht wurde oder durch andere Faktoren wie z. B. den bei dieser Gruppe ebenfalls frühzeitigen Alkohol- oder Nikotinkonsumbeginn. In einer Studie von Padula et al.[16] mit psychologischen Leistungstests zu räumlichen Gedächtnisaufgaben zeigten sich keine Leistungsunterschiede zwischen 16- bis 18-jährigen starken Cannabiskonsumenten und einer Kontrollgruppe. Die Konsumenten zeigten aber eine intensivere, andersartige Hirndurchblutung (CBF), deren Bedeutung noch nicht geklärt ist. Die diskutierten möglichen Schädigungen haben in der Praxis bei denjenigen Jugendlichen, die nur Cannabis konsumieren und ansonsten Nichtraucher sind, keine negativen Auswirkungen. Diese Gruppe schnitt bei einer Studie mit 5263 Schülern im Vergleich mit zigarettenrauchenden Cannabiskonsumenten und cannabisabstinenten Schülern, in Bezug auf Schulleistungen (und Sozialkompetenz sowie sportlicher Aktivität) am besten ab.[17] Als gesichert kann in Bezug zum jugendlichen Gehirn die andersartige Durchblutung bei gleich guter Aufgabenbewältigung gelten, da dieses Resultat nicht bei Nikotin oder Alkoholmissbrauch beobachtet werden kann und keine widersprechenden Studienresultate vorliegen.[16] Eine irreversible Schädigung des Gehirns ist grundsätzlich unwahrscheinlich (little evident).[13] Da jedoch ein altersabhängig erhöhtes Risiko eines negativen Einflusses auf das jugendliche Gehirn nicht ausgeschlossen werden kann, ist Jugendlichen von übermäßigem Konsum abzuraten.
Bei Erwachsenen
Eine Studie ergab, dass die Großhirnrinde von Langzeitkonsumenten schlechter durchblutet wird.[18] Kritiker behaupten, diese Ergebnisse würden weniger die Schädlichkeit der Cannabinoide nachweisen, sondern vielmehr die schädliche Wirkung des Einatmens von Verbrennungsgasen.
Zahlreiche andere Studien zeigten bei erwachsenen Konsumenten auch bei fortgesetztem Langzeitkonsum keinerlei Effekte auf das Gehirn.[19]
Chronische Cannabiskonsumenten zeigen charakteristische Veränderungen im EEG in Form von erhöhten absoluten Amplituden aller Frequenzen über allen Hirnabschnitten, Abnahme der relativen Amplitude aller nicht-alpha-Frequenzen sowie eine Hyperfrontalität der Alpha-Aktivität. Man spricht hierbei von einer funktionellen Gehirnstörung. Funktionelle Störungen verschwinden mit dem Absetzen der Substanz in der Regel wieder vollständig.[13]
Eine Langzeitstudie der Universität in Patras kam zu dem Ergebnis, dass Konsumenten ein immer schlechteres Gedächtnis bekommen, je länger sie Cannabis konsumieren.[20] Eine Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD), fand bei schweren Cannabisrauchern „überraschend wenig“ Hinweise für eine substanzielle Hirnschädigung, allenfalls eine geringe Einschränkung der Gedächtnisfunktion konnte beobachtet werden, deren praktische Relevanz jedoch unklar ist.[21]. Auch eine Literaturauswertung von Iversen fand kaum Anhaltspunkte, welche für ein Schädigung des Gehirns sprechen und kommt zum Schluss, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn vermutlich nur geringfügig und vollständig reversibel sind.[13].
Abhängigkeitsgefahr
Cannabiskonsumenten können eine psychische Abhängigkeit entwickeln.[22] Während die Kleiber-Kovar-Studie und der Roques-Report von einem eher geringen Abhängigkeitspotenzial ausgehen, wurde in einer neueren Studie ein höheres Suchtpotenzial vermutet.[23]
Bei Dauerkonsumenten wurden z. T. Entzugserscheinungen beobachtet, weshalb die These aufgestellt wurde, dass auch eine körperliche Cannabis-Abhängigkeit möglich ist.[24][25][26][27] Andere Quellen gehen von keiner körperlichen Abhängigkeit aus. Die psychische Abhängigkeit stellt bei Drogen jedoch allgemein das größere Problem dar. Bei der Bindung an die Droge spielen psychische bzw. psychosoziale Faktoren eine Rolle, wie z.B. ein konsumierendes Umfeld.[28]
Kleiber und Soellner kommen nach der Auswertung mehrerer Untersuchungen zum Ergebnis, dass körperliche Entzugssymptome bei Cannabiskonsumenten kaum beschreibbar und allenfalls schwach ausgeprägt seien. Ferner stellen sie fest, dass Studien im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem Konsum von Cannabis und einer damit einhergehenden Abhängigkeitsentwicklung beschäftigen, überwiegend im psychiatrischen Bereich durchgeführt wurden, was zu systematischen Verzerrungen bei den Schlussfolgerungen hinsichtlich Abhängigkeit und anderen Problemen führte, zumal die untersuchten Konsumenten überwiegend auch andere legale und illegale Drogen konsumierten.[29]
Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit steht in einem engen Zusammenhang mit sozialen Faktoren, der persönlichen Reife des Konsumenten und einem frühen Konsumbeginn. Bei langjährigen Konsumenten kann es im Falle eines Absetzens der Droge zu Schlafstörungen kommen. Dies kann sich in einzelnen Fällen über einen Zeitraum von bis zu 21 Tagen hinziehen.[30] Die Kleiber-Kovar-Studie[31]für das Bundesministerium für Gesundheit 1994 kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 20 Prozent der Drogenkonsumenten abhängig seien. Innerhalb der untersuchten Probanden waren es ca. 8–14 Prozent (je nach Auslegung der Abhängigkeitskriterien); von den reinen Cannabis-Konsumenten waren innerhalb der untersuchten Gruppe 2 Prozent abhängig, die anderen Abhängigen in der Studie nahmen neben Cannabis noch andere Drogen. Es schätzten sich mehr Konsumenten selbst als süchtig ein, als dies nach psychiatrischen Erhebungsmethoden der Fall gewesen wäre. Abhängigkeit von Cannabis sei vor allem auf besondere persönliche Umstände zurückzuführen, beispielsweise spiele ein frühes Einstiegsalter eine große Rolle, so das Fazit dieser Studie. Ein früher Einstieg berge die Gefahr, dass der Konsument keine anderen Mittel und Wege kennenlerne, Probleme im Leben zu meistern oder Spaß zu haben.[28] Auch wird der Einsatz von Cannabis als Hilfsmittel zur Verdrängung von Problemen als gefährlich eingeschätzt.
Bei regelmäßigen, intensiven Konsumenten kann sich ein Toleranzeffekt (Dosissteigerung, um einen Rausch zu erzielen) entwickeln; einzelne Studien haben auf die mögliche Entwicklung eines solchen Effekts hingewiesen.[32] Diese Toleranz betrifft einige, aber nicht alle der typischen Cannabiswirkungen (so dass intensive Konsumenten auch höhere Dosen zu sich nehmen als moderate Konsumenten). Im Vergleich zu den meisten anderen Drogen ist dieser Effekt aber als eher gering einzuschätzen.
Schädigung der Lunge
Bei Untersuchungen von Cannabisrauch wurde festgestellt, dass dessen Zusammensetzung der von Tabakrauch bemerkenswert ähnlich ist. Die Teerstoffe im Cannabis sind allerdings offenbar im höheren Maße krebserregend.[33] Das Rauchen von Cannabis kann daher negative Auswirkungen auf die Lunge haben. Diese Auswirkungen steigern sich, wenn Cannabis mit Tabak vermischt und ungefiltert geraucht wird. Werden zusätzlich zum Tabakkonsum Joints geraucht, steigt die Gefahr. Ob die Auswirkungen bei reinen Cannabiskonsumenten, die die Droge mit Tabak zusammen konsumieren, letztlich stärker oder schwächer als die bei reinen Tabakrauchern sind, ist umstritten, da einerseits bei Joints meist tiefer und deutlich länger inhaliert wird, aber andererseits durchschnittliche Cannabis-Konsumenten deutlich weniger Joints rauchen als durchschnittliche Tabakkonsumenten Zigaretten. In einer US-Studie (UCLA, Los Angeles) wurde hingegen festgestellt, dass selbst ein regelmäßiger und vergleichsweise intensiver Cannabiskonsum (500–1000 Joints pro Jahr) weder eine signifikant höhere Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebswahrscheinlichkeit noch sonstige höhere gesundheitliche Risiken mit sich bringt.[34][35] Allerdings ist die Fallzahl für diese Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 2.240 nachträglich untersuchten Personen recht gering, um Entwarnung bezüglich des Krebsrisikos von Cannabisrauch geben zu können. Retrospektive Studien wie diese sind nur zur Aufstellung von Hypothesen geeignet, jedoch nicht zur Beweisführung. Für Personen, welche Cannabiskonsum aufgrund der möglichen Schädigung der Lunge vermeiden, wurde mit dem sogenannten Vaporizer eine Möglichkeit für einen weniger gesundheitsschädlichen Konsum gefunden. Dabei wird die Droge nur soweit erhitzt, bis die psychotropen Substanzen, allen voran THC, verdampfen – eine Verbrennung und die damit verbundene Entstehung weiterer Schadstoffe wird jedoch vermieden.
Robert Melamede von der University of Colorado, einer der führenden amerikanischen Cannabisexperten, vertritt die Auffassung, dass Rauchen von Cannabis weniger wahrscheinlich eine Krebserkrankung auslöse als das Rauchen von Tabak. THC hätte sogar krebshemmende Eigenschaften.[36] Nach einer englischen Studie wirkt THC vor allem auf Leukämiezellen ein.[37]
Eine wissenschaftliche Untersuchung aus Neuseeland ergab demgegenüber, dass die Wahrscheinlichkeit, Lungenkrebs zu bekommen, gegenüber üblichem Tabakkonsum bei hohem Cannabiskonsum (10 Jahre täglich 1 Joint bzw. 5 Jahre täglich 2 Joints) bis zu 5,7-fach erhöht ist.[38][39]
Verkehrsrisiken
Rechtsprechung
Eine gefestigte Rechtsprechung mit gesetzlich festgelegten Gefahrengrenzwerten, vergleichbar dem Fahren unter Alkoholeinfluss, fehlt in Deutschland bislang. Anders bei Überschreitungen der definierten Alkoholgrenzwerte (etwa der 1,1 Promille-Grenze) wird die Fahrerlaubnis bei Fahrten unter Cannabiseinfluss meist nicht unmittelbar entzogen. Als Grund für diese Zurückhaltung wird die nichtlineare Abbaudynamik nach Cannabiskonsum angeführt, die beispielsweise eine zuverlässige Rückrechnung auf den Tatzeitpunkt ausschließt.
In Deutschland sorgten Urteile des Bundesverfassungsgericht (Juni 2002, Dezember 2004) für eine gewisse Liberalisierung der bis dato relativ strengen Praxis der Behörden. So entschied das Bundesverfassungsgericht[40] im Dezember 2004, dass bei einer THC-Blut-Konzentration von unter 1,0 ng/ml nicht zwangsläufig eine Gefahr für den Straßenverkehr ausgeht. Dieser „Gefahrengrenzwert“ wurde jedoch bislang nicht vom Gesetzgeber bestätigt.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung
In jedem Fall wird nach Fahrten unter Drogeneinfluss eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde verlangt, um festzustellen, ob es sich um ein Probierverhalten, oder um missbräuchlichen Konsum handelte, vor allem aber um die Rückfallgefahr zu beurteilen.
Österreich und Schweiz
In Österreich und in der Schweiz ist es verboten, unter Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug zu führen. Als beeinträchtigt gelten Personen, bei denen Cannabis im Blut festgestellt wird.
Medizinische Anwendung
Die Cannabis-Pflanze wird seit Jahrtausenden medizinisch verwendet[41][42][43]. Die moderne Cannabis-Forschung begann mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Δ9-THC im Jahre 1964.
1999 veröffentlichte das US-amerikanische Institute of Medicine der National Academy of Sciences die Studie „Marijuana and Medicine: Assessing the Science Base“, in welcher der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkungen und Risiken der medizinischen Verwendung von Cannabis bzw. Cannabinoiden zusammengefasst wurde. Die Studie erkennt die Wirksamkeit und den therapeutischen Wert von Cannabinoiden, vor allem THC, für die Behandlung von Schmerz, Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates, Spastiken bei Multipler Sklerose, Arthritis, Depression, Nausea, Erbrechen und Anorexie. Die Schädlichkeit des Rauchens von Marihuana wiege jedoch etwaige positive Effekte auf. Die Zukunft des Einsatzes von Cannabinoiden in der medizinischen Behandlung liege deshalb nicht im Rauchen von Marihuana, sondern in chemischen Substanzen, die auf das körpereigene Cannabinoid-System wirken. Bis solche Medikamente entwickelt werden, empfiehlt die Studie Übergangslösungen. Besonders für Patienten, die an chronischen Schmerzen, Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder AIDS leiden und bei denen eine schnell wirkende Cannabis-Therapie indiziert wäre, gebe es zurzeit keine Alternativen zum Rauchen von Marihuana. Deswegen sei mehr Forschung über die Auswirkungen des Rauchens von Marihuana notwendig. Die physiologischen Effekte von synthetischen, pflanzlichen und körpereigenen Cannabinoiden müssten besser untersucht werden, auch müsse mehr Forschung über wirksame und sichere Verabreichungsmethoden betrieben werden. Es gebe keine schlüssigen Beweise für die Annahme, dass die Wirkung von Marihuana kausal mit dem Missbrauch anderer illegaler Drogen einhergehe („Einstiegsdrogentheorie“). Tierversuche hätten ein Potential für Abhängigkeit gezeigt, jedoch sei dieses weniger auffallend als bei Benzodiazepinen, Opiaten, Kokain oder Nikotin. Das Gehirn entwickle eine Toleranz für Cannabinoide. Es wurden auch Entzugserscheinungen beschrieben, die aber meist mild verlaufen und kurz andauern würden, z. B. Reizbarkeit, Schlafstörungen und Übelkeit.
Die fehlende Standardisierung medizinischer Cannabiszubereitungen sei einer der wesentlichsten Gründe, dass Cannabis heute keine eminente Rolle in der medizinischen Behandlung darstelle. Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre wurde entdeckt, dass es ein körpereigenes Cannabinoid-System gibt, das aus spezifischen Bindungsstellen für Cannabinoide, den Cannabinoid-Rezeptoren, besteht. Dabei sind Anandamid, 2-Arachidonyglycerol und Noladinether die drei wichtigsten Endocannabinoide. Dieses körpereigene Cannabinoid-System spielt eine signifikante Rolle bei vielen Körperprozessen, wie etwa bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken, Schmerzen, bei der Regulierung des Appetits sowie des Immunsystems. Das Verständnis der natürlichen Funktionen des Cannabinoid-Systems subsumiert das Verständnis der Wirkungsmechanismen bei therapeutisch gewünschten Wirkungen, wie etwa der spezifischen Schmerzlinderung.
Es gibt inzwischen ernstzunehmende Hinweise, dass Cannabis bei Krebs und gewissen Autoimmunerkrankungen positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann.[44][45] Dr. Claudia Jensen, Kinderärztin der Universität Süd Californien, hält Cannabis für eine gute Möglichkeit ADS und ADHS zu behandeln. In Deutschland ist Marihuana seit Februar 2009 erstmals für Testpatienten in Apotheken legal erhältlich.[46]
Konsumformen
Verpackungshülle eines Cannabis-ProduktesGrundsätzlich stehen eine Reihe verschiedener Applikationswege offen, von denen die inhalativen und die oralen die gebräuchlichsten sind.
Um Cannabinoide über die Lunge aufzunehmen, müssen sie in eine inhalierbare Form gebracht werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einmal können sie in Aerosolform gebracht werden, z. B. durch Zerstäubung mit einem Inhalator. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Cannabiswirkstoffe in einen gasförmigen Zustand zu überführen. Dies gelingt einerseits durch schonendes Erhitzen auf den Siedepunkt der Cannabinoide (verdampfen, vaporisieren) mittels eines Vaporizers oder andererseits durch Verbrennen (rauchen). Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabis zu rauchen, z. B. pur oder mit Tabak vermischt mittels Shillum, Bong oder Pfeife; als Joint, Blunt oder „Eimer“.
Auch für die orale Aufnahme gibt es mehrere Möglichkeiten. Da Cannabinoide fettlöslich sind, sind dafür fetthaltige Nahrungsmittel oder Trägerlösungen erforderlich. Cannabis kann direkt oder als Cannabisbutter in Gebäck verbacken werden oder mit Kakao/Schokolade gebunden werden. Weitere Möglichkeiten sind die Zubereitung eines alkoholischen Auszugs und die pharmazeutische Herstellung von Pflanzenextrakten oder THC in Reinform.
Durch oralen Konsum oder die Aufnahme als Aerosolspray oder Dampf lässt sich die Belastung der Atemwege vermeiden bzw. minimieren. Dagegen schädigt das Rauchen wegen zahlreicher giftiger beziehungsweise krebserregender Verbrennungsprodukte dem Atemtrakt und den Verdauungstrakt. Es kann unter anderem zu chronischen Erkrankungen des Atmungssystems wie der chronischen Bronchitis und bei langjährigem Gebrauch zum Bronchialkarzinom führen. Die im Cannabisrauch enthaltene Teermenge entspricht in etwa der von Tabakrauch. Allerdings wird Cannabisrauch tiefer und länger inhaliert, was die Schadstoffexposition erhöht. Andererseits werden Joints oder Bongs üblicherweise seltener konsumiert als Zigaretten. Letztlich ist bei langjährigen Rauchern von einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Atmungssystems auszugehen, zusätzlich wird das Risiko der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöht. Die Beimischung von Tabak verstärkt diese Risiken.
Mischkonsum mit anderen Drogen
Bei Mischkonsum von Cannabis und Alkohol wird die Alkoholwirkung verstärkt, außerdem kann Übelkeit und Ohnmacht verursacht werden. Die Wirkung von Cannabis wird durch Alkohol überdeckt.
Wie bei allen anderen Kombinationen unterschiedlicher psychoaktiver Substanzen können auch beim Mischkonsum von Cannabis mit anderen illegalen Drogen zum Teil unangenehme und gefährliche Wechselwirkungen auftreten.
Bei Konsum von Cannabis mit Tabak ist es möglich, dass ein zuvor nicht Tabak rauchender Cannabiskonsument eine Nikotinabhängigkeit entwickelt. Außerdem ist ein erhöhtes Atemwegsrisiko gegeben. Nikotin unterdrückt die THC-Wirkung, während THC die Nikotinwirkung steigert.[47]
Siehe auch: Mischkonsum
Auswirkungen der Illegalität
Gesellschaftliche Auswirkungen
Da Cannabis in Deutschland ausschließlich illegal erworben oder angebaut werden kann, ergeben sich in diesem Zusammenhang Auswirkungen auf den Umgang mit der Droge in der Gesellschaft. Durch den Kontakt zum illegalen Markt kommen Cannabiskonsumenten leichter mit härteren illegalen Drogen in Kontakt als Menschen, die ihre Drogen in Supermärkten, Apotheken oder anderen speziellen Geschäften (wie z. B. Coffee Shops in den Niederlanden) erwerben können. Das Bundesverfassungsgericht befand 1994, dass in der wissenschaftlichen Literatur die These von der Einstiegsdroge „überwiegend abgelehnt“ werde. Ebenso kam die Kleiber Studie 1998 zu dem Schluss, dass „die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, […] nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar“ sei.[48] Die größte Gefahr ist jedoch die einer strafrechtlichen Verfolgung mit unter Umständen drastischen Folgen wie Entzug der Fahrerlaubnis und Verlust des Arbeitsplatzes.
Gesundheitliche Auswirkungen
Aufgrund fehlender staatlicher Kontrolle von Cannabis kann Haschisch von Dealern mit anderen Substanzen gestreckt werden. Meist haben die Streckmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten. In gestrecktem Haschisch finden sich Henna, Sand oder Öle/Fette; in seltenen Fällen wurden auch giftige Substanzen wie Pentachlorphenol (PCP), Bleisulfid, Altöl oder Schuhcreme nachgewiesen. Die Verdünnung ist verhältnismäßig schwer zu erkennen, da Konsistenz und Geruch durch schwarzmarktbedingt wechselnde Quellen und Herstellungsverfahren variieren.
Auch das Strecken mit feinem Sand oder Talk findet zunehmend Verwendung. Diese Streckmittel sind in der Regel sehr leicht als solche zu erkennen und auch nicht so gefährlich, wie es Beimischungen in Haschisch sein können. Oft wird das wirkstoffreiche Harz der Blüten abgeschüttelt, um daraus Haschisch zu gewinnen, wodurch die Wirkung des Marihuanas bei nahezu unverändertem Gewicht nachlässt. Manchmal werden die abgeschüttelten Blätter und Blüten mit Haarspray besprüht, um dem unerfahrenen Konsumenten Harzkristalle vorzugaukeln.
Im Raum Leipzig kam es im November 2007 zu schweren Bleivergiftungen von Konsumenten durch kontaminiertes Marihuana.[49]
Mangelnde Qualitätskontrolle
Da es keinen kontrollierten Markt für Cannabisprodukte gibt, stellen sich Probleme bezüglich der Qualität ein. Da die Dealer sich meist selbst aus wechselnden Quellen versorgen, ist nie klar, wie hoch der Wirkstoffgehalt tatsächlich ist. Durch gezielte Züchtungen und Anbaumethoden weichen die Wirkungen teilweise bis um das Fünffache voneinander ab. Außerdem werden Fälschungen oder Streckungen beobachtet, der Konsument geht in solchen Fällen aus Angst vor eigener Verfolgung meist nicht gegen den Dealer vor.
Bei der Streckung von Marihuana findet häufig das Bestäuben mit Wasser Verwendung, um das Gewicht zu erhöhen. Teils werden auch nichtpotentes Faserhanf-Laub (Knaster) oder Gewürze wie Majoran, Brennnesseln oder ähnliches dazugemischt, wenn es sich nicht um eine komplette Fälschung handelt.
Konsum in der Bevölkerung
In Deutschland hatten 2004 unter 12- bis 25-Jährigen 31 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (35 Prozent der männlichen und 27 Prozent der weiblichen Befragten). Bezogen auf einen Konsum in den letzten 12 Monaten sind 13 Prozent (17 Prozent der Männer, 10 Prozent der Frauen) aktuelle Konsumenten (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Eine erneute Studie im Jahr 2007 konnte einen Rückgang des Konsums feststellen. Von den 14- bis 17-Jährigen gaben 13 Prozent an Cannabis bereits probiert zu haben, 2004 waren es noch 22 Prozent. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht in diesen Zahlen aber noch keine Trendwende.[50]
Im Hinblick auf alle Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren hatten 2003 in Deutschland 25 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (30 Prozent der Männer, 18 Prozent der Frauen), in den letzten 12 Monaten hatten 7 Prozent die Droge konsumiert und in den letzten 30 Tagen 3,4 Prozent (Quelle: IFT, München).
In der Schweiz haben laut dem Bundesamt für Statistik 36 Prozent der männlichen und 24 Prozent der weiblichen 15- bis 24-Jährigen bereits Cannabis konsumiert (2002). 16 Prozent bzw. 7 Prozent gaben an, regelmäßig zu konsumieren.[51]
Cannabis in Jugendkulturen
In der europäischen und amerikanischen Jugendkultur ist Cannabis sehr weit verbreitet; von Beginn der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre war ein kontinuierlicher Anstieg im Konsum unter Jugendlichen festzustellen, der aktuell die ‚Höchstwerte‘ aus den frühen 1970er Jahren deutlich übersteigt. Parallel hierzu wurde Cannabis seit den 1990er Jahren in diversen Jugendkulturen thematisiert, vor allem im Hip-Hop und Reggae, zudem auch in Filmen und Literatur. Unter vielen Jugendlichen hat sich dabei eine Beiläufigkeit des Konsums eingestellt. Dem gegenüber war in der Frühzeit des über jugendkulturelle Botschaften propagierten Cannabiskonsums Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre noch ein stärker ritualisierter Konsum zu beobachten. Außerdem hat in den gegenwärtig über Jugendkulturen vermittelten Bildern von Cannabis die in der „Hippiezeit“ noch vordergründige Funktion der Droge als Symbol der Rebellion stark an Wirksamkeit eingebüßt.
Siehe auch
Portal: Drogen/Cannabis – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen/Cannabis
Portal: Drogen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen
Weblinks
Wiktionary: Cannabis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Commons: Cannabis sativa – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikinews: Cannabis – Nachrichten
Wikiquote: Kiffen – Zitate
Hanf Museum Berlin
Deutscher Hanf Verband
Cannabis als Medizin
Deutsches Ärzteblatt – Drogenpolitik: Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“
3sat: Cannabis: eine illegale Droge auf dem Weg zur Arznei und weitere Infos
http://oe1.orf.at/51367.html – Umfangreiche Informationen auf oe1.orf.at im Zuge einer Berichterstattung in der Sendung „Radiodoktor“
http://www.youtube.com/watch?v=yj72e5q61Fs&feature=related - Cannabis für ADS und ADHS-Betroffene (englisch)
Literatur
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Kolja Schumann: Das Kiffer-Lexikon. Das alternative ABC der Hanfkultur. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-122-4
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Bernd Werse: Cannabis in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2007, ISBN 978-3-940213-40-2
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↑ n-tv: Noch keine Trendwende – Jugendliche kiffen weniger, 25. Juni 2007
↑ Bundesamt für Statistik Schweiz
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13. März 2009 00:20
??? hat gesagt…
South Park
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Dieser Artikel erläutert die Fernsehserie. Für den gleichnamigen Park siehe South Park (Oxford).
Seriendaten
Deutscher Titel: South Park
Originaltitel: South Park
Produktionsland: USA
Produktionsjahr(e): seit 1997
Episodenlänge: etwa 22 Minuten
Episodenanzahl: 182+ in 13 Staffeln
Originalsprache: Englisch
Musik: Les Claypool/DVDA
Idee: Trey Parker
Matt Stone
Genre: Comedy
Erstausstrahlung: 13. August 1997 (USA)
auf Comedy Central
Erstausstrahlung (de): 5. September 1999
auf RTL
Besetzung
Trey Parker
Stimmen im Original
Matt Stone
Stimmen im Original
Isaac Hayes †2008
Jerome „Chef“ McElroy (Stimme) (Staffel 1–9)
Mary Kay Bergman †1999
Stimmen im Original (Staffel 1–3)
Eliza Schneider
Stimmen im Original (Staffel 4–7)
Mona Marshall
Stimmen im Original (Staffel 4–)
April Stewart
Stimmen im Original (Staffel 8–)
Details siehe: Stimmen
South Park ist eine animierte US-amerikanische Fernsehserie von Trey Parker und Matt Stone mit gesellschaftskritischem Inhalt. Seit 1997 läuft diese Serie, von der bereits 12 Staffeln produziert wurden, auf dem US-Kabelsender Comedy Central (mittlerweile auch auf mehreren Sendern weltweit). In Deutschland wurde die Serie von 1999 bis 2006 auf RTL, von 2003 bis 2005 auf VIVA, seit 2006 auf MTV sowie seit 2008 auf Comedy Central Deutschland ausgestrahlt. Seit dem 19. März 2008 stellt der Rechteinhaber zudem alle englischen Episoden auf der offiziellen Website kostenlos bereit.
South Park basiert auf dem Videoclip The Spirit of Christmas, welcher von Stone und Parker im Auftrag eines Fernsehproduzenten als Weihnachtskarte für dessen Freunde produziert wurde. Der animierte Clip wurde derart oft an verschiedenste Empfänger (auch in Hollywood) verschickt, dass den beiden bald angeboten wurde, basierend auf den Charakteren eine komplette Fernsehserie zu produzieren. Trotz sehr schlechter Noten bei Probevorstellungen vor sogenannten Television Focus Groups wurde die Sendung für sechs Folgen in Auftrag gegeben. Schon nach den ersten Ausstrahlungen wurden weitere Produktionen verhandelt und mittlerweile erlebt South Park bereits seine zwölfte Staffel.
Ab Januar 2009 wird South Park in Deutschland nur noch auf Comedy Central ausgestrahlt; der Beginn der 12. Staffel ist auf den 21. Januar angesetzt. [1][2]
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Beschreibung
2 Figuren aus der Serie
2.1 Eric Theodore Cartman
2.2 Kenneth „Kenny“ McCormick
2.3 Kyle Broflovski
2.4 Stanley „Stan“ Marsh
3 Stimmen
3.1 Hauptdarsteller
3.2 Nebendarsteller
3.3 Berühmte Gastsprecher
4 Eröffnungssongtext
5 Kontroversen
6 Auszeichnungen
7 Andeutungen und politische Hintergründe
8 Veröffentlichungen
9 Verfilmung
10 Einzelnachweise
11 Weblinks
Beschreibung
Die Serie dreht sich um das Leben der vier acht- bzw. neunjährigen, frühreifen Jungen Stan Marsh, Kyle Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick. Sie besuchen die Grundschule in dem fiktiven typisch-idyllischen US-amerikanischen Bergstädtchen South Park, Colorado. Durch ihre Augen erlebt der Zuschauer Konfrontationen mit teilweise heiklen Themen, welche häufig polarisierend behandelt werden. Dabei bedienen sich die Macher verschiedener satirischer Stile, vorwiegend des klassischen englischen schwarzen Humors, wobei etwa Monty Python als Vorbilder genannt wurden. Sie wird daher erst am Abend ausgestrahlt und richtet sich vorwiegend an ein erwachsenes Publikum, dennoch finden sich unter den Fans auch Minderjährige, weshalb die Sendung des Öfteren in öffentliche Kritik geraten ist. Andererseits erhielt sie auch Lob für die vermittelnd wirkende Aufarbeitung schwieriger gesellschaftlicher Problemstellungen.
Ein besonderes Merkmal der Sendung ist die Zeichenstilästhetik, welche an die ursprüngliche Legetrick-Stop-Motion-Technik angelehnt ist, jedoch (mit Ausnahme der Pilotfolge) mit aktueller Technologie produziert wird. Die Figuren wirken flächig (2D) und stark in ihren Details vereinfacht. Laut eigenen Angaben entstand dieser Stil während der Studienzeit, als Matt Stone und Trey Parker Semesterprojekte abzugeben hatten und sich aufgrund mangelnden Zeichentalents nicht anders zu behelfen wussten. Ab der zweiten Episode bis einschließlich der vierten Staffel entstanden sie am Computer mit der Software Power Animator, danach mit Maya. Die Animationen und der Detailgrad haben sich dabei in den Jahren deutlich weiterentwickelt, ohne jedoch die Legetrick-Ästhetik zu verlieren. Bei der Darstellung real existierender Personen wurde in den ersten Staffeln der Serie meist ein reales Foto als Gesicht eingesetzt. Der Mund dieses Fotos wurde animiert, indem Teile des Bildes verschoben wurden, ähnlich wie bei den Animationen von Monty Python.
Der rasche und durchschlagende Erfolg der teils sehr eigenwilligen Perspektiven, die Matt Stone und Trey Parker der amerikanischen Öffentlichkeit präsentierten, erklärt sich nicht zuletzt durch die Verarbeitung aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen, was teils auf karikierende, überzeichnende Weise, teils mittels hintergründiger Metaphern geschieht. Hierauf wurde auch Filmemacher Michael Moore aufmerksam, der ein Interview mit Matt Stone in seinen Film „Bowling for Columbine“ einbrachte.
Parallel zur Serie entstand 1999 auch ein Kinofilm: South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten, welcher ungewöhnlicherweise als Musical aufbereitet wurde. Die Macher von South Park haben angekündigt, dass es nie einen zweiten Film geben wird.
Figuren aus der Serie
Eric Theodore Cartman
Kennzeichen: hellblaue Mütze, darunter hellbraunes Haar, rote Jacke, braune Hose und „breiter Körperbau“
Eric Cartman ist mit 45 kg ziemlich dick und wird deshalb oft gehänselt und als Fettarsch oder Schwabbelbacke bezeichnet. Er selbst ist jedoch davon überzeugt, er habe lediglich schwere Knochen und sei vollschlank bzw. müsse noch in seinen Körper hinein wachsen und komme nur in Form, wie es ihm auch von seiner Mutter eingeredet wird, welche ihn in höchsten Maßen verwöhnt und ihm absolut hörig ist. Auch deshalb ist Cartman total verzogen und voller stereotyper Einstellungen, vor allem gegenüber Juden. So ist Adolf Hitler eines seiner größten Vorbilder, was er oft sehr ausführlich betont, unter anderem aber auch Mel Gibson, der sich durch den Film Die Passion Christi bei ihm sehr beliebt machte. Er handelt meistens sadistisch, berechnend und egoistisch (Charakterzüge, die in späteren Staffeln mehr und mehr offensichtlich werden). Auch seine Abneigung gegen Hippies (in den ersten Staffeln mit Ökofritzen übersetzt) ist unübersehbar. Ständig versucht er seinen Mitschülern, insbesondere seinen besten Freunden Stan, Kyle, Kenny und gerade Butters übel mitzuspielen. Laut Aussage der Schöpfer ist er „der dreckige kleine Bastard, der in jedem von uns steckt“.
Trotz miserabler Schulnoten ist er ein intelligenter Junge, der es versteht, die Leute in seinem Umfeld (sehr oft seine vermeintlichen Freunde und seine Mutter) immer wieder hereinzulegen und zu manipulieren. Gelegentlich wird es dem Zuschauer allerdings auch ermöglicht hinter die Fassade, welche sich Cartman errichtet hat, zu schauen. Dahinter kommt ein verzweifelter kleiner Junge zum Vorschein, dem vor allem eine Vaterfigur in seinem Leben fehlt. Was diesem Zustand noch die Krone aufsetzt, ist die Tatsache dass Mrs. Cartman, so wörtlich, eine „dreckige Schlampe“ ist, die sich kaum bemüht ihre sexuellen Eskapaden vor ihrem Sohn geheim zu halten bzw. zu verbergen. Biologisch gesehen ist Mrs. Cartman jedoch Erics Vater, da sie ein Zwitter ist. Die Identität von Erics biologischer Mutter ist ungeklärt.
Laut den Machern von South Park basiert Eric Cartman auf der Figur Archie Bunker aus All in the Family, dem amerikanischen Pendant zu Ekel Alfred aus Ein Herz und eine Seele.
Kenneth „Kenny“ McCormick
Kennzeichen: orangefarbener Parka mit über den Kopf gezogener Kapuze, darunter blonde Haare und orangefarbene Hose
Kenny ist ein Sohn armer Eltern, die von Sozialhilfe leben. Seine Familie stellt eine Persiflage über den typischen amerikanischen „Redneck“ dar (vgl. White trash). Dies macht Kenny in der ganzen Stadt, jedoch besonders bei Eric, zur Zielscheibe von Verspottung und Verhöhnung. Charakteristisch für Kenny ist seine Wagemutigkeit. Wann immer die Jungs etwas Neues ausprobieren, macht er begeistert den ersten (oft fatalen) Schritt. Auch ist er der Junge, der auf sexuellen und obszönen Gebieten am aufgeklärtesten ist. Dieses Wissen wird von Eric, Kyle und Stan häufig mit Ekel erwidert („Sick dude!“). Da Kennys Kapuze seinen Mund bedeckt, klingt sein Sprechen für den Zuschauer nur als ein unverständliches Nuscheln. Umstritten ist, ob Kennys Sprechen überhaupt zu entschlüsseln ist, sobald der Kontext nicht mehr selbsterklärend ist. Matt und Trey äußerten sich hierzu, dass er manchmal einfach nur Blödsinn spreche; manche Fans meinen, sie könnten ihn immer verstehen. Fest steht nur, dass Kennys Freunde ihn durchgehend verstehen.
Ein „Running Gag“ in South Park ist, dass Kenny bis Ende der fünften Staffel in (fast) jeder Episode auf eine meist bizarre Art stirbt, aber in der nächsten Folge wieder auftaucht. Wenn er stirbt, kommt fast immer folgender Ausruf von Stan und Kyle: „Oh mein Gott! Sie haben Kenny getötet!“ – „Ihr Schweine!“ („Oh my God! They killed Kenny!“ – „You bastards!“). Im Laufe der Staffeln wird selbst der „Running Gag“ noch aufs Korn genommen: waren die Tode Kennys in den ersten Folgen noch einigermaßen in die Story mit eingeflochten, so werden seine Tode immer absurder und gezwungener. Kennys Tod wird dabei oft als Quotentod angesehen. Es kommt auch vor, dass Kenny erst in der letzten Minute stirbt. In der Folge Kennys Tod dreht sich die gesamte Handlung um Kennys Ableben durch eine unheilbare Krankheit, die sein Muskelgewebe zerstört. Nachdem Kenny in besagter Folge gestorben ist, schauen sich die Freunde mehr oder weniger berührt nach einem neuen vierten Freund um. Diese Rolle nimmt zuerst der schüchterne und beeinflussbare Butters ein, wird aber bald als falsche Wahl in einem Wettbewerb durch den höchstnervösen, kaffeetrinkenden Tweek ersetzt. Butters rächt sich daraufhin als „Professor Chaos“, indem er die Welt zu vernichten versucht. In den späteren Folgen taucht Kenny wieder auf. Von dort an stirbt er nur noch sehr selten, und seine Stimme ist nun verständlich. In einem humoristisch inszenierten Interview als Vorspann zu den ersten Folgen antworteten die Macher von South Park auf die Frage, warum sie Kenny dauernd sterben lassen, einstimmig mit „Weil er arm ist.“ Der wirkliche Grund für den häufigen Filmtod von Kenny wurde von Trey Parker in einem Interview erläutert. Demnach war die Figur bereits Kenny getauft worden und bei dem Genuss von Kilkenny zusammen mit Matt Stone entwickelte sich daraus der Running Gag „Kill Kenny“, der zu dem häufigen Filmtod führen sollte.
Kyle Broflovski
Kennzeichen: grüne Mütze mit Ohrenschützern, darunter rote Haare, orangefarbene Jacke und olivfarbene Hose
Kyle repräsentiert das Alter-Ego von Erschaffer Matt Stone, stammt daher wie dieser aus einer jüdischen Familie und ist, neben Stan, die einzig vernünftige Person in South Park. Dennoch lässt er sich sehr leicht provozieren und fühlt sich schnell angegriffen. Insbesondere von Cartman wird Kyle wegen seines jüdischen Glaubens angegriffen und teilweise sogar in heikle Lagen gebracht. Cartmans Abneigung gegen Juden spiegelt sich in mehr oder weniger jedem Dialog der beiden wider. Er hat Eltern (sein Vater Gerald, der früher mal der beste Freund von Kennys Vater war, und seine etwas dickere Mutter Sheila, die sehr schnell hysterisch wird und stark zu Überreaktionen neigt), einen kleinen (adoptierten, kanadischen) Bruder Ike und einen gleichnamigen Vetter. Da Kyles Vater ein recht erfolgreicher Anwalt ist, ist Kyle auch der wohlhabendste des Quartetts und muss sich auch deswegen diverse Attacken von Cartman gefallen lassen.
Stanley „Stan“ Marsh
Kennzeichen: blaue Mütze, darunter schwarzes Haar, braune Jacke und blaue Hose
Stan stellt das Alter-Ego von Erschaffer Trey Parker dar. Er ist sympathisch, vernünftig, intelligent und fungiert nicht selten als Mediator zwischen Cartman, Kyle und Kenny. Er ist der emotionalste des Quartetts, was sich beispielsweise in seiner Liebe zu Wendy bzw. im Umgang mit emotional berührenden Situationen widerspiegelt. So ist ein weiterer Running Gag, dass sich Stan jedes Mal übergeben muss, wenn ein Kuss mit Wendy kurz bevor steht oder wenn sie ihn anspricht.
Eigentlich sind ausschließlich Stan und Kyle wahrhaft enge Freunde. Cartman wird mehr geduldet als gemocht, er kommt auch meistens zu den Freunden dazu und nicht umgekehrt, es sei denn, er wird für irgendetwas gebraucht. Von Kenny trennt beide eine deutliche soziale und intellektuelle Kluft (dennoch hat er bei den beiden bessere Karten als Eric).
Stanley ist trotz seines stark emotionalen Charakters sehr ruhig und bedächtig. Wenn er alleine ist, hat er meistens die Hände in den Jackentaschen und den Blick auf den Boden gerichtet.
Stimmen
Hauptdarsteller
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Eric Cartman Trey Parker Jörg Reitbacher-Stuttmann
Kenny McCormick Matt Stone Sabine Bohlmann
Kyle Broflovski Matt Stone Jan Panczak
Stan Marsh Trey Parker Benedikt Weber
Nebendarsteller
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Big Gay Al Matt Stone Christian Weygand/…
Bürgermeisterin McDaniels Eliza Schneider Dagmar Heller
Clyde Donovan Trey Parker Sissy Elsholtz/Stefan Günther/Daniel Krause
Craig Trey Parker Johannes Raspe/Marc Stachel
Damien Matt Stone Solveig Duda
Diane Choksondik Trey Parker Ilona Grandke
Dr. Alphonse Mephisto Trey Parker Michael Habeck
Gerald Broflovski Matt Stone Gudo Hoegel
Gott Trey Parker Walter von Hauff
Herbert Garrison Trey Parker Michael Rüth
Ike Broflovski …/Milan Agnone Sabine Bohlmann
Jesus Matt Stone Silvan-Pierre Leirich
Jerome 'Chef' McElroy Isaac Hayes †2008 Donald Arthur
Jimbo Kern Matt Stone Arne Elsholtz/Gudo Hoegel
Jimmy Vulmer Trey Parker Hubertus von Lerchenfeld
Leopold 'Butters' Stotch Matt Stone Dirk Meyer
Liane Cartman Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Uschi Wolff
Mr. Hankey Trey Parker Christian Weygand
Mr. Mackey Trey Parker Randolf Kronberg/Walter von Hauff
Mrs. Veronica Crabtree Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Dagmar Heller
Mrs. McCormick Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Solveig Duda/Marion Sawatzki/Michaela Amler (Film)
Ned Gerblansky Trey Parker Kai Taschner
Officer Barbrady Trey Parker Thomas Albus/…
Phillip Trey Parker Dominik Auer/Hubertus von Lerchenfeld
Pip Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld
Randy Marsh Trey Parker Achim Geisler/Jakob Riedl
Sharon Marsh Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Christine Stichler/Carin C. Tietze
Sheila Broflovski Mary Kay Bergman †1999/Mona Marshall Katharina Lopinski
Shelly Marsh Eliza Schneider Julia Haacke/Sandra Schwittau (Film)
Stuart McCormick Matt Stone Jan Odle
Terrance Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld/Dominik Auer
Timmy Trey Parker Daniel Krause
Token Williams (Token Black) Adrien Beard Johannes Raspe/Dominik Auer
Tweek Trey Parker Dominik Auer
Wendy Testaburger Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Shandra Schadt/Marieke Oeffinger
Berühmte Gastsprecher
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Adolf Hitler Matt Stone Willi Herren
Barbra Streisand Mary Kay Bergman †1999 Jutta Speidel
Bob Saget Trey Parker Ingolf Lück
Bücherwurm Matt Stone Tim Sander
Chorleiterin Miss Stevens Jennifer Aniston Lilo Wanders
Fitnesstrainerin Susan Eliza Schneider Jeanette Biedermann
Geologe Trey Parker Heiner Lauterbach
Goth-Kids (714) ? Wir sind Helden
Krankenschwester Gollum Mary Kay Bergman †1999 Dolly Buster
Leonard Maltin Trey Parker Sigmar Solbach
Ms. Ellen Natasha Henstridge Jasmin Tabatabai
Notorious B.I.G. Eldridge Hudson Kool Savas
Opa Marvin Marsh
(1.Staffel)
Trey Parker Klaus Höhne
Oprah Winfrey Eliza Schneider Dagmar Dempe
Rektorin Victoria
(bis zur 7.Staffel)
Mary Kay Bergman †1999 Désirée Nick
Reporter Frank Matt Stone Wigald Boning
Robert Smith Robert Smith Guildo Horn
Romper Stomper Matt Stone Ingo Schmoll
Rosie O'Donnell Eliza Schneider Ariane Sommer
Sally Struthers Mary Kay Bergman †1999 Jenny Elvers
Sparky George Clooney ?
Thom Yorke Thom Yorke Ben
Tom Trey Parker Wigald Boning
Eröffnungssongtext
Der Titelsong wird im amerikanischen Original von der Band Primus gesungen.
Ich schau mal hier nach South Park, Mann, dort ist es echt heiß. I'm going down to South Park, gonna have myself a time.
Nette Leute überall und nur strahlende Gesichter. Friendly faces everywhere, humble folks without temptation.
Ich geh mal nach South Park, da vergess' ich jeden Scheiß. Going down to South Park, gonna leave my woes behind.
Jederzeit bei Tag und Nacht, ist dort echt der Park am krachen! Ample parking day or night, people spouting, „Howdy neighbor!“
Überall im South Park ist was los wie jeder weiß. Headin’ on up to South Park, gonna see if I can't unwind.
Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph!
Komm schnell mal her nach South Park, denn da ist dein Freundeskreis! So, come on down to South Park and meet some friends of mine.
Das unverständliche „Mrph mhm mrm…“ bedeutet im Original anfangs: „I love girls with deep vaginas, I love girls with big fat titties.“ (deutsch: „Ich steh' auf Mädchen mit tiefen Vaginas, ich steh' auf Mädchen mit dicken, fetten Titten.“). Seit Staffel 3 bedeutet es „I have got a ten inch penis, use your mouth if you want to clean it“ (deutsch: „Ich habe einen 10-Zoll-Penis, nutz' deinen Mund, wenn du ihn säubern willst.“) Und seit Staffel 7 „Someday I'll be old enough to stick my dick in Britney's butt“ (deutsch: „Eines Tages werde ich alt genug sein, um meinen Schwanz in Britneys Arsch zu stecken.“). In den Folgen der 6. Staffel, in denen Kenny nicht erscheint, wurde es durch „Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy livinalie Timmy“ ersetzt („livinalie“ steht für „living a lie“, neben seinem Namen und einigen wenigen, episodenabhängigen Worten das einzige, was Timmy sagen kann). In den ersten Versionen des Vorspanns wurde der erste Satz mit „Ich schau mal in den South Park… “ übersetzt.
Kontroversen
Wegen des sehr aggressiven Humors und der sehr kritischen Inhalte wird South Park stellenweise heftig kritisiert, dies führte zum Teil bis zum Verbot von einzelnen Folgen.
So stoppte Tom Cruise im Januar 2006 die Folge Schrankgeflüster (Trapped in the Closet) durch ein Gerichtsverfahren in Großbritannien. In dieser Folge, die sich mit der umstrittenen Scientology-Sekte auseinandersetzt, wird Stan von Scientologen zunächst für die Reinkarnation des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gehalten. Tom Cruise, selbst bekennender Scientology-Anhänger, tritt als Charakter in dieser Folge auf. Weil Stan sich wenig begeistert von Cruises schauspielerischen Leistungen zeigt, versteckt dieser sich in Stans Wandschrank und weigert sich, ihn wieder zu verlassen. Dieser Gag spielt auf die englische Redewendung „to come out of the closet“, was soviel heißt wie „sich als homosexuell bekennen“ und die gleichnamige „Hip-Hopera“ von R. Kelly an. Kurz nach Ausstrahlung der Folgen kündigte Isaac Hayes, selbst Scientology-Mitglied, seinen Vertrag als amerikanische Synchronstimme des „Chefkochs“. Eigenen Angaben zufolge hatte Isaac Hayes zum Zeitpunkt der Kündigung jedoch einen Schlaganfall erlitten. Diese Ereignisse werden in einer eigenen South-Park Folge behandelt.
Auch die Doppelfolge S10E03/S10E04 Cartoon Krieg wurde sehr kontrovers aufgenommen. Hier nahmen die Macher der Serie den heftigen Disput um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung zum Anlass, um ein ähnliches Szenario in der Welt von South-Park zu inszenieren (und zu karikieren) und sich mit dem Thema „Pressefreiheit“ auseinanderzusetzen. Hierbei sei anzumerken, dass in der Folge Die Liga der super besten Freunde Mohammed unzensiert dargestellt wurde und das größtenteils unbemerkt blieb; allerdings war das vor den Terroranschlägen am 11. September 2001. So war es Comedy Central zu heikel, Mohammed zu zeigen, obwohl er schon einmal in der eben genannten Folge zu sehen war. Deshalb ließen sie den Machern die Wahl, ob sie ihn selbst zensieren, oder ob der Sender in die Folge eingreifen müsse. Es wird aber auch vermutet, dass der Streit mit dem Sender nur inszeniert war und Trey und Matt den Propheten freiwillig zensiert hätten, um den satirischen Wert der Folge noch zu steigern. Andererseits gibt es im zweiten Teil der Doppelfolge einige Szenen, die auf den heftigen Disput zwischen den beiden Machern und Comedy Central anspielen, was eher gegen den zweiten Fall spricht.
Auszeichnungen
1997: Cable ACE Award „South Park“, Animated Programming Special or Series
1997: Los Angeles Film Critics Association Award „The Spirit of Christmas“, Best Animation
1997: Producers Guild of America „South Park“, Nova Award for Television
1998: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Big Gay Al's Big Gay Boat Ride“
2000: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Chinpokomon“
2000: 72nd Annual Academy Awards „Blame Canada“, Oscar-Nominierung Best Song
2000: MTV-Movie-Awards „Uncle Fucka“, Movie-Award für die beste Musical-Einlage
2001: Austin Film Festival
2002: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Osama Bin Laden Has Farty Pants “
2004: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Christmas Time in Canada“
2005: Emmy für die Folge „Best Friends Forever“, in der Kategorie: Outstanding Animated Program (for Programming Less Than One Hour)
2006: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Trapped in the Closet“
2007: Emmy für die Folge „Make Love, Not Warcraft“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (weniger als eine Stunde)
2008: Emmy für die Folge „Imaginationland“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (länger als eine Stunde)
Andeutungen und politische Hintergründe
Die Inhalte tragen oft versteckte politische Hintergründe mit sich. In der Folge, in welcher Al Gore die Bevölkerung vor dem Schweinebärmann (man bear pig) warnt, werden oft Andeutungen auf die Panikmache der Klimaschutz-Organisationen, u. a. von Ex-Vizepräsident Al Gore, gemacht. Zudem werden in den Geschichten auch immer wieder militärische Auslandseinsätze der USA thematisiert.
Veröffentlichungen
In den USA sind alle Staffeln bis auf die zwölfte Staffel auf DVD erschienen. Die DVDs sind in Englisch und Regionalcode 1 und der Fernsehnorm NTSC. Seit März 2008 werden darüber hinaus alle Folgen der Serie auch kostenfrei als Online-Stream in annähernd DVD-Qualität auf der offiziellen Webseite bereitgestellt, darunter auch ein Zusammenschnitt der Episoden mit dem Titel Imaginationland, die als unzensierter Director’s Cut zusätzlich zur Originalfassung zu sehen sind.
Auf Deutsch erschienen folgende DVDs mit Regionalcode 2 und einer Konversion nach PAL:
Filme:
Name Veröffentlichung Laufzeit Bildformat Audio FSK
Southpark - Der Film 28. Juli 2000 ca. 78 Min 4:3 / 16:9 Full Frame Deutsch, Englisch Ab 16 Jahren
Staffel-Boxen:
Name Veröffentlichung Episoden Laufzeit Bildformat Audio FSK
Die komplette 1. Staffel 8. November 2007 13 Folgen ca. 302 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 2. Staffel 8. November 2007 18 Folgen ca. 410 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 3. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 4. Staffel 5. Juni 2008 17 Folgen ca. 380 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 5. Staffel 8. November 2007 14 Folgen ca. 297 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 6. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 7. Staffel 5. Juni 2008 15 Folgen ca. 329 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 8. Staffel 6. November 2008 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 9. Staffel 15. Januar 2009 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Diese DVDs enthalten alle Folgen der jeweiligen Staffel. Es sind bisher die ersten neun Staffeln komplett als Staffel-Box von Paramount Pictures erschienen. Die zehnte Staffel wird voraussichtlich im April 2009 veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungstermine sind noch unbekannt. Neben dieser Ausgabe gibt es auch noch eine ältere DVD-Veröffentlichung von Warner Vision International, die als Volume 1–11 (erste bis dritte Staffel) jeweils vier bis fünf Folgen pro DVD enthält.
Verfilmung
Im Jahre 1999 kam die Verfilmung von South Park auf deutsch mit Titel South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten (auf englisch: South Park: Bigger, Longer & Uncut) in die Kinos. Er erhielt überwiegend positive Kritiken und ein Staraufgebot als Synchronsprecher. Im Jahr 2000 wurde der Film für den Oscar in der Kategorie Bester Song nominiert für Blame Canada. Außerdem bekam der Film im Jahr 2002 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Flüche in einem Animationsfilm (399 Flüche, inklusive 146 mal das Wort „fuck“, 79 mal „shit“ und 59 mal „bitch“, 128 beleidigenden Gesten und 221 Gewalthandlungen).
Einzelnachweise
↑ Quelle: Stand: 24. Oktober 2008
↑ Quelle: Stand: 27. November 2008
Weblinks
Commons: South Park – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikiquote: South Park – Zitate
South Park in der Internet Movie Database (deutsch)
Offizielle Webseite und technische Hintergründe (Englisch)
Informationen des Senders MTV
Informationen des Senders RTL
SouthParkPedia (Deutsch) – Wiki
Episoden (Englisch) - komplette Folgen aller Staffeln
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/South_Park“
Kategorien: Zeichentrickserie | Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
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13. März 2009 00:25
??? hat gesagt…
Afghanistan
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د افغانستان اسلامي جمهوریت
Da Afghānistān Islāmī Dschomhoriyat (Paschtu)
جمهوری اسلامی افغانستان
Dschomhuri-ye Eslāmi-ye Afghānestān (Persisch)
Islamische Republik Afghanistan
Flagge Wappen
Amtssprache Paschtu, Persisch (Dari)
Hauptstadt Kabul
Staatsform Islamische Republik
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Hamid Karzai (alternative Schreibweise: Hamid Karsai)
Fläche 652.225 km²
Einwohnerzahl 29.863.000 (Stand: 1. Jan. 2005)
Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km²
BIP 8.4 Mrd US$ (2006)
BIP/Einwohner 335 US$ (2006)
Währung 1 Afghani = 100 Puls
1 € = 60,83 AFN
100 AFN = 1,64 €
(Stand: 13. Februar 2009)
Nationalhymne Soroud-e-Melli
Zeitzone UTC +4,5
Kfz-Kennzeichen AFG
Internet-TLD .af
Telefonvorwahl +93
Afghanistan (Paschtu/Persisch (Dari): افغانستان Afghānestān) ist ein Staat an der Schnittstelle von Zentralasien und Südasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China und Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen. Die vorherrschende Religion ist der Islam, zuvor war das Land über Jahrhunderte buddhistisch geprägt.
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die von der Sowjetunion gestützte Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde das Taliban-Regime, das Mitgliedern von Terrororganisationen Unterschlupf gewährt hatte, im maßgeblich von den USA geführten Krieg gegen den Terror gestürzt. Das Land ist seit 2004 eine Islamische Republik und verfügt mit Hamid Karzai über einen auf demokratische Art gewählten Präsidenten. Dennoch sind die Zustände im Land immer noch instabil.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Namensgebung
2 Geographie
2.1 Topografie
2.2 Klima
3 Bevölkerung
3.1 Ethnien
3.2 Sprachen
3.3 Bildung
3.4 Religion
3.5 Islam und Stellung der Frau in Afghanistan
3.6 Flüchtlinge
4 Geschichte
4.1 Von der Antike bis zur Neuzeit
4.2 Staatsgründung und Namensgebung
4.3 Die britische Kolonialmacht
4.4 Afghanistan nach der Unabhängigkeit
4.5 Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001
5 Politik
5.1 Politisches System
5.1.1 Parlamentswahl am 18. September 2005
5.2 Ausländische Truppenpräsenz
5.3 Afghanische Sicherheitskräfte
5.4 Internationale Organisationen
6 Provinzen
7 Infrastruktur
8 Medien
8.1 Presse
8.2 Radio und Fernsehen
9 Wirtschaft
9.1 Schattenwirtschaft
10 Kultur
11 Kalender
12 Tourismus
13 Weblinks
13.1 Deutsch
13.2 Englisch
14 Literatur
15 Einzelnachweise
Namensgebung
Der Name Afghanistan bedeutet wörtlich Land der Afghanen. Das Wort Afghane ist hierbei nicht im modernen Sinne als Staatsbürger Afghanistans zu verstehen, sondern bezog sich speziell auf das Volk der Paschtunen, die im persischen und indischen Raum als „Afghanen“ bekannt sind.
1801 wurde der Name Afghanistan im Anglo-Persischen Friedensvertrag im Zusammenhang mit den paschtunischen Siedlungsgebieten zum ersten Mal als offiziell erwähnt, nachdem er bereits in den tschagataischsprachigen Memoiren Baburs aus dem 16. Jahrhundert in einem regional begrenztem Sinne und bezogen auf die Paschtunen erwähnt wurde.[1] Erst 1919, mit der vollen Unabhängigkeit Afghanistans vom Britischen Weltreich, wurde der Name offiziell anerkannt und 1936, mit der ersten Konstitution des Landes, etabliert.[2]
Eine sehr alte Bezeichnung für den Großteil des Gebietes ist Kabulistan, die noch im 19. Jahrhundert vom englischen Geschichtsschreiber Mountstuart Elphinstone als Landesbezeichnung bevorzugt verwendet wurde.[3] Der wohl bekannteste historische Name dieser Region ist Khorasan, der über viele Jahrhunderte hinweg für die islamische und persische Blütezeit stand. Der Norden und Westen des heutigen Afghanistans waren bedeutende Gebiete des historischen Khorasan.
Geographie
Topografie
Afghanistan ist ein Binnenstaat mit strategischer Bedeutung in der Region. Das Land ist größtenteils Gebirgsland. Weniger als 10 % der Landesfläche liegen unterhalb von 600 m Meereshöhe. Die Gebirge des Hindukusch (bis 7500 m Höhe) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.
78 % der Bevölkerung Afghanistans leben auf dem Land und nur 22 % in den Städten. Größere Städte sind Kabul (als Agglomeration 4,9 Mill. Ew.), Kandahar (339.200 Ew.), Mazar-e-Scharif (239.800 Ew.), Herat (166.600 Ew.), Dschalalabad (158.800 Ew., 2002) und Kundus (118.000 Ew., 2003).
Siehe auch: Liste der Städte in Afghanistan
TopographieIm Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Afghanistan ist vor allem ein Gebirgsland im östlichen Hochland von Iran. Nur im Norden liegen Ebenen am Amudarja und im Südwesten kleinere wüstenartige Becken. Der Nordosten wird vom Hindukusch durchzogen. Zwischen dem Becken von Kabul und dem nördlichen Landesteil besteht seit 1964 eine winterfeste Straßenverbindung über den Gebirgskamm mit einem fast 3 km langen Tunnel (Salangpass-Straße).
Der 1953 erbaute Kajakai-Damm staut den Fluss Hilmand Rud, Aufnahme 2004Der südliche Hindukusch fällt steil in die Landschaft Nuristan ab, die teilweise noch von Nadelwäldern bedeckt ist. Die Landschaften zwischen der Hauptstadt Kabul und dem Khaiberpass an der Grenze zu Pakistan sind der politische und wirtschaftliche Kernraum des Landes. Siedlungskern im westlichen Afghanistan ist die Stadt Herat. Das südliche und südwestliche Afghanistan besteht aus Wüsten und Halbwüsten. Es wird nur vom Hilmend durchflossen, der der längste afghanische Fluss ist. Der Hilmend endet in den Salzseen von Sistan an der Grenze zum Iran. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“) und westlich des Hilmend die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen bestehende Dascht-e Margoh.
Der höchste Punkt des Landes ist der Gipfel des 7485 m hohen Noshak im Hindukusch. In der Flussebene des Amudarja an der Grenze zu Turkmenistan befindet sich mit 285 m über NN die tiefstgelegene Stelle Afghanistans.
Klima
Jahreszeiten. Die winterlichen Westwinde bringen meist mäßige Niederschläge, während die Sommer ausgeprägt trocken sind und nur im äußersten Südosten der Monsun für Regen sorgt. Im Winter sind wegen der großen Höhe des Landes vor allem im Norden gelegentlich auch Schneefälle bis in die Täler möglich. Klimatisch gehört der Süden des Landes bereits zu den wärmeren Subtropen, in denen der Anbau von Dattelpalmen möglich ist, während der Norden eher zur gemäßigten Zone gehört. Das Temperaturspektrum ist das größte der Welt: Es reicht von -50 bis +53 °C. Im Jahr 2000 hatte die Hälfte der Bevölkerung unter einer der häufig auftretenden schweren Dürren zu leiden.
Ort; Tages-/Nachttemperatur im Januar; Tages-/Nachttemperatur im Juli
Herat 9 °C/-3 °C; 37 °C/21 °C
Kabul 5 °C/-7 °C; 32 °C/15 °C
Kandahar 12 °C/0 °C; 40 °C/23 °C
Bevölkerung
Ethnien
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Im Süden leben Paschtunen, im Zentrum Hazara und im Norden Tadschiken und Usbeken.
Afghanische Schulkinder in Bagram
Bevölkerungsentwicklung x1000Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Minoritätenmosaik, wobei sich jedoch aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als staatstragendes Volk fühlen. Das Land hatte 2004 etwa 28,5 Millionen Einwohner (es gab in Afghanistan nie eine Volkszählung, eine Einwohnerzahl von 25-30 Millionen gilt aber als sehr wahrscheinlich). Die Einteilung nach ethnischen Gesichtspunkten ist nicht immer eindeutig, so dass sprachliche, religiöse und auf äußeren Körpermerkmalen beruhende Kriterien sich überschneiden, wie etwa bei den „turkmenisch-mongolischen“, jedoch „persischsprachigen“ Hazara. Die folgenden Prozentangaben sind nur eine grobe Schätzung und geben nur die wahrscheinliche Bevölkerungsaufteilung wieder.
Paschtunen sind die Begründer und Namensgeber des Landes. Sie machen ca. 40 % der Bevölkerung aus.
Den Paschtunen zugeordnet sind unter anderem mehrere Nomadenstämme, allen voran die Kuchi mit rund 5 Millionen Menschen. Diese wurden durch Artikel 14 der afghanischen Verfassung besonders geschützt und mit Mitspracherechten ausgestattet.
Tadschiken sind persischer Abstammung und machen ca. 30 % der Bevölkerung aus.
Den Tadschiken zugeordnet sind unter anderem die Qizilbasch, die Nachkommen persisch-türkischer Soldaten aus der Zeit der Safawiden-Herrschaft, sowie die „Farsiwan“ im Westen des Landes.
Hazara, deren Abstammung nicht eindeutig belegt und daher umstritten ist, sind heute persischsprachig und stellen ca. 20 % der Bevölkerung.
Usbeken, eines der vielen Turkvölker Zentralasiens, stellen ca. 5 % der Bevölkerung.
Daneben existieren noch mehrere kleinere Gruppen von unter anderem Aimaken, Turkmenen, Nuristani und Belutschen.
Nach 1992 haben ethnische Konflikte die Auseinandersetzungen zwischen den Mudschaheddin geprägt. Die traditionellen Herrscher Afghanistans waren die Paschtunen, sie bildeten auch die große Mehrheit der Taliban-Bewegung. Der Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001 gab einer Allianz aus Tadschiken, Hazara und Usbeken die Gelegenheit, ein Abkommen über die Aufteilung der Macht durchzusetzen. Die Paschtunen sehen sich seitdem Vergeltungsangriffen ausgesetzt. Unter den Taliban war es darüber hinaus zu Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten gekommen. Im zehn Jahre dauernden Konflikt nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen 1979 sowie im nach 1992 einsetzenden Bürgerkrieg gab es etwa zwei Millionen Tote und ebenso viele Versehrte. Weitere sechs Millionen mussten ins benachbarte Pakistan und den Iran fliehen. Viele kamen zwar zurück, doch durch die Kämpfe im Jahr 2001 entstand eine neue Flüchtlingswelle; Hunderttausende wurden innerhalb des Landes vertrieben.
Sprachen
In Afghanistan werden schätzungsweise mehr als 57 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen. Von diesen wurden durch die große Ratsversammlung Loja Dschirga Persisch („Dari“) und Paschtu als offizielle Landes- und Regierungssprachen (Amtssprachen) bestätigt.
Dari – die offizielle afghanische Bezeichnung für Ostdialekte der Persischen Sprache und abgeleitet von Farsi-e Darbâri, „Persisch des königlichen Hofes“ – ist die Mehrheitssprache[4] und seit der Gründung Afghanistans durch Ahmad Shah Durrani auch Amtssprache des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans (hauptsächlich Tadschiken, Hazara, Aimaken, aber auch sehr viele Paschtunen) spricht Dari als Muttersprache. Dari ist zudem die Sprache der Bevölkerung der Hauptstadt Kabul. Es dient nicht nur als Regierungs- und Wirtschaftssprache, sondern auch als Kommunikationssprache zwischen jenen Volksgruppen, die nicht eine der beiden Landessprachen als Muttersprache sprechen. Deshalb kann es als Lingua Franca des Landes angesehen werden.
Paschtu, die Sprache der Paschtunen, ist seit 1964 Amtssprache und wird von rund 35 % der Bevölkerung gesprochen. So wird traditionellerweise die Nationalhymne Afghanistans seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur in Paschtu gesungen. Auch militärische Titel sind der Sprache der Paschtunen entnommen. Trotzdem konnte sich Paschtu bisher nicht als Staatssprache durchsetzen und hat diesen Status nur in den paschtunischen Stammesgebieten. Von anderen Bevölkerungsgruppen wird Paschtu meist als zweitrangig angesehen, und auch die Frage der Nationalhymne hat immer wieder provokante Diskussionen heraufbeschworen. Jegliche Versuche der Regierung, den Status von Paschtu in der Bevölkerung zu erhöhen, sind bisher im Großen und Ganzen gescheitert.
██ 50% Persisch (Dari)
██ 35% Paschtu
██ 8% Usbekisch
██ 3% Turkmenisch
██ 4% Belutschisch
██ 2% andere (Nuristani, Pashai, Brahui, etc.)
Daneben sind auch fünf Minderheitensprachen in jenen Regionen als Amtssprache anerkannt, in denen diese von der Mehrheit gesprochen werden; die Wichtigste ist dabei Usbekisch. Aber auch Turkmenisch, Belutschisch, Pashai und Nuristani (Kati) haben unter Karzai eine Aufwertung erfahren. Momentan wird unter anderem mit deutscher Hilfe daran gearbeitet, Wörterbücher und Lehrmaterialien für den Schulunterricht in diesen Sprachen zu erstellen.
Bildung
Die Analphabetenrate ist mit ca. 70% im internationalen Vergleich sehr hoch. Invasion, Bürgerkrieg und die Kulturfeindlichkeit der Taliban haben ganze Generationen ohne jeden Zugang zu Bildung aufwachsen lassen. Besonders betroffen von diesem Ausschluss aus dem Bildungssystem waren Frauen, so dass noch heute ca. 90% aller Afghaninnen Analphabetinnen sind. Der Analphabetismus ist eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des Landes. Mit dem Ende des Taliban-Regimes entstanden mit ausländischer Hilfe im ganzen Land neue Schulen, so dass inzwischen ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen wieder eine Schule besuchen kann.
In Afghanistan gibt es vier Universitäten, davon zwei in Kabul und je eine in Dschalalabad und Herat.
Religion
Moschee in AfghanistanÜber 99 % der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitische Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es noch etwa 20.000 Hindus, einige wenige hundert Sikhs und einen letzten[5] bucharischen Juden.
Der Islam wird je nach ethnischer Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute die vorislamischen Bräuche der Bevölkerung, wie zum Beispiel das altiranische Neujahr (Nowroz) nach dem iranischen Kalender oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand), beides zoroastrische Bräuche.
Islam und Stellung der Frau in Afghanistan
Der Islam in Afghanistan ist über die Jahrhunderte von den Afghanen sehr konservativ ausgelegt worden, wobei das Stammesrecht der Paschtunen eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Städten und größeren Orten gehen Frauen meist nur mit Ganzschleier (Burqa) aus dem Haus. Allerdings wurde sie nur in größeren Städten allgemein üblich. Auf dem Land war die Burqa nicht allgemein üblich, da sie etwa bei der Feldarbeit hinderlich ist.
Die Taliban verpflichteten Mitte der 1990er-Jahre alle Frauen zum Tragen einer Burqa. Bei den Tadschiken und den anderen Volksgruppen war diese Tradition bis dahin nicht weit verbreitet. Die Burqa-Pflicht wurde 2001 offiziell wieder aufgehoben, aber die Burqa bleibt weiterhin die gewöhnliche Kleidung für Frauen. Einzig in Kabul gibt es Orte, an denen sich Frauen unverschleiert zeigen dürfen (zum Beispiel ein Frauenpark in Kabul).
Nur wenigen Frauen ist es erlaubt, sich ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit zu bewegen. Übergriffe gegen Frauen sind in Kabul und anderen größeren Städten nicht selten – obwohl die Lage zumindest hier durch ausländische Truppenpräsenz einigermaßen stabil ist.
Unter den Taliban war Frauen die Berufstätigkeit verboten, auch den Mädchen war es untersagt eine Schule zu besuchen. Da es durch den Krieg allein in Kabul etwa 30.000 Witwen gab, waren diese völlig auf sich allein gestellt. Vielen blieb nichts anderes übrig, als zu betteln.
Flüchtlinge
Seit 1980 sind mehr als sechs Millionen Afghanen in die benachbarten islamischen Republiken Pakistan und Iran geflohen. Mit 3,2 Millionen Rückkehrern aus Pakistan und 860.000 aus dem Iran hat das UNHCR seit 2002 rund vier Millionen Afghanen bei ihrer Rückkehr ins Heimatland unterstützt. Etwa drei Millionen registrierte Afghanen befinden sich Ende 2007 noch im Exil, davon zirka zwei Millionen in Pakistan, insbesondere in Peschawar, und 910.000 im Iran. Die Aufnahme des Programms der freiwilligen Rückkehr aus Pakistan wird im März 2008 fortgesetzt werden.[6]
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Afghanistans
Von der Antike bis zur Neuzeit
In der Antike gehörte das Gebiet des heutigen Afghanistan, das dem Osten des antiken „Aryānām Xšaθra“ entspricht, zum Perserreich. Später entstand in Baktrien ein Griechisch-Baktrisches Königreich, das von den Nachkommen der Truppen Alexanders des Großen regiert wurde.
Nach dem Fall der Sassaniden und der Invasion der muslimischen Araber dominierten bis zum Mittelalter persische Lokaldynastien, die dem muslimischen Kalifat unterstanden. Der Islam setzte sich dennoch in dieser Region verhältnismäßig langsam durch. Erst gegen Ende des 10. Jahrhundert, das heißt nach der großen Völkerwanderung der Türken ins Iranische Hochland, sollen nach einer islamischen Chronik die meisten Einwohner im Raum Ghur (zwischen Herat und Kabul) Muslime gewesen sein.
Staatsgründung und Namensgebung
Der Paschtune Ahmad Schah Durrani begründete im Jahr 1747 ein selbständiges Königreich im Osten des Iran, im Gebiet Khorasan Wa Mawar al-Nahr, das als Vorgänger des modernen Staates Afghanistan betrachtet werden kann. Damit gilt er allgemein als der Begründer Afghanistans. Das von Ahmed Schah Durrani gegründete Reich zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten. Der Name „Afghanistan“ wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt und erst 1919 als Staatsname etabliert (siehe oben).
Die britische Kolonialmacht
In Afghanistan kollidierten russische und englische Kolonialinteressen (The Great Game). Seit der Aufstellung der Kaiserlich Russischen Marine durch Zar Peter den Großen war es Ziel russischer Expansionspolitik, zum Indischen Ozean vorzustoßen und dort einen eisfreien Hafen zu bauen. Um Russland zuvorzukommen, sollte Afghanistan erobert und als Teil des Britischen Weltreichs an das spätere Britisch-Indien angegliedert werden. Dazu kämpfte 1839–1842 eine große anglo-indische Armee im ersten anglo-afghanischen Krieg gegen einen relativ schlecht ausgerüsteten afghanischen Widerstand. Die Briten konnten zwar das Land besetzen, jedoch nicht ihre Ziele durchsetzen. 1842 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, bei dem die Briten sich bereit erklärten, ihre Truppen zurückzuziehen. Jedoch wurden die sich zurückziehenden Briten kurz darauf am Khyber-Pass angegriffen und alle 15.000 britischen Soldaten und deren Familienmitglieder getötet. Dieser militärische Verlust in Afghanistan frustrierte die britische Kolonialregierung und erschwerte ihre Bestrebungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Handelswege in Zentralasien und den von dort versuchten Angriff auf die chinesische Qing-Dynastie. Die Katastrophe in Afghanistan erregte auch viele Inder, denn die britische Armee bestand zu einem großen Teil aus Indern. Angetrieben durch den Frust der vorangegangenen Demütigung, erklärte 1878 die britische Regierung erneut den Krieg gegen Afghanistan. Trotz kleiner militärischer Erfolge der Afghanen, wie bei der Schlacht von Maiwand 1880, wurde der Widerstand durch die Briten niedergeschlagen, die Hauptstadt Kabul aus Rache niedergebrannt und eine Marionette als König installiert. Gleichzeitig übernahmen die Briten für die folgenden 40 Jahre die afghanische Außenpolitik. Aufgrund vieler Aufstände in Afghanistan wurde 1893 das Land durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (die heutigen pakistanischen Provinzen NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt.
Gurkhas an der Nordwestfront des 3. Afghanischen Krieges (1923)Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 – ein letzter Versuch Afghanistans, sich vom britischen Joch zu befreien – führte schließlich durch geschicktes Verhandeln der afghanischen Diplomaten unter Amanullah Khan [7] (die Afghanen drohten den Engländern, sich Russland weiter anzunähern) zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien. Somit hatte Afghanistan nach mehr als 60 Jahren britischer Vorherrschaft seine volle Unabhängigkeit erlangt, während ein großer Teil der Gebiete an die Briten verlorengingen und später dem Staat Pakistan zugesprochen wurde. Das unabhängige Afghanistan bildete einen Puffer zwischen russischen und britischen Interessen. Dies schlug sich auch in der Grenzziehung nieder und ist noch heute am Wakhan-Korridor ersichtlich.
Afghanistan nach der Unabhängigkeit
Seit 1933 bestand mit Mohammed Sahir Schah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich. Seit 1946 ist Afghanistan Mitglied der Vereinten Nationen. 1973 muss das Königreich einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht behaupten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion) zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas (Mudschaheddin). Dieser endete schließlich mit der Niederlage der sowjetischen Truppen, die 1989 aus Afghanistan abzogen. Die sowjetisch gestützte Regierung unter Präsident Nadschibullah konnte sich noch bis zur Einnahme Kabuls 1992 durch die Mudschaheddin halten. Die verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen begannen sofort danach, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es entbrannte ein weiterer Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte.
1995 begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban, das Land zu erobern. Sie nahmen bis 1995 die Städte Kandahar und Dschalalabad ein, eroberten im September 1996 die Hauptstadt Kabul, bis 2001 ca. 90 Prozent des Landes und riefen das Islamische Emirat Afghanistan aus. Die einzig verbleibende Opposition, die Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans, auch bekannt als Nordallianz, konnte sich lediglich noch in einem kleinen Landstrich im Nordosten des Landes halten. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen, und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung (Burqa) gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Berufstätigkeit untersagt.
Siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter Afghanistans
Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001
Hauptartikel: Krieg in Afghanistan, Petersberg-Prozess
Die US-Regierung vermutete, dass der aus Saudi-Arabien stammende Osama bin Laden und Teile des Terrornetzwerkes al-Qaida sich in Afghanistan aufhielten, denen sie die Drahtzieherschaft an den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 zur Last legen. Daraufhin führten die USA im Oktober 2001 eine Invasion Afghanistans mit Hilfe einer Allianz unter ihrer Führung durch. Die US-Regierung nutzte zur Legitimierung dieser Invasion einen Entschluss des UN-Sicherheitsrats, der ihnen das Recht auf Selbstverteidigung zusprach. Infolge dieser Invasion gelang es, die herrschenden Taliban zu stürzen, wobei die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen stellte. Jedoch gelang es seit der Invasion nicht, Osama bin Laden zu fassen.
Im Dezember 2001 trafen sich Führer der ehemaligen Mudschaheddin sowie afghanischer Exilgruppen auf der Petersberger Konferenz in Bonn, wo sie sich auf das sogenannte „Petersberger Abkommen“ einigten, das einen Stufenplan zur Demokratisierung des Landes sowie die Bildung einer provisorischen Regierung mit dem paschtunischen Stammesführer Hamid Karsai als Vorsitzenden vorsah. Insbesondere Mitglieder der siegreichen Nordallianz übernahmen Schlüsselpositionen in der neuen Regierung. Außerdem wurde um die Stationierung einer einem Mandat der Vereinten Nationen unterstellten internationalen Truppe ersucht, um die Sicherheit der provisorischen Regierung zu gewährleisten. Diese Aufgabe übernahm die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF.
Die provisorische Regierung wurde im Juni 2002 abgelöst durch eine von einer landesweiten außerordentlichen Loya Dschirga bestimmten Übergangsregierung, wiederum mit Karzai als Übergangspräsidenten an der Spitze. Ende 2003 wurde eine verfassungsgebende Loya Dschirga einberufen, die die neue afghanische Verfassung im Januar 2004 ratifizierte. Die am 9. Oktober 2004 stattgefundenen Präsidentschaftswahlen bestätigten Karsai als nunmehr demokratisch legitimierten Präsidenten. Den Abschluss des im Petersberger Abkommen vorgesehenen Demokratisierungsprozesses markierten die Parlamentswahlen im September 2005, aus denen sich das erste frei gewählte afghanische Parlament seit 1973 konstituierte. Diese Wahlen sollten ursprünglich im Juni 2004 stattfinden, mussten aber aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlregistrierung mehrmals verschoben werden.
Führungsnationen der ISAF-SchutztruppeDie Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Der dominierenden Stellung der Nordallianz innerhalb der Regierung tat dies allerdings keinen Abbruch. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter.
Die Sicherheitslage des Landes ist immer noch kritisch und hat sich insbesondere seit Ende 2005 wieder verschlechtert. Bombenanschläge und Selbstmordattentate, die vorher in Afghanistan völlig unbekannt waren, auf nichtmilitärische Ziele nahmen stark zu. Die Zahl der versuchten und durchgeführten Selbstmordanschläge nahmen von drei im Jahr 2003 auf 106 im Jahr 2006 stark zu, zu denen sich meist die Taliban bekannten.[8] Im Süden und Osten von Afghanistan existieren Gebiete, die von ausländischen Hilfsorganisationen und auch ISAF-Truppen gemieden werden.
Politik
Politisches System
Seit der Verabschiedung der Verfassung von 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik mit einem präsidialen Regierungssystem. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Nach zwei Amtszeiten ist es dem Präsidenten verwehrt, wieder zu kandidieren. Ein Präsidentschaftskandidat muss mindestens 40 Jahre alt, ein Moslem und afghanischer Staatsbürger sein. Der Bewerber nominiert zwei Vizepräsidentschaftsbewerber. Der Präsident ist Staats- und Regierungsoberhaupt und Oberbefehlshaber der militärischen Streitkräfte. Zu seinen Befugnissen gehören außerdem die Bestimmung seines Kabinetts, sowie die Besetzung von Positionen im Militär, der Polizei und Provinzregierungen mit der Zustimmung des Parlaments.
Faktisch wurde mit der Verfassung die Scharia wieder eingeführt, da nach Artikel 3 der Verfassung kein Gesetz im Widerspruch zu den Grundlagen des Islam stehen darf.
Die Nationalversammlung ist die Legislative von Afghanistan und besteht aus zwei Häusern: der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes) und der Meschrano Dschirga (Haus der Älteren).
Delegierte der Loja Dschirga 2002Das Parlament (Wolesi Dschirga) besteht aus 249 Sitzen, wobei 68 für Frauen und zehn für die Nomaden-Minderheit der Kuchis vorbehalten sind. Die Abgeordneten werden durch direkte Wahl bestimmt, wobei die Anzahl der Sitze im Verhältnis zur Einwohnerzahl der jeweiligen Provinz stehen. Es müssen mindestens zwei Frauen pro Provinz gewählt werden. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Zur Wahl sind keine Parteien zugelassen. Auf dem Stimmzettel erscheinen der Name, das Foto und das Symbol des Bewerbers, dem keine Verbindung zu bewaffneten Organisationen erlaubt sind. Die Mandatsträger erhalten keine Immunität vor dem Gesetz. Die Meschrano Dschirga besteht zu je einem Drittel aus Delegierten, die von den Provinz- bzw. Distrikträten für vier Jahre bestimmt werden, sowie zu einem Drittel aus Abgeordneten, die vom Präsidenten bestimmt werden, wobei die Hälfte aus Frauen bestehen muss.
Die Judikative setzt sich aus dem Stera Mahkama (Oberster Gerichtshof), dem Berufungsgericht und niederen Gerichten für bestimmte Zuständigkeiten zusammen. Der Stera Mahkama besteht aus neun Richtern, die vom Präsidenten für eine Amtszeit von zehn Jahren nominiert und vom Parlament bestätigt werden. Richter müssen mindestens das Alter von 40 Jahren erreicht haben, dürfen keiner politischen Partei angehören und müssen einen Abschluss in Jura oder islamischer Rechtsprechung haben. Die Stera Mahkama hat auch die Befugnisse eines Verfassungsgerichtshofs.
In der Praxis ist der Einfluss der Regierung jedoch fast ausschließlich auf die Hauptstadt Kabul beschränkt – im restlichen Land liegt die Macht weiterhin in den Händen afghanischer Kriegsherren.
Parlamentswahl am 18. September 2005
Am 18. September 2005 fanden in Afghanistan die Wahlen für die Wolesi Dschirga, dem „Haus des Volkes“, und die 34 Provinzräte statt. Für die 249 Sitze des Parlaments (68 per Quote für Frauen) gab es 2.800 Kandidaten (330 Frauen), für die Provinzräte über 3.000. Trotz Anschlagsdrohungen ließen sich 12,7 der 28 Millionen Afghanen registrieren. Zur Wahl gingen schließlich 6,8 Millionen, was einer Wahlbeteiligung von etwa 54% entspricht. Parteien sind laut Verfassung verboten. Die Wahl wurde international als Erfolg gewertet und bildete den Abschluss des so genannten „Petersberger Prozesses“.
Ausländische Truppenpräsenz
Emblem der Afghanischen NationalarmeeIm Rahmen des ISAF-Mandates sind rund 47.600 Soldaten aus ca. 40 Staaten in Afghanistan stationiert. Das größte Kontingent stellt die USA mit 17.800 Soldaten. Deutschland beteiligt sich mit etwa 3.200 Soldaten an der Mission, die in Kabul sowie im Norden des Landes stationiert sind.[9][10] Weitere etwa 14.000 Truppen der USA der Operation Enduring Freedom sind nicht dem ISAF-Kommando unterstellt. Die Alliierten unterhalten in allen größeren Städten Afghanistans Militärbasen. Ein weiterer großer Militärstützpunkt ist die Bagram Air Base, die rund 50 km nördlich von Kabul liegt.
Afghanische Sicherheitskräfte
Das neu aufgestellte 1. Bataillon der Afghanischen Nationalarmee im Juli 2002Seit dem Sturz der Taliban haben die an der ISAF beteiligten Nationen großes Interesse daran, den Afghanen auch auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik wieder volle Souveränität garantieren zu können. Deshalb bauen sie unter Führung der USA Polizei, Militär und Geheimdienst auf.
Die afghanischen Streitkräfte mit dem Namen Afghan National Army verfügen zurzeit über 27.000 Mann, von denen 14.500 Kampfeinheiten sind. Da der Aufbau und Unterhalt einer einsatzfähigen Luftwaffe teuer ist, übernehmen die USA die Sicherung des afghanischen Luftraums. Die Notwendigkeit einer afghanischen Luftwaffe wird zurzeit debattiert, aufgrund der geographischen Gegebenheiten gilt diese aber als vorhanden. Die Kommandostruktur orientiert sich an der der USA. So soll Afghanistan unter militärisch sinnvollen Regionalkommandos aufgeteilt werden, vergleichbar den US-Streitkräften. Vorrangiges Ziel bleibt aber zunächst die Verbesserung von Moral und Ausrüstung sowie die Bereinigung des Militärs von Spionen und Saboteuren. Die Streitkräfte unterstehen Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak.
In Zusammenarbeit mit Deutschland und der EU bilden die USA zurzeit afghanische Polizisten aus, derer es 57.000 geben soll. Auch hier orientiert sich der Aufbau an den USA, zum Beispiel mit einer Art Highway Police. Derzeit ist die afghanische Polizei zentral organisiert, was aber angesichts des Verfassungsgebungsprozesses und der noch nicht abgeschlossenen Bewertung aller Faktoren ein Provisorium darstellt.
Der neu gegründete afghanische Geheimdienst NDS unterstützt die afghanische Regierung durch Informationsgewinnung und -auswertung.
Internationale Organisationen
Afghanistan ist seit 1946 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat Beobachterstatus in der WTO und ist Vertragsstaat des ICC.[11]
Provinzen
Hauptartikel: Provinzen Afghanistans
Seit dem 13. April 2004 gliedert sich Afghanistan in 34 Provinzen (velayat). Die Provinzen sind wiederum in 329 Bezirke (woluswali) unterteilt. Regiert werden die Provinzen von einem Gouverneur (waali), der von der Zentralregierung in Kabul ernannt oder bestätigt wird. Derzeit sind einige Gouverneursposten vakant.
Infrastruktur
Hauptverkehrswege in AfghanistanDie Straßen (21.000 km, davon 13,3 % befestigt) befinden sich im Wiederaufbau. Insgesamt wurden bis 2007 bereits 715 Kilometer der so genannten ring road erneuert, der Hauptverkehrsader, an der rund 60 Prozent der Bevölkerung leben.[12] Es besteht jedoch eine hohe Minengefahr. Afghanistan gilt als eines der am stärksten verminten Gebiete der Welt. Außerdem sind die Straßen je nach Jahreszeit oft stark unterspült. Es gilt die Straßenverkehrsordnung der DDR.[13]
Im Jahr 2007 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit eine erste Brücke über den Fluss Pjandsch nach Tadschikistan eröffnet. Die 670 m lange Konstruktion wurde von den USA mit Beteiligung Norwegens finanziert. Die Brücke verbindet die Straßennetze der beiden Staaten und verkürzt so die Transportwege in der Region erheblich. Es können nun um ein Vielfaches mehr Fahrzeuge den Fluss überqueren als es vorher mit der Fährverbindung möglich war.[14][15]
Das afghanische Schienennetz beschränkt sich auf 24,6 Kilometer. Von Turkmenistan, Usbekistan und Pakistan führen kurze Stichstrecken auf afghanisches Gebiet, wobei die Chaiber-Pass-Bahnlinie zum pakistanisch-afghanischen Grenzort Landi Khana stillgelegt ist. Die Breitspurstrecke vom usbekischen Termiz überquert auf der Brücke der Freundschaft (kombinierte Eisenbahn–Straßenbrücke) den Amudarja und führt in das zwölf Kilometer entfernte Hayratan.[16] Sie wird zurzeit im Güterverkehr unter anderem für den etwa einen Monat dauernden Transport von Wohncontainern und mobilen Spezialgebäuden (z.B. Einsatzlazarett, Großküchen) über 6000 Kilometer aus Deutschland benutzt.[17] Zur Erleichterung des Weitertransports plant die Bundeswehr diese Strecke in ihre 67 Kilometer entfernte Nachschubbasis Mazar-e-Scharif zu verlängern.[18] Aus dem turkmenischen Serhetabat führt eine Güterverkehrsstrecke zwei Kilometer auf afghanisches Gebiet, die 2007 erneuert wurde.[19][20] Diese beiden Strecken sind in der Zeit der russischen Besatzung gebaut worden. Aufgrund des steigenden Außenhandels mit Iran gibt es Bestrebungen eine Bahnlinie zwischen Maschhad und Herat zu bauen.[21]
Möglichkeiten zur Schifffahrt bestehen auf den Grenzflüssen Amudarja und Pjandsch. Durch Kabul fließt ein Fluss gleichen Namens Richtung Osten.
Es gibt viele Flugplätze in Afghanistan.[22] Sie wurden in den Luftangriffen seit Oktober 2001 stark beschädigt. Der Flughafen Kabul wird von den Gesellschaften Ariana Afghan Airlines, Kam Air, Azerbaijan Airlines, Mahan Air, Pakistan International Airlines, Qatar Airways, Indian Airlines, Safi Airways und Air Arabia angeflogen.
Medien
Presse
Radio und Fernsehen
Ariana TV – 24 h Privatsender mit Sitz in Afghanistan, weltweit empfangbar, Besitzer: Ehsan Bayat[2]
Ariana Afghanistan TV – 1. weltweit empfangbarer afghanischer Sender, 24 h Privatsender im Auftrag des US-Kongresses mit Sitz in den USA; Besitzer: Nabil G. Miskinyar [3]
Khorasan TV – 24h Privatsender mit Sitz in den USA Besitzer: Hamed Qaderi www.kafgtv.com
Tolo TV – Privatsender mit Sitz in Kabul (Express AM22, 53.0°O, 11644 V) [4]
RTA Afghanistan National Television TV – Sitz in Kabul, LyngSat Insat 3A, 93.5°O (4132 V) [5]
Ayna TV Türksat 2A (11912 H) [6]
Wirtschaft
Nach zwei Jahrzehnten Krieg folgte eine unsichere Lage im Land. Die Wirtschaft des Landes wurde so weitgehend zerstört, ebenso ein Großteil der Viehbestände. Afghanistan zählt nun zu den ärmsten Staaten. Die Bevölkerung leidet unter Hungersnöten.
Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei geschätzten 20 Milliarden US-Dollar (Stand 2003). Bei der Entstehung des BIP ist der Landwirtschaftssektor mit geschätzten 60 % beteiligt, die Industrie mit geschätzten 15 % und Dienstleistungen mit geschätzten 25 %.
Als Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererze, Erdgas, Kohle und Halbedelsteine (hauptsächlich Lapislazuli) zu nennen.
Afghanistan importierte im Jahr 2000 Waren im Wert von 600 Millionen US-Dollar, insbesondere Nahrungsmittel, Erdölprodukte und Konsumgüter, die meist aus Singapur, Japan und der EU stammen. Exportiert wurden Nahrung und Früchte im Wert von 150 Millionen US-Dollar. Diese gingen vor allem nach Pakistan, in die EU und in die USA.
Bauernhof am KabulObwohl nur etwa 6 % der Staatsfläche landwirtschaftlich nutzbar sind und diese Nutzung meist von künstlicher Bewässerung abhängt, sind 67 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig (Stand 2001). Ernten sind regelmäßig durch Dürren bedroht.
Laut einer Studie vom Januar 2004 zur zukünftigen Energieversorgung in Afghanistan waren 234.000 Kunden an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, 30 % davon allein in Kabul, und nur 6 % der Bevölkerung hatten elektrischen Strom.[23] Es ist deshalb geplant, unter anderem die Kajakai-Talsperre mit einem zusätzlichen Wasserkraftwerk „Kajakai II“ auszubauen.[23][24]
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben Staaten der Region (vor allem Pakistan und Iran) auch die Europäische Union.
Mit Unterstützung der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) wurde im September 2003 die Afghanistan Investment Support Agency (kurz: AISA) gegründet. Diese hat den Registrierungsprozess von neuen Unternehmen wesentlich vereinfacht und betreut Investoren bei Problemen nach der Unternehmensgründung. Die GTZ unterstützt weiterhin die Modernisierung der nationalen Handelskammer (Afghanistan Chamber of Commerce and Industry, ACCI). Im Oktober 2007 haben ACCI und die Afghanistan International Chamber of Commerce (AICC) in Kabul eine Absichtserklärung zu ihrer Verschmelzung und zum Aufbau einer vereinten Kammerorganisation unterzeichnet.
Als Probleme für Investoren stellen sich dar: Mangelhafte Stromversorgung, Korruption, die uneinheitliche und wechselhafte Sicherheitslage und mangelhafte Verkehrsinfrastruktur. Trotz dieser Probleme haben in den letzten Jahren große Investitionen in Afghanistan stattgefunden: Es existieren zwei Mobilfunknetze, die 70 % des Landes abdecken (Stand Sommer 2006), verschiedene staatliche Unternehmen wurden privatisiert, durch den Krieg zerstörte Industrie wurde wieder aufgebaut.
Anfang 2008 gab es in Afghanistan etwa 45.000 Festznetzanschlüsse und 4,5 Millionen Mobilfunknutzer.[25]
Siehe auch: Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline
Schattenwirtschaft
Afghanistans Außenbeziehungen werden von Schmuggel beherrscht. 2006 betrug der Handel mit Opium 46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Anbaufläche für Schlafmohn stieg seit der Beseitigung des Taliban-Regimes kontinuierlich, im Jahr 2006 erneut um 59 Prozent auf rund 193.000 Hektar. Nach Angaben des UNO-Büros für Drogen und Verbrechen wurden im Jahr 2006 über 6.000 Tonnen Opium geerntet, das entspricht 92 Prozent der gesamten Weltproduktion. Der Exportwert dieses Opiums liegt nach Angaben des Außenministeriums der Vereinigten Staaten bei 3,1 Milliarden US-Dollar, dagegen liegt der Straßenpreis bei rund 38 Milliarden US-Dollar. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan rund 8.200 Tonnen Opium geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3.000 Tonnen. Der einzelne Opiumfarmer erzielt hierbei etwa 122 US$ pro Kilogramm Opium (′farm gate price′). Somit ist für diesen der Schlafmohnanbau um etwa das Zehnfache lukrativer als der Weizenanbau.[26], [27]
Zur Bekämpfung der Drogenkriminalität wird in Afghanistan seit dem Jahr 2002 die „Counter Narcotics Police of Afghanistan“ (CNPA) aufgebaut. Im Rahmen von Felderzerstörungen der afghanischen Drogenvernichtungseinheit (Afghan Eradiction Force) und der nationalen Polizei wird seit 2005 in zunehmendem Umfang der Opiumanbau bekämpft. Nachteil dieser von westlichen Geberländern geforderten Maßnahme ist, dass zahlreiche Bauern, deren Lebensgrundlage zerstört wurde, zu Anhängern lokaler Kriegsherren wurden, ein Grund für die Verschlechterung der Sicherheitslage seit dieser Zeit. Ein wirtschaftlich negativer Effekt ist, dass Marktverknappung der derzeitigen Überschussproduktion den Drogenhändlern in die Hände spielt, weil er die Preise steigen lässt. 2003 betrug bei einer Ernte von 4000 Tonnen das von den Bauern erzielbare Bruttoeinkommen noch das 27-fache des Weizenanbaus. Der erneute Anbau von Opium wird durch die Vernichtung von Feldern lukrativer, die politische Macht der Drogenmafia wird dagegen nicht angegriffen.[28]
Kultur
Afghanistan war bis zum 6. Jahrhundert meist buddhistisch geprägt. Der Islam erreichte das Land im 7. Jahrhundert und verbreitete sich schnell.
Afghanistan hatte ein reiches kulturelles Erbe. Als die Taliban 1996 Kabul eroberten, zerstörten sie viele Kunstwerke (unter anderem Gemälde und Figuren aus buddhistischer Zeit), vor allem die, die Menschen darstellten. Einigen Mitarbeitern des örtlichen Institutes für Kunst gelang es jedoch, einige Bilder vor den Taliban zu retten.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Im Jahre 2001 wurden diese in einen Felsen gehauenen Kunstwerke durch die damals herrschenden Taliban aus vermeintlichen religiösen Gründen zerstört. Ein schweizerisches Team versucht seit diesem Zeitpunkt, eine Rekonstruktion zu finanzieren und zu betreiben, bis heute jedoch ist es bei den Plänen geblieben.
Das Reiterspiel Buzkashi gilt als afghanischer Nationalsport.
Die afghanische Fußballnationalmannschaft wurde 1933 gegründet, bestritt aber zwischen 1984 und 2002 keine Spiele mehr; heute ist die Mannschaft wieder aktiv und absolviert wieder Pflichtspiele.
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen zum Beispiel Khabilie Palau mit delikaten Gemüsesoßen, Borani-Badenjan und Aschak.
Siehe auch: Afghanische Küche, Persische Literatur, Afghanische Musik
Kalender
Gesetzliche bzw. staatliche und landwirtschaftliche Feiertage und Feste wie Nauroz, Unabhängigkeitsfest sowie staatliche Gedenktage werden nach dem iranischen Sonnenkalender gefeiert. Religiöse Feste werden nach dem islamischen Mondkalender gefeiert.
Der Kalender nach dem Sonnenjahr ist Staatskalender, auch wenn er im Laufe der Geschichte auf dem Boden des heutigen Landes, aber auch seit der Namensgebung „Afghanistan“ im 19. Jahrhundert wiederholt außer Kraft gesetzt worden ist. Zuletzt wurde der Solarkalender im Jahre 1996 von den Taliban für ungültig erklärt. Der islamische Lunarkalender war der Kalender des „Islamischen Emirats Afghanistan“.
Seit der Loja Dschirga von 2004 ist der auf dem Sonnenjahr beruhende Kalender abermals in der Verfassung verankert. Demnach basiert der Kalenderanfang auf dem Zeitpunkt der Pilgerfahrt (Hidschra) des Propheten Mohammad. Die Arbeitsgrundlage des Staatswesens ist der auf jener Pilgerfahrt beruhende Sonnenkalender. 22 Sonnenjahre entsprechen 23 Mondjahren. Die zwölf Monatsnamen des Sonnenkalenders entsprechen in Afghanistan den Tierkreiszeichen. Afghanische Kalender mit deutschen Feiertagen (GPL Lizenz) sowie weitere Informationen zum Afghanischen Kalender sind unter Afghan Kalender Projekt verfügbar.
Tourismus
Die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan.In Kabul sind einige Hotels und Gästehäuser für Ausländer geöffnet. Reisen außerhalb der Hauptstadt sind gefährlich, vor allem im Landesinneren, das von Landminen verseucht ist. Viele Kulturschätze wie zum Beispiel die berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan wurden zerstört oder geplündert. Die nationale afghanische Fluglinie Air Ariana verfügt über acht eigene Flugzeuge und eine geleaste Maschine. Afghanistan veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zum Tourismus.
Zu den wichtigsten touristischen Zielen gehören die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan, welche u. a. ein Etappenziel des sogenannten Hippie trail der 1960er und 1970er Jahre waren.
Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 17. Dezember 2005). Reisen gelten als gefährlich, und von ihnen wird dringend abgeraten, da eine Rettung (besonders aus den Provinzen) im Unglücksfall nur unter schwersten Bedingungen möglich ist und nicht garantiert werden kann.
Weblinks
Wikinews: Afghanistan – Nachrichten
Commons: Afghanistan – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Afghanistan – geographische und historische Karten
Wiktionary: Afghanistan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Wikiquote: Afghanistan – Zitate
Deutsch
Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan
AGA. Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Afghanistan Eigene Beiträge und umfangreiche kommentierte Linkliste.
Die ethnische Zusammensetzung Afghanistans
Kabulistan.de mit ca. 800 Fotos aus Afghanistan, meistens Kabul
Afghanistan-Seiten des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam
Afghanistan-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung
Studie zur Situation in Afghanistan von ARD, ABC News und BBC, Befragungen des afghanischen Volkes in allen Provinzen, Daten für 2005 - 2008: Bericht (englisch), Zusammenfassung der ARD
Englisch
Islamic Republic Of Afghanistan – Artikel zu Afghanistan-bezogenen Themen
Afghanistan-Info-Portal
UNHCR Homepage: RETURN TO AFGHANISTAN
UNODC: Drugs finance Taliban war machine, 27. November 2008
Literatur
Bérénice Geoffroy-Schneiter – Ghandara, Das kulturelle Erbe Afghanistans, deutsche Übersetzung Eliane Hagedorn, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München 2002, ISBN 3-89660-116-4
Jan-Heeren Grevemeyer: Afghanistan : Sozialer Wandel und Staat im 20. Jahrhundert. Berlin, VWB-Verlag 1989, ISBN 978-3-927408-24-1
Conrad J. Schetter / Almut Wieland-Karimi (Hrsg.) – Afghanistan in Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Afghanistanforschung, IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/M 1999, ISBN 3-88939-498-1
Winfried F. Wiegandt – Afghanistan, Nicht aus heiterem Himmel, Orell Füssli Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-280-01199-X
Bernhard Chiari (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Afghanistan, 2. Aufl., Paderborn u.a. 2007, ISBN 3-50675-664-8
Einzelnachweise
↑ Baburnama in der Übersetzung von Annette S. Beveridge, vgl. Fußnote 2
↑ E. Huntington, "The Anglo-Russian Agreement as to Tibet, Afghanistan, and Persia", Bulletin of the American Geographical Society, Vol. 39, No. 11 (1907)
↑ Elphinstone, M., "Account of the Kingdom of Cabul and its Dependencies in Persia and India", London 1815; published by Longman, Hurst, Rees, Orme & Brown
↑ CIA Factbook
↑ N.C. Aizenman: Afghan Jew Becomes Country's One and Only In: Washington Post. 27. Januar 2005, abgerufen am 15. Februar 2009
↑ UNHCR 5. November 2007 Über 350.000 afghanische Rückkehrer aus Pakistan im Gesamtjahr 2007
↑ Fischer Weltalmanach 2003
↑ [1]International Crisis Group: Countering Afghanistan’s Insurgency]
↑ Informationsblatt über ISAF Stützpunkte und Truppenstärken der beteiligten Nationen, ISAF Homepage, PDF-Dokument, Daten vom 1. September 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009
↑ Informationsblatt des US-Verteidigungsministeriums über weltweit stationierte US-Truppen, US-Verteidigungsministerium, PDF-Dokument, Daten vom 30. Juni 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009
↑ Der Fischer Weltalmanach 2008, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8
↑ Babak Khalatbari 2007: Erfolgsmeldungen aus Afghanistan
↑ http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EB9A46928090D4D36B5D9F13D8E956D8D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
↑ Pressemeldung: Secretary Gutierrez Opened Afghanistan - Tajikistan Bridge with Presidents Karzai and Rahmon, auf: Webseite der US-Botschaft in Kabul, 26. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009
↑ Bureau of International Information Programs, U.S. Department of State: Afghanistan-Tajikistan Bridge Links Central, South Asia, auf: Webseite america.gov, 29. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009
↑ Bundeswehrangabe zum Schienenverkehr. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ STUTE unterstützt Bundeswehr mit kompetenter Transportlogistik. In: Stute special. 02.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (PDF)
↑ Bundeswehr plant den Bau einer Bahnlinie in Afghanistan. In: www.spiegel.de. 30.08.2008. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ Bilder vom Güterumschlag auf der aus Turkmenistan kommenden Strecke. In: www.wuestenfuchs.com. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ Afghan rebuild underway. In: www.railwaygazette.com. 12.07.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch)
↑ Murray Hughes: Opening up Afghan trade route to Iran. In: www.railwaygazette.com. 29.01.2008. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch)
↑ Afghanistan Ministry of Transport and Civil Aviation Afghanistan Airports Map
↑ a b Afghan Energy Information Center (AEIC) Securing Afghanistan’s Future
↑ Afghan Energy Information Center (AEIC) Kajaki Hydro Electric Plant
↑ heise.de, „Taliban zerstören gezielt Handymasten“, 13. März 2008
↑ Special Report: Opiates for the masses. In: Nature, Bnd. 449, S. 268f, 20. Sept. 2007
↑ UNODC Afghanistan Opium Survey 2007 Executive Summary (PDF, 2.0 MB)
↑ Janet Kursawe: Afghanischer Teufelskreis. Suedasien.info, 5. April 2007
AusklappenMitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO)
Afghanistan | Aserbaidschan | Iran | Kasachstan | Kirgisistan | Pakistan | Tadschikistan | Türkei | Turkmenistan | Usbekistan
AusklappenMitgliedstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC)
Afghanistan | Ägypten | Albanien | Algerien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Benin | Brunei | Burkina Faso | Dschibuti | Elfenbeinküste | Gabun | Gambia | Guinea | Guinea-Bissau | Guyana | Indonesien | Iran | Irak | Jemen | Jordanien | Kamerun | Kasachstan | Katar | Kirgisistan | Komoren | Kuwait | Libanon | Libyen | Malaysia | Malediven | Mali | Marokko | Mauretanien | Mosambik | Niger | Nigeria | Oman | Pakistan | Palästina | Saudi-Arabien | Senegal | Sierra Leone | Somalia | Sudan | Suriname | Syrien | Tadschikistan | Togo | Tschad | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate
AusklappenMitgliedstaaten der South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC)
Afghanistan | Bangladesch | Bhutan | Indien | Malediven | Nepal | Pakistan | Sri Lanka
AusklappenStaaten in Asien
Afghanistan | Ägypten1 | Armenien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Bhutan | Brunei | China, Volksrepublik | Georgien | Indien | Indonesien2 | Irak | Iran | Israel | Japan | Jemen | Jordanien | Kambodscha | Kasachstan3 | Katar | Kirgisistan | Kuwait | Laos | Libanon | Malaysia | Malediven | Mongolei | Myanmar | Nepal | Nordkorea | Oman | Osttimor | Pakistan | Philippinen | Russland3 | Saudi-Arabien | Singapur | Sri Lanka | Südkorea | Syrien | Tadschikistan | Thailand | Turkmenistan | Türkei3 | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate | Vietnam | Zypern, Republik
Abhängige Gebiete:
Britisches Territorium im Indischen Ozean (Britische Überseegebiete) | China, Republik (Taiwan) | Hongkong (SVZ der VR China) |
Macao (SVZ der VR China) | Palästina
Umstrittene Gebiete:
Abchasien | Bergkarabach, Republik | Südossetien | Türkische Republik Nordzypern
1 Liegt größtenteils in Afrika. 2 Liegt zum Teil auch in Ozeanien. 3 Liegt zum Teil auch in Europa.
AusklappenProvinzen Afghanistans
Badakhshan | Badghis | Baglan | Balch | Bamiyan | Daikondi | Farah | Faryab | Ghazni | Ghor | Helmand | Herat | Juzjan | Kabul | Kandahar | Kapisa | Khost | Kunar | Kundus | Laghman | Lugar | Nangarhar | Nimrus | Nuristan | Uruzgan | Paktia | Paktika | Panjshir | Parwan | Samangan | Sar-i Pul | Takhar | Wardak | Zabul
33.93333333333366.1833333333337Koordinaten: 34° N, 66° O
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13. März 2009 00:33
??? hat gesagt…
skip to main | skip to sidebar Tagebuch
Donnerstag, 12. Februar 2009
Tagebuch
Mein Beruf ist Schüler
Mein Lieblings PS3 Spiel ist Battlefield Bad Company
Mein lieblings Essen ist Pizza
Heute hatte ich Info
Wir haben heute über Blogs geredet
Gepostet von Hi unter 00:11
15 Kommentare:
??? hat gesagt…
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
5. März 2009 23:24
??? hat gesagt…
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
5. März 2009 23:26
??? hat gesagt…
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
5. März 2009 23:27
??? hat gesagt…
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
5. März 2009 23:29
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was geht ab
13. März 2009 00:01
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13. März 2009 00:07
??? hat gesagt…
Dieser Post wurde vom Autoren entfernt.
13. März 2009 00:07
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13. März 2009 00:10
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KFF
13. März 2009 00:12
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hi
tschau
13. März 2009 00:13
??? hat gesagt…
hi
du looooooooooooooooooooooooooooooooooser
13. März 2009 00:15
??? hat gesagt…
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13. März 2009 00:19
??? hat gesagt…
Aus verschiedenen Hanfsorten (Gattung Cannabis) können Rauschmittel gewonnen werden, die sich ebenfalls unter der Bezeichnung Cannabis zusammenfassen lassen. Die getrockneten und zerkleinerten harzhaltigen Pflanzenteile (Marihuana) werden dabei zu Haschisch und Haschischöl weiterverarbeitet. Cannabis ist in der Bundesrepublik Deutschland die am häufigsten gebrauchte und gehandelte illegale Droge.[1]Als Hauptwirkstoffe fungieren das Tetrahydrocannabinol (THC) sowie andere Cannabinoide. Sie beeinflussen das Zentralnervensystem und führen zu für die Wirkung typischen Bewusstseinsveränderungen.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Übersicht
2 Geschichte
2.1 Heutige gesetzliche Lage
3 Wirkung
3.1 Wirkstoffe
3.1.1 Toxizität
3.2 Akute Rauschwirkung
3.2.1 Intensivierung der Wahrnehmung
4 Gesundheitsrisiken
4.1 Negative psychische Auswirkungen
4.1.1 Amotivationssyndrom
4.2 Auslösen latenter Psychosen
4.3 Mögliche Gehirnschädigungen
4.3.1 Bei Jugendlichen
4.3.2 Bei Erwachsenen
4.4 Abhängigkeitsgefahr
4.5 Schädigung der Lunge
5 Verkehrsrisiken
5.1 Rechtsprechung
5.2 Medizinisch-Psychologische Untersuchung
5.3 Österreich und Schweiz
6 Medizinische Anwendung
7 Konsumformen
7.1 Mischkonsum mit anderen Drogen
8 Auswirkungen der Illegalität
8.1 Gesellschaftliche Auswirkungen
8.2 Gesundheitliche Auswirkungen
8.3 Mangelnde Qualitätskontrolle
9 Konsum in der Bevölkerung
10 Cannabis in Jugendkulturen
11 Siehe auch
12 Weblinks
12.1 Cannabis als Medizin
13 Literatur
14 Einzelnachweise
Übersicht
Marihuana
HaschischDie berauschende Wirkung der Hanfpflanze ist bedingt durch die darin enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere die Cannabinoide Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) als aktiver Hauptmetabolit sowie Cannabidiol (CBD). Von 68 gefundenen Substanzen aus dem ätherischen Öl von Cannabis sativa wurden 57 identifiziert.[2]
Diese Substanzen binden an die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems im Zentralnervensystem des Organismus. Die endogenen Agonisten dieser Rezeptoren heißen Endocannabinoide und spielen eine wichtige Rolle bei der Modulation synaptischer Prozesse.
Die beiden Arten sind Hanf (Art) und Indischer Hanf, aus denen heute mehrere hundert Zuchtsorten entstanden sind. Im Allgemeinen hat indischer Hanf gegenüber dem Nutzhanf einen höheren relativen Anteil an beruhigendem CBD im Verhältnis zum Hauptwirkstoff THC. Ruderalhanf spielt für die Drogenproduktion kaum eine Rolle. Als Droge ist fast ausschließlich die weibliche, unbefruchtete Pflanze interessant, da diese die größte Wirkstoffkonzentration aufweist.
Die bekanntesten Verwendungsformen sind
Marihuana: die getrockneten, weiblichen Blütenstände, möglichst unbefruchtet (ohne Samen), mit oder ohne anhängenden Blättern, werden geraucht (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004).
Haschisch: das gepresste Harz der Hanfpflanze wird geraucht oder, in Fett gelöst, zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt zwischen 0,6 % (Polen) und 12,7 % (England und Wales), Stand 2004).
Haschischöl: das mit Lösungsmitteln aus der Pflanze extrahierte Öl (das im chemischen Sinne allerdings kein Öl ist, sondern relativ reines THC) wird verdampft und eingeatmet, mit Tabak vermischt, auf Papier geträufelt und gelutscht, geraucht oder zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet (THC-Gehalt bis zu 80 %).
In der Medizin werden meist reines THC oder standardisierte Extrakte (z. B. Sativex) verwendet.
Je nach Anwendungsform variiert die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung von einigen Minuten beim Inhalieren und zwischen 30 und 300 Minuten bei oraler Aufnahme. Die Wirkung hält selten länger als drei bis vier Stunden an, bei oralem Konsum werden aber auch deutlich längere Zeiträume berichtet. Cannabis kann unter anderem halluzinogen wirken, was sich meist in Form von leichten Wahrnehmungsveränderungen bei Farben, Formen, Geräuschen sowie der Zeitwahrnehmung äußert.
Geschichte
Hanf-Museum in Berlin
Cannabis-Museum in AmsterdamObwohl Hanf seit etwa 5.000 Jahren, zuerst in China, zur Fasergewinnung angebaut wurde, finden sich erste Berichte über die Anwendung der Inhaltsstoffe zu medizinischen oder rituellen Zwecken erst in indischer Literatur vor etwa 2.400 Jahren. Medizinische Literatur dieser Zeit beschreibt auch Anwendungen in der Epilepsie und bei Schmerzen. In Ausgrabungen in den Yanghai-Gräbern im Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Westen Chinas, fanden sich Reste von Keimlingen, Blättern und Früchten von Cannabis sativa. Mit der Radiokohlenstoffdatierung konnte deren Alter auf ca. 2.500 Jahre bestimmt werden.[3].
Mit Bekanntwerden der psychischen Wirkung im Europa des 17. Jahrhunderts setzten zwei Betrachtungsweisen ein: In Frankreich wurden die bewusstseinsverändernden Eigenschaften der Inhaltsstoffe betont, insbesondere in literarischen Kreisen, etwa von Alexandre Dumas dem Älteren und Fitz Hugh Ludlow, während in England medizinische Anwendungen im Vordergrund standen; W. B. O’Shanghnessy nennt Beruhigung, Anfallslinderung und Krampflinderung. Hanf wurde oft als günstiger Tabakersatz verwendet und in diesem Zusammenhang in der Literatur oft beiläufig als Knaster oder starker Tobak bezeichnet.
Bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts war Cannabis, gewöhnlich in Form von alkoholischen Extrakten, ein leicht verfügbares Medikament; im 19. Jahrhundert eines der am häufigsten verschriebenen. Im Jahre 1925 fand die Internationale Opiumkonferenz in Genf statt. Dort wurde auch ein Verbot von Cannabis diskutiert. Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Anbau der bis dahin gebräuchlichen Hanfpflanze als Rohstoff für Uniformen, Verbandszeug, Flugzeugbau und ähnlichem zwar noch einmal propagiert, mit dessen Ende ging aber auch die hektarweise Vernichtung von Feldern einher, auf denen „Marihuana“ angebaut wurde – ein Synonym spanischer Einwanderer, das in kurzen Werbefilmen der US-Regierung als Droge für Perverse, siechende „Untermenschen“, geistlose „Neger“ und mexikanische Immigranten beschrieben wird. Dieser harte Dualismus in der Drogendiskussion – hier die wohlvertrauten Alltagsdrogen Alkohol und Tabak, die meist nicht einmal als Drogen bezeichnet wurden, dort die neue, fremdländische Gefahr Marihuana, von der viele nicht wussten, dass sie mit dem altbekannten Hanf identisch ist – hielt sich lange Zeit hartnäckig und führte zur erfolgreichen Verbannung der Nutzpflanze Hanf aus dem westlichen Kulturkreis.
Obwohl in den europäischen Staaten mit Ausnahme von Portugal, wo der Konsum von Cannabis zu „Aufmüpfigkeit unter den Negersklaven“ geführt hatte, keine negativen Auswirkungen des Cannabis-Konsums bekannt waren, wurde auf Drängen von Ägypten, das seinerseits damit gedroht hatte, die Einfuhr von Kokain und Heroin aus Europa zu verbieten, Cannabis zu einer illegalen Droge erklärt.
Im Zuge des Kampfes gegen Marihuana stieg der Straßenpreis in den vergangenen 50 Jahren um bis zu 8000 Prozent von 60 US-Dollar/kg auf 1.500 bis 5.000 US-Dollar (regional sehr unterschiedlich).
Die Gefährlichkeit von Cannabis ist teilweise umstritten. Nach Meinung von Befürwortern einer Legalisierung des Cannabisgebrauches soll die nach ihren Angaben enorm vielseitige Verwertbarkeit des Hanfes eine große Rolle dabei spielen, dass Cannabis bis heute illegal geblieben sei, denn Hanf stehe z. B. in Konkurrenz zu Holzprodukten wie Papier, Textilien, Lebensmittelölen und vor allem zu Tabak und einer Vielzahl von chemisch hergestellten und patentierten Medikamenten.
Heutige gesetzliche Lage
→ Hauptartikel: Rechtliche Aspekte von Cannabis
Entsprechend den Bestimmungen des Einheitsabkommens über die Betäubungsmittel 1961, das von fast allen Staaten der Welt ratifiziert wurde, sind die Erzeugung, der Besitz und der Handel von Cannabis nahezu weltweit verboten, in einigen Ländern ist auch der Konsum illegal. Eine Ausnahme sind die Niederlande, wo Erwerb und Besitz geringer Mengen Cannabis (bis zu 5 Gramm) geduldet und somit de facto straffrei sind, obwohl Cannabis in den Niederlanden de jure auch weiterhin illegal und verboten ist. Allerdings ist auch in vielen anderen Ländern der Besitz einer geringen Menge Cannabis für den Eigengebrauch teilweise entkriminalisiert, wobei von Land zu Land verschiedene Mengen als gering gelten. In Deutschland ist der bloße Konsum von Cannabis oder anderen Betäubungsmitteln de jure nicht strafbar, dagegen sind der Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen zum unmittelbaren Verbrauch gemäß Betäubungsmittelgesetz strafbar.
Wirkung
Wirkstoffe
Für die Wirkung von Cannabis und Haschischprodukten sind hauptsächlich folgende drei Hauptkomponenten verantwortlich, [4], die sich in ihrer Wirkung wechselwirkend beeinflussen[5].
[THC] (Δ9-Tetrahydrocannabinol), welches zum Großteil den psychoaktiven Effekt von Cannabis hervorruft.
[CBN] (Cannabinol), ist vorrangig für die muskelrelaxierende (krampflösende) Wirkung verantwortlich.
[CBD] (Cannabidiol), wirkt nach neuesten Studien dem THC-Effekt entgegen, schwächt damit dessen Wirkung und sorgt gleichzeitig für eine längere Wirkungsdauer des Gesamteffekts auf die körperlichen Prozesse. Ein hoher CBD-Anteil in den Trichomen schwächt den allgemeinen psychoaktiven Effekt und führt zu einer eher körperbetonten, sedierenden Wirkung, anstatt zu einer ‚bewusstseinserweiternden‘ Erfahrung.
Hanfpflanzen mit einer großen Anzahl von Trichomen (Pflanzenhaaren), mit sehr hohem THC- und einem extrem niedrigen Cannabidiolanteil-Verhältnis (in der Regel von der genetischen Varietät (Cannabis sativa oder Cannabis indica) und vom Reifegrad abhängig), führen demnach zum psychoaktiven Geisteszustand, den Konsumenten als klar, sauber und bewusstseinserweiternd empfinden. Konsumenten beschreiben den Rausch von Sativa Gattungen meist als kopfbetont und geistesanregend, Indica Gattungen hingegen werden eher als körperbetont und schmerzlindernd empfunden.
Deshalb ist nicht nur der prozentuale THC-Anteil bei Cannabis- oder Haschischderivaten für die Qualität des „Highs“ oder „Stoned“ ausschlaggebend, sondern die Relation zwischen den Hauptinhaltsstoffen. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen und in Testlabors der Polizei wird folgende Formel angewandt, um den psychoaktiven Wirkungsgrad von Cannabisprodukten festzustellen:
THC + CBN/CBD = psychoaktiver Wert (pW) (wobei pW >,=,< 1 ergibt)
Das Ergebnis gilt als Indikator, ob die getestete Substanz als Droge anzusehen ist. Werte unter 1 bedeuten, dass die Substanz beim Konsum keine psychotrope Wirkung hervorruft und damit nicht als Betäubungsmittel im rechtlichen Sinne anzusehen ist. Für Werte über 1 gilt das Gegenteil.
Toxizität
Cannabis selbst ist praktisch ungiftig; die Dosen, die ein Mensch aufnehmen müsste, damit eine toxische Wirkung der Inhaltsstoffe eintritt, sind weder durch Rauchen noch durch Essen von Cannabis zu erreichen. So liegt z. B. die letale Dosis von reinem Δ-9-THC bei über 4 Gramm.[6]
Die LD50 des Hauptwirkstoffes THC beträgt bei Mäusen im Fall intravenöser Gabe 29 mg je Kilogramm Körpergewicht, bei oraler Einnahme jedoch 482 mg je Kilogramm Körpergewicht. In der Praxis ist eine tödliche Überdosis beim Menschen deswegen noch in keinem Fall vorgekommen.
Akute Rauschwirkung
Die akuten Wirkungen von Cannabis können je nach Person, Wirkstoffanteil, momentaner körperlicher und psychischer Verfassung, Erfahrung mit der Droge sowie Umfeldbedingungen sehr unterschiedlich sein. Eine Schwierigkeit für Konsumenten besteht darin, dass die gleiche Menge THC bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken kann. Auch bei dem selben Mensch kann die Wirkung der gleichen Dosis zu verschiedenen Zeitpunkten variieren. Diese Problematik wird durch die unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen und die (aus Illegalitätsgründen) fehlenden zuverlässigen Inhaltsangaben noch verstärkt. Dies alles führt dazu, dass der Konsument die zu erwartende Wirkung nicht immer verlässlich einschätzen kann und damit ein begrenztes Risiko eingehen muss.
In der Regel ist als akute Auswirkung eine gewisse Bewusstseinsverschiebung festzustellen, die assoziatives, sprunghaftes Denken und eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses mit sich bringt. Diese Bewusstseinsveränderung kann je nach Bedingungen sehr positive, aber auch sehr negative Empfindungen hervorrufen. Häufige körperliche Effekte sind gerötete Augen, Mundtrockenheit, gesteigertes Hungergefühl, Erhöhung des Pulses, Senkung des Blutdrucks und Müdigkeit bzw. Antriebslosigkeit.
Intensivierung der Wahrnehmung
Die selektiv intensivierende Wirkung auf Gefühlseindrücke bei stark erhöhtem Konsum bezieht sich nicht nur auf positive, sondern auch auf negative Eindrücke wie Angst oder Misstrauen, wodurch bereits geringes Unwohlsein unter Einfluss von Cannabis zu akuten, verstärkten Angstzuständen führen kann (vgl. Horrortrip).
Gesundheitsrisiken
„Die wesentlichen gesundheitlichen Folgen eines über mehrere Jahre andauernden chronischen Cannabiskonsum (geraucht) halten Hall et al. (1999) zusammenfassend folgende fest […]:
Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit,
Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit
erhöhtes Risiko, eine chronische Bronchitis auszubilden,[7]
erhöhtes Risiko für vulnerable Personen, eine Schizophrenie zu entwickeln.“
– Kleiber und Söllner: Cannabis – Neue Beiträge zu einer alten Diskussion, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
Die unterschiedlichen Ausprägungen der gesundheitlichen Folgen werden beeinflusst durch:
Persönliche Reife und biologisches Alter (Hirnreifung)
Stabilität der Psyche
Drogengewöhnung
konsumierte Menge, Darreichungsform und Wirkstoffgehalt
Mischkonsum mit anderen Drogen (auch Alkohol und Nikotin)
Vermutlich auch genetische Voraussetzungen
Das unmittelbare Umfeld
Die persönliche Verfassung und Umgebung, die Tagesform (vgl. Set und Setting)
Negative psychische Auswirkungen
Die Folgen des Cannabis- bzw. THC-Konsums auf die Psyche sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, daher können wenig generelle Aussagen getroffen werden, für welchen Personenkreis welche Dosis schädigend wirkt und unter welchen Umständen bereits einmaliger oder seltener Konsum Probleme mit sich bringt.
Amotivationssyndrom
Die deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren weist darauf hin, dass bei der speziellen Gruppe von Konsumenten bei der Cannabiskonsum und zusätzlich persönliche und soziale Risikofaktoren zusammenkommen eine besondere Gefährdung besteht, welche folgendermaßen beschrieben wird:
„Zwar hat der Konsument selbst ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, die jedoch objektiv betrachtet immer mehr abnimmt. An die Stelle geordneten Denkens und logischer Schlussfolgerungen tritt häufig eine Art Scheintiefsinn, wovon vor allem Sorgfaltsleistungen betroffen sind. […] Im Zusammenhang mit dem genannten Amotivationssyndrom zeigt sich ein zunehmendes allgemeines Desinteresse, gepaart mit verminderter Belastbarkeit. Der Konsument zieht sich immer mehr in sich zurück und wird sich selbst und den Aufgaben des Alltags gegenüber immer gleichgültiger: Er fühlt sich den Anforderungen der Leistungsgesellschaft allmählich immer weniger verpflichtet, aber auch immer weniger gewachsen, und schert mehr und mehr aus seinem bisherigen sozialen Gefüge aus.“
– Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: Suchtstoffe Cannabis
Auslösen latenter Psychosen
Aus einer australischen Erhebung schlossen verschiedene Forscher, dass Cannabis eine dauerhafte Psychose auslösen kann, da viele der untersuchten Personen psychoseähnliche Symptome hatten.[8] Bei Veranlagung soll eine 11-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit bestehen, an einer Psychose zu erkranken, wenn in der Jugend Cannabis konsumiert wurde. Einigen Untersuchungen zufolge wurde der Cannabiskonsum mit Schizophrenie in Verbindung gebracht.[9] Es wurde zudem der Verdacht geäußert, dass Cannabis bereits bei moderatem Konsum eine dauerhafte Drogenpsychose auslöse sowie bereits geheilte Psychosen erneut auslösen könne. Möglicherweise besteht eine genetische Disposition für Psychosen, die durch (teilweise einmaligen) THC-Konsum ausbrechen können. Unter Verdacht steht dabei das sogenannte Comt-Gen (Catechol-O-Methyltransferase-Gen). Grundsätzlich wird Personen mit einer Neigung zu psychischen Problemen empfohlen, den Konsum von Cannabis zu meiden.
In Großbritannien veröffentlichten Forscher der Universitäten Cardiff und Bristol im Jahr 2007 eine Metastudie. Diese ergab, dass Cannabiskonsumenten bis zu 41 % mehr an psychoseähnlichen Symptomen leiden als Personen, die angaben, noch nie Cannabis konsumiert zu haben.[10] Unklar ist bei allen Untersuchungen jedoch, ob nicht etwa ein umgekehrt kausaler Zusammenhang zwischen Psychose und Konsum besteht, indem letzterer stattfindet, um eventuellen Symptomen einer noch nicht ausgeprägten Psychose zu begegnen.
Mögliche Gehirnschädigungen
Man weiß heute, dass Cannabis, beziehungsweise das Δ9-THC, eine neuroprotektive Wirkung ausübt und das Hirn vor Degeneration schützt. Dies zeigt sich sowohl im Tierversuch [11] wie auch daran, dass Cannabiskonsum den üblichen alkoholkonsumbedingten Gehirnvolumenverlust vollständig verhindert[12]. Es gibt aber auch zahlreiche Studien, in denen das Gehirn auf mögliche bleibende negative Veränderungen in Struktur und Funktion durch THC-Wirkung untersucht wurde. Dabei zeigten sich unterschiedliche, z. T. widersprüchliche Ergebnisse. Trotz des komplexen Geflechts von neuroprotektiven und neurotoxischen Effekten scheint nur eine kleine und zudem nach Absetzen der Droge wieder vollständig verschwindende funktionelle Beeinträchtigung wissenschaftlich abgesichert zu sein. Die These von pathologischen Hirnschädigungen durch Cannabis ist nicht sehr wahrscheinlich (little evidence).[13]
Bei Jugendlichen
Auch im Jugendalter scheint Cannabis beziehungsweise das Δ9-THC eine neuroprotektive Funktion zu haben. Vergleicht man jugendliche Alkoholkonsumenten mit Konsumenten von Alkohol und Cannabis und Abstinenzlern so zeigt sich nur bei der Gruppe der reinen Alkoholkonsumenten, dass ein Hirnvolumenabbau stattfindet.[12] Ungeachtet dieser möglicherweise positiven neuroprotektiven Aspekten gibt es auch Hinweise, dass mögliche negative Auswirkungen auf das Gehirn umso stärker zu befürchten sind, je früher jemand im Jugendalter in einen regelmäßigen Konsum einsteigt und je intensiver in dieser Phase des Heranwachsens konsumiert wird.[14] Im Folgenden sind einige Studienergebnisse wiedergegeben. Wilson et al.[15] fanden heraus, dass Probanden, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, Cannabis zu konsumieren, verglichen mit jenen, die später anfingen, ein verringertes Hirnvolumen sowie ein erhöhtes Verhältnis von weißer zu grauer Hirnmasse hatten. Männliche Versuchspersonen, die vor dem Alter von 17 Jahren anfingen, hatten einen höheren CBF-Wert („cerebral blood flow“, dt. Gehirndurchblutung) als andere Versuchspersonen. Sowohl Männer als auch Frauen, die früher begannen, hatten eine kleinere Körpergröße und ein geringeres Gewicht, wobei diese Effekte bei Männern stärker nachzuweisen waren. Solche Effekte scheinen demnach stark von der Frühzeitigkeit und vor allem der Intensität des Cannabiskonsums im Jugendalter abhängig zu sein. Studien dieser Art zeigen auf, dass ein früher Beginn mit den genannten Effekten statistisch im Zusammenhang steht (Korrelation), lassen aber die Frage offen, ob dies durch den frühen Cannabisbeginn verursacht wurde oder durch andere Faktoren wie z. B. den bei dieser Gruppe ebenfalls frühzeitigen Alkohol- oder Nikotinkonsumbeginn. In einer Studie von Padula et al.[16] mit psychologischen Leistungstests zu räumlichen Gedächtnisaufgaben zeigten sich keine Leistungsunterschiede zwischen 16- bis 18-jährigen starken Cannabiskonsumenten und einer Kontrollgruppe. Die Konsumenten zeigten aber eine intensivere, andersartige Hirndurchblutung (CBF), deren Bedeutung noch nicht geklärt ist. Die diskutierten möglichen Schädigungen haben in der Praxis bei denjenigen Jugendlichen, die nur Cannabis konsumieren und ansonsten Nichtraucher sind, keine negativen Auswirkungen. Diese Gruppe schnitt bei einer Studie mit 5263 Schülern im Vergleich mit zigarettenrauchenden Cannabiskonsumenten und cannabisabstinenten Schülern, in Bezug auf Schulleistungen (und Sozialkompetenz sowie sportlicher Aktivität) am besten ab.[17] Als gesichert kann in Bezug zum jugendlichen Gehirn die andersartige Durchblutung bei gleich guter Aufgabenbewältigung gelten, da dieses Resultat nicht bei Nikotin oder Alkoholmissbrauch beobachtet werden kann und keine widersprechenden Studienresultate vorliegen.[16] Eine irreversible Schädigung des Gehirns ist grundsätzlich unwahrscheinlich (little evident).[13] Da jedoch ein altersabhängig erhöhtes Risiko eines negativen Einflusses auf das jugendliche Gehirn nicht ausgeschlossen werden kann, ist Jugendlichen von übermäßigem Konsum abzuraten.
Bei Erwachsenen
Eine Studie ergab, dass die Großhirnrinde von Langzeitkonsumenten schlechter durchblutet wird.[18] Kritiker behaupten, diese Ergebnisse würden weniger die Schädlichkeit der Cannabinoide nachweisen, sondern vielmehr die schädliche Wirkung des Einatmens von Verbrennungsgasen.
Zahlreiche andere Studien zeigten bei erwachsenen Konsumenten auch bei fortgesetztem Langzeitkonsum keinerlei Effekte auf das Gehirn.[19]
Chronische Cannabiskonsumenten zeigen charakteristische Veränderungen im EEG in Form von erhöhten absoluten Amplituden aller Frequenzen über allen Hirnabschnitten, Abnahme der relativen Amplitude aller nicht-alpha-Frequenzen sowie eine Hyperfrontalität der Alpha-Aktivität. Man spricht hierbei von einer funktionellen Gehirnstörung. Funktionelle Störungen verschwinden mit dem Absetzen der Substanz in der Regel wieder vollständig.[13]
Eine Langzeitstudie der Universität in Patras kam zu dem Ergebnis, dass Konsumenten ein immer schlechteres Gedächtnis bekommen, je länger sie Cannabis konsumieren.[20] Eine Metaanalyse der University of California, San Diego (UCSD), fand bei schweren Cannabisrauchern „überraschend wenig“ Hinweise für eine substanzielle Hirnschädigung, allenfalls eine geringe Einschränkung der Gedächtnisfunktion konnte beobachtet werden, deren praktische Relevanz jedoch unklar ist.[21]. Auch eine Literaturauswertung von Iversen fand kaum Anhaltspunkte, welche für ein Schädigung des Gehirns sprechen und kommt zum Schluss, dass die Auswirkungen von Cannabis auf das Gehirn vermutlich nur geringfügig und vollständig reversibel sind.[13].
Abhängigkeitsgefahr
Cannabiskonsumenten können eine psychische Abhängigkeit entwickeln.[22] Während die Kleiber-Kovar-Studie und der Roques-Report von einem eher geringen Abhängigkeitspotenzial ausgehen, wurde in einer neueren Studie ein höheres Suchtpotenzial vermutet.[23]
Bei Dauerkonsumenten wurden z. T. Entzugserscheinungen beobachtet, weshalb die These aufgestellt wurde, dass auch eine körperliche Cannabis-Abhängigkeit möglich ist.[24][25][26][27] Andere Quellen gehen von keiner körperlichen Abhängigkeit aus. Die psychische Abhängigkeit stellt bei Drogen jedoch allgemein das größere Problem dar. Bei der Bindung an die Droge spielen psychische bzw. psychosoziale Faktoren eine Rolle, wie z.B. ein konsumierendes Umfeld.[28]
Kleiber und Soellner kommen nach der Auswertung mehrerer Untersuchungen zum Ergebnis, dass körperliche Entzugssymptome bei Cannabiskonsumenten kaum beschreibbar und allenfalls schwach ausgeprägt seien. Ferner stellen sie fest, dass Studien im deutschsprachigen Raum, die sich mit dem Konsum von Cannabis und einer damit einhergehenden Abhängigkeitsentwicklung beschäftigen, überwiegend im psychiatrischen Bereich durchgeführt wurden, was zu systematischen Verzerrungen bei den Schlussfolgerungen hinsichtlich Abhängigkeit und anderen Problemen führte, zumal die untersuchten Konsumenten überwiegend auch andere legale und illegale Drogen konsumierten.[29]
Die Entstehung einer Cannabisabhängigkeit steht in einem engen Zusammenhang mit sozialen Faktoren, der persönlichen Reife des Konsumenten und einem frühen Konsumbeginn. Bei langjährigen Konsumenten kann es im Falle eines Absetzens der Droge zu Schlafstörungen kommen. Dies kann sich in einzelnen Fällen über einen Zeitraum von bis zu 21 Tagen hinziehen.[30] Die Kleiber-Kovar-Studie[31]für das Bundesministerium für Gesundheit 1994 kam zu dem Ergebnis, dass bis zu 20 Prozent der Drogenkonsumenten abhängig seien. Innerhalb der untersuchten Probanden waren es ca. 8–14 Prozent (je nach Auslegung der Abhängigkeitskriterien); von den reinen Cannabis-Konsumenten waren innerhalb der untersuchten Gruppe 2 Prozent abhängig, die anderen Abhängigen in der Studie nahmen neben Cannabis noch andere Drogen. Es schätzten sich mehr Konsumenten selbst als süchtig ein, als dies nach psychiatrischen Erhebungsmethoden der Fall gewesen wäre. Abhängigkeit von Cannabis sei vor allem auf besondere persönliche Umstände zurückzuführen, beispielsweise spiele ein frühes Einstiegsalter eine große Rolle, so das Fazit dieser Studie. Ein früher Einstieg berge die Gefahr, dass der Konsument keine anderen Mittel und Wege kennenlerne, Probleme im Leben zu meistern oder Spaß zu haben.[28] Auch wird der Einsatz von Cannabis als Hilfsmittel zur Verdrängung von Problemen als gefährlich eingeschätzt.
Bei regelmäßigen, intensiven Konsumenten kann sich ein Toleranzeffekt (Dosissteigerung, um einen Rausch zu erzielen) entwickeln; einzelne Studien haben auf die mögliche Entwicklung eines solchen Effekts hingewiesen.[32] Diese Toleranz betrifft einige, aber nicht alle der typischen Cannabiswirkungen (so dass intensive Konsumenten auch höhere Dosen zu sich nehmen als moderate Konsumenten). Im Vergleich zu den meisten anderen Drogen ist dieser Effekt aber als eher gering einzuschätzen.
Schädigung der Lunge
Bei Untersuchungen von Cannabisrauch wurde festgestellt, dass dessen Zusammensetzung der von Tabakrauch bemerkenswert ähnlich ist. Die Teerstoffe im Cannabis sind allerdings offenbar im höheren Maße krebserregend.[33] Das Rauchen von Cannabis kann daher negative Auswirkungen auf die Lunge haben. Diese Auswirkungen steigern sich, wenn Cannabis mit Tabak vermischt und ungefiltert geraucht wird. Werden zusätzlich zum Tabakkonsum Joints geraucht, steigt die Gefahr. Ob die Auswirkungen bei reinen Cannabiskonsumenten, die die Droge mit Tabak zusammen konsumieren, letztlich stärker oder schwächer als die bei reinen Tabakrauchern sind, ist umstritten, da einerseits bei Joints meist tiefer und deutlich länger inhaliert wird, aber andererseits durchschnittliche Cannabis-Konsumenten deutlich weniger Joints rauchen als durchschnittliche Tabakkonsumenten Zigaretten. In einer US-Studie (UCLA, Los Angeles) wurde hingegen festgestellt, dass selbst ein regelmäßiger und vergleichsweise intensiver Cannabiskonsum (500–1000 Joints pro Jahr) weder eine signifikant höhere Lungen-, Mund- und Speiseröhrenkrebswahrscheinlichkeit noch sonstige höhere gesundheitliche Risiken mit sich bringt.[34][35] Allerdings ist die Fallzahl für diese Fall-Kontroll-Studie mit insgesamt 2.240 nachträglich untersuchten Personen recht gering, um Entwarnung bezüglich des Krebsrisikos von Cannabisrauch geben zu können. Retrospektive Studien wie diese sind nur zur Aufstellung von Hypothesen geeignet, jedoch nicht zur Beweisführung. Für Personen, welche Cannabiskonsum aufgrund der möglichen Schädigung der Lunge vermeiden, wurde mit dem sogenannten Vaporizer eine Möglichkeit für einen weniger gesundheitsschädlichen Konsum gefunden. Dabei wird die Droge nur soweit erhitzt, bis die psychotropen Substanzen, allen voran THC, verdampfen – eine Verbrennung und die damit verbundene Entstehung weiterer Schadstoffe wird jedoch vermieden.
Robert Melamede von der University of Colorado, einer der führenden amerikanischen Cannabisexperten, vertritt die Auffassung, dass Rauchen von Cannabis weniger wahrscheinlich eine Krebserkrankung auslöse als das Rauchen von Tabak. THC hätte sogar krebshemmende Eigenschaften.[36] Nach einer englischen Studie wirkt THC vor allem auf Leukämiezellen ein.[37]
Eine wissenschaftliche Untersuchung aus Neuseeland ergab demgegenüber, dass die Wahrscheinlichkeit, Lungenkrebs zu bekommen, gegenüber üblichem Tabakkonsum bei hohem Cannabiskonsum (10 Jahre täglich 1 Joint bzw. 5 Jahre täglich 2 Joints) bis zu 5,7-fach erhöht ist.[38][39]
Verkehrsrisiken
Rechtsprechung
Eine gefestigte Rechtsprechung mit gesetzlich festgelegten Gefahrengrenzwerten, vergleichbar dem Fahren unter Alkoholeinfluss, fehlt in Deutschland bislang. Anders bei Überschreitungen der definierten Alkoholgrenzwerte (etwa der 1,1 Promille-Grenze) wird die Fahrerlaubnis bei Fahrten unter Cannabiseinfluss meist nicht unmittelbar entzogen. Als Grund für diese Zurückhaltung wird die nichtlineare Abbaudynamik nach Cannabiskonsum angeführt, die beispielsweise eine zuverlässige Rückrechnung auf den Tatzeitpunkt ausschließt.
In Deutschland sorgten Urteile des Bundesverfassungsgericht (Juni 2002, Dezember 2004) für eine gewisse Liberalisierung der bis dato relativ strengen Praxis der Behörden. So entschied das Bundesverfassungsgericht[40] im Dezember 2004, dass bei einer THC-Blut-Konzentration von unter 1,0 ng/ml nicht zwangsläufig eine Gefahr für den Straßenverkehr ausgeht. Dieser „Gefahrengrenzwert“ wurde jedoch bislang nicht vom Gesetzgeber bestätigt.
Medizinisch-Psychologische Untersuchung
In jedem Fall wird nach Fahrten unter Drogeneinfluss eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) von der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde verlangt, um festzustellen, ob es sich um ein Probierverhalten, oder um missbräuchlichen Konsum handelte, vor allem aber um die Rückfallgefahr zu beurteilen.
Österreich und Schweiz
In Österreich und in der Schweiz ist es verboten, unter Einfluss von Cannabis ein Fahrzeug zu führen. Als beeinträchtigt gelten Personen, bei denen Cannabis im Blut festgestellt wird.
Medizinische Anwendung
Die Cannabis-Pflanze wird seit Jahrtausenden medizinisch verwendet[41][42][43]. Die moderne Cannabis-Forschung begann mit der Isolierung des wichtigsten psychotropen Wirkstoffes Δ9-THC im Jahre 1964.
1999 veröffentlichte das US-amerikanische Institute of Medicine der National Academy of Sciences die Studie „Marijuana and Medicine: Assessing the Science Base“, in welcher der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkungen und Risiken der medizinischen Verwendung von Cannabis bzw. Cannabinoiden zusammengefasst wurde. Die Studie erkennt die Wirksamkeit und den therapeutischen Wert von Cannabinoiden, vor allem THC, für die Behandlung von Schmerz, Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparates, Spastiken bei Multipler Sklerose, Arthritis, Depression, Nausea, Erbrechen und Anorexie. Die Schädlichkeit des Rauchens von Marihuana wiege jedoch etwaige positive Effekte auf. Die Zukunft des Einsatzes von Cannabinoiden in der medizinischen Behandlung liege deshalb nicht im Rauchen von Marihuana, sondern in chemischen Substanzen, die auf das körpereigene Cannabinoid-System wirken. Bis solche Medikamente entwickelt werden, empfiehlt die Studie Übergangslösungen. Besonders für Patienten, die an chronischen Schmerzen, Nebenwirkungen einer Chemotherapie oder AIDS leiden und bei denen eine schnell wirkende Cannabis-Therapie indiziert wäre, gebe es zurzeit keine Alternativen zum Rauchen von Marihuana. Deswegen sei mehr Forschung über die Auswirkungen des Rauchens von Marihuana notwendig. Die physiologischen Effekte von synthetischen, pflanzlichen und körpereigenen Cannabinoiden müssten besser untersucht werden, auch müsse mehr Forschung über wirksame und sichere Verabreichungsmethoden betrieben werden. Es gebe keine schlüssigen Beweise für die Annahme, dass die Wirkung von Marihuana kausal mit dem Missbrauch anderer illegaler Drogen einhergehe („Einstiegsdrogentheorie“). Tierversuche hätten ein Potential für Abhängigkeit gezeigt, jedoch sei dieses weniger auffallend als bei Benzodiazepinen, Opiaten, Kokain oder Nikotin. Das Gehirn entwickle eine Toleranz für Cannabinoide. Es wurden auch Entzugserscheinungen beschrieben, die aber meist mild verlaufen und kurz andauern würden, z. B. Reizbarkeit, Schlafstörungen und Übelkeit.
Die fehlende Standardisierung medizinischer Cannabiszubereitungen sei einer der wesentlichsten Gründe, dass Cannabis heute keine eminente Rolle in der medizinischen Behandlung darstelle. Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre wurde entdeckt, dass es ein körpereigenes Cannabinoid-System gibt, das aus spezifischen Bindungsstellen für Cannabinoide, den Cannabinoid-Rezeptoren, besteht. Dabei sind Anandamid, 2-Arachidonyglycerol und Noladinether die drei wichtigsten Endocannabinoide. Dieses körpereigene Cannabinoid-System spielt eine signifikante Rolle bei vielen Körperprozessen, wie etwa bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken, Schmerzen, bei der Regulierung des Appetits sowie des Immunsystems. Das Verständnis der natürlichen Funktionen des Cannabinoid-Systems subsumiert das Verständnis der Wirkungsmechanismen bei therapeutisch gewünschten Wirkungen, wie etwa der spezifischen Schmerzlinderung.
Es gibt inzwischen ernstzunehmende Hinweise, dass Cannabis bei Krebs und gewissen Autoimmunerkrankungen positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann.[44][45] Dr. Claudia Jensen, Kinderärztin der Universität Süd Californien, hält Cannabis für eine gute Möglichkeit ADS und ADHS zu behandeln. In Deutschland ist Marihuana seit Februar 2009 erstmals für Testpatienten in Apotheken legal erhältlich.[46]
Konsumformen
Verpackungshülle eines Cannabis-ProduktesGrundsätzlich stehen eine Reihe verschiedener Applikationswege offen, von denen die inhalativen und die oralen die gebräuchlichsten sind.
Um Cannabinoide über die Lunge aufzunehmen, müssen sie in eine inhalierbare Form gebracht werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einmal können sie in Aerosolform gebracht werden, z. B. durch Zerstäubung mit einem Inhalator. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Cannabiswirkstoffe in einen gasförmigen Zustand zu überführen. Dies gelingt einerseits durch schonendes Erhitzen auf den Siedepunkt der Cannabinoide (verdampfen, vaporisieren) mittels eines Vaporizers oder andererseits durch Verbrennen (rauchen). Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabis zu rauchen, z. B. pur oder mit Tabak vermischt mittels Shillum, Bong oder Pfeife; als Joint, Blunt oder „Eimer“.
Auch für die orale Aufnahme gibt es mehrere Möglichkeiten. Da Cannabinoide fettlöslich sind, sind dafür fetthaltige Nahrungsmittel oder Trägerlösungen erforderlich. Cannabis kann direkt oder als Cannabisbutter in Gebäck verbacken werden oder mit Kakao/Schokolade gebunden werden. Weitere Möglichkeiten sind die Zubereitung eines alkoholischen Auszugs und die pharmazeutische Herstellung von Pflanzenextrakten oder THC in Reinform.
Durch oralen Konsum oder die Aufnahme als Aerosolspray oder Dampf lässt sich die Belastung der Atemwege vermeiden bzw. minimieren. Dagegen schädigt das Rauchen wegen zahlreicher giftiger beziehungsweise krebserregender Verbrennungsprodukte dem Atemtrakt und den Verdauungstrakt. Es kann unter anderem zu chronischen Erkrankungen des Atmungssystems wie der chronischen Bronchitis und bei langjährigem Gebrauch zum Bronchialkarzinom führen. Die im Cannabisrauch enthaltene Teermenge entspricht in etwa der von Tabakrauch. Allerdings wird Cannabisrauch tiefer und länger inhaliert, was die Schadstoffexposition erhöht. Andererseits werden Joints oder Bongs üblicherweise seltener konsumiert als Zigaretten. Letztlich ist bei langjährigen Rauchern von einem erhöhten Risiko für Erkrankungen des Atmungssystems auszugehen, zusätzlich wird das Risiko der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen signifikant erhöht. Die Beimischung von Tabak verstärkt diese Risiken.
Mischkonsum mit anderen Drogen
Bei Mischkonsum von Cannabis und Alkohol wird die Alkoholwirkung verstärkt, außerdem kann Übelkeit und Ohnmacht verursacht werden. Die Wirkung von Cannabis wird durch Alkohol überdeckt.
Wie bei allen anderen Kombinationen unterschiedlicher psychoaktiver Substanzen können auch beim Mischkonsum von Cannabis mit anderen illegalen Drogen zum Teil unangenehme und gefährliche Wechselwirkungen auftreten.
Bei Konsum von Cannabis mit Tabak ist es möglich, dass ein zuvor nicht Tabak rauchender Cannabiskonsument eine Nikotinabhängigkeit entwickelt. Außerdem ist ein erhöhtes Atemwegsrisiko gegeben. Nikotin unterdrückt die THC-Wirkung, während THC die Nikotinwirkung steigert.[47]
Siehe auch: Mischkonsum
Auswirkungen der Illegalität
Gesellschaftliche Auswirkungen
Da Cannabis in Deutschland ausschließlich illegal erworben oder angebaut werden kann, ergeben sich in diesem Zusammenhang Auswirkungen auf den Umgang mit der Droge in der Gesellschaft. Durch den Kontakt zum illegalen Markt kommen Cannabiskonsumenten leichter mit härteren illegalen Drogen in Kontakt als Menschen, die ihre Drogen in Supermärkten, Apotheken oder anderen speziellen Geschäften (wie z. B. Coffee Shops in den Niederlanden) erwerben können. Das Bundesverfassungsgericht befand 1994, dass in der wissenschaftlichen Literatur die These von der Einstiegsdroge „überwiegend abgelehnt“ werde. Ebenso kam die Kleiber Studie 1998 zu dem Schluss, dass „die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, […] nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar“ sei.[48] Die größte Gefahr ist jedoch die einer strafrechtlichen Verfolgung mit unter Umständen drastischen Folgen wie Entzug der Fahrerlaubnis und Verlust des Arbeitsplatzes.
Gesundheitliche Auswirkungen
Aufgrund fehlender staatlicher Kontrolle von Cannabis kann Haschisch von Dealern mit anderen Substanzen gestreckt werden. Meist haben die Streckmittel negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten. In gestrecktem Haschisch finden sich Henna, Sand oder Öle/Fette; in seltenen Fällen wurden auch giftige Substanzen wie Pentachlorphenol (PCP), Bleisulfid, Altöl oder Schuhcreme nachgewiesen. Die Verdünnung ist verhältnismäßig schwer zu erkennen, da Konsistenz und Geruch durch schwarzmarktbedingt wechselnde Quellen und Herstellungsverfahren variieren.
Auch das Strecken mit feinem Sand oder Talk findet zunehmend Verwendung. Diese Streckmittel sind in der Regel sehr leicht als solche zu erkennen und auch nicht so gefährlich, wie es Beimischungen in Haschisch sein können. Oft wird das wirkstoffreiche Harz der Blüten abgeschüttelt, um daraus Haschisch zu gewinnen, wodurch die Wirkung des Marihuanas bei nahezu unverändertem Gewicht nachlässt. Manchmal werden die abgeschüttelten Blätter und Blüten mit Haarspray besprüht, um dem unerfahrenen Konsumenten Harzkristalle vorzugaukeln.
Im Raum Leipzig kam es im November 2007 zu schweren Bleivergiftungen von Konsumenten durch kontaminiertes Marihuana.[49]
Mangelnde Qualitätskontrolle
Da es keinen kontrollierten Markt für Cannabisprodukte gibt, stellen sich Probleme bezüglich der Qualität ein. Da die Dealer sich meist selbst aus wechselnden Quellen versorgen, ist nie klar, wie hoch der Wirkstoffgehalt tatsächlich ist. Durch gezielte Züchtungen und Anbaumethoden weichen die Wirkungen teilweise bis um das Fünffache voneinander ab. Außerdem werden Fälschungen oder Streckungen beobachtet, der Konsument geht in solchen Fällen aus Angst vor eigener Verfolgung meist nicht gegen den Dealer vor.
Bei der Streckung von Marihuana findet häufig das Bestäuben mit Wasser Verwendung, um das Gewicht zu erhöhen. Teils werden auch nichtpotentes Faserhanf-Laub (Knaster) oder Gewürze wie Majoran, Brennnesseln oder ähnliches dazugemischt, wenn es sich nicht um eine komplette Fälschung handelt.
Konsum in der Bevölkerung
In Deutschland hatten 2004 unter 12- bis 25-Jährigen 31 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (35 Prozent der männlichen und 27 Prozent der weiblichen Befragten). Bezogen auf einen Konsum in den letzten 12 Monaten sind 13 Prozent (17 Prozent der Männer, 10 Prozent der Frauen) aktuelle Konsumenten (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Eine erneute Studie im Jahr 2007 konnte einen Rückgang des Konsums feststellen. Von den 14- bis 17-Jährigen gaben 13 Prozent an Cannabis bereits probiert zu haben, 2004 waren es noch 22 Prozent. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sieht in diesen Zahlen aber noch keine Trendwende.[50]
Im Hinblick auf alle Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren hatten 2003 in Deutschland 25 Prozent Erfahrungen mit Cannabis (30 Prozent der Männer, 18 Prozent der Frauen), in den letzten 12 Monaten hatten 7 Prozent die Droge konsumiert und in den letzten 30 Tagen 3,4 Prozent (Quelle: IFT, München).
In der Schweiz haben laut dem Bundesamt für Statistik 36 Prozent der männlichen und 24 Prozent der weiblichen 15- bis 24-Jährigen bereits Cannabis konsumiert (2002). 16 Prozent bzw. 7 Prozent gaben an, regelmäßig zu konsumieren.[51]
Cannabis in Jugendkulturen
In der europäischen und amerikanischen Jugendkultur ist Cannabis sehr weit verbreitet; von Beginn der 1990er bis Anfang der 2000er Jahre war ein kontinuierlicher Anstieg im Konsum unter Jugendlichen festzustellen, der aktuell die ‚Höchstwerte‘ aus den frühen 1970er Jahren deutlich übersteigt. Parallel hierzu wurde Cannabis seit den 1990er Jahren in diversen Jugendkulturen thematisiert, vor allem im Hip-Hop und Reggae, zudem auch in Filmen und Literatur. Unter vielen Jugendlichen hat sich dabei eine Beiläufigkeit des Konsums eingestellt. Dem gegenüber war in der Frühzeit des über jugendkulturelle Botschaften propagierten Cannabiskonsums Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre noch ein stärker ritualisierter Konsum zu beobachten. Außerdem hat in den gegenwärtig über Jugendkulturen vermittelten Bildern von Cannabis die in der „Hippiezeit“ noch vordergründige Funktion der Droge als Symbol der Rebellion stark an Wirksamkeit eingebüßt.
Siehe auch
Portal: Drogen/Cannabis – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen/Cannabis
Portal: Drogen – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Drogen
Weblinks
Wiktionary: Cannabis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Commons: Cannabis sativa – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikinews: Cannabis – Nachrichten
Wikiquote: Kiffen – Zitate
Hanf Museum Berlin
Deutscher Hanf Verband
Cannabis als Medizin
Deutsches Ärzteblatt – Drogenpolitik: Das Verbot von Cannabis ist ein „kollektiver Irrweg“
3sat: Cannabis: eine illegale Droge auf dem Weg zur Arznei und weitere Infos
http://oe1.orf.at/51367.html – Umfangreiche Informationen auf oe1.orf.at im Zuge einer Berichterstattung in der Sendung „Radiodoktor“
http://www.youtube.com/watch?v=yj72e5q61Fs&feature=related - Cannabis für ADS und ADHS-Betroffene (englisch)
Literatur
Lester Grinspoon, James B. Bakalar: Marihuana. Die verbotene Medizin. Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt/M. 1998, ISBN 3-86150-060-4
Franjo Grotenhermen, Michael Karus (Hrsg.): Cannabis, Straßenverkehr und Arbeitswelt. Springer-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-540-42689-2
Franjo Grotenhermen (Hrsg.) Cannabis und Cannabinoide – Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potenzial. Verlag Hans Huber, Bern 2004, ISBN 978-3-456-84105-2
Janet E. Joy u. a.: Marijuana and Medicine. Assessing the science base. National Academy Press, Washington, D.C. 1999, ISBN 0-309-07155-0
Dieter Kleiber u. a.: Cannabiskonsum. Entwicklungstendenzen, Konsummuster, Risiken. Juventa Verlag, Weinheim 1998, ISBN 3-7799-1177-9
Dieter Kleiber, Karl A. Kovar Auswirkungen des Cannabiskonsums. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1998, ISBN 3-8047-1555-9
Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis Anbau. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-134-8
Robert Melamede: Cannabis and tobacco smoke are not equally carcinogenic. In: Harm Reduction Journal, 2. Jg. (2005)
Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt: Handbuch der Rauschdrogen. Fischer-Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-16277-7
Kolja Schumann: Das Kiffer-Lexikon. Das alternative ABC der Hanfkultur. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-122-4
Bernhard van Treeck: Das große Cannabis-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-268-7
Bernd Werse: Cannabis in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen, Berlin 2007, ISBN 978-3-940213-40-2
Lynn Zimmer u. a.: Cannabis-Mythen, Cannabis-Fakten. Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion. Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-120-8
Einzelnachweise
↑ Webpräsenz der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
↑ Ross SA, ElSohly MA.: The volatile oil composition of fresh and air-dried buds of Cannabis sativa. J Nat Prod. 1996 Jan;59(1):49–51. PMID 8984153
↑ Hong-En Jiang, Xiao Li, You-Xing Zhao, David K. Ferguson, Francis Hueber, Subir Bera, Yu-Fei Wang, Liang-Cheng Zhao, Chang-Jiang Liu, Cheng-Sen Li: „A new insight into Cannabis sativa (Cannabaceae) utilization from 2500-year-old Yanghai Tombs, Xinjiang, China“. Journal of Ethnopharmacology Volume 108, Issue 3, 6 December 2006, Pages 414-422
↑ Grotenhermen 2003/IACM, Köln
↑ Lark-Lajon Lizermann: Der Cannabis-Anbau (2.Auflage), Nachtschatten Verlag, Solothurn 2006, S. 10
↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4
↑ Aldington S. et al.: Effects of cannabis on pulmonary structure, function and symptoms. Thorax. 2007 Dec;62(12):1058–63. Epub 2007 Jul 31. PMID 17666437
↑ Uni-Duesseldorf – Australische Erhebung
↑ Drugcom.de Wissensstand Cannabis und Psychose
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↑ M. van der Stelt, W. B. Veldhuis, , P. R. Bär, G. A. Veldink, J. F. G. Vliegenthart, and K. Nicolay: Neuroprotection by Delta 9-Tetrahydrocannabinol, the Main Active Compound in Marijuana, against Ouabain-Induced In Vivo Excitotoxicity. In: Journal of Neuroscience. 21, Nr. 17, 2001, S. 6475-6479 (Fulltext im Web).
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↑ M. Schneider: Puberty as a highly vulnerable developmental period for the consequences of cannabis exposure. In: Addiction Biology. 13, Nr. 2, 2008, S. 553-563.
↑ W. Wilson, R. Mathew, T. Turkington, T. Hawk, RE. Coleman, J. Provenzale: Brain morphological changes and early marijuana use: a magnetic resonance and positron emission tomography study.. In: Journal of Addictive Diseases. 19, Nr. 1, 2000, S. 1-22.
↑ a b Claudia B. Padula, Alecia D. Schweinsburg, and Susan F. Tapert: Spatial Working Memory Performance and fMRI Activation Interactions in Abstinent Adolescent Marijuana Users. In: Psychology of addict ive behaviors. 21, Nr. 4, 2007 (Fulltextversion im Web).
↑ J. C. Suris, Christina Akre, André Berchtold, André Jeannin, Pierre-André Michaud: Some Go Without a Cigarette. Characteristics of Cannabis Users Who Have Never Smoked Tobacco. In: Arch Pediatr Adolesc Med.. 161, Nr. 11, 2007, S. 1042-1047 (Als Fulltext im Netz).
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↑ Uni-Duesseldorf.de
↑ Auswertung der Kleiber Studie
↑ sfa-ispa.ch
↑ „Marijuana v.s. Tobacco smoke compositions“ – Untersuchungen von Cannabisrauch
↑ [1]
↑ Donald Tashkin, M. D.: „Heavy marijuana use not linked to lung cancer“
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↑ Beasley R. et al., European Respiratory Journal» (Bd. 31, Nr. 2)
↑ http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,7152669,00.html
↑ Urteil BVerfG 21. Dezember 2004
↑ Focus Online: Canabis: Geschichte und Gesetze (gesichtet 09/2008)
↑ Focus Online: Cannabis: Cannabis als Medizin (gesichtet 09/2008)
↑ Süddeutsche Zeitung: Medizin - Cannabis aus der Internet-Apotheke (gesichtet 09/2008)
↑ http://www.cannabislegal.de/studien/thckrebs.htm
↑ Grinspoon, Lester / Bakalar James B.: Marihuana, die verbotene Medizin, 1994, ISBN 3-86150-060-4
↑ http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3213233/Erstmals-Cannabis-auf-Rezept-in-Deutschland.html Erstmals Cannabis auf Rezept in Deutschland
↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/cannabis.html
↑ http://www.taima.org/de/kleiber.htm
↑ http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/chemie/marijuana_blei.html#warnung
↑ n-tv: Noch keine Trendwende – Jugendliche kiffen weniger, 25. Juni 2007
↑ Bundesamt für Statistik Schweiz
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13. März 2009 00:20
??? hat gesagt…
South Park
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel erläutert die Fernsehserie. Für den gleichnamigen Park siehe South Park (Oxford).
Seriendaten
Deutscher Titel: South Park
Originaltitel: South Park
Produktionsland: USA
Produktionsjahr(e): seit 1997
Episodenlänge: etwa 22 Minuten
Episodenanzahl: 182+ in 13 Staffeln
Originalsprache: Englisch
Musik: Les Claypool/DVDA
Idee: Trey Parker
Matt Stone
Genre: Comedy
Erstausstrahlung: 13. August 1997 (USA)
auf Comedy Central
Erstausstrahlung (de): 5. September 1999
auf RTL
Besetzung
Trey Parker
Stimmen im Original
Matt Stone
Stimmen im Original
Isaac Hayes †2008
Jerome „Chef“ McElroy (Stimme) (Staffel 1–9)
Mary Kay Bergman †1999
Stimmen im Original (Staffel 1–3)
Eliza Schneider
Stimmen im Original (Staffel 4–7)
Mona Marshall
Stimmen im Original (Staffel 4–)
April Stewart
Stimmen im Original (Staffel 8–)
Details siehe: Stimmen
South Park ist eine animierte US-amerikanische Fernsehserie von Trey Parker und Matt Stone mit gesellschaftskritischem Inhalt. Seit 1997 läuft diese Serie, von der bereits 12 Staffeln produziert wurden, auf dem US-Kabelsender Comedy Central (mittlerweile auch auf mehreren Sendern weltweit). In Deutschland wurde die Serie von 1999 bis 2006 auf RTL, von 2003 bis 2005 auf VIVA, seit 2006 auf MTV sowie seit 2008 auf Comedy Central Deutschland ausgestrahlt. Seit dem 19. März 2008 stellt der Rechteinhaber zudem alle englischen Episoden auf der offiziellen Website kostenlos bereit.
South Park basiert auf dem Videoclip The Spirit of Christmas, welcher von Stone und Parker im Auftrag eines Fernsehproduzenten als Weihnachtskarte für dessen Freunde produziert wurde. Der animierte Clip wurde derart oft an verschiedenste Empfänger (auch in Hollywood) verschickt, dass den beiden bald angeboten wurde, basierend auf den Charakteren eine komplette Fernsehserie zu produzieren. Trotz sehr schlechter Noten bei Probevorstellungen vor sogenannten Television Focus Groups wurde die Sendung für sechs Folgen in Auftrag gegeben. Schon nach den ersten Ausstrahlungen wurden weitere Produktionen verhandelt und mittlerweile erlebt South Park bereits seine zwölfte Staffel.
Ab Januar 2009 wird South Park in Deutschland nur noch auf Comedy Central ausgestrahlt; der Beginn der 12. Staffel ist auf den 21. Januar angesetzt. [1][2]
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Beschreibung
2 Figuren aus der Serie
2.1 Eric Theodore Cartman
2.2 Kenneth „Kenny“ McCormick
2.3 Kyle Broflovski
2.4 Stanley „Stan“ Marsh
3 Stimmen
3.1 Hauptdarsteller
3.2 Nebendarsteller
3.3 Berühmte Gastsprecher
4 Eröffnungssongtext
5 Kontroversen
6 Auszeichnungen
7 Andeutungen und politische Hintergründe
8 Veröffentlichungen
9 Verfilmung
10 Einzelnachweise
11 Weblinks
Beschreibung
Die Serie dreht sich um das Leben der vier acht- bzw. neunjährigen, frühreifen Jungen Stan Marsh, Kyle Broflovski, Eric Cartman und Kenny McCormick. Sie besuchen die Grundschule in dem fiktiven typisch-idyllischen US-amerikanischen Bergstädtchen South Park, Colorado. Durch ihre Augen erlebt der Zuschauer Konfrontationen mit teilweise heiklen Themen, welche häufig polarisierend behandelt werden. Dabei bedienen sich die Macher verschiedener satirischer Stile, vorwiegend des klassischen englischen schwarzen Humors, wobei etwa Monty Python als Vorbilder genannt wurden. Sie wird daher erst am Abend ausgestrahlt und richtet sich vorwiegend an ein erwachsenes Publikum, dennoch finden sich unter den Fans auch Minderjährige, weshalb die Sendung des Öfteren in öffentliche Kritik geraten ist. Andererseits erhielt sie auch Lob für die vermittelnd wirkende Aufarbeitung schwieriger gesellschaftlicher Problemstellungen.
Ein besonderes Merkmal der Sendung ist die Zeichenstilästhetik, welche an die ursprüngliche Legetrick-Stop-Motion-Technik angelehnt ist, jedoch (mit Ausnahme der Pilotfolge) mit aktueller Technologie produziert wird. Die Figuren wirken flächig (2D) und stark in ihren Details vereinfacht. Laut eigenen Angaben entstand dieser Stil während der Studienzeit, als Matt Stone und Trey Parker Semesterprojekte abzugeben hatten und sich aufgrund mangelnden Zeichentalents nicht anders zu behelfen wussten. Ab der zweiten Episode bis einschließlich der vierten Staffel entstanden sie am Computer mit der Software Power Animator, danach mit Maya. Die Animationen und der Detailgrad haben sich dabei in den Jahren deutlich weiterentwickelt, ohne jedoch die Legetrick-Ästhetik zu verlieren. Bei der Darstellung real existierender Personen wurde in den ersten Staffeln der Serie meist ein reales Foto als Gesicht eingesetzt. Der Mund dieses Fotos wurde animiert, indem Teile des Bildes verschoben wurden, ähnlich wie bei den Animationen von Monty Python.
Der rasche und durchschlagende Erfolg der teils sehr eigenwilligen Perspektiven, die Matt Stone und Trey Parker der amerikanischen Öffentlichkeit präsentierten, erklärt sich nicht zuletzt durch die Verarbeitung aktueller politischer und gesellschaftlicher Themen, was teils auf karikierende, überzeichnende Weise, teils mittels hintergründiger Metaphern geschieht. Hierauf wurde auch Filmemacher Michael Moore aufmerksam, der ein Interview mit Matt Stone in seinen Film „Bowling for Columbine“ einbrachte.
Parallel zur Serie entstand 1999 auch ein Kinofilm: South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten, welcher ungewöhnlicherweise als Musical aufbereitet wurde. Die Macher von South Park haben angekündigt, dass es nie einen zweiten Film geben wird.
Figuren aus der Serie
Eric Theodore Cartman
Kennzeichen: hellblaue Mütze, darunter hellbraunes Haar, rote Jacke, braune Hose und „breiter Körperbau“
Eric Cartman ist mit 45 kg ziemlich dick und wird deshalb oft gehänselt und als Fettarsch oder Schwabbelbacke bezeichnet. Er selbst ist jedoch davon überzeugt, er habe lediglich schwere Knochen und sei vollschlank bzw. müsse noch in seinen Körper hinein wachsen und komme nur in Form, wie es ihm auch von seiner Mutter eingeredet wird, welche ihn in höchsten Maßen verwöhnt und ihm absolut hörig ist. Auch deshalb ist Cartman total verzogen und voller stereotyper Einstellungen, vor allem gegenüber Juden. So ist Adolf Hitler eines seiner größten Vorbilder, was er oft sehr ausführlich betont, unter anderem aber auch Mel Gibson, der sich durch den Film Die Passion Christi bei ihm sehr beliebt machte. Er handelt meistens sadistisch, berechnend und egoistisch (Charakterzüge, die in späteren Staffeln mehr und mehr offensichtlich werden). Auch seine Abneigung gegen Hippies (in den ersten Staffeln mit Ökofritzen übersetzt) ist unübersehbar. Ständig versucht er seinen Mitschülern, insbesondere seinen besten Freunden Stan, Kyle, Kenny und gerade Butters übel mitzuspielen. Laut Aussage der Schöpfer ist er „der dreckige kleine Bastard, der in jedem von uns steckt“.
Trotz miserabler Schulnoten ist er ein intelligenter Junge, der es versteht, die Leute in seinem Umfeld (sehr oft seine vermeintlichen Freunde und seine Mutter) immer wieder hereinzulegen und zu manipulieren. Gelegentlich wird es dem Zuschauer allerdings auch ermöglicht hinter die Fassade, welche sich Cartman errichtet hat, zu schauen. Dahinter kommt ein verzweifelter kleiner Junge zum Vorschein, dem vor allem eine Vaterfigur in seinem Leben fehlt. Was diesem Zustand noch die Krone aufsetzt, ist die Tatsache dass Mrs. Cartman, so wörtlich, eine „dreckige Schlampe“ ist, die sich kaum bemüht ihre sexuellen Eskapaden vor ihrem Sohn geheim zu halten bzw. zu verbergen. Biologisch gesehen ist Mrs. Cartman jedoch Erics Vater, da sie ein Zwitter ist. Die Identität von Erics biologischer Mutter ist ungeklärt.
Laut den Machern von South Park basiert Eric Cartman auf der Figur Archie Bunker aus All in the Family, dem amerikanischen Pendant zu Ekel Alfred aus Ein Herz und eine Seele.
Kenneth „Kenny“ McCormick
Kennzeichen: orangefarbener Parka mit über den Kopf gezogener Kapuze, darunter blonde Haare und orangefarbene Hose
Kenny ist ein Sohn armer Eltern, die von Sozialhilfe leben. Seine Familie stellt eine Persiflage über den typischen amerikanischen „Redneck“ dar (vgl. White trash). Dies macht Kenny in der ganzen Stadt, jedoch besonders bei Eric, zur Zielscheibe von Verspottung und Verhöhnung. Charakteristisch für Kenny ist seine Wagemutigkeit. Wann immer die Jungs etwas Neues ausprobieren, macht er begeistert den ersten (oft fatalen) Schritt. Auch ist er der Junge, der auf sexuellen und obszönen Gebieten am aufgeklärtesten ist. Dieses Wissen wird von Eric, Kyle und Stan häufig mit Ekel erwidert („Sick dude!“). Da Kennys Kapuze seinen Mund bedeckt, klingt sein Sprechen für den Zuschauer nur als ein unverständliches Nuscheln. Umstritten ist, ob Kennys Sprechen überhaupt zu entschlüsseln ist, sobald der Kontext nicht mehr selbsterklärend ist. Matt und Trey äußerten sich hierzu, dass er manchmal einfach nur Blödsinn spreche; manche Fans meinen, sie könnten ihn immer verstehen. Fest steht nur, dass Kennys Freunde ihn durchgehend verstehen.
Ein „Running Gag“ in South Park ist, dass Kenny bis Ende der fünften Staffel in (fast) jeder Episode auf eine meist bizarre Art stirbt, aber in der nächsten Folge wieder auftaucht. Wenn er stirbt, kommt fast immer folgender Ausruf von Stan und Kyle: „Oh mein Gott! Sie haben Kenny getötet!“ – „Ihr Schweine!“ („Oh my God! They killed Kenny!“ – „You bastards!“). Im Laufe der Staffeln wird selbst der „Running Gag“ noch aufs Korn genommen: waren die Tode Kennys in den ersten Folgen noch einigermaßen in die Story mit eingeflochten, so werden seine Tode immer absurder und gezwungener. Kennys Tod wird dabei oft als Quotentod angesehen. Es kommt auch vor, dass Kenny erst in der letzten Minute stirbt. In der Folge Kennys Tod dreht sich die gesamte Handlung um Kennys Ableben durch eine unheilbare Krankheit, die sein Muskelgewebe zerstört. Nachdem Kenny in besagter Folge gestorben ist, schauen sich die Freunde mehr oder weniger berührt nach einem neuen vierten Freund um. Diese Rolle nimmt zuerst der schüchterne und beeinflussbare Butters ein, wird aber bald als falsche Wahl in einem Wettbewerb durch den höchstnervösen, kaffeetrinkenden Tweek ersetzt. Butters rächt sich daraufhin als „Professor Chaos“, indem er die Welt zu vernichten versucht. In den späteren Folgen taucht Kenny wieder auf. Von dort an stirbt er nur noch sehr selten, und seine Stimme ist nun verständlich. In einem humoristisch inszenierten Interview als Vorspann zu den ersten Folgen antworteten die Macher von South Park auf die Frage, warum sie Kenny dauernd sterben lassen, einstimmig mit „Weil er arm ist.“ Der wirkliche Grund für den häufigen Filmtod von Kenny wurde von Trey Parker in einem Interview erläutert. Demnach war die Figur bereits Kenny getauft worden und bei dem Genuss von Kilkenny zusammen mit Matt Stone entwickelte sich daraus der Running Gag „Kill Kenny“, der zu dem häufigen Filmtod führen sollte.
Kyle Broflovski
Kennzeichen: grüne Mütze mit Ohrenschützern, darunter rote Haare, orangefarbene Jacke und olivfarbene Hose
Kyle repräsentiert das Alter-Ego von Erschaffer Matt Stone, stammt daher wie dieser aus einer jüdischen Familie und ist, neben Stan, die einzig vernünftige Person in South Park. Dennoch lässt er sich sehr leicht provozieren und fühlt sich schnell angegriffen. Insbesondere von Cartman wird Kyle wegen seines jüdischen Glaubens angegriffen und teilweise sogar in heikle Lagen gebracht. Cartmans Abneigung gegen Juden spiegelt sich in mehr oder weniger jedem Dialog der beiden wider. Er hat Eltern (sein Vater Gerald, der früher mal der beste Freund von Kennys Vater war, und seine etwas dickere Mutter Sheila, die sehr schnell hysterisch wird und stark zu Überreaktionen neigt), einen kleinen (adoptierten, kanadischen) Bruder Ike und einen gleichnamigen Vetter. Da Kyles Vater ein recht erfolgreicher Anwalt ist, ist Kyle auch der wohlhabendste des Quartetts und muss sich auch deswegen diverse Attacken von Cartman gefallen lassen.
Stanley „Stan“ Marsh
Kennzeichen: blaue Mütze, darunter schwarzes Haar, braune Jacke und blaue Hose
Stan stellt das Alter-Ego von Erschaffer Trey Parker dar. Er ist sympathisch, vernünftig, intelligent und fungiert nicht selten als Mediator zwischen Cartman, Kyle und Kenny. Er ist der emotionalste des Quartetts, was sich beispielsweise in seiner Liebe zu Wendy bzw. im Umgang mit emotional berührenden Situationen widerspiegelt. So ist ein weiterer Running Gag, dass sich Stan jedes Mal übergeben muss, wenn ein Kuss mit Wendy kurz bevor steht oder wenn sie ihn anspricht.
Eigentlich sind ausschließlich Stan und Kyle wahrhaft enge Freunde. Cartman wird mehr geduldet als gemocht, er kommt auch meistens zu den Freunden dazu und nicht umgekehrt, es sei denn, er wird für irgendetwas gebraucht. Von Kenny trennt beide eine deutliche soziale und intellektuelle Kluft (dennoch hat er bei den beiden bessere Karten als Eric).
Stanley ist trotz seines stark emotionalen Charakters sehr ruhig und bedächtig. Wenn er alleine ist, hat er meistens die Hände in den Jackentaschen und den Blick auf den Boden gerichtet.
Stimmen
Hauptdarsteller
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Eric Cartman Trey Parker Jörg Reitbacher-Stuttmann
Kenny McCormick Matt Stone Sabine Bohlmann
Kyle Broflovski Matt Stone Jan Panczak
Stan Marsh Trey Parker Benedikt Weber
Nebendarsteller
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Big Gay Al Matt Stone Christian Weygand/…
Bürgermeisterin McDaniels Eliza Schneider Dagmar Heller
Clyde Donovan Trey Parker Sissy Elsholtz/Stefan Günther/Daniel Krause
Craig Trey Parker Johannes Raspe/Marc Stachel
Damien Matt Stone Solveig Duda
Diane Choksondik Trey Parker Ilona Grandke
Dr. Alphonse Mephisto Trey Parker Michael Habeck
Gerald Broflovski Matt Stone Gudo Hoegel
Gott Trey Parker Walter von Hauff
Herbert Garrison Trey Parker Michael Rüth
Ike Broflovski …/Milan Agnone Sabine Bohlmann
Jesus Matt Stone Silvan-Pierre Leirich
Jerome 'Chef' McElroy Isaac Hayes †2008 Donald Arthur
Jimbo Kern Matt Stone Arne Elsholtz/Gudo Hoegel
Jimmy Vulmer Trey Parker Hubertus von Lerchenfeld
Leopold 'Butters' Stotch Matt Stone Dirk Meyer
Liane Cartman Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Uschi Wolff
Mr. Hankey Trey Parker Christian Weygand
Mr. Mackey Trey Parker Randolf Kronberg/Walter von Hauff
Mrs. Veronica Crabtree Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Dagmar Heller
Mrs. McCormick Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider Solveig Duda/Marion Sawatzki/Michaela Amler (Film)
Ned Gerblansky Trey Parker Kai Taschner
Officer Barbrady Trey Parker Thomas Albus/…
Phillip Trey Parker Dominik Auer/Hubertus von Lerchenfeld
Pip Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld
Randy Marsh Trey Parker Achim Geisler/Jakob Riedl
Sharon Marsh Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Christine Stichler/Carin C. Tietze
Sheila Broflovski Mary Kay Bergman †1999/Mona Marshall Katharina Lopinski
Shelly Marsh Eliza Schneider Julia Haacke/Sandra Schwittau (Film)
Stuart McCormick Matt Stone Jan Odle
Terrance Matt Stone Hubertus von Lerchenfeld/Dominik Auer
Timmy Trey Parker Daniel Krause
Token Williams (Token Black) Adrien Beard Johannes Raspe/Dominik Auer
Tweek Trey Parker Dominik Auer
Wendy Testaburger Mary Kay Bergman †1999/Eliza Schneider/Gracie Lazar Shandra Schadt/Marieke Oeffinger
Berühmte Gastsprecher
Rolle Originalsprecher Deutsche Synchronisation
Adolf Hitler Matt Stone Willi Herren
Barbra Streisand Mary Kay Bergman †1999 Jutta Speidel
Bob Saget Trey Parker Ingolf Lück
Bücherwurm Matt Stone Tim Sander
Chorleiterin Miss Stevens Jennifer Aniston Lilo Wanders
Fitnesstrainerin Susan Eliza Schneider Jeanette Biedermann
Geologe Trey Parker Heiner Lauterbach
Goth-Kids (714) ? Wir sind Helden
Krankenschwester Gollum Mary Kay Bergman †1999 Dolly Buster
Leonard Maltin Trey Parker Sigmar Solbach
Ms. Ellen Natasha Henstridge Jasmin Tabatabai
Notorious B.I.G. Eldridge Hudson Kool Savas
Opa Marvin Marsh
(1.Staffel)
Trey Parker Klaus Höhne
Oprah Winfrey Eliza Schneider Dagmar Dempe
Rektorin Victoria
(bis zur 7.Staffel)
Mary Kay Bergman †1999 Désirée Nick
Reporter Frank Matt Stone Wigald Boning
Robert Smith Robert Smith Guildo Horn
Romper Stomper Matt Stone Ingo Schmoll
Rosie O'Donnell Eliza Schneider Ariane Sommer
Sally Struthers Mary Kay Bergman †1999 Jenny Elvers
Sparky George Clooney ?
Thom Yorke Thom Yorke Ben
Tom Trey Parker Wigald Boning
Eröffnungssongtext
Der Titelsong wird im amerikanischen Original von der Band Primus gesungen.
Ich schau mal hier nach South Park, Mann, dort ist es echt heiß. I'm going down to South Park, gonna have myself a time.
Nette Leute überall und nur strahlende Gesichter. Friendly faces everywhere, humble folks without temptation.
Ich geh mal nach South Park, da vergess' ich jeden Scheiß. Going down to South Park, gonna leave my woes behind.
Jederzeit bei Tag und Nacht, ist dort echt der Park am krachen! Ample parking day or night, people spouting, „Howdy neighbor!“
Überall im South Park ist was los wie jeder weiß. Headin’ on up to South Park, gonna see if I can't unwind.
Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph! Mrph mhm mrm mhp mrph mmph mrph-prh mrph mmh mrmm mrh mpr mph mprh mph!
Komm schnell mal her nach South Park, denn da ist dein Freundeskreis! So, come on down to South Park and meet some friends of mine.
Das unverständliche „Mrph mhm mrm…“ bedeutet im Original anfangs: „I love girls with deep vaginas, I love girls with big fat titties.“ (deutsch: „Ich steh' auf Mädchen mit tiefen Vaginas, ich steh' auf Mädchen mit dicken, fetten Titten.“). Seit Staffel 3 bedeutet es „I have got a ten inch penis, use your mouth if you want to clean it“ (deutsch: „Ich habe einen 10-Zoll-Penis, nutz' deinen Mund, wenn du ihn säubern willst.“) Und seit Staffel 7 „Someday I'll be old enough to stick my dick in Britney's butt“ (deutsch: „Eines Tages werde ich alt genug sein, um meinen Schwanz in Britneys Arsch zu stecken.“). In den Folgen der 6. Staffel, in denen Kenny nicht erscheint, wurde es durch „Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy Timmy livinalie Timmy“ ersetzt („livinalie“ steht für „living a lie“, neben seinem Namen und einigen wenigen, episodenabhängigen Worten das einzige, was Timmy sagen kann). In den ersten Versionen des Vorspanns wurde der erste Satz mit „Ich schau mal in den South Park… “ übersetzt.
Kontroversen
Wegen des sehr aggressiven Humors und der sehr kritischen Inhalte wird South Park stellenweise heftig kritisiert, dies führte zum Teil bis zum Verbot von einzelnen Folgen.
So stoppte Tom Cruise im Januar 2006 die Folge Schrankgeflüster (Trapped in the Closet) durch ein Gerichtsverfahren in Großbritannien. In dieser Folge, die sich mit der umstrittenen Scientology-Sekte auseinandersetzt, wird Stan von Scientologen zunächst für die Reinkarnation des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gehalten. Tom Cruise, selbst bekennender Scientology-Anhänger, tritt als Charakter in dieser Folge auf. Weil Stan sich wenig begeistert von Cruises schauspielerischen Leistungen zeigt, versteckt dieser sich in Stans Wandschrank und weigert sich, ihn wieder zu verlassen. Dieser Gag spielt auf die englische Redewendung „to come out of the closet“, was soviel heißt wie „sich als homosexuell bekennen“ und die gleichnamige „Hip-Hopera“ von R. Kelly an. Kurz nach Ausstrahlung der Folgen kündigte Isaac Hayes, selbst Scientology-Mitglied, seinen Vertrag als amerikanische Synchronstimme des „Chefkochs“. Eigenen Angaben zufolge hatte Isaac Hayes zum Zeitpunkt der Kündigung jedoch einen Schlaganfall erlitten. Diese Ereignisse werden in einer eigenen South-Park Folge behandelt.
Auch die Doppelfolge S10E03/S10E04 Cartoon Krieg wurde sehr kontrovers aufgenommen. Hier nahmen die Macher der Serie den heftigen Disput um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung zum Anlass, um ein ähnliches Szenario in der Welt von South-Park zu inszenieren (und zu karikieren) und sich mit dem Thema „Pressefreiheit“ auseinanderzusetzen. Hierbei sei anzumerken, dass in der Folge Die Liga der super besten Freunde Mohammed unzensiert dargestellt wurde und das größtenteils unbemerkt blieb; allerdings war das vor den Terroranschlägen am 11. September 2001. So war es Comedy Central zu heikel, Mohammed zu zeigen, obwohl er schon einmal in der eben genannten Folge zu sehen war. Deshalb ließen sie den Machern die Wahl, ob sie ihn selbst zensieren, oder ob der Sender in die Folge eingreifen müsse. Es wird aber auch vermutet, dass der Streit mit dem Sender nur inszeniert war und Trey und Matt den Propheten freiwillig zensiert hätten, um den satirischen Wert der Folge noch zu steigern. Andererseits gibt es im zweiten Teil der Doppelfolge einige Szenen, die auf den heftigen Disput zwischen den beiden Machern und Comedy Central anspielen, was eher gegen den zweiten Fall spricht.
Auszeichnungen
1997: Cable ACE Award „South Park“, Animated Programming Special or Series
1997: Los Angeles Film Critics Association Award „The Spirit of Christmas“, Best Animation
1997: Producers Guild of America „South Park“, Nova Award for Television
1998: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Big Gay Al's Big Gay Boat Ride“
2000: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Chinpokomon“
2000: 72nd Annual Academy Awards „Blame Canada“, Oscar-Nominierung Best Song
2000: MTV-Movie-Awards „Uncle Fucka“, Movie-Award für die beste Musical-Einlage
2001: Austin Film Festival
2002: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Osama Bin Laden Has Farty Pants “
2004: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Christmas Time in Canada“
2005: Emmy für die Folge „Best Friends Forever“, in der Kategorie: Outstanding Animated Program (for Programming Less Than One Hour)
2006: Emmy-Awards „South Park“, Nominierung für die Folge „Trapped in the Closet“
2007: Emmy für die Folge „Make Love, Not Warcraft“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (weniger als eine Stunde)
2008: Emmy für die Folge „Imaginationland“ in der Kategorie: Bestes animiertes Programm (länger als eine Stunde)
Andeutungen und politische Hintergründe
Die Inhalte tragen oft versteckte politische Hintergründe mit sich. In der Folge, in welcher Al Gore die Bevölkerung vor dem Schweinebärmann (man bear pig) warnt, werden oft Andeutungen auf die Panikmache der Klimaschutz-Organisationen, u. a. von Ex-Vizepräsident Al Gore, gemacht. Zudem werden in den Geschichten auch immer wieder militärische Auslandseinsätze der USA thematisiert.
Veröffentlichungen
In den USA sind alle Staffeln bis auf die zwölfte Staffel auf DVD erschienen. Die DVDs sind in Englisch und Regionalcode 1 und der Fernsehnorm NTSC. Seit März 2008 werden darüber hinaus alle Folgen der Serie auch kostenfrei als Online-Stream in annähernd DVD-Qualität auf der offiziellen Webseite bereitgestellt, darunter auch ein Zusammenschnitt der Episoden mit dem Titel Imaginationland, die als unzensierter Director’s Cut zusätzlich zur Originalfassung zu sehen sind.
Auf Deutsch erschienen folgende DVDs mit Regionalcode 2 und einer Konversion nach PAL:
Filme:
Name Veröffentlichung Laufzeit Bildformat Audio FSK
Southpark - Der Film 28. Juli 2000 ca. 78 Min 4:3 / 16:9 Full Frame Deutsch, Englisch Ab 16 Jahren
Staffel-Boxen:
Name Veröffentlichung Episoden Laufzeit Bildformat Audio FSK
Die komplette 1. Staffel 8. November 2007 13 Folgen ca. 302 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 2. Staffel 8. November 2007 18 Folgen ca. 410 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 3. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 4. Staffel 5. Juni 2008 17 Folgen ca. 380 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 5. Staffel 8. November 2007 14 Folgen ca. 297 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 6. Staffel 6. März 2008 17 Folgen ca. 377 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 7. Staffel 5. Juni 2008 15 Folgen ca. 329 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 8. Staffel 6. November 2008 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Die komplette 9. Staffel 15. Januar 2009 14 Folgen ca. 301 Min 4:3 Full Frame Deutsch, Englisch, Spanisch Ab 16 Jahren
Diese DVDs enthalten alle Folgen der jeweiligen Staffel. Es sind bisher die ersten neun Staffeln komplett als Staffel-Box von Paramount Pictures erschienen. Die zehnte Staffel wird voraussichtlich im April 2009 veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungstermine sind noch unbekannt. Neben dieser Ausgabe gibt es auch noch eine ältere DVD-Veröffentlichung von Warner Vision International, die als Volume 1–11 (erste bis dritte Staffel) jeweils vier bis fünf Folgen pro DVD enthält.
Verfilmung
Im Jahre 1999 kam die Verfilmung von South Park auf deutsch mit Titel South Park: Der Film – größer, länger, ungeschnitten (auf englisch: South Park: Bigger, Longer & Uncut) in die Kinos. Er erhielt überwiegend positive Kritiken und ein Staraufgebot als Synchronsprecher. Im Jahr 2000 wurde der Film für den Oscar in der Kategorie Bester Song nominiert für Blame Canada. Außerdem bekam der Film im Jahr 2002 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Flüche in einem Animationsfilm (399 Flüche, inklusive 146 mal das Wort „fuck“, 79 mal „shit“ und 59 mal „bitch“, 128 beleidigenden Gesten und 221 Gewalthandlungen).
Einzelnachweise
↑ Quelle: Stand: 24. Oktober 2008
↑ Quelle: Stand: 27. November 2008
Weblinks
Commons: South Park – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikiquote: South Park – Zitate
South Park in der Internet Movie Database (deutsch)
Offizielle Webseite und technische Hintergründe (Englisch)
Informationen des Senders MTV
Informationen des Senders RTL
SouthParkPedia (Deutsch) – Wiki
Episoden (Englisch) - komplette Folgen aller Staffeln
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/South_Park“
Kategorien: Zeichentrickserie | Fernsehserie (Vereinigte Staaten)
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13. März 2009 00:25
??? hat gesagt…
Afghanistan
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د افغانستان اسلامي جمهوریت
Da Afghānistān Islāmī Dschomhoriyat (Paschtu)
جمهوری اسلامی افغانستان
Dschomhuri-ye Eslāmi-ye Afghānestān (Persisch)
Islamische Republik Afghanistan
Flagge Wappen
Amtssprache Paschtu, Persisch (Dari)
Hauptstadt Kabul
Staatsform Islamische Republik
Staatsoberhaupt und Regierungschef Präsident Hamid Karzai (alternative Schreibweise: Hamid Karsai)
Fläche 652.225 km²
Einwohnerzahl 29.863.000 (Stand: 1. Jan. 2005)
Bevölkerungsdichte 46 Einwohner pro km²
BIP 8.4 Mrd US$ (2006)
BIP/Einwohner 335 US$ (2006)
Währung 1 Afghani = 100 Puls
1 € = 60,83 AFN
100 AFN = 1,64 €
(Stand: 13. Februar 2009)
Nationalhymne Soroud-e-Melli
Zeitzone UTC +4,5
Kfz-Kennzeichen AFG
Internet-TLD .af
Telefonvorwahl +93
Afghanistan (Paschtu/Persisch (Dari): افغانستان Afghānestān) ist ein Staat an der Schnittstelle von Zentralasien und Südasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China und Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen. Die vorherrschende Religion ist der Islam, zuvor war das Land über Jahrhunderte buddhistisch geprägt.
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die von der Sowjetunion gestützte Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 in den USA wurde das Taliban-Regime, das Mitgliedern von Terrororganisationen Unterschlupf gewährt hatte, im maßgeblich von den USA geführten Krieg gegen den Terror gestürzt. Das Land ist seit 2004 eine Islamische Republik und verfügt mit Hamid Karzai über einen auf demokratische Art gewählten Präsidenten. Dennoch sind die Zustände im Land immer noch instabil.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Namensgebung
2 Geographie
2.1 Topografie
2.2 Klima
3 Bevölkerung
3.1 Ethnien
3.2 Sprachen
3.3 Bildung
3.4 Religion
3.5 Islam und Stellung der Frau in Afghanistan
3.6 Flüchtlinge
4 Geschichte
4.1 Von der Antike bis zur Neuzeit
4.2 Staatsgründung und Namensgebung
4.3 Die britische Kolonialmacht
4.4 Afghanistan nach der Unabhängigkeit
4.5 Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001
5 Politik
5.1 Politisches System
5.1.1 Parlamentswahl am 18. September 2005
5.2 Ausländische Truppenpräsenz
5.3 Afghanische Sicherheitskräfte
5.4 Internationale Organisationen
6 Provinzen
7 Infrastruktur
8 Medien
8.1 Presse
8.2 Radio und Fernsehen
9 Wirtschaft
9.1 Schattenwirtschaft
10 Kultur
11 Kalender
12 Tourismus
13 Weblinks
13.1 Deutsch
13.2 Englisch
14 Literatur
15 Einzelnachweise
Namensgebung
Der Name Afghanistan bedeutet wörtlich Land der Afghanen. Das Wort Afghane ist hierbei nicht im modernen Sinne als Staatsbürger Afghanistans zu verstehen, sondern bezog sich speziell auf das Volk der Paschtunen, die im persischen und indischen Raum als „Afghanen“ bekannt sind.
1801 wurde der Name Afghanistan im Anglo-Persischen Friedensvertrag im Zusammenhang mit den paschtunischen Siedlungsgebieten zum ersten Mal als offiziell erwähnt, nachdem er bereits in den tschagataischsprachigen Memoiren Baburs aus dem 16. Jahrhundert in einem regional begrenztem Sinne und bezogen auf die Paschtunen erwähnt wurde.[1] Erst 1919, mit der vollen Unabhängigkeit Afghanistans vom Britischen Weltreich, wurde der Name offiziell anerkannt und 1936, mit der ersten Konstitution des Landes, etabliert.[2]
Eine sehr alte Bezeichnung für den Großteil des Gebietes ist Kabulistan, die noch im 19. Jahrhundert vom englischen Geschichtsschreiber Mountstuart Elphinstone als Landesbezeichnung bevorzugt verwendet wurde.[3] Der wohl bekannteste historische Name dieser Region ist Khorasan, der über viele Jahrhunderte hinweg für die islamische und persische Blütezeit stand. Der Norden und Westen des heutigen Afghanistans waren bedeutende Gebiete des historischen Khorasan.
Geographie
Topografie
Afghanistan ist ein Binnenstaat mit strategischer Bedeutung in der Region. Das Land ist größtenteils Gebirgsland. Weniger als 10 % der Landesfläche liegen unterhalb von 600 m Meereshöhe. Die Gebirge des Hindukusch (bis 7500 m Höhe) und des Sefid Kuh erstrecken sich über weite Teile des 652.090 km² großen Landes.
78 % der Bevölkerung Afghanistans leben auf dem Land und nur 22 % in den Städten. Größere Städte sind Kabul (als Agglomeration 4,9 Mill. Ew.), Kandahar (339.200 Ew.), Mazar-e-Scharif (239.800 Ew.), Herat (166.600 Ew.), Dschalalabad (158.800 Ew., 2002) und Kundus (118.000 Ew., 2003).
Siehe auch: Liste der Städte in Afghanistan
TopographieIm Südwesten befindet sich eine abflusslose Ebene mit dem Hilmendsee an der Grenze zum Iran. Sein wichtigster Zufluss ist der Hilmend, der im Osten des Landes nahe der Hauptstadt Kabul entspringt. Afghanistan besitzt ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern. Afghanistan ist vor allem ein Gebirgsland im östlichen Hochland von Iran. Nur im Norden liegen Ebenen am Amudarja und im Südwesten kleinere wüstenartige Becken. Der Nordosten wird vom Hindukusch durchzogen. Zwischen dem Becken von Kabul und dem nördlichen Landesteil besteht seit 1964 eine winterfeste Straßenverbindung über den Gebirgskamm mit einem fast 3 km langen Tunnel (Salangpass-Straße).
Der 1953 erbaute Kajakai-Damm staut den Fluss Hilmand Rud, Aufnahme 2004Der südliche Hindukusch fällt steil in die Landschaft Nuristan ab, die teilweise noch von Nadelwäldern bedeckt ist. Die Landschaften zwischen der Hauptstadt Kabul und dem Khaiberpass an der Grenze zu Pakistan sind der politische und wirtschaftliche Kernraum des Landes. Siedlungskern im westlichen Afghanistan ist die Stadt Herat. Das südliche und südwestliche Afghanistan besteht aus Wüsten und Halbwüsten. Es wird nur vom Hilmend durchflossen, der der längste afghanische Fluss ist. Der Hilmend endet in den Salzseen von Sistan an der Grenze zum Iran. Östlich des Hilmend liegt die Wüste Rigestan („Sandland“) und westlich des Hilmend die vorwiegend aus Schotter und Lehmflächen bestehende Dascht-e Margoh.
Der höchste Punkt des Landes ist der Gipfel des 7485 m hohen Noshak im Hindukusch. In der Flussebene des Amudarja an der Grenze zu Turkmenistan befindet sich mit 285 m über NN die tiefstgelegene Stelle Afghanistans.
Klima
Jahreszeiten. Die winterlichen Westwinde bringen meist mäßige Niederschläge, während die Sommer ausgeprägt trocken sind und nur im äußersten Südosten der Monsun für Regen sorgt. Im Winter sind wegen der großen Höhe des Landes vor allem im Norden gelegentlich auch Schneefälle bis in die Täler möglich. Klimatisch gehört der Süden des Landes bereits zu den wärmeren Subtropen, in denen der Anbau von Dattelpalmen möglich ist, während der Norden eher zur gemäßigten Zone gehört. Das Temperaturspektrum ist das größte der Welt: Es reicht von -50 bis +53 °C. Im Jahr 2000 hatte die Hälfte der Bevölkerung unter einer der häufig auftretenden schweren Dürren zu leiden.
Ort; Tages-/Nachttemperatur im Januar; Tages-/Nachttemperatur im Juli
Herat 9 °C/-3 °C; 37 °C/21 °C
Kabul 5 °C/-7 °C; 32 °C/15 °C
Kandahar 12 °C/0 °C; 40 °C/23 °C
Bevölkerung
Ethnien
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Im Süden leben Paschtunen, im Zentrum Hazara und im Norden Tadschiken und Usbeken.
Afghanische Schulkinder in Bagram
Bevölkerungsentwicklung x1000Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat und Minoritätenmosaik, wobei sich jedoch aus historischen Gründen die Paschtunen häufig als staatstragendes Volk fühlen. Das Land hatte 2004 etwa 28,5 Millionen Einwohner (es gab in Afghanistan nie eine Volkszählung, eine Einwohnerzahl von 25-30 Millionen gilt aber als sehr wahrscheinlich). Die Einteilung nach ethnischen Gesichtspunkten ist nicht immer eindeutig, so dass sprachliche, religiöse und auf äußeren Körpermerkmalen beruhende Kriterien sich überschneiden, wie etwa bei den „turkmenisch-mongolischen“, jedoch „persischsprachigen“ Hazara. Die folgenden Prozentangaben sind nur eine grobe Schätzung und geben nur die wahrscheinliche Bevölkerungsaufteilung wieder.
Paschtunen sind die Begründer und Namensgeber des Landes. Sie machen ca. 40 % der Bevölkerung aus.
Den Paschtunen zugeordnet sind unter anderem mehrere Nomadenstämme, allen voran die Kuchi mit rund 5 Millionen Menschen. Diese wurden durch Artikel 14 der afghanischen Verfassung besonders geschützt und mit Mitspracherechten ausgestattet.
Tadschiken sind persischer Abstammung und machen ca. 30 % der Bevölkerung aus.
Den Tadschiken zugeordnet sind unter anderem die Qizilbasch, die Nachkommen persisch-türkischer Soldaten aus der Zeit der Safawiden-Herrschaft, sowie die „Farsiwan“ im Westen des Landes.
Hazara, deren Abstammung nicht eindeutig belegt und daher umstritten ist, sind heute persischsprachig und stellen ca. 20 % der Bevölkerung.
Usbeken, eines der vielen Turkvölker Zentralasiens, stellen ca. 5 % der Bevölkerung.
Daneben existieren noch mehrere kleinere Gruppen von unter anderem Aimaken, Turkmenen, Nuristani und Belutschen.
Nach 1992 haben ethnische Konflikte die Auseinandersetzungen zwischen den Mudschaheddin geprägt. Die traditionellen Herrscher Afghanistans waren die Paschtunen, sie bildeten auch die große Mehrheit der Taliban-Bewegung. Der Sturz des Taliban-Regimes im Jahr 2001 gab einer Allianz aus Tadschiken, Hazara und Usbeken die Gelegenheit, ein Abkommen über die Aufteilung der Macht durchzusetzen. Die Paschtunen sehen sich seitdem Vergeltungsangriffen ausgesetzt. Unter den Taliban war es darüber hinaus zu Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten gekommen. Im zehn Jahre dauernden Konflikt nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen 1979 sowie im nach 1992 einsetzenden Bürgerkrieg gab es etwa zwei Millionen Tote und ebenso viele Versehrte. Weitere sechs Millionen mussten ins benachbarte Pakistan und den Iran fliehen. Viele kamen zwar zurück, doch durch die Kämpfe im Jahr 2001 entstand eine neue Flüchtlingswelle; Hunderttausende wurden innerhalb des Landes vertrieben.
Sprachen
In Afghanistan werden schätzungsweise mehr als 57 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte gesprochen. Von diesen wurden durch die große Ratsversammlung Loja Dschirga Persisch („Dari“) und Paschtu als offizielle Landes- und Regierungssprachen (Amtssprachen) bestätigt.
Dari – die offizielle afghanische Bezeichnung für Ostdialekte der Persischen Sprache und abgeleitet von Farsi-e Darbâri, „Persisch des königlichen Hofes“ – ist die Mehrheitssprache[4] und seit der Gründung Afghanistans durch Ahmad Shah Durrani auch Amtssprache des Landes. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Afghanistans (hauptsächlich Tadschiken, Hazara, Aimaken, aber auch sehr viele Paschtunen) spricht Dari als Muttersprache. Dari ist zudem die Sprache der Bevölkerung der Hauptstadt Kabul. Es dient nicht nur als Regierungs- und Wirtschaftssprache, sondern auch als Kommunikationssprache zwischen jenen Volksgruppen, die nicht eine der beiden Landessprachen als Muttersprache sprechen. Deshalb kann es als Lingua Franca des Landes angesehen werden.
Paschtu, die Sprache der Paschtunen, ist seit 1964 Amtssprache und wird von rund 35 % der Bevölkerung gesprochen. So wird traditionellerweise die Nationalhymne Afghanistans seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur in Paschtu gesungen. Auch militärische Titel sind der Sprache der Paschtunen entnommen. Trotzdem konnte sich Paschtu bisher nicht als Staatssprache durchsetzen und hat diesen Status nur in den paschtunischen Stammesgebieten. Von anderen Bevölkerungsgruppen wird Paschtu meist als zweitrangig angesehen, und auch die Frage der Nationalhymne hat immer wieder provokante Diskussionen heraufbeschworen. Jegliche Versuche der Regierung, den Status von Paschtu in der Bevölkerung zu erhöhen, sind bisher im Großen und Ganzen gescheitert.
██ 50% Persisch (Dari)
██ 35% Paschtu
██ 8% Usbekisch
██ 3% Turkmenisch
██ 4% Belutschisch
██ 2% andere (Nuristani, Pashai, Brahui, etc.)
Daneben sind auch fünf Minderheitensprachen in jenen Regionen als Amtssprache anerkannt, in denen diese von der Mehrheit gesprochen werden; die Wichtigste ist dabei Usbekisch. Aber auch Turkmenisch, Belutschisch, Pashai und Nuristani (Kati) haben unter Karzai eine Aufwertung erfahren. Momentan wird unter anderem mit deutscher Hilfe daran gearbeitet, Wörterbücher und Lehrmaterialien für den Schulunterricht in diesen Sprachen zu erstellen.
Bildung
Die Analphabetenrate ist mit ca. 70% im internationalen Vergleich sehr hoch. Invasion, Bürgerkrieg und die Kulturfeindlichkeit der Taliban haben ganze Generationen ohne jeden Zugang zu Bildung aufwachsen lassen. Besonders betroffen von diesem Ausschluss aus dem Bildungssystem waren Frauen, so dass noch heute ca. 90% aller Afghaninnen Analphabetinnen sind. Der Analphabetismus ist eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des Landes. Mit dem Ende des Taliban-Regimes entstanden mit ausländischer Hilfe im ganzen Land neue Schulen, so dass inzwischen ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen wieder eine Schule besuchen kann.
In Afghanistan gibt es vier Universitäten, davon zwei in Kabul und je eine in Dschalalabad und Herat.
Religion
Moschee in AfghanistanÜber 99 % der Bevölkerung sind Muslime, davon etwa vier Fünftel meist hanafitische Sunniten und ein Fünftel imamitische Schiiten. Daneben gibt es noch etwa 20.000 Hindus, einige wenige hundert Sikhs und einen letzten[5] bucharischen Juden.
Der Islam wird je nach ethnischer Gruppe, nach Region und/oder nach Bildungsstand unterschiedlich verstanden und interpretiert. Eine wichtige Rolle spielen bis heute die vorislamischen Bräuche der Bevölkerung, wie zum Beispiel das altiranische Neujahr (Nowroz) nach dem iranischen Kalender oder der Glaube an segenbringenden Weihrauch (Espand), beides zoroastrische Bräuche.
Islam und Stellung der Frau in Afghanistan
Der Islam in Afghanistan ist über die Jahrhunderte von den Afghanen sehr konservativ ausgelegt worden, wobei das Stammesrecht der Paschtunen eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Städten und größeren Orten gehen Frauen meist nur mit Ganzschleier (Burqa) aus dem Haus. Allerdings wurde sie nur in größeren Städten allgemein üblich. Auf dem Land war die Burqa nicht allgemein üblich, da sie etwa bei der Feldarbeit hinderlich ist.
Die Taliban verpflichteten Mitte der 1990er-Jahre alle Frauen zum Tragen einer Burqa. Bei den Tadschiken und den anderen Volksgruppen war diese Tradition bis dahin nicht weit verbreitet. Die Burqa-Pflicht wurde 2001 offiziell wieder aufgehoben, aber die Burqa bleibt weiterhin die gewöhnliche Kleidung für Frauen. Einzig in Kabul gibt es Orte, an denen sich Frauen unverschleiert zeigen dürfen (zum Beispiel ein Frauenpark in Kabul).
Nur wenigen Frauen ist es erlaubt, sich ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit zu bewegen. Übergriffe gegen Frauen sind in Kabul und anderen größeren Städten nicht selten – obwohl die Lage zumindest hier durch ausländische Truppenpräsenz einigermaßen stabil ist.
Unter den Taliban war Frauen die Berufstätigkeit verboten, auch den Mädchen war es untersagt eine Schule zu besuchen. Da es durch den Krieg allein in Kabul etwa 30.000 Witwen gab, waren diese völlig auf sich allein gestellt. Vielen blieb nichts anderes übrig, als zu betteln.
Flüchtlinge
Seit 1980 sind mehr als sechs Millionen Afghanen in die benachbarten islamischen Republiken Pakistan und Iran geflohen. Mit 3,2 Millionen Rückkehrern aus Pakistan und 860.000 aus dem Iran hat das UNHCR seit 2002 rund vier Millionen Afghanen bei ihrer Rückkehr ins Heimatland unterstützt. Etwa drei Millionen registrierte Afghanen befinden sich Ende 2007 noch im Exil, davon zirka zwei Millionen in Pakistan, insbesondere in Peschawar, und 910.000 im Iran. Die Aufnahme des Programms der freiwilligen Rückkehr aus Pakistan wird im März 2008 fortgesetzt werden.[6]
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Afghanistans
Von der Antike bis zur Neuzeit
In der Antike gehörte das Gebiet des heutigen Afghanistan, das dem Osten des antiken „Aryānām Xšaθra“ entspricht, zum Perserreich. Später entstand in Baktrien ein Griechisch-Baktrisches Königreich, das von den Nachkommen der Truppen Alexanders des Großen regiert wurde.
Nach dem Fall der Sassaniden und der Invasion der muslimischen Araber dominierten bis zum Mittelalter persische Lokaldynastien, die dem muslimischen Kalifat unterstanden. Der Islam setzte sich dennoch in dieser Region verhältnismäßig langsam durch. Erst gegen Ende des 10. Jahrhundert, das heißt nach der großen Völkerwanderung der Türken ins Iranische Hochland, sollen nach einer islamischen Chronik die meisten Einwohner im Raum Ghur (zwischen Herat und Kabul) Muslime gewesen sein.
Staatsgründung und Namensgebung
Der Paschtune Ahmad Schah Durrani begründete im Jahr 1747 ein selbständiges Königreich im Osten des Iran, im Gebiet Khorasan Wa Mawar al-Nahr, das als Vorgänger des modernen Staates Afghanistan betrachtet werden kann. Damit gilt er allgemein als der Begründer Afghanistans. Das von Ahmed Schah Durrani gegründete Reich zerbrach schon bald wieder an inneren Streitigkeiten und Einmischungen von außen. Wenig später geriet Afghanistan in den Einflussbereich der expandierenden Briten. Der Name „Afghanistan“ wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt und erst 1919 als Staatsname etabliert (siehe oben).
Die britische Kolonialmacht
In Afghanistan kollidierten russische und englische Kolonialinteressen (The Great Game). Seit der Aufstellung der Kaiserlich Russischen Marine durch Zar Peter den Großen war es Ziel russischer Expansionspolitik, zum Indischen Ozean vorzustoßen und dort einen eisfreien Hafen zu bauen. Um Russland zuvorzukommen, sollte Afghanistan erobert und als Teil des Britischen Weltreichs an das spätere Britisch-Indien angegliedert werden. Dazu kämpfte 1839–1842 eine große anglo-indische Armee im ersten anglo-afghanischen Krieg gegen einen relativ schlecht ausgerüsteten afghanischen Widerstand. Die Briten konnten zwar das Land besetzen, jedoch nicht ihre Ziele durchsetzen. 1842 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, bei dem die Briten sich bereit erklärten, ihre Truppen zurückzuziehen. Jedoch wurden die sich zurückziehenden Briten kurz darauf am Khyber-Pass angegriffen und alle 15.000 britischen Soldaten und deren Familienmitglieder getötet. Dieser militärische Verlust in Afghanistan frustrierte die britische Kolonialregierung und erschwerte ihre Bestrebungen, wie zum Beispiel die Kontrolle der Handelswege in Zentralasien und den von dort versuchten Angriff auf die chinesische Qing-Dynastie. Die Katastrophe in Afghanistan erregte auch viele Inder, denn die britische Armee bestand zu einem großen Teil aus Indern. Angetrieben durch den Frust der vorangegangenen Demütigung, erklärte 1878 die britische Regierung erneut den Krieg gegen Afghanistan. Trotz kleiner militärischer Erfolge der Afghanen, wie bei der Schlacht von Maiwand 1880, wurde der Widerstand durch die Briten niedergeschlagen, die Hauptstadt Kabul aus Rache niedergebrannt und eine Marionette als König installiert. Gleichzeitig übernahmen die Briten für die folgenden 40 Jahre die afghanische Außenpolitik. Aufgrund vieler Aufstände in Afghanistan wurde 1893 das Land durch die Durand-Linie von den Briten geteilt und das süd-östliche Gebiet (die heutigen pakistanischen Provinzen NWFP, FATA und ein kleiner Teil Belutschistans) der indischen Kronkolonie einverleibt.
Gurkhas an der Nordwestfront des 3. Afghanischen Krieges (1923)Der dritte Anglo-Afghanische-Krieg im Mai 1919 – ein letzter Versuch Afghanistans, sich vom britischen Joch zu befreien – führte schließlich durch geschicktes Verhandeln der afghanischen Diplomaten unter Amanullah Khan [7] (die Afghanen drohten den Engländern, sich Russland weiter anzunähern) zum Vertrag von Rawalpindi und am 8. August 1919 zur Anerkennung Afghanistans als souveränen und unabhängigen Staat durch Großbritannien. Somit hatte Afghanistan nach mehr als 60 Jahren britischer Vorherrschaft seine volle Unabhängigkeit erlangt, während ein großer Teil der Gebiete an die Briten verlorengingen und später dem Staat Pakistan zugesprochen wurde. Das unabhängige Afghanistan bildete einen Puffer zwischen russischen und britischen Interessen. Dies schlug sich auch in der Grenzziehung nieder und ist noch heute am Wakhan-Korridor ersichtlich.
Afghanistan nach der Unabhängigkeit
Seit 1933 bestand mit Mohammed Sahir Schah (Baraksai) an der Spitze ein konstitutionelles Königreich. Seit 1946 ist Afghanistan Mitglied der Vereinten Nationen. 1973 muss das Königreich einer Republik weichen, in der 1978 die Kommunisten die Macht übernahmen, sich aber nur mit sowjetischer Hilfe an der Macht behaupten konnten. Mit Einmarsch von Sowjettruppen im Dezember 1979 entwickelte sich der Bürgerkrieg zu einem zehnjährigen Stellvertreterkrieg (siehe Afghanischer Bürgerkrieg und sowjetische Invasion) zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und den von den USA, Saudi-Arabien und Pakistan unterstützten islamischen Guerillas (Mudschaheddin). Dieser endete schließlich mit der Niederlage der sowjetischen Truppen, die 1989 aus Afghanistan abzogen. Die sowjetisch gestützte Regierung unter Präsident Nadschibullah konnte sich noch bis zur Einnahme Kabuls 1992 durch die Mudschaheddin halten. Die verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen begannen sofort danach, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es entbrannte ein weiterer Bürgerkrieg, der bis etwa 1995 dauerte.
1995 begannen von Pakistan aus die radikal-islamistischen Taliban, das Land zu erobern. Sie nahmen bis 1995 die Städte Kandahar und Dschalalabad ein, eroberten im September 1996 die Hauptstadt Kabul, bis 2001 ca. 90 Prozent des Landes und riefen das Islamische Emirat Afghanistan aus. Die einzig verbleibende Opposition, die Vereinigte Islamische Front zur Rettung Afghanistans, auch bekannt als Nordallianz, konnte sich lediglich noch in einem kleinen Landstrich im Nordosten des Landes halten. So wurden Musik, Sport, Bilder und Fernsehen verboten, fast sämtliche Schulen und Universitäten geschlossen, Männer gezwungen, Bärte zu tragen, und Frauen durften nur mit männlicher Begleitung und in eine Ganzkörperverschleierung (Burqa) gehüllt das Haus verlassen. Zudem waren Frauen und Mädchen Schulbesuch und Berufstätigkeit untersagt.
Siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter Afghanistans
Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001
Hauptartikel: Krieg in Afghanistan, Petersberg-Prozess
Die US-Regierung vermutete, dass der aus Saudi-Arabien stammende Osama bin Laden und Teile des Terrornetzwerkes al-Qaida sich in Afghanistan aufhielten, denen sie die Drahtzieherschaft an den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 zur Last legen. Daraufhin führten die USA im Oktober 2001 eine Invasion Afghanistans mit Hilfe einer Allianz unter ihrer Führung durch. Die US-Regierung nutzte zur Legitimierung dieser Invasion einen Entschluss des UN-Sicherheitsrats, der ihnen das Recht auf Selbstverteidigung zusprach. Infolge dieser Invasion gelang es, die herrschenden Taliban zu stürzen, wobei die Nordallianz den Großteil der Bodentruppen stellte. Jedoch gelang es seit der Invasion nicht, Osama bin Laden zu fassen.
Im Dezember 2001 trafen sich Führer der ehemaligen Mudschaheddin sowie afghanischer Exilgruppen auf der Petersberger Konferenz in Bonn, wo sie sich auf das sogenannte „Petersberger Abkommen“ einigten, das einen Stufenplan zur Demokratisierung des Landes sowie die Bildung einer provisorischen Regierung mit dem paschtunischen Stammesführer Hamid Karsai als Vorsitzenden vorsah. Insbesondere Mitglieder der siegreichen Nordallianz übernahmen Schlüsselpositionen in der neuen Regierung. Außerdem wurde um die Stationierung einer einem Mandat der Vereinten Nationen unterstellten internationalen Truppe ersucht, um die Sicherheit der provisorischen Regierung zu gewährleisten. Diese Aufgabe übernahm die internationale Afghanistan-Schutztruppe ISAF.
Die provisorische Regierung wurde im Juni 2002 abgelöst durch eine von einer landesweiten außerordentlichen Loya Dschirga bestimmten Übergangsregierung, wiederum mit Karzai als Übergangspräsidenten an der Spitze. Ende 2003 wurde eine verfassungsgebende Loya Dschirga einberufen, die die neue afghanische Verfassung im Januar 2004 ratifizierte. Die am 9. Oktober 2004 stattgefundenen Präsidentschaftswahlen bestätigten Karsai als nunmehr demokratisch legitimierten Präsidenten. Den Abschluss des im Petersberger Abkommen vorgesehenen Demokratisierungsprozesses markierten die Parlamentswahlen im September 2005, aus denen sich das erste frei gewählte afghanische Parlament seit 1973 konstituierte. Diese Wahlen sollten ursprünglich im Juni 2004 stattfinden, mussten aber aufgrund von Verzögerungen bei der Wahlregistrierung mehrmals verschoben werden.
Führungsnationen der ISAF-SchutztruppeDie Zerstrittenheit innerhalb der Nordallianz nahm bis 2002 zu, landesweit kam es zu ethnischen und sprachlichen Verfolgungen. Der dominierenden Stellung der Nordallianz innerhalb der Regierung tat dies allerdings keinen Abbruch. Die Rivalitäten zwischen den Stämmen und Völkern nahmen weiter zu und gefährdeten den Frieden weiter.
Die Sicherheitslage des Landes ist immer noch kritisch und hat sich insbesondere seit Ende 2005 wieder verschlechtert. Bombenanschläge und Selbstmordattentate, die vorher in Afghanistan völlig unbekannt waren, auf nichtmilitärische Ziele nahmen stark zu. Die Zahl der versuchten und durchgeführten Selbstmordanschläge nahmen von drei im Jahr 2003 auf 106 im Jahr 2006 stark zu, zu denen sich meist die Taliban bekannten.[8] Im Süden und Osten von Afghanistan existieren Gebiete, die von ausländischen Hilfsorganisationen und auch ISAF-Truppen gemieden werden.
Politik
Politisches System
Seit der Verabschiedung der Verfassung von 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik mit einem präsidialen Regierungssystem. Der Präsident wird direkt vom Volk für eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Nach zwei Amtszeiten ist es dem Präsidenten verwehrt, wieder zu kandidieren. Ein Präsidentschaftskandidat muss mindestens 40 Jahre alt, ein Moslem und afghanischer Staatsbürger sein. Der Bewerber nominiert zwei Vizepräsidentschaftsbewerber. Der Präsident ist Staats- und Regierungsoberhaupt und Oberbefehlshaber der militärischen Streitkräfte. Zu seinen Befugnissen gehören außerdem die Bestimmung seines Kabinetts, sowie die Besetzung von Positionen im Militär, der Polizei und Provinzregierungen mit der Zustimmung des Parlaments.
Faktisch wurde mit der Verfassung die Scharia wieder eingeführt, da nach Artikel 3 der Verfassung kein Gesetz im Widerspruch zu den Grundlagen des Islam stehen darf.
Die Nationalversammlung ist die Legislative von Afghanistan und besteht aus zwei Häusern: der Wolesi Dschirga (Haus des Volkes) und der Meschrano Dschirga (Haus der Älteren).
Delegierte der Loja Dschirga 2002Das Parlament (Wolesi Dschirga) besteht aus 249 Sitzen, wobei 68 für Frauen und zehn für die Nomaden-Minderheit der Kuchis vorbehalten sind. Die Abgeordneten werden durch direkte Wahl bestimmt, wobei die Anzahl der Sitze im Verhältnis zur Einwohnerzahl der jeweiligen Provinz stehen. Es müssen mindestens zwei Frauen pro Provinz gewählt werden. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Zur Wahl sind keine Parteien zugelassen. Auf dem Stimmzettel erscheinen der Name, das Foto und das Symbol des Bewerbers, dem keine Verbindung zu bewaffneten Organisationen erlaubt sind. Die Mandatsträger erhalten keine Immunität vor dem Gesetz. Die Meschrano Dschirga besteht zu je einem Drittel aus Delegierten, die von den Provinz- bzw. Distrikträten für vier Jahre bestimmt werden, sowie zu einem Drittel aus Abgeordneten, die vom Präsidenten bestimmt werden, wobei die Hälfte aus Frauen bestehen muss.
Die Judikative setzt sich aus dem Stera Mahkama (Oberster Gerichtshof), dem Berufungsgericht und niederen Gerichten für bestimmte Zuständigkeiten zusammen. Der Stera Mahkama besteht aus neun Richtern, die vom Präsidenten für eine Amtszeit von zehn Jahren nominiert und vom Parlament bestätigt werden. Richter müssen mindestens das Alter von 40 Jahren erreicht haben, dürfen keiner politischen Partei angehören und müssen einen Abschluss in Jura oder islamischer Rechtsprechung haben. Die Stera Mahkama hat auch die Befugnisse eines Verfassungsgerichtshofs.
In der Praxis ist der Einfluss der Regierung jedoch fast ausschließlich auf die Hauptstadt Kabul beschränkt – im restlichen Land liegt die Macht weiterhin in den Händen afghanischer Kriegsherren.
Parlamentswahl am 18. September 2005
Am 18. September 2005 fanden in Afghanistan die Wahlen für die Wolesi Dschirga, dem „Haus des Volkes“, und die 34 Provinzräte statt. Für die 249 Sitze des Parlaments (68 per Quote für Frauen) gab es 2.800 Kandidaten (330 Frauen), für die Provinzräte über 3.000. Trotz Anschlagsdrohungen ließen sich 12,7 der 28 Millionen Afghanen registrieren. Zur Wahl gingen schließlich 6,8 Millionen, was einer Wahlbeteiligung von etwa 54% entspricht. Parteien sind laut Verfassung verboten. Die Wahl wurde international als Erfolg gewertet und bildete den Abschluss des so genannten „Petersberger Prozesses“.
Ausländische Truppenpräsenz
Emblem der Afghanischen NationalarmeeIm Rahmen des ISAF-Mandates sind rund 47.600 Soldaten aus ca. 40 Staaten in Afghanistan stationiert. Das größte Kontingent stellt die USA mit 17.800 Soldaten. Deutschland beteiligt sich mit etwa 3.200 Soldaten an der Mission, die in Kabul sowie im Norden des Landes stationiert sind.[9][10] Weitere etwa 14.000 Truppen der USA der Operation Enduring Freedom sind nicht dem ISAF-Kommando unterstellt. Die Alliierten unterhalten in allen größeren Städten Afghanistans Militärbasen. Ein weiterer großer Militärstützpunkt ist die Bagram Air Base, die rund 50 km nördlich von Kabul liegt.
Afghanische Sicherheitskräfte
Das neu aufgestellte 1. Bataillon der Afghanischen Nationalarmee im Juli 2002Seit dem Sturz der Taliban haben die an der ISAF beteiligten Nationen großes Interesse daran, den Afghanen auch auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik wieder volle Souveränität garantieren zu können. Deshalb bauen sie unter Führung der USA Polizei, Militär und Geheimdienst auf.
Die afghanischen Streitkräfte mit dem Namen Afghan National Army verfügen zurzeit über 27.000 Mann, von denen 14.500 Kampfeinheiten sind. Da der Aufbau und Unterhalt einer einsatzfähigen Luftwaffe teuer ist, übernehmen die USA die Sicherung des afghanischen Luftraums. Die Notwendigkeit einer afghanischen Luftwaffe wird zurzeit debattiert, aufgrund der geographischen Gegebenheiten gilt diese aber als vorhanden. Die Kommandostruktur orientiert sich an der der USA. So soll Afghanistan unter militärisch sinnvollen Regionalkommandos aufgeteilt werden, vergleichbar den US-Streitkräften. Vorrangiges Ziel bleibt aber zunächst die Verbesserung von Moral und Ausrüstung sowie die Bereinigung des Militärs von Spionen und Saboteuren. Die Streitkräfte unterstehen Verteidigungsminister Abdul Rahim Wardak.
In Zusammenarbeit mit Deutschland und der EU bilden die USA zurzeit afghanische Polizisten aus, derer es 57.000 geben soll. Auch hier orientiert sich der Aufbau an den USA, zum Beispiel mit einer Art Highway Police. Derzeit ist die afghanische Polizei zentral organisiert, was aber angesichts des Verfassungsgebungsprozesses und der noch nicht abgeschlossenen Bewertung aller Faktoren ein Provisorium darstellt.
Der neu gegründete afghanische Geheimdienst NDS unterstützt die afghanische Regierung durch Informationsgewinnung und -auswertung.
Internationale Organisationen
Afghanistan ist seit 1946 Mitglied der Vereinten Nationen. Es hat Beobachterstatus in der WTO und ist Vertragsstaat des ICC.[11]
Provinzen
Hauptartikel: Provinzen Afghanistans
Seit dem 13. April 2004 gliedert sich Afghanistan in 34 Provinzen (velayat). Die Provinzen sind wiederum in 329 Bezirke (woluswali) unterteilt. Regiert werden die Provinzen von einem Gouverneur (waali), der von der Zentralregierung in Kabul ernannt oder bestätigt wird. Derzeit sind einige Gouverneursposten vakant.
Infrastruktur
Hauptverkehrswege in AfghanistanDie Straßen (21.000 km, davon 13,3 % befestigt) befinden sich im Wiederaufbau. Insgesamt wurden bis 2007 bereits 715 Kilometer der so genannten ring road erneuert, der Hauptverkehrsader, an der rund 60 Prozent der Bevölkerung leben.[12] Es besteht jedoch eine hohe Minengefahr. Afghanistan gilt als eines der am stärksten verminten Gebiete der Welt. Außerdem sind die Straßen je nach Jahreszeit oft stark unterspült. Es gilt die Straßenverkehrsordnung der DDR.[13]
Im Jahr 2007 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit eine erste Brücke über den Fluss Pjandsch nach Tadschikistan eröffnet. Die 670 m lange Konstruktion wurde von den USA mit Beteiligung Norwegens finanziert. Die Brücke verbindet die Straßennetze der beiden Staaten und verkürzt so die Transportwege in der Region erheblich. Es können nun um ein Vielfaches mehr Fahrzeuge den Fluss überqueren als es vorher mit der Fährverbindung möglich war.[14][15]
Das afghanische Schienennetz beschränkt sich auf 24,6 Kilometer. Von Turkmenistan, Usbekistan und Pakistan führen kurze Stichstrecken auf afghanisches Gebiet, wobei die Chaiber-Pass-Bahnlinie zum pakistanisch-afghanischen Grenzort Landi Khana stillgelegt ist. Die Breitspurstrecke vom usbekischen Termiz überquert auf der Brücke der Freundschaft (kombinierte Eisenbahn–Straßenbrücke) den Amudarja und führt in das zwölf Kilometer entfernte Hayratan.[16] Sie wird zurzeit im Güterverkehr unter anderem für den etwa einen Monat dauernden Transport von Wohncontainern und mobilen Spezialgebäuden (z.B. Einsatzlazarett, Großküchen) über 6000 Kilometer aus Deutschland benutzt.[17] Zur Erleichterung des Weitertransports plant die Bundeswehr diese Strecke in ihre 67 Kilometer entfernte Nachschubbasis Mazar-e-Scharif zu verlängern.[18] Aus dem turkmenischen Serhetabat führt eine Güterverkehrsstrecke zwei Kilometer auf afghanisches Gebiet, die 2007 erneuert wurde.[19][20] Diese beiden Strecken sind in der Zeit der russischen Besatzung gebaut worden. Aufgrund des steigenden Außenhandels mit Iran gibt es Bestrebungen eine Bahnlinie zwischen Maschhad und Herat zu bauen.[21]
Möglichkeiten zur Schifffahrt bestehen auf den Grenzflüssen Amudarja und Pjandsch. Durch Kabul fließt ein Fluss gleichen Namens Richtung Osten.
Es gibt viele Flugplätze in Afghanistan.[22] Sie wurden in den Luftangriffen seit Oktober 2001 stark beschädigt. Der Flughafen Kabul wird von den Gesellschaften Ariana Afghan Airlines, Kam Air, Azerbaijan Airlines, Mahan Air, Pakistan International Airlines, Qatar Airways, Indian Airlines, Safi Airways und Air Arabia angeflogen.
Medien
Presse
Radio und Fernsehen
Ariana TV – 24 h Privatsender mit Sitz in Afghanistan, weltweit empfangbar, Besitzer: Ehsan Bayat[2]
Ariana Afghanistan TV – 1. weltweit empfangbarer afghanischer Sender, 24 h Privatsender im Auftrag des US-Kongresses mit Sitz in den USA; Besitzer: Nabil G. Miskinyar [3]
Khorasan TV – 24h Privatsender mit Sitz in den USA Besitzer: Hamed Qaderi www.kafgtv.com
Tolo TV – Privatsender mit Sitz in Kabul (Express AM22, 53.0°O, 11644 V) [4]
RTA Afghanistan National Television TV – Sitz in Kabul, LyngSat Insat 3A, 93.5°O (4132 V) [5]
Ayna TV Türksat 2A (11912 H) [6]
Wirtschaft
Nach zwei Jahrzehnten Krieg folgte eine unsichere Lage im Land. Die Wirtschaft des Landes wurde so weitgehend zerstört, ebenso ein Großteil der Viehbestände. Afghanistan zählt nun zu den ärmsten Staaten. Die Bevölkerung leidet unter Hungersnöten.
Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei geschätzten 20 Milliarden US-Dollar (Stand 2003). Bei der Entstehung des BIP ist der Landwirtschaftssektor mit geschätzten 60 % beteiligt, die Industrie mit geschätzten 15 % und Dienstleistungen mit geschätzten 25 %.
Als Bodenschätze sind Eisen- und Kupfererze, Erdgas, Kohle und Halbedelsteine (hauptsächlich Lapislazuli) zu nennen.
Afghanistan importierte im Jahr 2000 Waren im Wert von 600 Millionen US-Dollar, insbesondere Nahrungsmittel, Erdölprodukte und Konsumgüter, die meist aus Singapur, Japan und der EU stammen. Exportiert wurden Nahrung und Früchte im Wert von 150 Millionen US-Dollar. Diese gingen vor allem nach Pakistan, in die EU und in die USA.
Bauernhof am KabulObwohl nur etwa 6 % der Staatsfläche landwirtschaftlich nutzbar sind und diese Nutzung meist von künstlicher Bewässerung abhängt, sind 67 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig (Stand 2001). Ernten sind regelmäßig durch Dürren bedroht.
Laut einer Studie vom Januar 2004 zur zukünftigen Energieversorgung in Afghanistan waren 234.000 Kunden an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, 30 % davon allein in Kabul, und nur 6 % der Bevölkerung hatten elektrischen Strom.[23] Es ist deshalb geplant, unter anderem die Kajakai-Talsperre mit einem zusätzlichen Wasserkraftwerk „Kajakai II“ auszubauen.[23][24]
Zu den wichtigsten Handelspartnern zählt neben Staaten der Region (vor allem Pakistan und Iran) auch die Europäische Union.
Mit Unterstützung der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) wurde im September 2003 die Afghanistan Investment Support Agency (kurz: AISA) gegründet. Diese hat den Registrierungsprozess von neuen Unternehmen wesentlich vereinfacht und betreut Investoren bei Problemen nach der Unternehmensgründung. Die GTZ unterstützt weiterhin die Modernisierung der nationalen Handelskammer (Afghanistan Chamber of Commerce and Industry, ACCI). Im Oktober 2007 haben ACCI und die Afghanistan International Chamber of Commerce (AICC) in Kabul eine Absichtserklärung zu ihrer Verschmelzung und zum Aufbau einer vereinten Kammerorganisation unterzeichnet.
Als Probleme für Investoren stellen sich dar: Mangelhafte Stromversorgung, Korruption, die uneinheitliche und wechselhafte Sicherheitslage und mangelhafte Verkehrsinfrastruktur. Trotz dieser Probleme haben in den letzten Jahren große Investitionen in Afghanistan stattgefunden: Es existieren zwei Mobilfunknetze, die 70 % des Landes abdecken (Stand Sommer 2006), verschiedene staatliche Unternehmen wurden privatisiert, durch den Krieg zerstörte Industrie wurde wieder aufgebaut.
Anfang 2008 gab es in Afghanistan etwa 45.000 Festznetzanschlüsse und 4,5 Millionen Mobilfunknutzer.[25]
Siehe auch: Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline
Schattenwirtschaft
Afghanistans Außenbeziehungen werden von Schmuggel beherrscht. 2006 betrug der Handel mit Opium 46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Anbaufläche für Schlafmohn stieg seit der Beseitigung des Taliban-Regimes kontinuierlich, im Jahr 2006 erneut um 59 Prozent auf rund 193.000 Hektar. Nach Angaben des UNO-Büros für Drogen und Verbrechen wurden im Jahr 2006 über 6.000 Tonnen Opium geerntet, das entspricht 92 Prozent der gesamten Weltproduktion. Der Exportwert dieses Opiums liegt nach Angaben des Außenministeriums der Vereinigten Staaten bei 3,1 Milliarden US-Dollar, dagegen liegt der Straßenpreis bei rund 38 Milliarden US-Dollar. Im Herbst 2007 wurden in Afghanistan rund 8.200 Tonnen Opium geerntet, davon mehr als die Hälfte in der afghanischen Provinz Helmand. Das übersteigt den weltweiten Verbrauch um 3.000 Tonnen. Der einzelne Opiumfarmer erzielt hierbei etwa 122 US$ pro Kilogramm Opium (′farm gate price′). Somit ist für diesen der Schlafmohnanbau um etwa das Zehnfache lukrativer als der Weizenanbau.[26], [27]
Zur Bekämpfung der Drogenkriminalität wird in Afghanistan seit dem Jahr 2002 die „Counter Narcotics Police of Afghanistan“ (CNPA) aufgebaut. Im Rahmen von Felderzerstörungen der afghanischen Drogenvernichtungseinheit (Afghan Eradiction Force) und der nationalen Polizei wird seit 2005 in zunehmendem Umfang der Opiumanbau bekämpft. Nachteil dieser von westlichen Geberländern geforderten Maßnahme ist, dass zahlreiche Bauern, deren Lebensgrundlage zerstört wurde, zu Anhängern lokaler Kriegsherren wurden, ein Grund für die Verschlechterung der Sicherheitslage seit dieser Zeit. Ein wirtschaftlich negativer Effekt ist, dass Marktverknappung der derzeitigen Überschussproduktion den Drogenhändlern in die Hände spielt, weil er die Preise steigen lässt. 2003 betrug bei einer Ernte von 4000 Tonnen das von den Bauern erzielbare Bruttoeinkommen noch das 27-fache des Weizenanbaus. Der erneute Anbau von Opium wird durch die Vernichtung von Feldern lukrativer, die politische Macht der Drogenmafia wird dagegen nicht angegriffen.[28]
Kultur
Afghanistan war bis zum 6. Jahrhundert meist buddhistisch geprägt. Der Islam erreichte das Land im 7. Jahrhundert und verbreitete sich schnell.
Afghanistan hatte ein reiches kulturelles Erbe. Als die Taliban 1996 Kabul eroberten, zerstörten sie viele Kunstwerke (unter anderem Gemälde und Figuren aus buddhistischer Zeit), vor allem die, die Menschen darstellten. Einigen Mitarbeitern des örtlichen Institutes für Kunst gelang es jedoch, einige Bilder vor den Taliban zu retten.
Eine der größten Sehenswürdigkeiten waren die Buddha-Statuen von Bamiyan. Im Jahre 2001 wurden diese in einen Felsen gehauenen Kunstwerke durch die damals herrschenden Taliban aus vermeintlichen religiösen Gründen zerstört. Ein schweizerisches Team versucht seit diesem Zeitpunkt, eine Rekonstruktion zu finanzieren und zu betreiben, bis heute jedoch ist es bei den Plänen geblieben.
Das Reiterspiel Buzkashi gilt als afghanischer Nationalsport.
Die afghanische Fußballnationalmannschaft wurde 1933 gegründet, bestritt aber zwischen 1984 und 2002 keine Spiele mehr; heute ist die Mannschaft wieder aktiv und absolviert wieder Pflichtspiele.
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen zum Beispiel Khabilie Palau mit delikaten Gemüsesoßen, Borani-Badenjan und Aschak.
Siehe auch: Afghanische Küche, Persische Literatur, Afghanische Musik
Kalender
Gesetzliche bzw. staatliche und landwirtschaftliche Feiertage und Feste wie Nauroz, Unabhängigkeitsfest sowie staatliche Gedenktage werden nach dem iranischen Sonnenkalender gefeiert. Religiöse Feste werden nach dem islamischen Mondkalender gefeiert.
Der Kalender nach dem Sonnenjahr ist Staatskalender, auch wenn er im Laufe der Geschichte auf dem Boden des heutigen Landes, aber auch seit der Namensgebung „Afghanistan“ im 19. Jahrhundert wiederholt außer Kraft gesetzt worden ist. Zuletzt wurde der Solarkalender im Jahre 1996 von den Taliban für ungültig erklärt. Der islamische Lunarkalender war der Kalender des „Islamischen Emirats Afghanistan“.
Seit der Loja Dschirga von 2004 ist der auf dem Sonnenjahr beruhende Kalender abermals in der Verfassung verankert. Demnach basiert der Kalenderanfang auf dem Zeitpunkt der Pilgerfahrt (Hidschra) des Propheten Mohammad. Die Arbeitsgrundlage des Staatswesens ist der auf jener Pilgerfahrt beruhende Sonnenkalender. 22 Sonnenjahre entsprechen 23 Mondjahren. Die zwölf Monatsnamen des Sonnenkalenders entsprechen in Afghanistan den Tierkreiszeichen. Afghanische Kalender mit deutschen Feiertagen (GPL Lizenz) sowie weitere Informationen zum Afghanischen Kalender sind unter Afghan Kalender Projekt verfügbar.
Tourismus
Die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan.In Kabul sind einige Hotels und Gästehäuser für Ausländer geöffnet. Reisen außerhalb der Hauptstadt sind gefährlich, vor allem im Landesinneren, das von Landminen verseucht ist. Viele Kulturschätze wie zum Beispiel die berühmten Buddha-Statuen von Bamiyan wurden zerstört oder geplündert. Die nationale afghanische Fluglinie Air Ariana verfügt über acht eigene Flugzeuge und eine geleaste Maschine. Afghanistan veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zum Tourismus.
Zu den wichtigsten touristischen Zielen gehören die Band-e-Amir-Seen bei Bamiyan, welche u. a. ein Etappenziel des sogenannten Hippie trail der 1960er und 1970er Jahre waren.
Für Afghanistan existiert eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland (Stand: 17. Dezember 2005). Reisen gelten als gefährlich, und von ihnen wird dringend abgeraten, da eine Rettung (besonders aus den Provinzen) im Unglücksfall nur unter schwersten Bedingungen möglich ist und nicht garantiert werden kann.
Weblinks
Wikinews: Afghanistan – Nachrichten
Commons: Afghanistan – Bilder, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Afghanistan – geographische und historische Karten
Wiktionary: Afghanistan – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik
Wikiquote: Afghanistan – Zitate
Deutsch
Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Afghanistan
AGA. Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft Afghanistan Eigene Beiträge und umfangreiche kommentierte Linkliste.
Die ethnische Zusammensetzung Afghanistans
Kabulistan.de mit ca. 800 Fotos aus Afghanistan, meistens Kabul
Afghanistan-Seiten des Militärgeschichtlichen Forschungsamts in Potsdam
Afghanistan-Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung
Studie zur Situation in Afghanistan von ARD, ABC News und BBC, Befragungen des afghanischen Volkes in allen Provinzen, Daten für 2005 - 2008: Bericht (englisch), Zusammenfassung der ARD
Englisch
Islamic Republic Of Afghanistan – Artikel zu Afghanistan-bezogenen Themen
Afghanistan-Info-Portal
UNHCR Homepage: RETURN TO AFGHANISTAN
UNODC: Drugs finance Taliban war machine, 27. November 2008
Literatur
Bérénice Geoffroy-Schneiter – Ghandara, Das kulturelle Erbe Afghanistans, deutsche Übersetzung Eliane Hagedorn, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München 2002, ISBN 3-89660-116-4
Jan-Heeren Grevemeyer: Afghanistan : Sozialer Wandel und Staat im 20. Jahrhundert. Berlin, VWB-Verlag 1989, ISBN 978-3-927408-24-1
Conrad J. Schetter / Almut Wieland-Karimi (Hrsg.) – Afghanistan in Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Afghanistanforschung, IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/M 1999, ISBN 3-88939-498-1
Winfried F. Wiegandt – Afghanistan, Nicht aus heiterem Himmel, Orell Füssli Verlag, Zürich 1980, ISBN 3-280-01199-X
Bernhard Chiari (Hrsg.), Wegweiser zur Geschichte Afghanistan, 2. Aufl., Paderborn u.a. 2007, ISBN 3-50675-664-8
Einzelnachweise
↑ Baburnama in der Übersetzung von Annette S. Beveridge, vgl. Fußnote 2
↑ E. Huntington, "The Anglo-Russian Agreement as to Tibet, Afghanistan, and Persia", Bulletin of the American Geographical Society, Vol. 39, No. 11 (1907)
↑ Elphinstone, M., "Account of the Kingdom of Cabul and its Dependencies in Persia and India", London 1815; published by Longman, Hurst, Rees, Orme & Brown
↑ CIA Factbook
↑ N.C. Aizenman: Afghan Jew Becomes Country's One and Only In: Washington Post. 27. Januar 2005, abgerufen am 15. Februar 2009
↑ UNHCR 5. November 2007 Über 350.000 afghanische Rückkehrer aus Pakistan im Gesamtjahr 2007
↑ Fischer Weltalmanach 2003
↑ [1]International Crisis Group: Countering Afghanistan’s Insurgency]
↑ Informationsblatt über ISAF Stützpunkte und Truppenstärken der beteiligten Nationen, ISAF Homepage, PDF-Dokument, Daten vom 1. September 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009
↑ Informationsblatt des US-Verteidigungsministeriums über weltweit stationierte US-Truppen, US-Verteidigungsministerium, PDF-Dokument, Daten vom 30. Juni 2008 (online), abgerufen am 1. Februar 2009
↑ Der Fischer Weltalmanach 2008, Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-72008-8
↑ Babak Khalatbari 2007: Erfolgsmeldungen aus Afghanistan
↑ http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EB9A46928090D4D36B5D9F13D8E956D8D~ATpl~Ecommon~Scontent.html
↑ Pressemeldung: Secretary Gutierrez Opened Afghanistan - Tajikistan Bridge with Presidents Karzai and Rahmon, auf: Webseite der US-Botschaft in Kabul, 26. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009
↑ Bureau of International Information Programs, U.S. Department of State: Afghanistan-Tajikistan Bridge Links Central, South Asia, auf: Webseite america.gov, 29. August 2007 (online), abgerufen am 4. Februar 2009
↑ Bundeswehrangabe zum Schienenverkehr. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ STUTE unterstützt Bundeswehr mit kompetenter Transportlogistik. In: Stute special. 02.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (PDF)
↑ Bundeswehr plant den Bau einer Bahnlinie in Afghanistan. In: www.spiegel.de. 30.08.2008. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ Bilder vom Güterumschlag auf der aus Turkmenistan kommenden Strecke. In: www.wuestenfuchs.com. Abgerufen am 18.12.2008.
↑ Afghan rebuild underway. In: www.railwaygazette.com. 12.07.2007. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch)
↑ Murray Hughes: Opening up Afghan trade route to Iran. In: www.railwaygazette.com. 29.01.2008. Abgerufen am 18.12.2008. (englisch)
↑ Afghanistan Ministry of Transport and Civil Aviation Afghanistan Airports Map
↑ a b Afghan Energy Information Center (AEIC) Securing Afghanistan’s Future
↑ Afghan Energy Information Center (AEIC) Kajaki Hydro Electric Plant
↑ heise.de, „Taliban zerstören gezielt Handymasten“, 13. März 2008
↑ Special Report: Opiates for the masses. In: Nature, Bnd. 449, S. 268f, 20. Sept. 2007
↑ UNODC Afghanistan Opium Survey 2007 Executive Summary (PDF, 2.0 MB)
↑ Janet Kursawe: Afghanischer Teufelskreis. Suedasien.info, 5. April 2007
AusklappenMitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO)
Afghanistan | Aserbaidschan | Iran | Kasachstan | Kirgisistan | Pakistan | Tadschikistan | Türkei | Turkmenistan | Usbekistan
AusklappenMitgliedstaaten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC)
Afghanistan | Ägypten | Albanien | Algerien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Benin | Brunei | Burkina Faso | Dschibuti | Elfenbeinküste | Gabun | Gambia | Guinea | Guinea-Bissau | Guyana | Indonesien | Iran | Irak | Jemen | Jordanien | Kamerun | Kasachstan | Katar | Kirgisistan | Komoren | Kuwait | Libanon | Libyen | Malaysia | Malediven | Mali | Marokko | Mauretanien | Mosambik | Niger | Nigeria | Oman | Pakistan | Palästina | Saudi-Arabien | Senegal | Sierra Leone | Somalia | Sudan | Suriname | Syrien | Tadschikistan | Togo | Tschad | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate
AusklappenMitgliedstaaten der South Asian Association of Regional Cooperation (SAARC)
Afghanistan | Bangladesch | Bhutan | Indien | Malediven | Nepal | Pakistan | Sri Lanka
AusklappenStaaten in Asien
Afghanistan | Ägypten1 | Armenien | Aserbaidschan | Bahrain | Bangladesch | Bhutan | Brunei | China, Volksrepublik | Georgien | Indien | Indonesien2 | Irak | Iran | Israel | Japan | Jemen | Jordanien | Kambodscha | Kasachstan3 | Katar | Kirgisistan | Kuwait | Laos | Libanon | Malaysia | Malediven | Mongolei | Myanmar | Nepal | Nordkorea | Oman | Osttimor | Pakistan | Philippinen | Russland3 | Saudi-Arabien | Singapur | Sri Lanka | Südkorea | Syrien | Tadschikistan | Thailand | Turkmenistan | Türkei3 | Usbekistan | Vereinigte Arabische Emirate | Vietnam | Zypern, Republik
Abhängige Gebiete:
Britisches Territorium im Indischen Ozean (Britische Überseegebiete) | China, Republik (Taiwan) | Hongkong (SVZ der VR China) |
Macao (SVZ der VR China) | Palästina
Umstrittene Gebiete:
Abchasien | Bergkarabach, Republik | Südossetien | Türkische Republik Nordzypern
1 Liegt größtenteils in Afrika. 2 Liegt zum Teil auch in Ozeanien. 3 Liegt zum Teil auch in Europa.
AusklappenProvinzen Afghanistans
Badakhshan | Badghis | Baglan | Balch | Bamiyan | Daikondi | Farah | Faryab | Ghazni | Ghor | Helmand | Herat | Juzjan | Kabul | Kandahar | Kapisa | Khost | Kunar | Kundus | Laghman | Lugar | Nangarhar | Nimrus | Nuristan | Uruzgan | Paktia | Paktika | Panjshir | Parwan | Samangan | Sar-i Pul | Takhar | Wardak | Zabul
33.93333333333366.1833333333337Koordinaten: 34° N, 66° O
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